Was wiegt ein Pferd?
Geht um folgendes:
Bekannter hat einen zweiachsigen Pferdeanhänger mit der Bereifung 175/70R14.
Sein Problem: Das Ding schreddert Reifen.
Ich hab mal kurz überschlagen:
Trailer ~ 750kg
Pferd ~ 600-650kg x 2 = 1200-1300kg
Gesamt also 1950-2050kg
Dazu kommen oft noch 50 kg Futter und was man sonst noch zum Pferd braucht (ich meinte Semmelknödel, aber das fand er nicht so gut).
Die Reifen haben Load Index 84, also
500kg x4 = 2000kg.
Wenn meine Schätzung korrekt ist, schrubbt er also permanent an der Obergrenze der Reifentragfähigkeit rum. Nachdem der Trailer auch noch ungelenkt ist (Tandemachse), tritt außerdem auf kurvenreichen Strecken noch erheblich Reibung auf, die sicher in der Kalkulation der Max Last nicht berücksichtigt wurde (keine Ahnung, mit wieviel Reserve die rechnen).
Jetzt ist die Frage, ob ich mit meiner Schätzung, was son Zosse wiegt, einigermaßen richtig liege, oder voll daneben?
Ist mir schon klar, daß es die in diversen Ausführungen gibt, vom Shetland Smart bis zur Zugmaschine für Erfrischungsgetränke. Aber ich meine jetzt so als Richtwert für ein ganz normales VW-Golf Reitpferd für den Hausgebrauch mit warmem Blute, so 1,65 Stockmaß schätze ich mal.
Gibt doch sicher jemanden hier, der sich mit den Geräten auskennt?
Auskennen nicht, aber eine Freundin hat mir mal eine Seite zugeschickt:
http://www.pferdewaage24.de/html/rassen___gewicht.html
Allerdings gefallen die mir mit Semmelknödel auch besser.
Hoffe du kannst damit was anfangen.
Naja, wenn ich mir die Tabelle so ansehe, ist meine Rechnung schon plausibel.
Jetzt frag ich mich, wie die Tragfähigkeit von Reifen definiert ist, also wie lange die mit Max-Last belastet werden dürfen, bei welchem Tempo, ob da eine Reserve eingerechnet ist, etc.
Ich glaub nämlich, daß der Trailer effektiv unterbereift ist.
Man müßte nur wissen von welcher Rasse das Pferd ist, dann kann man in der Tabelle etwas besser das Gewicht raus suchen.
Kann er nicht bei dem nächsten Satz Reifen eine nummer höher mit der Tragkraft gehen? Dann ist er doch auf der sichern Seite.
Hier ist ein Thread in einem Reiterforum, wo die Leute Maße und Gewicht aufgeführt haben, danach müsste ein durchschnittliches Pferd mit 1,65 bei rund 580 kg liegen.
http://www.reitforum.de/gewicht-von-pferden-136653.html
Dafür ist der Kleinkram etwas zu knapp gerechnet, nachgemessen sind das üblicherweise immer so 80-100 kg bei zwei transportierten Pferden.
Insgesamt kommt Deine Rechnung schon so hin, die Reifen sind bei solchen Fahrzeugen immer hart an der LI-Grenze.
"Erhöhter" Reifenabrieb ist eine bekannte Sache bei Pferdetransportern, liegt aber weniger am knappen LI, häufig an zu geringem Luftdruck, aber praktisch immer am seitlichen "Schlurren" der Räder, wenn auf hartem Untergrund der beladenen Anhänger eng rangiert wird.
Es gibt Vermeidungsstrategien:
Zossen raus vor dem Rangieren
Markenreifen, ggf. aus dem Klein-Transporterbereich
Häufig werden wegen den recht hohen Verschleiß irgendwelche Billigteile genommen, aber teilweise halten die Dinger länger, wenn man sie verfeuert, als wenn man sie fährt.
Es gibt auch echte Fehlerquellen:
zu hoher oder zu niedriger Reifenquerschnitt, optimal ist ein 60er – 70er Reifen,
zu große oder keine Vorspur,
Spiel in den Rad- oder Achsstummellager aufgrund eben dieser beim Rangieren extrem hohen Seitenkräfte,
Anhänger taugt nichts, bei schon nicht sonderlich hohen Geschwindigkeiten ein permanent geringes, nicht unbedingt vorn spürbares Pendeln, was laufend über die Reifen geht,
es wird auf Autobahnetappen etwas zu schnell gefahren, solche Anhänger pendeln aufgrund der Konstruktion irgendwann immer (kurz, breit, schwer, hoher Schwerpunkt), auch die Guten, die jedoch erst bei recht hohen Geschwindigkeiten dann knapp über 110 km/h, aber wenn man ausreichend schnell unterwegs ist, dann packt das auch ein Alko-Trapez nicht mehr.
Achso:
Der LI hat genug Reserven, so lange der Luftdruck stimmt (gem. Aufdruck auf den Reifen) gibt es da keine Probleme.
Habt ihr gesoffen oder was ?
Buick Roadmaster Estate Wagon.