Dachträger für Toyota Urban Cruiser zerstört Türgummidichtungen!
Für unseren Urban Cruiser habe ich die original Toyota Basisdachträger gekauft und erschrocken festgestellt, dass trotz richtigem Anbau (Fachwerkstatt hat dies kontrolliert!) der Spalt zwischen Dachholm und Tür nun so eng ist, dass die Gummidichtungen der Tür derart gequetscht wurden, was mehrere Einrisse der Gummidichtungen zur Folge hatte.
Zwar hat die Toyota Fachwerkstatt die Türen ein wenig nach unten senken können (dies war in der Bedienungsanleitung der Dachträger zu lesen), aber die Wirkung war gleich null!
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder sollte man lieber die Dachträger von Thule kaufen? Die sehen nämlich geeigneter aus - hier ist der Winkel der Dachträgerbefestigungen enger an den Dachholm gelegt, wodurch mehr Platz für die Gummidichtungen vorhanden ist.
Zunächst habe ich mit dickem Tesa-Band die Gummidichtungen nach hinten geklebt. So sind keine weiteren Beschädigungen möglich, bei Regen läuft das Wasser jetzt aber fröhlich zwischen die beiden Gummilippen!
Da würde ich paar Fotos machen und mit einer Darstellung des Problems und der Bitte um Klärung und dauerhafte Lösung zu Toyota-Deutschland schicken.
Jemand mit ähnlichen Erfahrungen zu kontaktieren ist immer mit Risiken verbunden. Es kostet Zeit, man tut sich mit jemandem zusammen, der vielleicht einen Montagefehler gemacht hat und es verändert ohnehin nichts an Deinen vermutlich vorhandenen Ansprüchen auf ein einwandfrei nutzbares Produkt.
Danke erst einmal für die Antwort! Die Vertragswerkstatt hatte bereits ein paar Photos vor 2 Wochen gemacht und Toyota Köln informiert. Antwort habe ich bis jetzt noch nicht bekommen, deshalb habe ich hier das Problem ins Forum gestellt. Wenn ich näheres erfahre, werde ich dies hier berichten!
Da hätte ich mich schon nach einer Woche gemeldet und nachgefragt. Man muss immer zeigen, dass man selbst ein gesteigertes Interesse an einer Klärung hat.
Da dieser Dachträger ein Originalteil ist, wird der vermutlich auch bei einem Toyota-Händler gekauft worden sein. Hier, bei diesem Händler hätte ich auch schriftlich zur Mängelbeseitigung bzw. Lieferung eines passenden Dachträgers im Rahmen der Sachmangelhaftung mit Fristsetzung aufgefordert.
Es gibt hier immer ein klassisches Verhalten bei der "anderen Seite" - das ist einfach aussitzen, und auch den Kunden mürbe machen.
Der Gesetzgeber hat bei der Sachmangelhaftung zwar den Verkäufer in die Pflicht gestellt, aber viele vergessen dabei, dass der Käufer permanent aktiv handeln muss.
Aufforderung mit Fristsetzung, nach Ablauf der Frist die Erklärung, dass der erste Nachbesserungsversuchs wegen Untätigkeit als gescheitert gilt, zum zweiten Nachbesserungsversuch mit Fristsetzung auffordern, mit Fristablauf das endgültige Scheitern erklären, Aufforderung zur Rücknahme gegen Kostenerstattung mit Fristsetzung.
Das MUSS der Käufer gegen den Verkäufer machen, das sind seine Pflichten. Kommt man seinen Pflichten nicht nach, vergibt man seine Rechte.
Dass in Fällen wie hier gelagert der Verkäufer "nichts dafür kann", mag sein, aber er ist in der Verantwortung und nicht der Hersteller. Gegen den Hersteller bestehen keine Ansprüche, denn mit dem Hersteller hat man keinen Vertrag aus dem sich Ansprüche ableiten lassen. Den Vertrag hat man ausschließlich mit dem Verkäufer und damit ist der Verkäufer in der Pflicht - unabhängig von der Schuldfrage.
Es ist schon richtig, dass man wegen dem "kann nichts dafür" sich an den Hersteller wendet, aber wenn der sich nicht tatsächlich bewegt und eine Lösung erarbeiten will, kann, keine Zeit, ... völlig egal, uninteressant - dann ist der Händler/ Verkäufer von dem Teil "dran".
Der kann sich ja wie auch immer mit seinem Zulieferer dann einigen, kommt auf seinen Vertrag zwischen ihm und dem Zulieferer (Hersteller) an, aber das ist dessen Sache.
Ich würde den Händler/ Verkäufer von dem Dachträger zur Mängelbeseitigung inkl. Beseitigung der durch das nicht korrekt passende Teil entstandenen Folgeschäden auffordern. Schriftlich so richtig mit Umschlag und Briefmarke und Fristsetzung nicht vergessen. Frist muss "angemessen" sein, sollte mit den üblichen 2 Wochen ausreichend genug sein.
Das mit "andere Leidensgenossen finden" ist nicht nur riskant - wie weiter oben schon genannt, sondern hier auch völlig unnötig.
"Andere Leidensgenossen" werden erst dann interessant, wenn die gesetzliche Gewährleistungsfrist bereits abgelaufen ist und man einen Produkts- oder Konstruktionsfehler nachweisen muss, um einen Kulanz- bzw. möglichst hohe Kulanzanteil zu erhalten.
Das liegt hier nicht vor. Es ist ohne jeden Zweifel, dass der Dachträger bzw. diese Klammerumfassung nicht passend ist und es ist ohne jeden Zweifel, dass trotz korrekter Montage aufgrund der unpassenden Klammer auch ein Folgeschaden entstanden ist.
So etwas wie eine "Sammelklage" gibt es auch nicht in Deutschland. Im Schadensersatzrecht muss jeder einzelne seinen erlittenen Schaden nachweisen und "durchsetzen". Das gehört zum Schutz des Verkäufers vor unberechtigten Forderungen innerhalb einer großen Menge - Stichwort "Trittbrettfahrer".
Man kann immer nur die selbe Empfehlung geben:
Kümmere Dich vorrangig um Deine Situation und achte auf die Einhaltung Deiner vom Gesetzgeber geforderten Pflichten.
Lässt Du dich zu sehr auf die Rolle schieben, durch den Verkäufer oder Hersteller oder "anderer Leidensgenossen" ablenken - dann laufen Dir Fristen weg, Du bellst falsche Monde an und lässt Dich eventuell zu irgendwelchen Äußerungen hin reißen, mit denen Du dir selbst in Dein Knie schießt.
Mag ja sein, dass man sich "in der Gruppe stark und unterstützt fühlt", aber wie bei jeder Gruppe gilt auch hier zu beachten: Man kann dann Probleme gemeinsam lösen, die man alleine nicht hätte.
Vielen, vielen Dank für die ausführliche Antwort!!! Da ich nun schon seit über 2 Wochen auf eine Antwort warte, habe ich direkt den Tipp befolgt und bereits schriftlich die Mängelbeseitigung mit Frist - wie empfohlen- losgeschickt! Mal sehen, wie es weiter geht. Nochmals vielen Dank für die wichtigen Infos!!!
Und so ging die Aktion aus:
Zurücknahme des Dachträgers und Austausch zweier Türgummidichtungen durch die örtliche Niederlassung. Der Anruf dazu kam am letzten Tag der Fristsetzung.
Leider konnte Toyota den Mangel auch nach zweiter Aufforderung nicht beheben. Da der Urban Cruiser kein Volumenmodell ist (in ganz 2012 bundesweit nur 140 Autos!) bestand wohl auch kein großartiges Interesse daran.
Übrigens kostet der Dachträger nun 175,- €; wurde aber nicht verbessert.
Ich habe jetzt einen Thule Wingbar mit integrierten Drehmomentschlüsseln und vier Schlössern für € 205,- gekauft. Der ist super leise und die Aufnahmen passen wunderbar zwischen die Türspalten. Kann ich nur weiterempfehlen!