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Testbericht

Stefan Grundhoff, 28. Juli 2014
Das Transportergeschäft ist für die Autohersteller ebenso imageträchtig wie ertragreich. Mit dem neuen Vito will Mercedes die Konkurrenz und hier allen voran VW schocken - das dürfte nach der PKW-Variante V-Klasse ein zweites Mal gelingen.

Die Transporter vergangener Jahre waren mobile Werkzeuge - nicht mehr und nicht weniger. Robuste Bezugsstoffe, abwaschbare Kunststoffflächen, mächtig Nutzlast und kaum Komfort. Wer sich mit den Augen eines Handwerkers den neuen Mercedes Vito anschaut, dem dürften diese wie in einem Traum übergehen. LED-Scheinwerfer, elektrische Sitze, Bildschirmnavigation sowie die Wahl zwischen verschiedensten Karosserieformen, Radständen, Fahrzeuglängen und Motorisierungen bis hin zu 140 kW / 190 PS. Dazu gibt es Front-, Heck- und Allradantrieb - die neue Vito-Generation scheint in der Klasse der Transporter 2,5 und 3,2 Tonnen Gesamtgewicht unmögliches möglich machen zu wollen. "Das ist der beste Midsize-Transporter der Welt", eröffnet Nutzfahrzeug-Chef Volker Mornhinweg bei der rustikal angehauchten Weltpremiere in einem ausrangierten Berliner Heizkraftwerk. Erst hat Mornhinweg der Daimlerschen Sportabteilung AMG Beine gemacht und seit ein paar Jahren bringt er die schwäbische Nutzfahrzeugsparte nachhaltig auf Vordermann. 137.000 verkaufte Nutzfahrzeuge 2013 sprechen eine deutliche Sprache. Seit seiner Markteinführung im Jahr 1995 bis Ende 2013 wurden vom Vito knapp 1,2 Millionen Einheiten verkauft.

Volker Mornhinweg weiß, dass mit Nutzwert allein kein Blumentopf zu holen ist: "Ein Van muss funktionieren wie ein Werkzeug. 90 Prozent aller Vitos sind in kleinen und mittelständischen Unternehmen unterwegs. Da darf es keine Ausfälle geben." Der Mercedes Vito wird nach dem größeren Bruder Sprinter das zweite Welt-Nutzfahrzeug von Daimler. Lag der Fokus bisher allein auf Europa, "so wird die neue Vito-Generation auch in Nord- und Lateinamerika angeboten", ergänzt Daimler-Chef Dr. Dieter Zetsche. Kommen die europäischen Modelle als dem nordspanischen Werk in Vitoria, so wird der Vito für die amerikanischen Märkte in der Nähe von Buenos Aires gebaut. In das spanische Stammwerk wurden gerade 190 Millionen Euro investiert; nicht zuletzt damit der nächste Vito ab Oktober auf PKW-Niveau zum Kunden rollt.

Der Vito wurde in den vergangenen fünf Jahren zusammen mit dem hauseigenen Personenvan, der V-Klasse entwickelt. Kein Wunder, dass sich Taxifahrer, die den neuen Mercedes Vito ordern, über Dreingaben wie elektrische Schiebetüren, einen wertigen Innenraum und zahlreiche Ablagen freuen können. Lieferdienste, Transport- und Bauunternehmen dürfte das allenfalls am Rande interessieren. Für sie dürften die bis zu 120 Kilogramm mehr Nutzlast und die verschiedenen Karosserievarianten im Vordergrund stehen. Bei den Unterhaltskosten sind alle Nutzfahrzeugeigentümer jedoch gleich empfindlich. "Wir haben die Verbräuche je nach Motorisierung um 0,6 bis 2,6 Liter gesenkt", erklärt Volker Mornhinweg, "einen Verbrauch von 5,7 Litern Diesel bietet kein anderer." Zudem sind die Wartungsintervalle bei 40.000 Kilometern oder zwei Jahren. Umso überraschender, dass die Preise nicht erhöht, sondern sogar gesenkt wurden. Die Basisversion des Mercedes Vito 109 CDI beginnt netto bei 17.990 Euro; rund 1.000 Euro weniger als bisher - bei mehr Ausstattung. Auf Wunsch gibt es nicht nur zahlreiche Komfortextras, sondern erstmals auch Sicherheitssysteme eine Spurhalte- und Totwinkel- oder Notbremsassistent.

Den positiven Trend der vergangenen Monate wollen die Verantwortlichen von Daimler Nutzfahrzeuge fortschreiben. "So gab es in der ersten Jahreshälfte 2014 ein Absatzplus von weltweit zwölf Prozent", ist Zetsche sichtlich zufrieden. Die 5,5 Millionen Testkilometer, die die Flotte der Vito-Erprobungsträger vom kleinen 109er bis zum 119er während der Entwicklung weltweit zurückgelegt hat, sollen das garantieren. Das Motorenangebot reicht vom 1,6 Liter großen Vierzylinder mit 88 bzw 114 PS bis hin zum 2,2 Liter großen Topmodell mit 140 kW / 190 PS.

Quelle: Autoplenum, 2014-07-28

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