Motorvorwärmung iveco daily CNG monovalent
Weiß jemand, welche Motor(wasser)vorwärmung für meinen Iveco Daily , Bj. 2004, 2,8l, 78kw mit CNG Antrieb (kein Benzin) am besten wäre?
Ich glaube, er würde dann, auch bei kalter Witterung, besser anspringen.
Momentan tut er es gar nicht freiwillig.
Danke für Eure Antworten.
Vielleicht solltet Ihr beiden Euch mal kursschließen:
das mit dem schlechten kaltstartverhalten ist ein typisches problem bei erdgasfahrzeugen, sobald es draußen kälter wird. das ist selbst bei fahrzeugen des baujahres 2009 so, da ich viel mit solchen fahrzeugen zu tun habe....eine standheizung zur erwärmung des kühlmittels bringt laut meiner einschätzung keine besserung der beschwerden.
das einzige, was abhilfe schaffen könnte, ist wirklich, das fahrzeug in einer gut beheizten garage abzustellen, so dass alle am startvorgang beteiligten komponenten die gleiche temperatur beim startvorgang haben...
natürlich kannst du dir für teuer geld eine standheizung nachrüsten lassen. ist aus komfortgründen auch sicher eine gute investition...nur bezweifle ich eben, dass dadurch das problem des schlechten anspringens vermindert wird....
Kaltstartprobleme bei monovalenten Erdgasfahrzeugen sind "üblich", aber technisch "unnötig".
Bis etwa -20°C Umgebungstemperatur müsste ein CNG recht problemlos anspringen. Noch kälter ist eben etwas "orgeln" notwendig, aber nun auch nicht übermäßig, nicht mal bei -30°C.
Es gibt bei Erdgas und Kaltstartproblemen "nur" drei Stellen:
- Gemischbildung stimmt nicht.
Je kälter, um so mehr muss angefettet werden, sogar recht erheblich im Vergleich zu einem Benziner.
Oft gibt es bei monovalenten CNG-Motoren eine zusätzlich Einspritzdüse um bei sehr kalten Umgebungsbedingungen mehr liefern zu können, als die üblichen Düsen, diese Zusatzdüse oder Ansteuerung ist häufig nicht in Ordnung. Ich habe allerdings keine Ahnung, ob eine derartige Düse auch beim Iveco vorhanden ist.
Grundsätzlich sollte jedoch diese Kaltstartanfettung überprüft werden.
Zündung
um ein derartig "überfettes" Gasgemisch zur Explosion zu bringen, benötigt es auch entsprechend "überstarken" Funken. Sind die Zündkerzen schon etwas älter, dann klappt das nicht mehr sonderlich gut.
Grundsätzlich ist die Zündanlage zu überprüfen, Kerzen, Zündkabel, Feuchtigkeit, ... ob da auch alles so ist, wie es optimal sein muss.Feuchtigkeit
Im Erdgas ist Wasser enthalten, vergleichbar wie die Luftfeuchtigkeit in der Umgebungsluft. War das Erdgas nicht von sonderlicher Qualität und oder ist der fahrzeugseitige Trockner nicht mehr so sonderlich fit, dann kann es bei ausreichender Kälte zu Einfrierungen kommen, die Gasleitungen, Düsen oder auch den Druckminderer zusetzen.
Grundsätzlich ist das auch in Verbindung mit Startschwierigkeiten bei heftigen Minusgraden zu prüfen.
Weitere Fehlerquellen bei diesem Mängelbild gibt es nicht, also sofern die Kiste ansonsten gut läuft.
Bei Iveco gibt es speziell geschulte Monteure für die CNG-Transporter, die kennen das, weil es auch ein Hauptthema der Schulung ist. Mal in verschiedenen Werkstätten herum telefonieren, nicht jede Werkstatt hat einen Mitarbeiter mit derartiger Sonderschulung.
Elektrische Vorwärmung (sofern eine 220V-Steckdose nutzbar) bzw. Standheizung sind auch kein Problem, allerdings sollte man auch hier beachten, dass eine für CNG spezifizierte Anlage benutzt wird, weil eben nicht nur der reine Motorblock, sondern auch "Nebengräte" vorgewärmt werden sollten.
Kostet halt etwas mehr, Bosch-Dienst kann darüber vielleicht besser beraten als Iveco. Aber auch hier zum "richtigen" Boschdienst, wo Leute mit entsprechender Zusatzschulung (zB. von Webasto) arbeiten.
Ohne diese Zusatzausstattung der Vorwärmeinrichtung muss deutlich länger vorgeheizt werden, bis auch diese Zusatzgerätschaften rein durch die Wärmestrahlung des Motors und Innenraumes ausreichend Wärme abbekommen haben.
Hallo !
Danke für Eure (Deine)Gedanken.
Was mir halt bei meinem Erdgas Iveco auffällt, ist, daß, wenn er auch nur 15 Sekunden (rund)läuft (nach ewigen Orgeln...)und man schaltet ihn aus, springt er beim erneuten Versuch, auch nach 2-3 Minuten oder gleich, in der Früh sofort wieder an. Ich habe das probiert. Können sich in der Zeit alle Komponenten bereits erwärmen?
Als heute vprmittag in Nürnberg z. Bsp. die 8 Grad-"Marke" erreicht war ist er angesprungen.
Vielleicht hat dass ja auch was mit der Kondens-/ Gasblasen-bildung im Motor beim Abkühlen über Nacht ("Nudeltopf mit Deckel"-Prinzip)zu tun. Was denkt Ihr (oder Du)?
Besten Dank für die guten Ausführungen.
Ich werde eine freie Werkstatt in meiner Nähe mal nächstre Woche darauf hinweisen.
Habe mir den Text gespeichert und werde diesen (natürlich ohne Ihren/Deinen Namen)der Werkstatt geben. Danke!
Ich hoffe das hilft.
Die Zündkerzen sind übrigens neu. "Champion"-Kerzen, wie laut Vorgabe von Iveco. Eine Garage in die der "Hoch und lang-Iveco" passt, haben wir leider nicht.
Jetzt müsste man halt noch wissen, wie man das Gemisch beim Ergas Iveco anfettet...???
Das Grundproblem bei Erdgas ist die stark ansteigende Zündunwilligkeit bei (sehr) geringen Temperaturen.
Zünden muss das im Brennraum und der Brennraum ist auch nach recht kurzem Motorlauf schon ausreichend "warm".
"Ausreichend" bedeutet nicht heiß, 0°C reichen schon völlig aus, dass Erdgas auch unter nicht ganz optimalen Bedingungen (Gemisch und/oder Funke) ordentlich knallt.
Da muss nicht, wie zB. bei Flüssiggas, erst das Kühlwasser "richtig warm" sein, damit auch der Ansaugkanal oder die Düsen selbst auch eine ordentliche Temperatur haben.
Flüssiggas hat eine Verdampfungstemperatur von -160°C und ist bereits gasförmig, da besteht selbst bei -60°C keine Gefahr, dass da was "nicht genug" gasförmig ist.
"Nur" eben die Tatsache, dass es ab Temperaturen unter etwa -10, -15°C nicht mehr sonderlich leicht entzündlich ist.
Nicht falsch verstehen, "frei knallend" schon, nur eben unter dem starken Druck nach dem Komprimieren muss auch Gemisch und Funke recht genau stimmen, sonst passiert nicht viel.
Gas-, bzw. Luftblasen gibt es nicht in einem Erdgassystem. Bei 200 bar im Tank bis zum Druckminderer, bzw. etwa 8 bar als Betriebsdruck hinter dem Druckminderer bis zu den Düsen kann da nichts "zurücklaufen".
Dieser Druck besteht auch im Stand nach langer Wochen und Monaten uneingeschränkt. Es ist der natürliche Gasdruck und nicht künstlich durch eine Pumpe aufgebaut, die bei abgeschalteter Zündung nicht mehr läuft, kein Druck mehr aufbaut und dann irgendwie Luft eindringen und der Kraftstoff zurück laufen könnte.
Das "Anfetten" kann man nicht einstellen, das ist in der Motorsteuerung per Kennfeld festgelegt, da muss auch nicht verändert oder nach einer bestimmten Laufzeit neu justiert werden.
Das passt schon.
Was jedoch nicht passen könnte:
- Temperatursensor ist nicht in Ordnung, die Motorsteuerung bekommt einen falschen, zu hohen Wert mitgeteilt und fettet deshalb nicht genug an,
die (eventuell vorhandene) Zusatzdüse arbeitet nicht oder nicht vollständig
irgendwelche Kabelverbindungen nicht in Ordnung:
korrodiert und durch Übergangswiderstände werden Mess- oder Steuer-Signale nicht in voller Größe übertragen,
Marderbesuch gehabt,Steuergerät defekt weil kein Signal für die (eventuell vorhandenen) Zusatzdüse nicht rauskommt, Messeingang für den Temperatursensor im Eimer - Sensor in Ordnung aber das Signal wird nicht im Steuergerät richtig umgesetzt,
...
Obwohl nur wenige grundsätzliche Dinge für die Kaltstartprobleme in Frage kommen, kommen leider sehr viele Auslöser und Fehlerquellen in Frage, die dann ein zB. zu mageres Gemisch zur Folge haben.
Interessant. Danke sehr.
Da wird "mein Eis" natürlich langsam dünn, mit der Idee der Motorvorwärmung...Habe mich schon gefreut.
Was ich auch noch bei meiner Anwesebheit in einer Werkstatt bemerkte: (in einem Gesprächen unter den Werkstattmechanikern.) Der Kurbellwellensensor wurde dabei näher (?!) gesetzt. Das Spiel des Kurbelwellenlagers soll schon sehr groß sein. 300.000 km auf dem Tacho. (Ist ja eigentlich bei einem Daily 35 S 11, Motor #8149,03,Hubraum 2,8 l, 78kw, CNG, Bj.04, nicht so viel, oder doch?)
Darum soll der Zündablauf der Zündkerzen ( 1, 3, 2, 4..oder so ähnlich...)nicht mehr richtig ablaufen.
Kann das etwas mit dem schlechten Kaltstartverhalten zu tun haben? Er springt ja eigentlich, wenn er einmal angesprungen ist, nach jeder Kurzstrecke, immer wieder an. Mehrmals täglich, ohne Probleme.
Was denkst Du (Ihr) ?
Der Kurbelwellensensor ist zuständig für den Zündzeitpunkt, da kann auch ein Problemauslöser vorhanden sein.
Spiel des KW-Lagers glaube ich erst mal nicht so sehr, das kann man nicht bei einem montierten Motor in eingebautem Zustand sicher ermitteln.