Wird die aktuelle Krise in der Automobilindustrie manche Betriebe zu mehr Kundenfreundlichkeit bring
Manchmal unglaublich, was man als regelmäßiger Besucher von autoplenum so mitbekommt in Punkto Kunden(un)freundlichkeit bei Autohäusern und Werkstätten. Mich würde interessieren, ob sich als Folge der aktuellen Automobilkrise daran was ändern wird? Was meint Ihr?
die frage habe ich mir auch schon gestellt. ich rechne aber eher nicht damit. es könnte sich sogar ins gegenteil verkehren, wenn die kunden ständig mit der haltung in den autohäusern aufschlagen: "ihr verkauft doch eh nichts mehr, seid froh wenn ich euch den wagen mit 20% vom listenpreis überhaupt abnehme."
ich werde dieses oder anfang nächsten jahres aber wahrscheinlich einen wagen kaufen, auf den ich dann natürlich auch 20% haben möchte, und dann berichte ich mal...
Moin "Antonio",
ich bin da eher skeptisch ...
Da reicht keine "Krise in der Automobilindustrie", da hilft nur ein großflächiges Umdenken der Inhaber und Mitarbeiter von Autohäusern, die sich bisher immer auf der sicheren Seite geglaubt haben! Schliesslich musste man dorthin, so haben sie jedenfalls geglaubt ...
Ich unterscheide allerdings auch zwischen "Kundenfreundlichkeit", von total kriecherischer Unterwürfigkeit, denn nicht nur Händler und Werkstätten sind oftmals schlecht bewertet, es gibt auch viele "Vollpfosten" unter der Kundschaft.
"andiearbeit" hat den Nagel auf den Kopf getroffen, oftmals regelt der "Markt" solche Dinge selbst.
m.f.g.
Raucher
Ich glaub' nicht, dass sich da was ändert: Gerade Anfang der Woche wurde ich noch beim VAG-Teiledealer sehr herablassend behandelt .. und gestern erfuhr ich, dass der Betrieb im Insolvenzverfahren ist.
Auch DANN werden Einige noch nicht wach. Na dann wünsch' ich dem entsprechenden Herrn mal "erhellende" Vorstellungsgespräche bei seinen nächsten potentiellen Arbeitgebern
Kundenfreundlichkeit? Freundlichkeit? In Deutschland? Hahahahahahaha!!!!!
Ach der Markt reguliert sich in diesem Fall sicher selbst und ich glaube nicht dass dieser spezielle Anlass Besserung bringen wird.
Auch ohne die Krise hätte das Potential hier eindeutig erkennbar sein müssen....
so, dann oute ich mich mal hier.
bin im einzelhandel tätig, und was man sich auch von seiten der kunden bieten lassen muss, verstößt sogar teilweise gegen §1 des grundgesetzes. beleidigungen, bedrohungen und ähnliches sind eher alltag als ausnahme.
ich habe die einstellung, dass ich andere so behandel, wie ich selbst behandelt werden möchte. im umkehrschluss behandel ich aber auch kunden so, wie sie mir gegenüber auftreten. hat bei manchen schon besserung bewirkt.
viele kunden verwechseln service und freundlichkeit mit sklavendienst, und begreifen nicht, dass vor ihnen auch ein mensch steht. entsprechend wird dann nur gefordert was das zeug hält, ohne sich selbst auch nur ansatzweise vorher zu informieren. aber oft scheitert es schon an 80x50cm großen preisschildern, wenn kunden dann beim bezahlen einfällt, das ihnen der preis nicht passt oder entfallen ist, und sie rumplärren, das sie der meinung sind, dass es nicht soviel kostet.
viele scheinen auch nicht zu wissen, das die autohäuser, wie auch sonst der handel im allgemeinen, kaum gewinne erzielen. in der regel liegt man zwischen 0,2 bis 0,5% gewinn vom listenpreis.
da freut es dann natürlich ein autohaus, wenn irgendein hansel da ankommt, und von 20% nachlass faselt. das das autohaus da bereits draufzahlt, und sich somit wirtschaftlich selbst ins knie schießen würde, wenn es eigenmächtig auf so dreiste forderungen eingeht, ist sicher jedem klar. auch müsste das autohaus, wenn es denn wirklich diese nachlässe eigenmächtig, ohne entsprechenden ausgleich durch den jeweiligen konzern, vermutlich bereits nach 4 wochen insolvenz und nach 6 wochen konkurs anmelden.
stellt es euch einfach so vor:
ihr habt eine ware zu einem preis von 100,- eingekauft, und wollt diese ware nun für 100,50 weiterverkaufen. aber der käufer will 20% nachlass haben. macht es sinn, die ware, für ihr die 100,- bezahlt habt, für 80,40 zu verkaufen ? nein, natürlich nicht. entsprechend zeigt ihr dem vermeintlichen käufer, dass ihr an seinem preisangebot und seinen unrealistischen preisvorstellungen kein interesse habt.
sicher macht der ton die musik, aber an der sachlage ändert das nichts. jeder, der ein einfaches kalkulationsschema kennt, weiß auch was ich meine. man kann nicht unter bareinkaufspreis verkaufen.
Hallo!
Ich bin da sehr skeptisch was der Janner da schreibt!
Kann mir kaum vorstellen, dass die Autohäuser so wenig Gewinn machen. ( Von was leben die dann? ) Bin selbst gelernter Bürokaufmann und weiß, dass die die Rabatte zuerst drauf tun damit sie es auch später abziehen können ohne Verluste zu machen!
Hallo "Hondaracer",
viele Fahrzeughändler erzielen ihren eigentlichen Gewinn nicht mehr über den Verkauf der Neufahrzeuge, sondern durch die oftmals angeschlossene Werkstatt.
In der heutigen Zeit kann ein "Neufahrzeug-Händler" ohne angeschlossene Werkstatt kaum vernünftig überleben.
Die zweite Möglichkeit den Gewinn in die Höhe zu schrauben ist der zusätzliche Handel mit Gebrauchtfahrzeugen. Dort werden wesentlich höhere Gewinne als bei Neufahrzeugen erzielt.
Ein nicht unerheblicher Teil wird auch durch den Verkauf von "Original-Ersatzteilen" erzielt. Dort sind die Gewinne sogar gigantisch.
Die letzte Möglichkeit (auch nicht unerheblich) erzielen die Händler beim Verkauf von Zubehör, Mercandice-Artikeln und der Vermittlung von Leasingverträgen, Finanzierungen und Versicherungen ...
Nur so kann heute ein "Markenhändler" einigermaßen überleben.
m.f.g.
Raucher
na ja, ganz so arm dran sind viele händler sicher nicht. 2003- also bevor alles ganz schlimm war- haben wir schon 20% beim kauf eines 5er bekommen + gutem angebot für den gebrauchten. das würde kein händler, auch heute nicht, machen wenn er davon nicht irgendwie leben könnte
hallo Schweißer.
Wieso seit zwei Jahren?Ich habe das bei denen schon 1974 erlebt,als ich mal nen Golf dort kaufen wollte.
Du hast so recht!Genau desshalb gehe ich nicht mehr zu großen Händlern,sondern nur in kleine Autohäuser,wo man noch persönlichen Kontakt Pflegt und nicht als Nummer behandelt wird.
Hallo Raucher!
Natürlich hast du Recht was du an mich geschrieben hast!
Aber wegen dem Rabatt, das macht sie nicht arm, wenn sie es abziehen. Was Janner mit den 100 usw. schreibt, ist für mich Schmarn!
Moin "Hondaracer",
mit den von Janner angesprochenen "Gewinnen" ...
Zitat: "viele scheinen auch nicht zu wissen, das die autohäuser, wie auch sonst der handel im allgemeinen, kaum gewinne erzielen. in der regel liegt man zwischen 0,2 bis 0,5% gewinn vom listenpreis.",
gehe ich auch nicht konform, denn dann wäre sogar ein Skonto von 3%, eine ruinöse Angelegenheit, weil ich lt. Aussage dann schon einen Verlust von 2,5 - 2,8 % eingefahren hätte ...
Nicht alle Informationsquellen sind... jeder, der schon mal bei einer Bank war um ein Existenzgründerdarlehen zu bekommen und dabei seine Geschäftsidee vorstellen musste, der wird die Erfahrung gemacht haben, mit welchen "Gewinnen" man arbeiten muss, um überhaupt überleben zu können.
Aus meiner beruflichen Erfahrung kann ich schreiben, dass ich offizielle, gültige Preislisten von namenhaften, deutschen Herstellern gesehen habe, in denen ein Rabatt von 72% gewährt wurde, selbst dabei wurde noch nicht "draufgelegt"!
Aber so ist das mit Preislisten ... man muss den möglichen Rabatt nur auf den Grundpreis aufschlagen, dann hat man auch Verhandlungsspielraum ... der Kunde möchte manchmal gar nicht günstig kaufen, sondern nur möglichst viel Rabatt haben !!
Sorry, aber wir driften vom eigentlichen Thema ab ...
m.f.g.
Raucher
Na gut Raucher!
Lassen wir das, wahrscheinlich reden wir wirklich an einander vorbei!
Mfg
Hallo "hosenmatz", in meinem Beitrag (s.o.) schrieb ich nicht speziell von Pkw´s (worauf ich allerdings nicht extra hingewiesen habe), sondern aus dem Bereich von z.B. Norm und DIN-Teilen, aus dem industriellen Bereich. Allerdings sind auch in Pkw´s solche Teile verbaut, die beim Händler/in der Vertragswerkstatt, zwischen 200% und 800% beaufschlagt gehandelt werden. Mit meinem letzten Beitrag bin ich eigentlich auf den Beitrag von "Janner" eingegangen, der vom "Autohandel und dem Handel allgemein" schrieb. Das die prozentuale Gewinnspanne bei Neu-Pkw´s nicht im Bereich von Radialwellendichtringen, Keilriemen oder Polstermöbeln liegt, ist mir klar ...
Beispiel: Meine letzte Motorradkombi hat z.B. mit einem Verkaufspreis von 1495,00 im Laden gehangen, ich habe diese dann für den Preis von 850,00 gekauft. Gut, beim Verkäufer/Händler habe ich einige Jahre gearbeitet, daher evtl. auch der hohe Rabatt, aber er hat mir auch den Einkaufswert gezeigt ... siehe da, er hat immer noch 50 verdient. Soviel zum Thema "Gewinnspannen" im allgemeinen Handel. Allerdings bekomme ich langsam das Gefühl, dass dieses Thema tatsächlich aus dem Ruder läuft, denn auch "Hondaracer" hat meinen letzten, ihm zustimmenden Beitrag, anscheinend völlig falsch gedeutet ... anders kann ich mir seine Antwort einfach nicht erklären.
m.f.g. Raucher