Opel Signum 2.2 Direct: Luxusliner mit Sparpotenzial
Testbericht
München, 01. Dezember 2003 Bereits 1997 stellte Opel auf dem Genfer Autosalon die Studie Signum vor. Damals sah die Vectra-Variante noch aus wie ein Stretch-Astra. Mit futuristisch anmutendem Kombi-Heck wurde der Prototyp vom Genfer Publikum mit Wohlwollen registriert. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Serienmodell. Doch erst im Frühjahr 2003 debütierte der Signum als fondorientierte Luxusvariante des neuen Vectra.
Hohe Stückzahl geplant Damit gab es bereits kurz nach Produktionsende des Omega wieder ein Modell der oberen Mittelklasse aus Rüsselsheim. Nicht nur als Prestigeträger, auch wirtschaftlich soll der Signum Erfolg bringen: Immerhin 85.000 Stück sollen jährlich produziert und auch verkauft werden.
Neuer Benzindirekteinspritzer Wir haben das Opel-Flaggschiff mit dem neuen 2.2 Direct Ecotec getestet. Mit dieser Motorvariante ist der erste Benzindirekteinspritzer von Opel auf dem Markt. Der 155 PS starke Motor bietet mehr Leistung und ist zugleich sparsamer als die Saugmotor-Basis des 2.2-Ecotec-Triebwerks. Wie das neue Aggregat mit dem Signum harmoniert, klärt der folgende Fahrbericht.
Hecklastiges Konzept Eigentlich sollen bei der Fahrzeug-Entwicklung die Bedürfnisse des Fahrers im Mittelpunkt stehen. Beim Signum hingegen haben sich die Ingenieure vor allem und ausschließlich um sein Hinterteil gekümmert. Vorne sitzt man wie in der Vectra-Limousine: uneingeschränkt gut. Höhepunkt ist aber der Sitzkomfort für die Fondpassagiere.
Viel Platz hinten Der Signum ist mit 4,64 Metern nämlich um vier Zentimeter gewachsen und hat zudem einen 13 Zentimeter längeren Radstand als der Vectra. Dieser Zuwachs sorgt für ein deutlich besseres Raumangebot im Fond. So freuen sich selbst hochgewachsene Passagiere auf den hinteren Plätzen über viel Beinfreiheit. Lehnenwinkel, Sitzlänge und Gurthöhe der bequemen Sitze sind verstellbar. Das Ambiente im Fond wirkt mit der 1.800 Euro teuren Volllederausstattung darüber hinaus edel und elegant. Bei genauerem Hinsehen lassen sich nur kleine Detailschwächen in der Verarbeitung entdecken.
Armlehne oder Notsitz? Wenig komfortabel ist hingegen der Aufenthalt auf dem mittleren Fondsitz. Der Mittelsitz ist schmal und straff und eignet sich nur für kurze Strecken. Einen besseren Eindruck hinterlässt diese Sitzoption als Armlehne, Ablage und Getränkehalter. Opel bezeichnet die hohe Variabilität der hinteren Sitzbank übrigens als FlexSpace-Konzept. Das klingt wichtig, beschreibt aber nicht wesentlich mehr als eine geteilt umklappbare Sitzbank mit unbequemem Notsitz, der zu einer Armlehne mit Ablagen umfunktioniert werden kann. Trotzdem: Das variable Hinterteil des Signum überzeugt und gefällt.
Reichlich Stauraum Der sauber und kratzunempfindlich ausgekleidete Kofferraum ist vielfach wandelbar. Je nach Stellung der hinteren Sitzlehnen kann das Kofferraumvolumen zwischen 365 und 550 Litern variieren. Klasse auch, wie einfach sich die Sitze umlegen lassen, ganz weit nach unten verschwinden und damit einen topfebenen Laderaum ermöglichen. Immerhin 1.410 Liter Stauraum und eine Gepäckraumlänge von 1,83 Metern sind maximal geboten. Praktisch sind zudem die sechs Verzurrösen.
Mehr Leistung, weniger Verbrauch Mit dem hohen Komfortniveau des Signum mag der 2,2-Liter-Direkteinspritzer dagegen in nicht ganz so überzeugender Weise harmonieren. Als 2.2 Direct ist der Signum nämlich kein Leisetreter. Ab 4.000 Umdrehungen werden der Motor und ab 100 km/h die Windgeräusche aufdringlich.
Immerhin ist der neue 2.2 Ecotec Direct das erste Opel-Triebwerk mit Benzindirekteinspritzung. Gegenüber dem gleichvolumigen Aggregat mit Saugrohreinspritzung hat der 155 PS starke Direkteinspritzer acht PS mehr Leistung und 17 Newtonmeter mehr Drehmoment. In Kombination mit der Fünfgang-Automatik wirkt seine Leistungsentfaltung subjektiv nicht sonderlich beeindruckend. Man muss schon richtig aufs Gaspedal treten, um spürbar flott voran zu kommen. Dabei sind 155 PS bei 1.565 Kilogramm Gewicht bereits ein gutes Verhältnis. Aber ein wilder Opel-Blitz zuckt eben nicht unter der Haube. Der seidige und kraftvolle 3,2-Liter-V6-Benziner mit 211 PS ist weiterhin das Maß der Dinge und der wohl angemessenere Antrieb für einen Luxusliner vom Schlage des Signum.
Ordentlich: Fahrleistungen und Verbrauch Dennoch ist der Signum 2.2 Direct objektiv gesehen eine interessante Alternative. Für die Beschleunigung von null auf 100 km/h benötigt er 11,0 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 206 km/h. Zwar ist der Signum damit kein Sprinter, für viele Autofahrer sind das aber bereits vollkommen ausreichende Fahrleistungen. Respektabel ist auch der Durchschnittsverbrauch: Laut Opel liegt dieser bei 9,1 Litern auf 100 Kilometer. Der durchschnittliche Spritkonsum auf unseren Testfahrten bewegte sich bei 10,25 Litern auf 100 Kilometer. Bemerkenswert dabei war, dass sich der Benzindurst selbst bei schnell gefahrenen Autobahnetappen immer in gemäßigten Regionen bewegte.
Viele Helferlein halten auf Spur Zu den Fahrleistungen passt auch das gutmütige und komfortable Fahrwerk. Der Signum ist kein sonderlich handliches und wendiges Auto. Der Wendekreis liegt bei 11,6 Metern. Wer will, kann dennoch zügig und sicher mit dem Signum durch die Kurven flitzen. Wers übertreibt, dem stehen ABS, ESP, Bremsassistent, elektronische Bremskraftverteilung und die Traktionskontrolle mit Motor- und Bremseingriff hilfreich bereit.
Hohe Stückzahl geplant Damit gab es bereits kurz nach Produktionsende des Omega wieder ein Modell der oberen Mittelklasse aus Rüsselsheim. Nicht nur als Prestigeträger, auch wirtschaftlich soll der Signum Erfolg bringen: Immerhin 85.000 Stück sollen jährlich produziert und auch verkauft werden.
Neuer Benzindirekteinspritzer Wir haben das Opel-Flaggschiff mit dem neuen 2.2 Direct Ecotec getestet. Mit dieser Motorvariante ist der erste Benzindirekteinspritzer von Opel auf dem Markt. Der 155 PS starke Motor bietet mehr Leistung und ist zugleich sparsamer als die Saugmotor-Basis des 2.2-Ecotec-Triebwerks. Wie das neue Aggregat mit dem Signum harmoniert, klärt der folgende Fahrbericht.
Hecklastiges Konzept Eigentlich sollen bei der Fahrzeug-Entwicklung die Bedürfnisse des Fahrers im Mittelpunkt stehen. Beim Signum hingegen haben sich die Ingenieure vor allem und ausschließlich um sein Hinterteil gekümmert. Vorne sitzt man wie in der Vectra-Limousine: uneingeschränkt gut. Höhepunkt ist aber der Sitzkomfort für die Fondpassagiere.
Viel Platz hinten Der Signum ist mit 4,64 Metern nämlich um vier Zentimeter gewachsen und hat zudem einen 13 Zentimeter längeren Radstand als der Vectra. Dieser Zuwachs sorgt für ein deutlich besseres Raumangebot im Fond. So freuen sich selbst hochgewachsene Passagiere auf den hinteren Plätzen über viel Beinfreiheit. Lehnenwinkel, Sitzlänge und Gurthöhe der bequemen Sitze sind verstellbar. Das Ambiente im Fond wirkt mit der 1.800 Euro teuren Volllederausstattung darüber hinaus edel und elegant. Bei genauerem Hinsehen lassen sich nur kleine Detailschwächen in der Verarbeitung entdecken.
Armlehne oder Notsitz? Wenig komfortabel ist hingegen der Aufenthalt auf dem mittleren Fondsitz. Der Mittelsitz ist schmal und straff und eignet sich nur für kurze Strecken. Einen besseren Eindruck hinterlässt diese Sitzoption als Armlehne, Ablage und Getränkehalter. Opel bezeichnet die hohe Variabilität der hinteren Sitzbank übrigens als FlexSpace-Konzept. Das klingt wichtig, beschreibt aber nicht wesentlich mehr als eine geteilt umklappbare Sitzbank mit unbequemem Notsitz, der zu einer Armlehne mit Ablagen umfunktioniert werden kann. Trotzdem: Das variable Hinterteil des Signum überzeugt und gefällt.
Reichlich Stauraum Der sauber und kratzunempfindlich ausgekleidete Kofferraum ist vielfach wandelbar. Je nach Stellung der hinteren Sitzlehnen kann das Kofferraumvolumen zwischen 365 und 550 Litern variieren. Klasse auch, wie einfach sich die Sitze umlegen lassen, ganz weit nach unten verschwinden und damit einen topfebenen Laderaum ermöglichen. Immerhin 1.410 Liter Stauraum und eine Gepäckraumlänge von 1,83 Metern sind maximal geboten. Praktisch sind zudem die sechs Verzurrösen.
Mehr Leistung, weniger Verbrauch Mit dem hohen Komfortniveau des Signum mag der 2,2-Liter-Direkteinspritzer dagegen in nicht ganz so überzeugender Weise harmonieren. Als 2.2 Direct ist der Signum nämlich kein Leisetreter. Ab 4.000 Umdrehungen werden der Motor und ab 100 km/h die Windgeräusche aufdringlich.
Immerhin ist der neue 2.2 Ecotec Direct das erste Opel-Triebwerk mit Benzindirekteinspritzung. Gegenüber dem gleichvolumigen Aggregat mit Saugrohreinspritzung hat der 155 PS starke Direkteinspritzer acht PS mehr Leistung und 17 Newtonmeter mehr Drehmoment. In Kombination mit der Fünfgang-Automatik wirkt seine Leistungsentfaltung subjektiv nicht sonderlich beeindruckend. Man muss schon richtig aufs Gaspedal treten, um spürbar flott voran zu kommen. Dabei sind 155 PS bei 1.565 Kilogramm Gewicht bereits ein gutes Verhältnis. Aber ein wilder Opel-Blitz zuckt eben nicht unter der Haube. Der seidige und kraftvolle 3,2-Liter-V6-Benziner mit 211 PS ist weiterhin das Maß der Dinge und der wohl angemessenere Antrieb für einen Luxusliner vom Schlage des Signum.
Ordentlich: Fahrleistungen und Verbrauch Dennoch ist der Signum 2.2 Direct objektiv gesehen eine interessante Alternative. Für die Beschleunigung von null auf 100 km/h benötigt er 11,0 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 206 km/h. Zwar ist der Signum damit kein Sprinter, für viele Autofahrer sind das aber bereits vollkommen ausreichende Fahrleistungen. Respektabel ist auch der Durchschnittsverbrauch: Laut Opel liegt dieser bei 9,1 Litern auf 100 Kilometer. Der durchschnittliche Spritkonsum auf unseren Testfahrten bewegte sich bei 10,25 Litern auf 100 Kilometer. Bemerkenswert dabei war, dass sich der Benzindurst selbst bei schnell gefahrenen Autobahnetappen immer in gemäßigten Regionen bewegte.
Viele Helferlein halten auf Spur Zu den Fahrleistungen passt auch das gutmütige und komfortable Fahrwerk. Der Signum ist kein sonderlich handliches und wendiges Auto. Der Wendekreis liegt bei 11,6 Metern. Wer will, kann dennoch zügig und sicher mit dem Signum durch die Kurven flitzen. Wers übertreibt, dem stehen ABS, ESP, Bremsassistent, elektronische Bremskraftverteilung und die Traktionskontrolle mit Motor- und Bremseingriff hilfreich bereit.
Technische Daten
Motor Bauart: | Vierzylinder-Reihen-Benzinmotor mit Direkteinspritzung, 2 DOHC, 16 Ventile |
---|---|
Hubraum: | 2.198 |
Leistung: | 114 kW (155 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 220 Nm bei 3.800 UPM |
Preis
Neupreis: 24.945 € (Stand: Dezember 2003 )Fazit
Der Signum demonstriert mit seinem großen Hinterteil Oberklasse. Viel Platz für Gepäck und zwei Passagiere und ein hohes Maß an Variabilität setzen Maßstäbe in seinem Segment. Für das Gebotene ist der Signum mit dem Benzindirekteinspritzer 2.2 Direct Ecotec mit mindestens 24.995 Euro zudem ein günstiges Angebot. Entsprechend der langen Liste an Zusatzausstattungen, kann der Preis die 30.000 Euro dennoch locker übersteigen. Doch voll ausgestattet dürften beim Käufer kaum noch Wünsche offen bleiben.
Für Fahraktive ist der Signum weniger interessant. Wenig wendig und keineswegs sportlich, ist der Signum etwas für Leute, die das komfortable Reisen bevorzugen.
Die neue Motorisierung 2.2 Direct ist dank Benzindirekteinspritzung ausreichend stark und sparsam zugleich. Ein spritziges oder gar sportliches Temperament entwickelt der Direkteinspritzer jedoch nicht. Wenn auch etwas laut, hinterlässt der 2.2 Direct einen kultivierten Eindruck im Zusammenspiel mit der sanft schaltenden Fünfgang-Automatik. (mh)
Quelle: auto-news, 2003-12-01
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