Von der Rennstrecke auf die Straße: Der Seat León Cupra im Test
Testbericht
Madrid, 30. November 2006 Von der Rennstrecke auf die Straße ist eine beliebte Floskel der Automobilhersteller, um die Sportlichkeit ihrer Modelle zum Ausdruck zu bringen. Seat treibt dieses Spielchen noch weiter und gibt dem León-Topmodell den Beinamen Cupra. Der Begriff setzt sich aus Cup und Racing zusammen, also den englischen Begriffen für Pokal und Rennen. Wir haben den neuen Überflieger von Seat für Sie getestet.
Prominentes Geschwisterpaar
Zielsetzung der Seat-Ingenieure war es, eine Straßenversion des bereits in der ersten Rennsaison erfolgreichen León WTCC zu entwickeln. Als Grundlage für den Motor dient der Zweiliter-TFSI-Motor vom Mutterkonzern VW. Das Triebwerk ist zum Beispiel aus Golf GTI und Audi S3 bekannt. Leistungsmäßig positioniert Seat den 240 PS starken León Cupra zwischen den beiden Geschwistern. Der GTI-Motor liefert 200 PS und der Audi wird von 265 Pferden vorangetrieben. Die Leistungssteigerung gegenüber dem GTI erreichten die spanischen Ingenieure durch eine verbesserte Direkteinspritzung und eine optimierte Turboaufladung. Laut Auskunft von Seat wäre mit demselben Motor rein theoretisch noch eine weitere Leistungssteigerung möglich.
In 6,4 Sekunden von null auf 100
Dass der León Cupra seinem Namen alle Ehre macht, beweist allein schon der Blick auf das Datenblatt. Lediglich 6,4 Sekunden verstreichen, bis die Tachonadel die 100-km/h-Marke passiert. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei respektablen 247 Sachen. Mit unseren gesammelten Fahreindrücken können wir dem Cupra ein sehr sportliches Gemüt bestätigen. Den Tritt aufs Gaspedal nimmt er spontan an und sprintet auch im oberen Geschwindigkeitsbereich beherzt nach vorne.
Weniger ungefederte Masse Um das Fahrwerk der Motorleistung anzupassen, werden Achsschenkel und Trapezlenker aus Aluminium anstatt aus Stahl gefertigt. Diese Maßnahme verringert das Gewicht der ungefederten Masse an der Vorderachse um 7,5 Kilogramm. Außerdem wurde gegenüber dem León FR die Bodenfreiheit um weitere sieben Millimeter verringert. So lässt sich Seats neues Topmodell direkt und sehr präzise durch enge Kurven lenken, ohne dabei auch nur ein bisschen ins Wanken zu geraten. Die Abstimmung ist nahezu perfekt, sportlich straff und dennoch komfortabel. Die leichtgängige Lenkung gibt zu jeder Zeit eine gute Rückmeldung, jedoch schiebt der León Cupra wie viele seiner Kollegen aus der frontgetriebenen Sport-Abteilung bei unsauberer Fahrweise in engen Kurven etwas über die Vorderräder. Ähnlich wie beim León FR quietschten bei einer etwas forscheren Kurventechnik zu Beginn unserer Testfahrt die montierten Pirelli-Reifen. Zu einem späteren Zeitpunkt konnten wir diesen Mangel nicht mehr feststellen. Es scheint, als ob die Reifen eine gewisse Aufwärmphase benötigen, um den idealen Grip zu liefern. 18-Zöller und rote Bremssättel Die Optik des Cupra steht Motor und Fahrwerk in nichts nach. Der mächtige Stoßfänger ist bereits vom León FR bekannt und unterstreicht das sportliche Bild. Vor allem die 18 Zoll großen Doppelspeichenfelgen mit den 225er-Reifen und die großen, dahinter liegenden Bremsscheiben mit den rot lackierten Bremssätteln ziehen die Blicke auf sich. Für alle Unwissenden prangt am Heck ein nicht zu übersehender Cupra-Schriftzug. Weitere auffällige Merkmale sind die schwarzen Außenspiegel-Gehäuse, das ovale Endrohr und der schwarze Diffusor, der an den León WTCC erinnern soll.
Puristischer, schwarzer Innenraum Im fast ausschließlich schwarzen Innenraum fallen sofort die sehr bequemen Schalensitze ins Auge. Die Kopfstützen sind in die Sitze mit gutem Seitenhalt integriert und ein roter Cupra-Schriftzug verziert die Rückenlehne. Der Rest des Cockpits ist aus dem León FR bekannt. Wie auch bei seinem kleinen Bruder haben wir zu bemängeln, dass das Lenkrad aufgrund des eckigen Querschnitts nicht perfekt in der Hand liegt. Ebenso wirkt der Schaltknauf etwas unförmig und passt nicht so recht ins Bild des ansonsten gelungenen Innenraum. León Cupra ab 26.190 Euro erhältlich Mit der umfangreichen Serienausstattung wie zum Beispiel Bi-Xenon-Scheinwerfer, Zweizonen-Klimaanlage, CD-Radio mit MP3-Funktion und Aux-In-Anschluss bietet der Seat León Cupra für 26.190 Euro ein exzellentes Preis-Leistungsverhältnis. Ein Golf GTI mit 40 PS weniger kostet 24.775 Euro und der 25 PS stärkere Audi S3 belastet das Bankkonto mit astronomischen 35.150 Euro. (os)
Weniger ungefederte Masse Um das Fahrwerk der Motorleistung anzupassen, werden Achsschenkel und Trapezlenker aus Aluminium anstatt aus Stahl gefertigt. Diese Maßnahme verringert das Gewicht der ungefederten Masse an der Vorderachse um 7,5 Kilogramm. Außerdem wurde gegenüber dem León FR die Bodenfreiheit um weitere sieben Millimeter verringert. So lässt sich Seats neues Topmodell direkt und sehr präzise durch enge Kurven lenken, ohne dabei auch nur ein bisschen ins Wanken zu geraten. Die Abstimmung ist nahezu perfekt, sportlich straff und dennoch komfortabel. Die leichtgängige Lenkung gibt zu jeder Zeit eine gute Rückmeldung, jedoch schiebt der León Cupra wie viele seiner Kollegen aus der frontgetriebenen Sport-Abteilung bei unsauberer Fahrweise in engen Kurven etwas über die Vorderräder. Ähnlich wie beim León FR quietschten bei einer etwas forscheren Kurventechnik zu Beginn unserer Testfahrt die montierten Pirelli-Reifen. Zu einem späteren Zeitpunkt konnten wir diesen Mangel nicht mehr feststellen. Es scheint, als ob die Reifen eine gewisse Aufwärmphase benötigen, um den idealen Grip zu liefern. 18-Zöller und rote Bremssättel Die Optik des Cupra steht Motor und Fahrwerk in nichts nach. Der mächtige Stoßfänger ist bereits vom León FR bekannt und unterstreicht das sportliche Bild. Vor allem die 18 Zoll großen Doppelspeichenfelgen mit den 225er-Reifen und die großen, dahinter liegenden Bremsscheiben mit den rot lackierten Bremssätteln ziehen die Blicke auf sich. Für alle Unwissenden prangt am Heck ein nicht zu übersehender Cupra-Schriftzug. Weitere auffällige Merkmale sind die schwarzen Außenspiegel-Gehäuse, das ovale Endrohr und der schwarze Diffusor, der an den León WTCC erinnern soll.
Puristischer, schwarzer Innenraum Im fast ausschließlich schwarzen Innenraum fallen sofort die sehr bequemen Schalensitze ins Auge. Die Kopfstützen sind in die Sitze mit gutem Seitenhalt integriert und ein roter Cupra-Schriftzug verziert die Rückenlehne. Der Rest des Cockpits ist aus dem León FR bekannt. Wie auch bei seinem kleinen Bruder haben wir zu bemängeln, dass das Lenkrad aufgrund des eckigen Querschnitts nicht perfekt in der Hand liegt. Ebenso wirkt der Schaltknauf etwas unförmig und passt nicht so recht ins Bild des ansonsten gelungenen Innenraum. León Cupra ab 26.190 Euro erhältlich Mit der umfangreichen Serienausstattung wie zum Beispiel Bi-Xenon-Scheinwerfer, Zweizonen-Klimaanlage, CD-Radio mit MP3-Funktion und Aux-In-Anschluss bietet der Seat León Cupra für 26.190 Euro ein exzellentes Preis-Leistungsverhältnis. Ein Golf GTI mit 40 PS weniger kostet 24.775 Euro und der 25 PS stärkere Audi S3 belastet das Bankkonto mit astronomischen 35.150 Euro. (os)
Technische Daten
Antrieb: | Frontantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | Schaltgetriebe |
Motor Bauart: | Vierzylinder-Reihenmotor |
Hubraum: | 1.984 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 177 kW (240 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 300 Nm bei 2.200 - 5.500 UPM |
Preis
Neupreis: 26.190 € (Stand: November 2006)Fazit
Der Seat León Cupra konnte in unserem Test auf ganzer Linie überzeugen. Der sehr spritzige Motor besitzt ein sehr breites Drehzahlband und beschert dem Kompaktsportler beachtliche Fahrleistungen. Lediglich der hohe Spritverbrauch von 12,3 Litern auf unserer Testrunde sagt uns nicht sonderlich zu. Optisch ist der Spanier sowohl innen als auch außen sehr gelungen. Der puristische, schwarze Innenraum wird nur durch einige rote Nähte und das schwarz-silberne Armaturenbrett aufgelockert.
Aufgrund der guten Serienausstattung und des ideal abgestimmten Motor-Fahrwerk-Pakets ist der Spanier sein Geld allemal wert und eine echte Alternative für Individualisten.Testwertung
Quelle: auto-news, 2006-11-30
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