Renault Kangoo Bremsen erneuern
Wir haben einen Renault Kangoo, Erstzulassung 2/2009.
Da die Bremsen seit ein paar Wochen quietschen, waren wir jetzt in der Autowerkstatt (PitStop) und haben die durchsehen lassen.
Das Auto ist wie gesagt zweieinhalb Jahre alt und hat 60.000 km gelaufen.
Steht nicht in einer Garage nachts.
Ergebnis: Bremsscheiben und Bremsbeläge vorn und hinten müssten erneuert werden.
Eine Bremsbacke (hinten) wäre fest, vorn sind keine Bremsbeläge mehr drauf, deshalb die Scheiben verschlissen.
Bei der Zweijahresdurchsicht im Februar hieß es die Bremsbeläge sind bald fällig, sollten wir in ein "paar Monaten" machen lassen.
Nun präsentiert PitStop eine Rechnung von 890€
Die Scheiben von Renault wären so teuer (150 Euro pro Stück) weil Kugellager integriert sind, und es gäbe nur Originalteile.
Eine Werkstattrechnung von 900 Euro bei einem relativ neuen Auto entsetzt mich etwas. Besteht die Möglichkeit das das mit rechten Dingen zugeht oder sollte man die Werkstatt wechseln?
Was hat denn die hohe Rechnung mit dem allgemeinen Alter des Autos zu tun?
Wenn die Bremsen defekt sind, hat die Repartur eben diesen Preis. Egal ob das Auto 2 o. 10 Jahre alt ist.
Bremsen sind nie bllig. Du kannst dir ja noch ein Angebot von einer Vertragswerkstatt machen lassen, zum Vergleich.
Wie mein Vorredner schon sagte, solltest Du ein Zweitangebot einer anderen Werkstatt einholen; jedoch NICHT bei einem Werkstattdiscounter wie z.B. A.T.U., PitStop, Stinnes und Konsorten.
Da deren Mitarbeiter am Umsatz beteiligt sind, wird dort gerne mal "Umsatz generiert"; dies trifft insbesondere auf Filialen der A.T.U. Discounterkette zu.
Such' Dir besser 'ne freie Meisterwerkstatt; die arbeiten vielfach gut und gleichzeitig günstig.
Wenn bei einem Auto alle zwei Jahre 1000 Euro für verschlissene Bremsen fällig werden ist das ein Kriterium für zukünftige Kaufentscheidungen.
Die Werkstatt gibt an, dass die Bremsscheiben überdurchschnittlich teuer sind, 60.000 km ist aber eine unterdurchschnittliche Lebensdauer.
Wenn das bei Renault üblich ist, kann man ja auch ein anderes Auto kaufen.
176,34 Euro pro Bremsscheibe.
122 Euro für einen Satz Beläge.
Da ist schon entscheidend was von dem alle zwei Jahre gewechselt wird.
Nur mal so am Rande, die Scheiben vorne kosten bei uns 85£ DAS PAAR(!), original Renault. Die 2008-> Scheiben unterscheiden sich nämlich von denen des Modells ->2008 genau dadurch, daß sie NICHT mehr die komplette Nabe beinhalten, sondern mit dieser verschraubt sind und somit separat gewechselt werden können.
In dem Fall könnte sich also die Reparatur bei einem Renault Autohaus tatsächlich auszahlen.
Was den Pit Stop Kostenvoranschlag anbetrifft:
Bring Dein Auto mal bei mir vorbei. Wirst Dich wundern, was ich noch alles finde, was an den Bremsen gemacht werden muß. Dann wechsele ich die Scheiben und Klötze vorne und schreib Dir ne galante Rechnung für 2500£ über Hastdunichtgesehen und Schießmichtot. So geht das.
Da Bremsen nicht nach dem Alter sondern nach der Nutzung verschleißen, ist es schon leicht unsachlich, wenn man von 2,5 Jahren und "jungem Auto" spricht, was auf den Durchschnitt betrachtet 25.000km wären, es sich hier aber um 60.000km handelt, was auf den Durchschnitt "übersetzt" doch schon so ziemlich 5 Jahre sind.
Aber diese Unsachlichkeit scheint ja gewollt, wenn man in einer Wiederholung reißerisch den Zeitraum mal eben so um 20% reduziert und den Preis um über 12% erhöht.
Dass solches Handeln entsprechende Effekte auf die grundsätzliche Glaubwürdigkeit schon der Eingangs genannten Zahlen hat, war gewollt?
Wenn nach 60.000 km die Beläge runter sind, ist an sich schon nichts ungewöhnliches. Wenn man noch weiß, dass die Bremsanlage beim Kangoo dann auch noch von Hause aus etwas knapp ist, dann ist das doch nicht so schlecht.
Aber irgendwo muss der Preis von so einem Kangoo schließlich auch herkommen. Natürlich kann man sich auch "gleich ein anderes Fahrzeug" kaufen, aber "alle 2 Jahre 1.000 Euro" (die tatsächlich alle 2,5 Jahre 890 sind, was 30% weniger ist) dürfte besser sein, als bei solcher Jahresfahrleistung alle 3 Jahre echte 1.000 Euro (wenn man jedes mal die Scheiben gleich mit verheizt) plus 8.000 Euro mehr für den entsprechenden Neuwagen bezahlt.
Insbesondere dann, wenn man den nächsten Austausch der Beläge ausführen lässt, bevor man sich selbst dann auch die Scheiben zerknallt.
Dass die Scheiben auch fertig sind, wenn man die Beläge nicht rechtzeitig wechselt und mehrere Wochen! lang mit Eisen auf Eisen gebremst wird, ...
wenn die Scheiben nach solcher Misshandlung nicht fertig wären, DAS wäre verwunderlich.
Ist der Wagen denn Baujahr 2009 oder noch 2008 (Oktober 2008 ist bzw. war Modelljahrwechsel), war es ein Bestellfahrzeug oder aus dem Laden bzw. Lagerfahrzeug? Erstzulassung 2/09 beantwortet diese Frage nicht.
Ansonsten wäre es doch ein einfacher Weg zu einem Vertragshändler und am Ersatzteiltresen mal nach dem Preis für Scheiben anhand der FIN (Fahrgestellnummer) nachzufragen.
Nur mal aus Interesse gefragt:
Wieso nutzt man Internet und Foren nicht vorher für Hilfestellung und Nachfragen, sondern erst hinterher für Empörung, Beschwerden und dem Hoffen auf Bestätigung des eigenen, nicht ganz so optimalen Verhaltens, nach dem man sich auch noch die Scheiben zerknallt hat und es allein dadurch nie zu einer billigen Reparatur kommen kann, selbst wenn es "normale" Scheiben wären?
Man kann die Bremsbeläge auch bei weniger als 60 000
runter haben und wenn die Bremsen dann wochenlang
Geräusch machen, dann sind halt die Scheiben auch hin
und wenn es die nicht einzeln gibt, sondern nur
komplett mit Nabe und Lager, dann wird das halt so
teuer. Bei früheren Kangoo-Modellen kostete eine
Achsmanschette vorn links 281.-€, weil man die
komplette Achse wechseln mußte. Auf der rechten
Seite war das mit 17.-€ (!!!!) getan für die Manschette.
Das ist halt so. Ein Wechsel einer Fahrlichtbirne
beim Audi A2 kommt an fast 90.-€, weil das halbe Auto zerlegt werden muß.
Ruhig bleiben!
Sie haben ja schlechtere Laune als ich, und ich muss 900 Euro zahlen.
Nur mal aus Interesse gefragt, was und wann "vorher nachfragen"? Die Kosten der Ersatzteile vor der Kaufentscheidung? Das war Anfang 2009 schwierig. Die Diagnose der Bremsenüberprüfung bevor man in die Werkstatt fährt? Da ist man im Internet sicher sehr gut aufgehoben.
Und "alle 2 Jahre 1000 Euro" mag gerundet sein, dafür sind da auch nicht alle anderen Verschleißteile drin, die schon gewechselt wurden.
Sie schätzen meine Empörung offensichtlich falsch ein und müssen sich dringend mal selbst empören, das andere Leute das Internet überhaupt für unqualifizierte Fragen nutzen. Und dann auch noch den Fragenbereich eines Forums. Schlimm.