Audi Q 5, 2,0 TDI, DSG-Getriebe
Bei unserem Q 5 mit DSG Baujahr 2010mit DSG Getriebe beobachte ich eine Aenderung von Drehzahl und Verbrauch wenn ich im Stand von N auf D oder R schalte. Beim Schalten im Stand geht die Drehzal runter kurzzeitig deutlich nach unten und regelt dann wieder auf Sollwert. Der Verbrauch im Stand und in N liegt bei ca 0,8 Liter/Stunde. Sobald eine Fahrstufe eingelegt wird, steigt der Verbrauch auf ca 1,5 L/H an. Es scheint so, als wenn die Kupplung im Stand nicht vollstaendig trennt und damit eine Belastung des Motors erfolgt. Beim Schalten von D oder R zurueck in N ist das umgekehrt. Drehzal geht kurzfristig nach oben und der Verbrauch sinkt wieder auf 0,8 L/H. Hat irgendkemand das auch beobachtet und evtl eine Erklaerung ? So ein Verhalten kenne ich nur von hydraulischen Wandlern, aber bei DSG sollte das nicht sein, oder ? Ich fuerchte starken Verschleiss der Kupplung. Danke fuer Info und Hilfe !
Warum sollte das beim DSG nicht sein?
Völlig normales Verhalten.
Die Hydraulik-Pumpen und Aktuatoren des DSG benötigen eine höhere Antriebsleistung vom Motor (Verlustleistung), als eine halbwegs moderne Wandlerautomatik für Schaltvorgänge und Wandler.
Ein DSG ist manchmal schneller beim Schaltvorgang als eine Wandlerautomatik, weil der nächste Gang schon auf der zweiten Welle "vorgeladen" wird - aber auch genau das, die doppelt vorhandene Bewegungsmimik für die Gangwechsel und die enormen Hydraulikkräfte für das Bewegen der Kupplung, machen ein DSG nicht sonderlich effizient.
Der "verlustfreie" Durchtrieb, weil es mit der mechanischen Reib-Kupplung einem klassischem Schaltgetriebe ähnelt, sollte nicht über die notwendige Antriebsenergie für die Hydraulikkomponenten hinwegtäuschen, die die Bewegungen ausführen müssen.
Beim klassischen Wandler gibt es nur eine sehr kleine, relativ "energiearme" Bewegungseinheit zum Schließen des Wandlerüberbrückung. Beim DSG sind an der Kupplungsbedienung mehrere 100kg Last vorhanden, die bewegt werden müssen und entsprechende Antriebsenergie benötigen.
Hallo Hybridpilot,
Danke fuer Antwort und Erklaerung. Klingt schluessig.
Habe aber eine Zusatzfrage: mein Schwiegersohn faehrt VW Bus T5, auch mit 2 L Motor und auch mit 7-Gang-DSG. Durch das hoehere zulaessige Gesamtgewicht muss beim T5 sicher mehr Drehmoment uebertragen werden als beim Q5. Beim T5 haben wir KEINERLEI Drehzahlaenderung bemerkt beim Schalten von N auf D oder R. Muessten - nach Deiner Erklaerung - nicht auch beim T5 Hydraulikaggregate eingesetzt werden - vergleichbar zum Q5 Getriebe?
Ich gehe davon aus, dass VW und Audi sich aus dem gleichen "Baukasten" bedienen und die Konstruktionen zumindest vergleichbar sein sollten (wenn auch mit anderen Abstufungen).
Mache ich mit dem Vergleich einen Denkfehler ? (leider bisher keinen vergleichbaren Q5 mit 2 L und DSG gefunden, deshalb meine Frage ans Forum ob jemand ein gleiches Fahrzeug hat und seine Beobachtung schildern kann....)
Danke fuer Antworten und Hinweise !
Gute Fahrt !
Das zu übertragene Drehmoment (genauer Leistung) oder auch zu verkraftende Belastung des Getriebes, hat nichts mit dem Gewicht des Fahrzeugs zu tun.
Ein Getriebe wird ausschließlich durch den Motor und dessen mögliche Leistung belastet, nicht durch das Gewicht.
Liefert der Motor 150 PS dann sind auf dem Getriebe maximal 150 PS, die da wirken. Ob da nun eine Tonne oder 10 Tonnen auf der anderen Seite sind verändert nichts an den maximal möglichen 150 PS am Getriebeeingang.
Das Drehmoment des Motors ist relativ unerheblich, da das Getriebe das Drehmoment selbst macht. Ein Getriebe ist ein Drehmomentwandler, nichts anderes passiert da physikalisch aufgrund der Übersetzung.
Drehmoment anheben durch Absenkung der Drehzahl, oder eben umgekehrt. Einzig konstant ist die Leistung, die ist vor wie hinter dem Getriebe immer gleich (optimiert betrachtet ohne Wirkungsgradverluste durch interne Reibung von ~1,5% plus Antriebsenergie bei Automaten).
Was unterschiedlich sein kann (und ist), ist die Software, die so einen Automaten, egal ob Wandlerautomatik, DSG, ... steuert.
Da Audi für die Sportfraktion innerhalb des VW-Konzerns steht und in fahrdynamischer Konkurrenz zu BMW angesiedelt ist, haben die Getriebe(steuerungen) eine deutlich "schärfere" Auslegung als bei einem "echten" VW-Fahrzeug, insbesondere gegenüber einem für Transportaufgaben primär orientierten Fahrzeug.
Es ist im direkten Vergleich bei "eigentlich" identischer Motor- und Getriebeausstattung direkt spürbar, dass ein Audi doch deutlich "zackiger", "dynamischer" los geht, als das VW-Pendant.
Ich vermute ganz einfach mal, dass hier über die Steuerung bei einem Audi schon beim Einlegen der Fahrstufe etwas "vorgespannt" wird, um eine bei jedem Automaten wie auch immer geartete Anfahrschwäche (im direkten Losrollmoment, diese erste halbe Sekunde) so klein wie möglich zu halten.
Merke ich bei mir (Mercedes und Volvo - Wandlerautomaten) recht deutlich, wenn ich zB. an der Ampel vom Normalmodus in den Sportmodus per Tastendruck wechsle. Da gibt es auch ein kleines, minimales Nicken in der Motordrehzahl und der "Druck" des Fahrzeugs, dieses "Selbstkriechen" verstärkt sich etwas.
Das dann folgende Anfahren, dieser erste Moment beim Anrollen geht dann auch deutlich zügiger los. Nicht mehr dieses "ja, ich fahr dann mal los", sondern ein deutlich spürbares "gibt Gas, lass mich die Reifen verschleißen".
Ich gehe davon aus, dass bei einem DSG vergleichbares abläuft und aufgrund der Kundenorientierung eines Audi schon beim Einlegen der Fahrstufe passiert.
Bei meinem q5 steigt der Verbrauch auch auf 1,5l/h auf D, sogar manchmal über 2