Fahrbericht: Mazda RX-8 Hydrogen RE - Wasserträger
Testbericht
Der Einstieg ins ökologisch korrekte Wasserstoffzeitalter kann so einfach sein: Der Mazda RX-8 Hydrogen RE fährt sich nicht anders als das rein benzingetrieben Serienfahrzeug. Nur viel weniger spritzig. Noch.
So also sieht die Zukunft aus: Wäre da nicht der wasserblaue Schriftzug auf weißem Grund, die Mazda RX-8 an der Einfahrt zur firmeneigenen Teststrecke in Hiroshima würden als ganz normale Sportflitzer durchgehen. In der Karosserie unterscheiden sie sich praktisch nicht von den gewohnten Coupés der Baureihe: Vier gegenläufig öffnende Türen ohne Mittelpfosten, schlanke Form, rassig und geduckt. Nur wer genauer hinschaut, der bemerkt den kleinen Unterschied: Am Heck gibt es zwei Einfüllstutzen für Kraftstoff - einer auf der Linken und einer auf der rechten Seite. Links wird ganz normaler Sprit eingeschenkt, dem Wankel ist es ziemlich egal, ob klassisch fossiles Benzin oder Biotreibstoff vom Acker. Über den Stutzen rechts jedoch wird der Wasserstofftank befüllt.
Der ist bei Mazdas kleiner Versuchsflotte noch im ohnehin schon relativ knappen Kofferraum untergebracht und sorgt dafür, dass für Gepäck allenfalls noch auf der Rückbank Platz bleibt. Anders als ein normaler Benzintank, der nicht sonderlich unter Druck steht, lässt sich der Tank fürs gasförmige Hydrogen nicht so ohne weiteres in eine Form bringen, die nicht mehr stört. 400 Atmosphären wollen in Kugel- oder Zylinderform aufbewahrt werden. Nur so verteilt sich der Druck gleichmäßig. Im Heck des RX-8 steckt unter einer Filzabdeckung ein zylinderförmiger Tank.
Ihn zu füllen ist etwas komplizierter als bei einem normalen Benzintank - aber wer schon einmal mit einem gasbetriebenen Auto unterwegs war, der muss nicht mehr viel dazu lernen. Die Zapfpistole rastet am Tankstutzen ein, dann ist ein wenig Geduld nötig, bis sich der Druck im System entsprechend angleicht. Dass tatsächlich getankt wird, merkt man nur an der Digitalanzeige der Tankanlage. Selbst das Abziehen der Zapfpistole geschieht - anders als bei einem Gasfahrzeug - nahezu geräuschlos.
Auch innen unterscheidet sich der Hydrogen-Mazda so gut wie nicht von seinem alltäglichen Kollegen. Nur ein kleiner blauer Knopf unterhalb des Armaturenbrettes weist darauf hin, dass man in einem besonderen Auto sitzt. Wer den Motor anlässt, startet schon mal mit H2 im Wankel. Und merkt davon - nichts. Bis auf das kleine Leuchtsymbol im Tacho. Der Motor selbst läuft so vibrationsarm wie immer. Und auch der Sound klingt kein bisschen anders.
Erst wenn man langsam Gas gibt, merkt man schnell den Unterschied: Der H2-Mazda ist eine ziemlich lahme Ente. Kein Wunder: Der Wankelmotor schafft statt der gewohnten 154 kW/210 PS im Benzin-Betrieb nur noch 80 kW/109 PS. Und statt eines Drehmoments von 222 Nm stehen nur noch 140 Nm zur Verfügung. Entsprechend behäbig treibt's den RX-8 voran. Nun gut: Noch experimentiert Mazda mit der Technik und außerhalb des Werkes sind nur ein paar davon im Testbetrieb. Der Motorwagen, mit dem Bertha Benz 1888 von Mannheim nach Pforzheim fuhr, hatte auch noch wenig mit der heutigen S-Klasse gemein. Die Japaner werden die Leistung des Wasser-Wankel sicher noch kräftig optimieren.
Und auch die Reichweite. Die liegt trotz des riesigen Tanks im Heck nur bei rund 100 Kilometern. Die Reichweite mit dem Benzin aus dem zweiten Tank dagegen fällt ganz normal aus. Umschalten kann man - auch das ist wie bei einem Gas-Fahrzeug - auf Knopfdruck während der Fahrt. Allerdings nur von Hydrogen- auf Benzin-Betrieb. Umgekehrt funktioniert der Wechsel nur im Stand.
Wie schnell man mit Wasser unterwegs sein kann, ließ sich bei den paar Runden auf dem Testgelände nicht ausprobieren - ab Tempo 80 km/h rutschte der (behelmte) Versuchsingenieur auf dem Beifahrersitz schon unruhig hin und her. Viel mehr an Tempo schien er ohnehin nicht gewohnt zu sein. Und zumindest nach den Schildern am Fahrbahnrand ist mehr hier auch nicht üblich.
Unterm Strich war diese erste kleine Ausfahrt durchaus vielversprechend. Die Handhabung ist simpel, das Fahrgefühl gewohnt. Man muss sich nicht kasteien für ein ökologisch korrektes Gewissen. Und zumindest für die Übergangszeit ins Zeitalter des Wassermanns ist man dank der zwei Tanks und Kraftstoffarten mobil wie immer. Bekommen die Mazda-Ingenieure noch die magere Kraftausbeute und den sperrigen Tank in den Griff, könnte der Wankel so durchaus zu ungeahnten neuen Ehren kommen. Und der nächste Wurf steht bei Mazda schon in der Garage nebenan: Ein Mazda5 mit dem Hydrogen-Wankel und Hybrid-Antrieb.
So also sieht die Zukunft aus: Wäre da nicht der wasserblaue Schriftzug auf weißem Grund, die Mazda RX-8 an der Einfahrt zur firmeneigenen Teststrecke in Hiroshima würden als ganz normale Sportflitzer durchgehen. In der Karosserie unterscheiden sie sich praktisch nicht von den gewohnten Coupés der Baureihe: Vier gegenläufig öffnende Türen ohne Mittelpfosten, schlanke Form, rassig und geduckt. Nur wer genauer hinschaut, der bemerkt den kleinen Unterschied: Am Heck gibt es zwei Einfüllstutzen für Kraftstoff - einer auf der Linken und einer auf der rechten Seite. Links wird ganz normaler Sprit eingeschenkt, dem Wankel ist es ziemlich egal, ob klassisch fossiles Benzin oder Biotreibstoff vom Acker. Über den Stutzen rechts jedoch wird der Wasserstofftank befüllt.
Der ist bei Mazdas kleiner Versuchsflotte noch im ohnehin schon relativ knappen Kofferraum untergebracht und sorgt dafür, dass für Gepäck allenfalls noch auf der Rückbank Platz bleibt. Anders als ein normaler Benzintank, der nicht sonderlich unter Druck steht, lässt sich der Tank fürs gasförmige Hydrogen nicht so ohne weiteres in eine Form bringen, die nicht mehr stört. 400 Atmosphären wollen in Kugel- oder Zylinderform aufbewahrt werden. Nur so verteilt sich der Druck gleichmäßig. Im Heck des RX-8 steckt unter einer Filzabdeckung ein zylinderförmiger Tank.
Ihn zu füllen ist etwas komplizierter als bei einem normalen Benzintank - aber wer schon einmal mit einem gasbetriebenen Auto unterwegs war, der muss nicht mehr viel dazu lernen. Die Zapfpistole rastet am Tankstutzen ein, dann ist ein wenig Geduld nötig, bis sich der Druck im System entsprechend angleicht. Dass tatsächlich getankt wird, merkt man nur an der Digitalanzeige der Tankanlage. Selbst das Abziehen der Zapfpistole geschieht - anders als bei einem Gasfahrzeug - nahezu geräuschlos.
Auch innen unterscheidet sich der Hydrogen-Mazda so gut wie nicht von seinem alltäglichen Kollegen. Nur ein kleiner blauer Knopf unterhalb des Armaturenbrettes weist darauf hin, dass man in einem besonderen Auto sitzt. Wer den Motor anlässt, startet schon mal mit H2 im Wankel. Und merkt davon - nichts. Bis auf das kleine Leuchtsymbol im Tacho. Der Motor selbst läuft so vibrationsarm wie immer. Und auch der Sound klingt kein bisschen anders.
Erst wenn man langsam Gas gibt, merkt man schnell den Unterschied: Der H2-Mazda ist eine ziemlich lahme Ente. Kein Wunder: Der Wankelmotor schafft statt der gewohnten 154 kW/210 PS im Benzin-Betrieb nur noch 80 kW/109 PS. Und statt eines Drehmoments von 222 Nm stehen nur noch 140 Nm zur Verfügung. Entsprechend behäbig treibt's den RX-8 voran. Nun gut: Noch experimentiert Mazda mit der Technik und außerhalb des Werkes sind nur ein paar davon im Testbetrieb. Der Motorwagen, mit dem Bertha Benz 1888 von Mannheim nach Pforzheim fuhr, hatte auch noch wenig mit der heutigen S-Klasse gemein. Die Japaner werden die Leistung des Wasser-Wankel sicher noch kräftig optimieren.
Und auch die Reichweite. Die liegt trotz des riesigen Tanks im Heck nur bei rund 100 Kilometern. Die Reichweite mit dem Benzin aus dem zweiten Tank dagegen fällt ganz normal aus. Umschalten kann man - auch das ist wie bei einem Gas-Fahrzeug - auf Knopfdruck während der Fahrt. Allerdings nur von Hydrogen- auf Benzin-Betrieb. Umgekehrt funktioniert der Wechsel nur im Stand.
Wie schnell man mit Wasser unterwegs sein kann, ließ sich bei den paar Runden auf dem Testgelände nicht ausprobieren - ab Tempo 80 km/h rutschte der (behelmte) Versuchsingenieur auf dem Beifahrersitz schon unruhig hin und her. Viel mehr an Tempo schien er ohnehin nicht gewohnt zu sein. Und zumindest nach den Schildern am Fahrbahnrand ist mehr hier auch nicht üblich.
Unterm Strich war diese erste kleine Ausfahrt durchaus vielversprechend. Die Handhabung ist simpel, das Fahrgefühl gewohnt. Man muss sich nicht kasteien für ein ökologisch korrektes Gewissen. Und zumindest für die Übergangszeit ins Zeitalter des Wassermanns ist man dank der zwei Tanks und Kraftstoffarten mobil wie immer. Bekommen die Mazda-Ingenieure noch die magere Kraftausbeute und den sperrigen Tank in den Griff, könnte der Wankel so durchaus zu ungeahnten neuen Ehren kommen. Und der nächste Wurf steht bei Mazda schon in der Garage nebenan: Ein Mazda5 mit dem Hydrogen-Wankel und Hybrid-Antrieb.
Quelle: Autoplenum, 2008-01-24
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