VW Golf Plus: Kurzkombi mit doppeltem Boden
Testbericht
Palma de Mallorca, 9. Februar 2005 Eigentlich sollte die Hochdachversion Golf Plus den Golf Variant ersetzen, so die ursprünglichen Pläne von Volkswagen. Nach Protesten von vielen Handelsreisenden wird der Kombi aber doch noch kommen. Wo findet dann der Golf Plus seinen Platz? In unserem Test gehen wir dieser Frage nach.
Äußerlich unscheinbar
Äußerlich ist der Golf in der Plus-Version nahe am Normal-Golf geblieben. Front- und Rückleuchten wurden zwar deutlich verändert, doch durch die ähnliche Formensprache fallen die Unterschiede im Verkehr kaum auf. Dass der Golf Plus knapp zehn Zentimeter höher ist, sieht man nur, wenn er neben dem Golf steht. Aber die Höhe hat natürlich Vorteile für die Insassen: Auch Große haben keine Probleme mit dem Einsteigen. Man sitzt außerdem höher, und die Kopffreiheit ist um ein paar Zentimeter verbessert worden. Die Länge blieb gegenüber dem Golf unverändert.
Verschiebbare Rücksitzbank
Unterschiede zum Drei- und Fünftürer sind jedoch die Fondsitzanlage und der Kofferraum. Zunächst einmal lässt sich die Rückbank um 16 Zentimeter längs verschieben. Dabei liegt die hintere Position zwei Zentimeter weiter hinten als beim Golf. Daraus ergibt sich bei ganz nach hinten geschobener Bank eine etwas verbesserte Kniefreiheit im Fond. Eine weitere Besonderheit: Die Rücksitze lassen sich auch automatisiert umlegen. Man zieht an einer Schlaufe, und schon wird die Ladefläche groß und eben. Dabei gleitet die Polstersitzfläche automatisch nach vorne und unten.
Der doppelte Boden Gegen 150 Euro Aufpreis ist ein doppelter Ladeboden erhältlich. Er egalisiert nicht nur die Ladeschwelle, sondern auch die Stufe, die sich durch die umgelegten Sitze ergibt. Völlig eben wird die Ladefläche zwar auch so nicht, aber die leichte Neigung der Transportfläche behindert beim Beladen kaum. Hier hat der Golf Plus auf jeden Fall einen Vorteil gegenüber dem Golf: Dort lässt sich das Sitzpolster nämlich nicht nach vorne kippen, so dass eine störende Stufe im Gepäckraum bleibt. Die Sandwichlösung Wie verträgt sich nun die verschiebbare Rückbank mit dem doppelten Boden? Dazu ist VW etwas Eigenständiges eingefallen: Der Einziehboden ist wie ein Sandwich konstruiert. Zwischen den äußeren Schichten gibt es ein ausziehbares Teil, das an den Fondsitzen eingeklinkt wird. Dieser Ausziehboden überbrückt den Spalt, der sich beim Vorschieben der Fondsitze auftun würde. Solange der Zwischenboden an Ort und Stelle bleibt, braucht man sich um die Konstruktion nicht zu kümmern. Wer die volle Laderaumhöhe braucht, muss den Boden entnehmen doch das wird in der Praxis nur selten nötig sein. Insgesamt überzeugt die Lösung. Fast so viel Kofferraum wie ein Kombi Das Laderaumvolumen beträgt 395 bis 1.450 Liter. Zum Vergleich: Der normale Golf bietet 350 bis 1.305 Liter. Hier kommt der Golf Plus typischen Kombis der unteren Mittelklasse, die 500 bis 1.500 Liter Volumen aufweisen können, schon sehr nahe. Nur wer gleichzeitig Personen und viel Gepäck befördern möchte, kommt bei einem Kombi besser weg.
Vier Motoren Den Golf Plus gibt es zu Beginn mit vier Motoren, zwei Benzinern und zwei Dieseln. Alle sind aus dem Modellprogramm von VW bekannt. Wir fuhren das Auto zunächst mit dem 115 PS starken 1,6-Liter-Benzindirekteinspritzer. Damit ist der Hochdach-Golf keineswegs untermotorisiert, lässt sich aber auch nicht sportlich bewegen. Außerdem erprobten wir die beiden Diesel, den 1.9 TDI mit 105 PS und den 140 PS starken 2.0 TDI. Beide machen einen ungleich flotteren Eindruck als der Benziner. Der stärkere der beiden Selbstzünder klingt dabei etwas laut. Fahrgefühl ähnlich wie im Golf Das Fahrwerk wurde an das leicht gestiegene Gewicht und die größere Höhe angepasst. In der Kurve fühlt sich der Golf Plus dann auch nicht viel anders an als eine normale Limousine. Kein Vergleich auf jeden Fall zu vielen Minivans, die in der Kurve deutlich nach außen wanken. Auch Bodenunebenheiten steckt der Golf Plus leicht weg. Nur 535 Euro teurer als der Golf Die Sicherheitsausstattung umfasst alles, was der Golf auch hat vor allem sechs Airbags, ABS und ESP. Der Golf Plus ist jedoch stets mit fünf Türen und elektrischen Fensterhebern rundum ausgestattet. Für das günstigste Modell, den Golf Plus Trendline mit 75-PS-Motor, zahlt man 16.740 Euro. Ein fünftüriger Golf mit elektrischen Fensterhebern hinten kostet nur 535 Euro weniger. Den 75-PS-Kombi gibt es erst ab 17.400 Euro und der basiert noch auf dem Golf IV. Der niedrige Preis des Golf Plus verblüfft also und dürfte für reges Interesse sorgen. (sl)
Der doppelte Boden Gegen 150 Euro Aufpreis ist ein doppelter Ladeboden erhältlich. Er egalisiert nicht nur die Ladeschwelle, sondern auch die Stufe, die sich durch die umgelegten Sitze ergibt. Völlig eben wird die Ladefläche zwar auch so nicht, aber die leichte Neigung der Transportfläche behindert beim Beladen kaum. Hier hat der Golf Plus auf jeden Fall einen Vorteil gegenüber dem Golf: Dort lässt sich das Sitzpolster nämlich nicht nach vorne kippen, so dass eine störende Stufe im Gepäckraum bleibt. Die Sandwichlösung Wie verträgt sich nun die verschiebbare Rückbank mit dem doppelten Boden? Dazu ist VW etwas Eigenständiges eingefallen: Der Einziehboden ist wie ein Sandwich konstruiert. Zwischen den äußeren Schichten gibt es ein ausziehbares Teil, das an den Fondsitzen eingeklinkt wird. Dieser Ausziehboden überbrückt den Spalt, der sich beim Vorschieben der Fondsitze auftun würde. Solange der Zwischenboden an Ort und Stelle bleibt, braucht man sich um die Konstruktion nicht zu kümmern. Wer die volle Laderaumhöhe braucht, muss den Boden entnehmen doch das wird in der Praxis nur selten nötig sein. Insgesamt überzeugt die Lösung. Fast so viel Kofferraum wie ein Kombi Das Laderaumvolumen beträgt 395 bis 1.450 Liter. Zum Vergleich: Der normale Golf bietet 350 bis 1.305 Liter. Hier kommt der Golf Plus typischen Kombis der unteren Mittelklasse, die 500 bis 1.500 Liter Volumen aufweisen können, schon sehr nahe. Nur wer gleichzeitig Personen und viel Gepäck befördern möchte, kommt bei einem Kombi besser weg.
Vier Motoren Den Golf Plus gibt es zu Beginn mit vier Motoren, zwei Benzinern und zwei Dieseln. Alle sind aus dem Modellprogramm von VW bekannt. Wir fuhren das Auto zunächst mit dem 115 PS starken 1,6-Liter-Benzindirekteinspritzer. Damit ist der Hochdach-Golf keineswegs untermotorisiert, lässt sich aber auch nicht sportlich bewegen. Außerdem erprobten wir die beiden Diesel, den 1.9 TDI mit 105 PS und den 140 PS starken 2.0 TDI. Beide machen einen ungleich flotteren Eindruck als der Benziner. Der stärkere der beiden Selbstzünder klingt dabei etwas laut. Fahrgefühl ähnlich wie im Golf Das Fahrwerk wurde an das leicht gestiegene Gewicht und die größere Höhe angepasst. In der Kurve fühlt sich der Golf Plus dann auch nicht viel anders an als eine normale Limousine. Kein Vergleich auf jeden Fall zu vielen Minivans, die in der Kurve deutlich nach außen wanken. Auch Bodenunebenheiten steckt der Golf Plus leicht weg. Nur 535 Euro teurer als der Golf Die Sicherheitsausstattung umfasst alles, was der Golf auch hat vor allem sechs Airbags, ABS und ESP. Der Golf Plus ist jedoch stets mit fünf Türen und elektrischen Fensterhebern rundum ausgestattet. Für das günstigste Modell, den Golf Plus Trendline mit 75-PS-Motor, zahlt man 16.740 Euro. Ein fünftüriger Golf mit elektrischen Fensterhebern hinten kostet nur 535 Euro weniger. Den 75-PS-Kombi gibt es erst ab 17.400 Euro und der basiert noch auf dem Golf IV. Der niedrige Preis des Golf Plus verblüfft also und dürfte für reges Interesse sorgen. (sl)
Technische Daten
Antrieb: | Frontantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | Schaltgetriebe |
Motor Bauart: | Reihen-Ottomotor, Benzindirekteinspritzung |
Hubraum: | 1.598 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 85 kW (115 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 155 Nm bei 4.000 UPM |
Preis
Neupreis: 16.740 € (Stand: Februar 2005)Fazit
Volkswagen stuft sein Angebot in der Golfklasse noch feiner ab: Zwischen dem Golf-Van Touran und dem Golf gibt es nun nicht nur den Kombi, sondern auch noch die Hochdachlimousine. Man kann den Golf Plus aber auch als idealen Kombi für Städter ansehen: Er bietet nicht weniger Stauraum als viele Kombis, braucht aber nur so viel Parkraum wie ein Schrägheckauto. Dabei lässt sich der hohe Golf fast ebenso sportlich bewegen wie der niedrige. Im Vergleich zum Schwestermodell Seat Altea überzeugt der Golf Plus durch deutlich mehr Flexibilität im Innenraum: Die verschiebbaren Rücksitze sind leicht umzulegen, und der Einlegeboden ist gut durchdacht den sollte man für 150 Euro unbedingt dazuordern. Auch dann bleibt der Preis für den Golf Plus erstaunlich niedrig hier hat VW offensichtlich aus den Anlaufschwierigkeiten beim Golf gelernt.
(sl)Quelle: auto-news, 2005-05-23
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