Turbolader setzt mal ein, mal nicht
Hallo liebe Expert(inn)en,
mein Astra ist grad recht kreativ bzgl. des Einsatzes seines Turboladers. Damit mir eine Werkstatt nicht das Blaue vom Himmel erzählen kann, hier eine Frage zu folgenden Fakten:
Zunächst: Sporadisch bleibt das Werkstatt-Zeichen (Auto mit Schraubenschlüssel) länger stehen, verschwindet aber bald. Kürzlich: 11 km Strecke, Anzeige bleibt an, bei leichter Steigung mit 55 km/h im 4. Gang kaum Beschleunigung, mühsam auf 70 km/h hoch, war bisher kein Problem.
(Erklärung Werkstatt: Sensor hat Überdruck gemeldet, sofortiges Ausschalten des Turboladers als Folge)
Danach wieder alles normal, doch nach ein paar Tagen folgende Effekte:
Turbolader schaltet nicht so massiv zu wie bisher, sondern eher schleichend.
Turbolader schaltet zwischen knapp 2000 U/min - manchmal bis zu 3000 U/min zu, bisher bei ca. 1500 U/min.
Auch darunter Gefühl von wesentlich weniger Kraft als bisher.
Kann mir jemand sagen, was das wohl sein mag? Danke!
Grüße
Stephan
ein turbolader schaltet sich nicht ein oder aus, sondern wird durch die abgase angetrieben. also läuft er mit, sobald der motor läuft.
aber erst ab einem bestimmten druck merkt man, ihn spürbar.
deiner beschreibung nach kommen entweder defekte leitungen oder ein defekter turbolader in frage.
so würden sich auch die druckprobleme erklären. mal zuviel, mal zu wenig.
Könnte auch ein defektes AGR Ventil sein oder die Verstellung des Turbos...
Ist leider von hier kaum zu diagnostizieren, am besten mal eine kompetente Werkstatt aus den Erfahrungsberichten raussuchen....
Hallo liebe Experten,
das ganze hat jetzt eine Geschichte bekommen. Ich bin zu ATU gefahren, die den Fehlercode ausgelesen haben. Diagnose: Rußpartikelfilter verstopft. ATU hat mich nach einem Telefonat mit einer Opel-Werkstatt hier zu dieser geschickt, "da dieser lt. Opel-Werkstatt durch einen gewissen Fahrstil wieder freigebrannt werden kann", und vielleicht die Software nicht up-to-date sei.
Ein persönliches Telefonat von mir mit dem dortigen Meister ergab auch noch, dass man diesen auch so regenerieren könne, sei aber kein Muss.
Ich fahre zwei Tage später zur Werkstatt, und weise darauf hin, dass sich das Fahrzeug mittlerweile wie ein 20 PS-Fahrzeug fährt, sprich extrem mühsam.
Der Meister fährt das Fahrzeug auf die Hebebühne, prüft die Software, aber diese ist auf dem neuesten Stand. Auch einen Schlauch prüft er, der wohl öfter abgeht, aber auch dieser ist o.k.
Dann der Hinweis, ich müsse wohl eine längere Strecke fahren. Kein Hinweis, was es vielleicht sonst noch sein könnte.
Zwei Tage später setze ich mich mit 400 km Fahrtziel auf die Autobahn, und ende dort 15 km später. Gott sei Dank habe ich einen Schutzbrief, so dass zumindest das Abschleppen kostenfrei ist.
Übers Wochenende findet der Meister dann auch den Grund: Ein defektes AGR-Ventil (@minerva: Gratuliere!)
(Das hatte ich - da ich nichts von Autos verstehe - trotz Deinem Hinweis nicht mit dem Rußpartikelfilter in Verbindung gebracht, ich hatte ja gedacht, der Turbolader spinnt.)
Aber jetzt ist der Rußpartikelfilter so zu, dass er sich nicht mehr regeneriert.
Nun frage ich mich: Was soll das? Wenn ich zwei Tage nach der Diagnose "Fahren Sie auf die Autobahn" 15 km weit komme (und gefährlich ist das auf der A8 ja auch noch!), so finde ich schon, der Meister hätte eine gewisse Verantwortung. Vielleicht wäre der Filter ja noch zu retten gewesen, wenn dies schon vorher festgestellt worden wäre?!
Also ein intensives Gespräch mit dem Niederlassungsleiter und dem Meister, und bei einer Nachfrage mit Opel kommt das Angebot, das für ca. 300 Euro zu tauschen.
Die Fehlerdiagnose und Austausch des AGR-Ventils kosten genau 300 Euro. Dabei gibt Opel angeblich einen guten Rabatt (wegen schlechtem Gewissen?!)
Den neuen Rußpartikelfilter bekomme ich nach Anfrage bei Opel ebenfalls mit 80 % Rabatt (normalerweise 1080 Euro), incl. Einbau ca. weitere 300 Euro.
Jetzt für mich die Frage: Verarscht mich da jemand? Rußpartikelfilter sollen eigentlich ewig halten, heißt es im Internet.
Danke für Euren sachkundigen Kommentar dazu!
Rußpartikelfilter mit "geschlossenem System" halten nicht ewig, je nach Hersteller und Fahrzeug zwischen 80.000 und 150.000 Kilometer.
Allerdings müssen sie regelmäßig "regeniert" werden, also aufgrund einer entsprechenden Fahrweise "freigebrannt" werden.
Erfolgt dieses "freibrennen" nicht rechtzeitig, dann sind die Dinger nur noch für den Schrott, auch weit vor dem Ende ihrer üblichen Lebensdauer.
Vermutlich anhand der Beschreibung! war der Hinweis des Werkstattmeisters ohnehin nur der Versuch einer billigen Lösung des Problems.
Der Partikelfilter ist hinüber, daran hätte ein anderes Verhalten des Werkstattmeisters auch nichts ändern können. Das Weiterfahren lassen vor dem Hintergrund einer praktisch sofort längeren Fahrt mit dabei möglicher Regeneration HÄTTE den Partikelfilter freigebrannt, WÄRE er nicht schon komplett dicht gewesen.
Auch ein Regenerationslauf in der Werkstatt hätte dann auch nicht zu einem anderen Ergebnis geführt, hätte nur Kosten verursacht.