Härte von Scheibenbremsbelägen
Gibt es Bremsklötze für Scheibenbremsanlagen in verschiedenen "Härtegraden"?
Ein Mechaniker empfahl mir einmal vor längerer Zeit: Kauf keine Bosch-Klötze, die sind so hart. Auch die "Ceramic"-Dinger von ATE sollen sehr hart ausgelegt sein. Aha.
Gibt es da Härte-Kennzahlen oder so? Bei den diversen Online-Ersatzteileanbietern konnte ich keine Infos dazu finden.
Der Hintergrund: Ich tausche gerne öfter die Klötze, möchte aber die Bremsscheiben schonen. Dreckige Felgen nehme ich in Kauf.
Danke für Eure Hilfe
Hindukusch
ATE Ceramic-Beläge sind keineswegs "sehr hart," im Gegenteil: Sie sind weder Sportbremsanlagen- oder Keramikscheibentauglich, sondern für den ganz normalen Einsatz im Alltag gemacht.
Sie sollten aber nicht nur als Ersatz für konventionelle Beläge genommen werden, sondern am besten nur dann, wenn auch die Scheiben erneuert werden.
Es gibt durchaus unterschiedliche Härten, je nach Einsatzgebiet. Härter bremst leicht besser, verschleißt aber die Scheiben stärker. Wichtiger ist vielmehr, die Bremsen zu dem zu benutzen, wofür sie gebaut wurden: Zum Stoppen des Autos auf kürzestem Weg. Bremsen haben immer eine höhere Bremsleistung als die Motorleistung des Autos.
"Bremsen schonen" durch möglichst wenig oder sachte zu bremsen nützt nichts. Die aufzubringende Leistung zum Anhalten ist dieselbe - ob man sachte oder stark bremst, also letztlich gleich. Bis auf den Umstand, dass beim "Sachtebremsen" die hinteren Scheiben kaum zum Einsatz kommen und dadurch rosten. Also: Kräftig bremsen.
Lies mal: https://www.at-rs.de/beitrag/items/ate-ceramic-bremsbelaege-mythos-und-wahrheit.html
Nun, ich bin aus anderer Sicht vermutlich ein Verkehrshindernis, weil ich nicht besonders flott unterwegs bin und die Motorbremswirkung meines Diesels so gut wie möglich nutze, was bei 90% Überlandfahrten super funktioniert.
Also, ich bremse nicht sachte sondern selten.
Dass härter besser bremst finde ich spannend. Hätte gedacht, dass es genau andersherum ist?!?
Aber genau das ist der springende Punkt: Welche Beläge sind nun härter, welche weicher? Wie findet man das beim Kauf heraus?
LG Hindukusch
Man findet das heraus, indem man im Fachhandel den Verkäufer fragt oder beim Hersteller anfragt.
Wenn du "selten bremst," was, wie oben geschrieben, nicht sinnvoll ist, ist es doch egal ob "weichere" oder "härtere" Beläge.
Die stinknormalen Beläge für Alltagsautos tun es doch bestens.
Da braucht man keine Rennbeläge, die ohnehin auf die gesamte Bremse abgestimmt sein sollten.
Nachtrag: Einige technische Informationen zu Bremsbelägen
http://textar-professional.com/wp-content/uploads/Textar_Technical_Information_DEU.pdf
Bitte den Part beachten: "Wird ein Bremsbelagwechsel fällig, so darf nicht irgendein Belag, der in die Bremse passt, eingebaut werden. Der § 19, Absatz 2, StVZO besagt sinngemäß, dass die Betriebserlaubnis eines Fahrzeuges erlischt, wenn bestimmte Teile verändert werden oder nicht genehmigte Ersatzteile verwendet werden. Im Besonderen gehören Bremsbeläge zu diesen genehmigungspflichtigen Teilen."