Hartes D, weiches T: Der Mercedes C 250 CDI T Automatik im Test
Haar, 5. September 2011 - Deutschland ist Kombi- und Diesel-Land. Auch Mercedes merkt das: Die Schwaben verkaufen die Hälfte aller C-Klassen als T-Modell und 60 Prozent als Selbstzünder. Die Top-Variante der Vierzylinder-Diesel ist der C 250 CDI mit 204 PS. Er erfreut sich wachsender Beliebtheit. Grund genug, das fixe T-Modell unter die Lupe zu nehmen.
Knapp 240 km/h Spitze
Beim Losfahren fällt auf: Die gegen 238 Euro Aufpreis erhältliche, geschwindigkeitsabhängig arbeitende Parameterlenkung ist bei langsamer Fahrt etwas zu leichtgängig. Das bessert sich aber, je schneller man fährt. Auch bei Tempi über 200 fühlt man sich außerordentlich sicher. Maximal 237 km/h rennt der C 250 CDI T laut Werksangabe. Wir brachten ihn mit etwas Anlauf laut Tacho auf 252 km/h. Bei den etwas zäheren letzten 15 km/h merkt man, dass 204 PS und 500 Newtonmeter Drehmoment aus nur 2,1 Liter Hubraum technische Kompromisse erfordern. Trotz einer zweistufigen Tuboaufladung gilt: Man kann halt nicht alles haben.
Beschleunigung super, Verbrauch ok
Aus dem Stand geht der 1,7-Tonner ab wie Schmidts Katze. 7,4 Sekunden von null auf 100 km/h gibt Mercedes für unsere Variante mit dem Automatikgetriebe 7G-Tronic Plus (2.499 Euro) an. Wer Schmidts Katze allerdings permanent herausfordert, wird mit einem Verbrauch von bis zu 8,9 Liter auf 100 Kilometer bestraft. Im Alltag sind um die sieben Liter möglich. Besonders im Stadtbetrieb hilft die serienmäßige Start-Stopp-Automatik beim Spritsparen. Sie lässt den Motor nach einem Halt erfreulich schnell wieder an. Gaspedalstreichler schafften auch 5,6 Liter pro 100 Kilometer. Der Wert liegt allerdings immer noch über der Werksangabe von 5,1 bis 5,3 Liter.
Unentschlossene Automatik
Bisweilen unentschlossen wirkt die Siebengang-Automatik. Sie schaltet sowohl im Eco- als auch im Sport-Modus bei forscher Fahrweise oft nervös und lässt den Motor dann angestrengt klingen. Die beste Gegenstrategie: Alles etwas langsamer angehen lassen. Das gefällt auch dem komfortablen Fahrwerk besser. Trotz Hinterradantrieb ist der Mittelklasse-Benz untersteuernd sicher ausgelegt und möchte gar nicht erst das Agilitätswunder spielen. Wer schneller ums Eck will, kann ein Sportfahrwerk (452 Euro) oder das Fahrdynamik-Paket (1.178 Euro) mit per Knopfdruck aktivierbarem Sportmodus ordern.
Mehr Geld, mehr Sicherheit
Serienmäßig sind Frontairbags, ein Fahrer-Knie-Bag, Sidebags für Fahrer und Beifahrer und Windowbags für alle Passagiere an Bord. Sidebags für den Fond kosten 405 Euro. Unsere Avantgarde-Version der C-Klasse brachte das System "Attention Assist" mit. Es warnt müde wirkende Fahrer akustisch und optisch. 2.321 Euro werden für das "Fahrerassistenz-Paket Plus" fällig: Die Kombination aus dem Abstands-Regeltempomaten Distronic Plus, dem Brems-Assistenten BAS Plus und der Pre-Safe-Bremse soll Auffahrunfällen durch automatische Bremseingriffe vorbeugen. Außerdem enthält das Paket einen aktiven Totwinkel-Assistenten und einen aktiven Spurhalte-Assistenten. Für 1.660 Euro bekommt man Bi-Xenon-Scheinwerfer mit variabler Lichtverteilung, aktivem Kurvenlicht und adaptivem Fernlicht-Assistenten sowie LED-Tagfahrleuchten obendrauf.
Lenktipps fürs Einparken
An die Parktronic (833 Euro), die bei der Parkplatzsuche unterstützt und Lenkanweisungen für das Einparken gibt, kann man sich gewöhnen. Das im getesteten Fahrzeug anstatt des serienmäßigen CD-Radios installierte, internetfähige Multimedia-System Comand Online (3.427 Euro) bietet unter anderem einen Sechsfach-DVD-Wechsler, eine festplattenbasierte Navigationsfunktion und eine Erkennung für Tempolimit-Schilder. Allerdings nimmt das System oft Halteverbotsschilder als Tempolimitaufhebung wahr. Selbst die Augen aufzuhalten, schadet also nicht.
Bequem reisen
Als ausgesprochen bequem entpuppte sich der C 250 CDI bei längeren Touren. Die straffen Sitze waren in unserem Fall gegen 1.952 Euro Aufpreis mit Leder bezogen. Zum angenehmen Eindruck trugen auch die zahlreichen elektrischen Verstellmöglichkeiten bei. Der Testwagen war zusätzlich noch mit dem Multikontursitz-Paket ausgerüstet. Für 512 Euro extra kann man das Gestühl vorne mit variablen Luftpolstern ideal an den Körper anpassen. Die Vordersitze unseres Kombis waren außerdem noch weiter getunt: Mit einer 1.261 Euro teuren Klimatisierung inklusive Sitzheizung und -belüftung. Eine Memory-Funktion (1.488 Euro) speichert die Einstellungen von Sitz, Lenksäule und Außenspiegel für drei verschiedene Fahrer.
Leicht zu beladen
In den Kofferraum des C-Klasse-Kombis passen 485 Liter, bei umgeklappter Rückbank 1.500 Liter. Koffer und Co. werden über eine 59 Zentimeter niedrig verlaufende Ladekante mit schicker Edelstahlabdeckung ins Innere verfrachtet. Über Ösen im Ladeboden lässt sich das Transportierte festzurren. An den Kofferraumseiten sind Netz-Taschen an gebracht, mit denen Krimskrams fixiert werden kann. In einer Mulde unter dem Ladeboden verbirgt sich eine nützliche Faltbox. Optional bietet Mercedes für die Beförderung schwererer Lasten eine Niveauregulierung an der Hinterachse an, die 833 kostet. Als nützlich erwies sich die optionale Easy-Pack-Heckklappe (464 Euro), die sich über die Fernbedienung öffnen lässt.
Das kann teuer werden
Der C 250 CDI T kostet mit Automatik mindestens 43.286 Euro, die Designlinie Avantgarde 2.130 Euro. Unser Testwagen kam mit allem Pipapo auf heftige 62.624 Euro.
Antrieb: | Hinterradantrieb |
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Anzahl Gänge: | 7 |
Getriebe: | Automatik |
Motor Bauart: | Diesel-Reihenmotor, zweistufige Turboaufladung, Commonrail-Einspritzung |
Hubraum: | 2.143 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 150 kW (204 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 500 Nm bei 1.600 UPM |
Quelle: auto-news, 2011-09-19
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