Fahrbericht: Mercedes C 250 BlueTEC T - Lastsegler
Testbericht
Ein halbes Jahr nach der neuen Mercedes C-Klasse Stufenheck-Limousine folgt nun die Kombi-Version. Auch das T-Modell ist deutlich näher gerückt ans Premium-Segment der Schwaben - und weg vom Lastesel-Image.
Mit der Limousine hat Mercedes es vorgemacht - nun folgt die Kombi-Variante: Die Schwaben rücken ihre Mittelklasse deutlich nähe an das Flaggschiff S-Klasse. Das "T", daran erinnerte Entwicklungsleiter Christian Früh jetzt bei der Präsentation des Schwabenlasters, "steht für Transport und Touristik". Sechs von zehn verkauften C-Klasse-Modellen werden als Kombi ausgeliefert. Doch als schnöder Lastesel für Farbeimer, Leitern oder Aktenordner ist das T-Modell mittlerweile nicht mehr nur zu schade: Die schräge Hecklinie ist zwar hübsch und dynamisch anzusehen - quadratisch, praktisch, gut machen aber andere mittlerweile besser. In der T-Klasse geht relativ viel Laderaum verloren, weil längst nicht mehr jedes große Eckige dort ins halbrunde Heck passt.
Entsprechend ist der Raumgewinn bei der neuen T-Modellreihe trotz eines Längenzuwachses von insgesamt zehn Zentimetern auf nun 4,70 Meter und einem Mehr von acht Zentimeter beim Radstand eher bescheiden. Mit 490 Litern passen voll bestuhlt gerade mal fünf Liter mehr rein. Und wer die Rückbank umklappt, schafft 1.510 Liter Laderaum - ein Plus von zehn Litern zum Vorgänger. Der ewige Konkurrent VW Passat Variant bietet da mit 603/1.731 Liter Fassungsvermögen deutlich mehr. Und auch der Ford Mondeo (537/1740 Liter) oder der Hyundai i40 Kombi (553/1.719 Liter) liefern mehr ab. Aber Daimler sieht den C-Klasse-Kombi ohnehin eher als Lifestyler denn als Arbeitstier. Und in einer Ecke mit Audi A4 Avant oder BMW 3er Touring passt es dann auch wieder mit der Vergleichbarkeit der Dimensionen.
Unter der Fronthaube bietet Mercedes zum Einstand erst einmal die Wahl zwischen zwei Diesel- und drei Benzinmotoren. Die Leistungspalette reicht vorerst von 115 kW/156 PS bis 155 kW/211 PS. Gelegentlich haben selbst die Diesel etwas Mühe mit dem Stuttgarter, der in Bremen gebaut wird. Der C 250 BlueTEC T zum Beispiel bringt auf dem Papier üppige 150 kW/204 PS und ein maximales Drehmoment von 500 Nm ab 1.600 U/min. mit. Wenn man nicht gerade im Sport-Modus unterwegs ist, arbeitet der Diesel aber mitunter arg behäbig. So dauert es eine gute Gedenkminute zwischen dem Kick aufs Gaspedal und der Reaktion des Motors darauf.
Wenn man die Eigenheiten dann allerdings raus hat, kommt man bestens mit dem kultivierten Selbstzünder klar. Mit allerhand Maßnahmen nicht nur am Motor selbst hat Mercedes den Verbrauch der C-Klasse-Kombis um durchschnittlich 20% gesenkt. Der Alu-Anteil an der Karosserie etwa liegt nun bei knapp 50%. Dazu kommen Start-Stopp-Funktion, Rekuperation, weich schaltende 7-Gang-Automatik oder eine aktive Aerodynamik. Lohn der Mühe: Offiziell gibt sich der Diesel-C 250-Kombi mit 4,5 Litern auf 100 Kilometern zufrieden. Beim ersten längeren Ausflug pendelte der Bordcomputer real eher zwischen einer 6 und einer 5 als erster Ziffer.
Schon mit der C-Limousine ist Mercedes bei seinem einstmals eher ungeliebten Kleinen, dessen Baureihe vergangenes Jahr den 30. Geburtstag feierte, endgültig im Premiumsegment angekommen. Beim Kombi ist es nicht anders: Edle Materialien, wohin das Auge blickt, weiches Leder, auf dem man auch lange Strecken weitgehend ermüdungsfrei hinter sich bringt, Knöpfe, die satt einrasten - selbst da wo man noch auf Plastik trifft, ist es hochwertiges Plastik. Innen ist der Kombi mit der Limousine bis zur B-Säule nahezu identisch. Hinten finden auch Erwachsene noch halbwegs ausreichend Platz - bei der C-Klasse bislang keine Selbstverständlichkeit. Die Kopffreiheit ist trotz der abfallenden Dachlinie überraschend großzügig.
Das freistehende zentrale Display, das aussieht wie ein quergestellter iPad, das Touchpad und der Drehknopf zu Bedienung auf der Mittelkonsole - die neue C-Klasse eben. Dazu kommen Helferlein und Assistenzsysteme, die an die S-Klasse erinnern und aus dem Zubehörkatalog fast schon ein kleines Taschenbuch machen. Das "Connect me"-System, mit dem sich über das Smartphone Türen verschließen, der Tankstand abfragen oder die Standheizung aktivieren lassen. Außerdem - und ohne Anspruch auf Vollständigkeit - Tempomat mit automatischem Abstandsregler, Lenk-, Spurhalte-, Kreuzungs- oder Totewinkelassistent, serienmäßig "Attention Assist" und "Collision Prevention Assist Plus", wie es schön auf Neudeutsch heißt und mit dem der Wagen bis zu einer Geschwindigkeit von 200 km/h eine Teilbremsung vollkommen autonom einleiten kann. Mit dem Stop-and-Go-Piloten folgt die C-Klasse selbstständig einem vorausfahrenden Auto - und "wird damit im normalerweise stressigen Stop-and-Go-Verkehr zur rollenden Wellness-Oase," schwärmt Christian Früh.
Ob das als Anreiz langt, um seinen nächst Kurzurlaub im Stau zu buchen, sei dahingestellt - auf jeden Fall war man noch nie in einer C-Klasse so komfortabel und stressfrei unterwegs. Optional läßt sich für knapp 1.500 Euro statt des serienmäßigen Fahrwerks eine Luftfederung mit stufenloser Dämpfungsregelung ordern - im Comfort-Modus gleitet der Kombi damit auch auf rauen Straßen wie ein fliegender Teppich dahin. Stöße? Gibt's nicht. Unbotmäßiges Kippen und Schwanken bei Lastwechseln? Auch nicht. Wer es lieber ruppiger haben will, der wählt als Fahrmodus Sport oder Sport+ aus. Überhaupt das Fahrwerk: Damit hat Mercedes ganze Arbeit geleistet. Der zwar um gut 65 Kilo abgespeckte aber immer noch knapp 1,6 Tonnen schwere Kombi ist kaum mal aus der Ruhe zu bekommen. Sicher und stoisch geht es ohne viel Lenkkorrekturen geradeaus und ebenso sicher zirkelt er um die Kurven.
Gibt's bei so viel Premium nicht wenigstens irgend was zu meckern? Ja, aber wenig. Die Lenkung zum Beispiel. Sie ist zwar präzise, aber vermittelt wie bei Mercedes üblich ein synthetisches Lenkgefühl mit zu wenig Rückmeldung von der Straße. Oder das Handschuhfach - wer diesen Öffnungsmechanismus entwickelt hat, gehört mit Auf- und Zuklappen nicht unter sechs Monaten bestraft. Und natürlich der Preis. Da beginnt die Skala für den C 180 T bei 35.224 Euro - kaum mehr als bisher. Aber wer seinen Wunschzettel bei der Bestellung offensiv ausfüllt, der wird schnell in ungeahnte Dimensionen vorstoßen.
Mit der Limousine hat Mercedes es vorgemacht - nun folgt die Kombi-Variante: Die Schwaben rücken ihre Mittelklasse deutlich nähe an das Flaggschiff S-Klasse. Das "T", daran erinnerte Entwicklungsleiter Christian Früh jetzt bei der Präsentation des Schwabenlasters, "steht für Transport und Touristik". Sechs von zehn verkauften C-Klasse-Modellen werden als Kombi ausgeliefert. Doch als schnöder Lastesel für Farbeimer, Leitern oder Aktenordner ist das T-Modell mittlerweile nicht mehr nur zu schade: Die schräge Hecklinie ist zwar hübsch und dynamisch anzusehen - quadratisch, praktisch, gut machen aber andere mittlerweile besser. In der T-Klasse geht relativ viel Laderaum verloren, weil längst nicht mehr jedes große Eckige dort ins halbrunde Heck passt.
Entsprechend ist der Raumgewinn bei der neuen T-Modellreihe trotz eines Längenzuwachses von insgesamt zehn Zentimetern auf nun 4,70 Meter und einem Mehr von acht Zentimeter beim Radstand eher bescheiden. Mit 490 Litern passen voll bestuhlt gerade mal fünf Liter mehr rein. Und wer die Rückbank umklappt, schafft 1.510 Liter Laderaum - ein Plus von zehn Litern zum Vorgänger. Der ewige Konkurrent VW Passat Variant bietet da mit 603/1.731 Liter Fassungsvermögen deutlich mehr. Und auch der Ford Mondeo (537/1740 Liter) oder der Hyundai i40 Kombi (553/1.719 Liter) liefern mehr ab. Aber Daimler sieht den C-Klasse-Kombi ohnehin eher als Lifestyler denn als Arbeitstier. Und in einer Ecke mit Audi A4 Avant oder BMW 3er Touring passt es dann auch wieder mit der Vergleichbarkeit der Dimensionen.
Unter der Fronthaube bietet Mercedes zum Einstand erst einmal die Wahl zwischen zwei Diesel- und drei Benzinmotoren. Die Leistungspalette reicht vorerst von 115 kW/156 PS bis 155 kW/211 PS. Gelegentlich haben selbst die Diesel etwas Mühe mit dem Stuttgarter, der in Bremen gebaut wird. Der C 250 BlueTEC T zum Beispiel bringt auf dem Papier üppige 150 kW/204 PS und ein maximales Drehmoment von 500 Nm ab 1.600 U/min. mit. Wenn man nicht gerade im Sport-Modus unterwegs ist, arbeitet der Diesel aber mitunter arg behäbig. So dauert es eine gute Gedenkminute zwischen dem Kick aufs Gaspedal und der Reaktion des Motors darauf.
Wenn man die Eigenheiten dann allerdings raus hat, kommt man bestens mit dem kultivierten Selbstzünder klar. Mit allerhand Maßnahmen nicht nur am Motor selbst hat Mercedes den Verbrauch der C-Klasse-Kombis um durchschnittlich 20% gesenkt. Der Alu-Anteil an der Karosserie etwa liegt nun bei knapp 50%. Dazu kommen Start-Stopp-Funktion, Rekuperation, weich schaltende 7-Gang-Automatik oder eine aktive Aerodynamik. Lohn der Mühe: Offiziell gibt sich der Diesel-C 250-Kombi mit 4,5 Litern auf 100 Kilometern zufrieden. Beim ersten längeren Ausflug pendelte der Bordcomputer real eher zwischen einer 6 und einer 5 als erster Ziffer.
Schon mit der C-Limousine ist Mercedes bei seinem einstmals eher ungeliebten Kleinen, dessen Baureihe vergangenes Jahr den 30. Geburtstag feierte, endgültig im Premiumsegment angekommen. Beim Kombi ist es nicht anders: Edle Materialien, wohin das Auge blickt, weiches Leder, auf dem man auch lange Strecken weitgehend ermüdungsfrei hinter sich bringt, Knöpfe, die satt einrasten - selbst da wo man noch auf Plastik trifft, ist es hochwertiges Plastik. Innen ist der Kombi mit der Limousine bis zur B-Säule nahezu identisch. Hinten finden auch Erwachsene noch halbwegs ausreichend Platz - bei der C-Klasse bislang keine Selbstverständlichkeit. Die Kopffreiheit ist trotz der abfallenden Dachlinie überraschend großzügig.
Das freistehende zentrale Display, das aussieht wie ein quergestellter iPad, das Touchpad und der Drehknopf zu Bedienung auf der Mittelkonsole - die neue C-Klasse eben. Dazu kommen Helferlein und Assistenzsysteme, die an die S-Klasse erinnern und aus dem Zubehörkatalog fast schon ein kleines Taschenbuch machen. Das "Connect me"-System, mit dem sich über das Smartphone Türen verschließen, der Tankstand abfragen oder die Standheizung aktivieren lassen. Außerdem - und ohne Anspruch auf Vollständigkeit - Tempomat mit automatischem Abstandsregler, Lenk-, Spurhalte-, Kreuzungs- oder Totewinkelassistent, serienmäßig "Attention Assist" und "Collision Prevention Assist Plus", wie es schön auf Neudeutsch heißt und mit dem der Wagen bis zu einer Geschwindigkeit von 200 km/h eine Teilbremsung vollkommen autonom einleiten kann. Mit dem Stop-and-Go-Piloten folgt die C-Klasse selbstständig einem vorausfahrenden Auto - und "wird damit im normalerweise stressigen Stop-and-Go-Verkehr zur rollenden Wellness-Oase," schwärmt Christian Früh.
Ob das als Anreiz langt, um seinen nächst Kurzurlaub im Stau zu buchen, sei dahingestellt - auf jeden Fall war man noch nie in einer C-Klasse so komfortabel und stressfrei unterwegs. Optional läßt sich für knapp 1.500 Euro statt des serienmäßigen Fahrwerks eine Luftfederung mit stufenloser Dämpfungsregelung ordern - im Comfort-Modus gleitet der Kombi damit auch auf rauen Straßen wie ein fliegender Teppich dahin. Stöße? Gibt's nicht. Unbotmäßiges Kippen und Schwanken bei Lastwechseln? Auch nicht. Wer es lieber ruppiger haben will, der wählt als Fahrmodus Sport oder Sport+ aus. Überhaupt das Fahrwerk: Damit hat Mercedes ganze Arbeit geleistet. Der zwar um gut 65 Kilo abgespeckte aber immer noch knapp 1,6 Tonnen schwere Kombi ist kaum mal aus der Ruhe zu bekommen. Sicher und stoisch geht es ohne viel Lenkkorrekturen geradeaus und ebenso sicher zirkelt er um die Kurven.
Gibt's bei so viel Premium nicht wenigstens irgend was zu meckern? Ja, aber wenig. Die Lenkung zum Beispiel. Sie ist zwar präzise, aber vermittelt wie bei Mercedes üblich ein synthetisches Lenkgefühl mit zu wenig Rückmeldung von der Straße. Oder das Handschuhfach - wer diesen Öffnungsmechanismus entwickelt hat, gehört mit Auf- und Zuklappen nicht unter sechs Monaten bestraft. Und natürlich der Preis. Da beginnt die Skala für den C 180 T bei 35.224 Euro - kaum mehr als bisher. Aber wer seinen Wunschzettel bei der Bestellung offensiv ausfüllt, der wird schnell in ungeahnte Dimensionen vorstoßen.
Testwertung
Quelle: Autoplenum, 2014-07-14
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