Mercedes C 320 CDI 7G-Tronic im Test: C-Klasse mit Sechs-Agil
Testbericht
Palma de Mallorca, 24. Februar 2005 Obwohl BMW ab März mit völlig neuem Dreier ins Rennen geht, reagiert Mercedes gelassen: Die fünf Jahre alte C-Klasse, zuletzt 2004 renoviert, wird für 2005 lediglich mit neuem Power-Diesel aufgerüstet. Das Triebwerk ist zugleich Startschuss für eine neue Diesel-Motorenfamilie im V-Format. Sukzessiv werden die aktuellen Reihen-Fünfzylinder auch bei anderen Mercedes-Baureihen durch V6-Aggregate abgelöst.
Üppige KraftErstes Modell der kommenden Dieselgeneration ist der C 320 CDI. Er ersetzt den bisherigen C 270 CDI. Mit sechs Zylindern und drei Litern Hubraum leistet das neue Aggregat satte 224 PS und bis zu 510 Newtonmeter Drehmoment. Das Leistungsplus gegenüber dem keineswegs schwachbrüstigen Fünfzylinder beträgt stolze 32 Prozent. Der neue V6-Diesel hat es also in sich. Dies konnten wir bei einer flotten Inselumfahrung auf Mallorca testen.
Volle Wucht dank 7G-Tronic Nur in Kombination mit der Siebengang-Automatik 7G-Tronic bringt der V6-Diesel seine volle Leistung an die Hinterräder. Das für unsere Testfahrt nicht verfügbare Sechsgang-Schaltgetriebe verträgt immer noch respektable 415 Newtonmeter Drehmoment, wird jedoch erst im Juni 2005 verfügbar sein. Die Kombination von 7G-Tronic und dem 320 CDI ist ohnehin die bessere Wahl, damit wird die C-Klasse zum heißblütigen Sportler mit spektakulärem Bumms.
Viel Druck von unten rausBereits zwischen 1.200 und 1.400 Umdrehungen stehen üppige 400 Newtonmeter Drehmoment zur Verfügung, ab 1.600 liegen die vollen 510 Newtonmeter an. Bis 2.800 Touren bleibt das Drehmoment konstant, um dann bis zur Höchstdrehzahl kurz jenseits der 4.000er-Marke wieder abzuflauen. In nur 6,9 Sekunden wuchtet so die immerhin 1.650 Kilogramm schwere Limousine auf Tempo 100. Der Zwischenspurt von 60 auf 120 km/h ist nach nur 6,2 Sekunden zu Ende. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 250 km/h abgeregelt. Hinsichtlich der Fahrleistungen liegt der C 320 CDI nahezu gleich auf mit der bereits wieder eingestellten AMG-Version C 30 CDI.
Das sanfte SchaltwunderTrotz der brutalen Kraft und monströsem Drehmoment: Die Siebengang-Automatik schaltet sanft, ruckfrei und blitzschnell. Der Gangwechsel geht mit nahezu perfektem Kraftschluss vonstatten. Nur beim Kick-down, wenn mehr als ein Gang runtergeschaltet wird, kommt es zu einer kurzen Schaltpause.
Zum Durchdrehen Eindrucksvoll ist der stets spürbare Vorwärtsdruck selbst bei kleinsten Gasbefehlen. Lediglich beim Anfahren ist ein kleines Turboloch spürbar. Beim Sprint aus dem Stand drehen dennoch sehr leicht die Antriebsräder mit kurzem Quietschen durch, um umgehend von der Traktionskontrolle ASR eingefangen zu werden. Doch lassen sich durchaus kleine schwarze Streifen beim Kavalierstart auf den Asphalt zeichnen.
Gepflegt sportlichWer nun meint, ein schwerer und kopflastiger Diesel lasse sich nicht sportlich um enge Kurven zirkeln, wird vom Fahrverhalten des C 320 CDI positiv überrascht. Die Fahrwerksmodifikationen anno 2004 haben bei der C-Klasse fast schon Wunder bewirkt. Die Präzision bei ambitionierter Fahrweise ist beeindruckend. Und obwohl überraschend sportlich abgestimmt, bleibt der Federungskomfort ganz Mercedes-typisch auf hohem Niveau. Dennoch: Wer auf besonders ambitioniertes Fahren steht, könnte den Sternträger als zu behäbig und die Lenkung als zu indirekt empfinden.
Fast wie ein hubraumstarker V8 Obwohl konstruktionsbedingt ein V6-Diesel mit hohen Schwingungsmomenten, ist der neue Motor recht kultiviert. Mit dem Einsatz einer Ausgleichswelle konnte Mercedes den Antrieb erstaunlich ruhig stellen. Auch das Geräuschniveau ist für einen Diesel noch niedrig. Leistungsabfrage quittiert der Motor zwar mit deutlich hörbarem Grummeln. Die voluminöse Klangkulisse erinnert dafür an einen hubraumstarken V8-Motor. Manch Autofahrer steht ja auf eine derartige Akustik, anderen dürfte der 320 CDI dennoch zu laut sein. Im Teillastbereich auf der Autobahn ist der Motor zwischen den anderen dezenten Fahrgeräuschen hingegen kaum noch auszumachen. Wer sich jedoch das samtig-seidige Niveau eines V6-Benziners wünscht, wird auch mit diesem Flüster-Diesel weiterhin schlecht beraten sein.
Verbrauch bleibt niedrig Die Leistung im Überfluss sorgt für hohen Fahrspaß, hat jedoch ihren Preis: Zwar ist der Verbrauch theoretisch mit 7,3 bis 7,6 Litern auf 100 Kilometer auf dem Niveau des C 270 CDI. Auf unserer Testfahrt konnten wir mit ruhigem Gasfuß den Verbrauch sogar unter sieben Liter drücken. Doch die meist flotte Gangart treibt den Dieselkonsum über die Zehn-Liter-Marke. Dies zeigte zumindest der Bordcomputer auf unserer Testfahrt an.
Partikelfilter abbestellbar Die aufwendige Dieseltechnik macht die gelungene Mischung aus kultivierter und sparsamer Kraft erst möglich. Mit neuen Piezo-Ventilen konnte die Kraftstoffeinspritzung nach dem Common-Rail-Prinzip deutlich verbessert werden. Die Einspritzventile arbeiten schnell, präzise und ermöglichen eine fein dosierte Kraftstoffversorgung. Pro Arbeitstakt sind bis zu fünf Einspritzungen möglich. Der elektronisch variable Turbolader sorgt zudem für ein stets explosives Gemisch und saubere Abgase. Nahezu rauchfrei werkelt der Motor dank des serienmäßigen Rußpartikelfilters. Die Abgasnorm Euro 4 ist für den C 320 CDI keine Hürde. Auf Wunsch kann der Kunde den V6-Diesel ohne Filter bestellen und damit sogar 700 Euro beim Kaufpreis sparen. Und selbst dann soll die Euro-4-Norm noch erfüllt werden.
Kein billiges Vergnügen Nicht nur die Leistung ist hoch, sondern auch der Preis. Ab 38.338 Euro ist die neue C 320 CDI Limousine mit Handschaltgetriebe zu haben. 1.750 Euro mehr kostet das T-Modell. Für die unbedingt empfehlenswerte 7G-Tronic unseres Testwagens werden nochmals 2.192 Euro fällig. Wer seine C-Klasse zudem noch mit den zahlreichen Komfort-Extras von Mercedes ordert, kann den Preis locker jenseits der 50.000-Euro-Grenze treiben.
Üppige KraftErstes Modell der kommenden Dieselgeneration ist der C 320 CDI. Er ersetzt den bisherigen C 270 CDI. Mit sechs Zylindern und drei Litern Hubraum leistet das neue Aggregat satte 224 PS und bis zu 510 Newtonmeter Drehmoment. Das Leistungsplus gegenüber dem keineswegs schwachbrüstigen Fünfzylinder beträgt stolze 32 Prozent. Der neue V6-Diesel hat es also in sich. Dies konnten wir bei einer flotten Inselumfahrung auf Mallorca testen.
Volle Wucht dank 7G-Tronic Nur in Kombination mit der Siebengang-Automatik 7G-Tronic bringt der V6-Diesel seine volle Leistung an die Hinterräder. Das für unsere Testfahrt nicht verfügbare Sechsgang-Schaltgetriebe verträgt immer noch respektable 415 Newtonmeter Drehmoment, wird jedoch erst im Juni 2005 verfügbar sein. Die Kombination von 7G-Tronic und dem 320 CDI ist ohnehin die bessere Wahl, damit wird die C-Klasse zum heißblütigen Sportler mit spektakulärem Bumms.
Viel Druck von unten rausBereits zwischen 1.200 und 1.400 Umdrehungen stehen üppige 400 Newtonmeter Drehmoment zur Verfügung, ab 1.600 liegen die vollen 510 Newtonmeter an. Bis 2.800 Touren bleibt das Drehmoment konstant, um dann bis zur Höchstdrehzahl kurz jenseits der 4.000er-Marke wieder abzuflauen. In nur 6,9 Sekunden wuchtet so die immerhin 1.650 Kilogramm schwere Limousine auf Tempo 100. Der Zwischenspurt von 60 auf 120 km/h ist nach nur 6,2 Sekunden zu Ende. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 250 km/h abgeregelt. Hinsichtlich der Fahrleistungen liegt der C 320 CDI nahezu gleich auf mit der bereits wieder eingestellten AMG-Version C 30 CDI.
Das sanfte SchaltwunderTrotz der brutalen Kraft und monströsem Drehmoment: Die Siebengang-Automatik schaltet sanft, ruckfrei und blitzschnell. Der Gangwechsel geht mit nahezu perfektem Kraftschluss vonstatten. Nur beim Kick-down, wenn mehr als ein Gang runtergeschaltet wird, kommt es zu einer kurzen Schaltpause.
Zum Durchdrehen Eindrucksvoll ist der stets spürbare Vorwärtsdruck selbst bei kleinsten Gasbefehlen. Lediglich beim Anfahren ist ein kleines Turboloch spürbar. Beim Sprint aus dem Stand drehen dennoch sehr leicht die Antriebsräder mit kurzem Quietschen durch, um umgehend von der Traktionskontrolle ASR eingefangen zu werden. Doch lassen sich durchaus kleine schwarze Streifen beim Kavalierstart auf den Asphalt zeichnen.
Gepflegt sportlichWer nun meint, ein schwerer und kopflastiger Diesel lasse sich nicht sportlich um enge Kurven zirkeln, wird vom Fahrverhalten des C 320 CDI positiv überrascht. Die Fahrwerksmodifikationen anno 2004 haben bei der C-Klasse fast schon Wunder bewirkt. Die Präzision bei ambitionierter Fahrweise ist beeindruckend. Und obwohl überraschend sportlich abgestimmt, bleibt der Federungskomfort ganz Mercedes-typisch auf hohem Niveau. Dennoch: Wer auf besonders ambitioniertes Fahren steht, könnte den Sternträger als zu behäbig und die Lenkung als zu indirekt empfinden.
Fast wie ein hubraumstarker V8 Obwohl konstruktionsbedingt ein V6-Diesel mit hohen Schwingungsmomenten, ist der neue Motor recht kultiviert. Mit dem Einsatz einer Ausgleichswelle konnte Mercedes den Antrieb erstaunlich ruhig stellen. Auch das Geräuschniveau ist für einen Diesel noch niedrig. Leistungsabfrage quittiert der Motor zwar mit deutlich hörbarem Grummeln. Die voluminöse Klangkulisse erinnert dafür an einen hubraumstarken V8-Motor. Manch Autofahrer steht ja auf eine derartige Akustik, anderen dürfte der 320 CDI dennoch zu laut sein. Im Teillastbereich auf der Autobahn ist der Motor zwischen den anderen dezenten Fahrgeräuschen hingegen kaum noch auszumachen. Wer sich jedoch das samtig-seidige Niveau eines V6-Benziners wünscht, wird auch mit diesem Flüster-Diesel weiterhin schlecht beraten sein.
Verbrauch bleibt niedrig Die Leistung im Überfluss sorgt für hohen Fahrspaß, hat jedoch ihren Preis: Zwar ist der Verbrauch theoretisch mit 7,3 bis 7,6 Litern auf 100 Kilometer auf dem Niveau des C 270 CDI. Auf unserer Testfahrt konnten wir mit ruhigem Gasfuß den Verbrauch sogar unter sieben Liter drücken. Doch die meist flotte Gangart treibt den Dieselkonsum über die Zehn-Liter-Marke. Dies zeigte zumindest der Bordcomputer auf unserer Testfahrt an.
Partikelfilter abbestellbar Die aufwendige Dieseltechnik macht die gelungene Mischung aus kultivierter und sparsamer Kraft erst möglich. Mit neuen Piezo-Ventilen konnte die Kraftstoffeinspritzung nach dem Common-Rail-Prinzip deutlich verbessert werden. Die Einspritzventile arbeiten schnell, präzise und ermöglichen eine fein dosierte Kraftstoffversorgung. Pro Arbeitstakt sind bis zu fünf Einspritzungen möglich. Der elektronisch variable Turbolader sorgt zudem für ein stets explosives Gemisch und saubere Abgase. Nahezu rauchfrei werkelt der Motor dank des serienmäßigen Rußpartikelfilters. Die Abgasnorm Euro 4 ist für den C 320 CDI keine Hürde. Auf Wunsch kann der Kunde den V6-Diesel ohne Filter bestellen und damit sogar 700 Euro beim Kaufpreis sparen. Und selbst dann soll die Euro-4-Norm noch erfüllt werden.
Kein billiges Vergnügen Nicht nur die Leistung ist hoch, sondern auch der Preis. Ab 38.338 Euro ist die neue C 320 CDI Limousine mit Handschaltgetriebe zu haben. 1.750 Euro mehr kostet das T-Modell. Für die unbedingt empfehlenswerte 7G-Tronic unseres Testwagens werden nochmals 2.192 Euro fällig. Wer seine C-Klasse zudem noch mit den zahlreichen Komfort-Extras von Mercedes ordert, kann den Preis locker jenseits der 50.000-Euro-Grenze treiben.
Technische Daten
Antrieb: | Heck |
---|---|
Anzahl Gänge: | 7 |
Getriebe: | Automatik |
Motor Bauart: | Common-Rail-Turbodiesel-V-Motor |
Hubraum: | 2.987 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 6 |
Drehmoment: | 510 Nm bei 1.600 - 2.800 UPM |
Preis
Neupreis: 40.530 € (Stand: Februar 2005)Fazit
Diesel oder Benziner? Rein subjektiv gesehen ist das immer noch und vor allem auch eine Frage des persönlichen Geschmacks. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage nach der Wirtschaftlichkeit des C 320 CDI. Ganz emotionslos betrachtet: Für kühle Rechner kann der Selbstzünder eine überaus lohnenswerte Investition sein. Zum Geschmack: Für den C 320 CDI spricht ein beeindruckendes Drehmoment bei bereits sehr niedrigen Drehzahlen. Das sorgt für enormen Durchzug und damit für viel Fahrspaß. Trotz bereits hoher Kultiviertheit ist der Diesel jedoch weiterhin kein flüsterleises Triebwerk. Im Teillastbereich auf der Autobahn hört man von den Dieselgeräuschen des C 320 CDI jedoch kaum etwas.
Zur Wirtschaftlichkeit: Angesichts der hohen Fahrleistungen (in 6,9 Sekunden auf Tempo 100) ist der Verbrauch recht niedrig. Zwar ist der C 320 CDI in der Anschaffung deutlich teurer als ein vergleichbarer Benziner. Doch für Vielfahrer kann sich die Mehrinvestition schnell amortisieren. Wer viel fährt, kann mit diesem Diesel auch viel sparen. Langstreckler werden den C 320 CDI außerdem aufgrund des souveränen Durchzugs und des geringen Spritkonsums zu schätzen wissen. (mh)
Quelle: auto-news, 2005-02-26
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