Vergleich: Volvo S40 Diesel vs. Benziner - Kopf oder Herz?
Testbericht
Volvo hat mit dem S40 ein Schmuckstück auf die Straße gebracht, das schon allein von seinem inneren und äußeren Outfit was her macht. Bleibt nur die Frage: Welcher Motor gehört unter die Haube? Diesel oder Benziner. Wir haben beides ausprobiert.
Rein von der Ausstattung gibt es naturgemäß keine Unterschiede. Das Paket aus Design, Motor, Verarbeitung und Sicherheit stimmt. Die Außenmaße orientieren sich an den Wettbewerbern. Der Innenraum macht einen hochwertigen Eindruck. Die Armaturen sind nicht nur chic sondern auch sehr gut ablesbar. Ein optischer Genuss: Die scheinbar frei schwebende Mittelkonsole. Bang & Olufsen lässt grüßen. Zusammen mit dem einstellbaren Lenkrad und den gut konturierten und straffen Sitze ist eine fast perfekte Sitzposition möglich. Hinten allerdings sitzen Große nicht so gut - vor allem für die Beine wird es eng. Der Kofferraum mit 404 Litern lässt sich durch das Umlegen der Rücksitzlehnen auf 883 Liter erweitern.
Das sportliche Fahrwerk ist straff gefedert und trotzdem komfortabel. In den Kurven schiebt der S40 leicht über die Vorderräder. Der direkten Lenkung fehlt etwas Rückmeldung. Insgesamt zeigt der Volvo ein agiles Fahrverhalten. Wie von den Schweden gewohnt, ist die Sicherheitsausstattung komplett: Sechs Airbags, ESP (DSTC), das Schleudertrauma-Schutzsystem WHIPS, ABS, Gurtstraffern - alles drin, alles dran.
Bleibt die Schlüsselfrage: Diesel oder Benziner - wer treibt den Volvo besser an? Klare Antwort: Es kommt darauf an. Darauf, ob man kopf- oder herzgesteuert ist. Fangen wir mit ein bisschen Futter für den Kopf an. Volvo bietet den S40 mit 1,6-Liter-Benziner (1596 ccm) und mit 1,6-Liter-Diesel (1560 ccm) an. Der Diesel ist bei gleicher Ausstattung 1250 Euro teurer als der Benziner, der in der Basisausstattung für 20.700 Euro zu haben ist. 1250 Euro - so viel kostet der Unterschied. Zu mehr Spaß beim Fahren?
Schon die reinen Zahlen zeigen, wie sehr der einstmals so behäbige Diesel zum Benziner aufgeschlossen hat. Die Leistungs-Wertung entscheidet der Diesel auf den ersten Blick eindeutig für sich: Aus nahezu gleichem Hubraum zieht er mit 81 kW/110 PS zehn Pferdestärken mehr. Und 240 Nm Drehmoment beim Diesel klingen schon ganz anders als die 150 Nm des Benziners. Zumal der Diesel das schon bei 1750 Umdrehungen aktiviert, der Benziner erst bei 4000 U/min.
Bei dem, was aus diesem Mehr resultiert, ist der Vorsprung dann schon nicht mehr eindeutig. Die Geräuschentwicklung ist bei voller Fahrt nahezu identisch, der Diesel nagelt mit 72dB sogar 2dB leiser. Im Stand ist der Benziner im Vergleich schon lauter: 81 statt 75dB stehen auf der Skala.
Die 74 Kilo Mehrgewicht des Diesel machen sich beim Spurt von 0 auf 100 bemerkbar. Den schafft der 10 Prozent schwächere Benziner eine zehntel Sekunde schneller (11,9 Sekunden). Die Höchstgeschwindigkeit dagegen liegt beim Benziner mit 185 km/h um 5 km/h niedriger.
Der subjektive Eindruck ist genau umgekehrt. Wer im Diesel-S40 Gas gibt, glaubt sich schlicht schneller auf Trab gebracht - dem Drehmoment sei Dank. Und er hat den Eindruck, dass der Diesel mühsamer eine Höchstgeschwindigkeit erreicht - die dem Gefühl nach unter der des Benziners liegt. So viel zum Thema Glauben und Wissen.
Ganz eindeutig fällt bei dem Vergleich dagegen - natürlich - die Wertung in Sachen Verbrauch aus: Mit 4,9 Litern auf 100 km ist der Diesel um Größenordnungen günstiger als der Benziner mit 7,2 Litern. Aber rechnet sich dieser Vorteil bei dem Mehrpreis und den höheren Ausgaben für Steuern und Versicherung (Haftpflicht 100%, 3 Jahre Haltedauer)? Antwort: Erst, wenn man mindesten 25.000 Kilometer pro Jahr fährt. Bei einer Fahrleistung darunter fressen die Mehrkosten den Vorteil durch die geringeren Treibstoffkosten auf. Der Diesel kommt teurer - nicht nur, weil er nur Euro-3 hat. Und nun? Unser Fazit: Lohnen wird sich der 1,6-Liter-Diesel nur für rational denkende Vielfahrer mit einem Pensum von mehr als 25.000 Kilometer jährlich - oder für alle, die nackte Zahlen ignorieren und subjektiv einfach etwas mehr Fahrspaß haben wollen.
Rein von der Ausstattung gibt es naturgemäß keine Unterschiede. Das Paket aus Design, Motor, Verarbeitung und Sicherheit stimmt. Die Außenmaße orientieren sich an den Wettbewerbern. Der Innenraum macht einen hochwertigen Eindruck. Die Armaturen sind nicht nur chic sondern auch sehr gut ablesbar. Ein optischer Genuss: Die scheinbar frei schwebende Mittelkonsole. Bang & Olufsen lässt grüßen. Zusammen mit dem einstellbaren Lenkrad und den gut konturierten und straffen Sitze ist eine fast perfekte Sitzposition möglich. Hinten allerdings sitzen Große nicht so gut - vor allem für die Beine wird es eng. Der Kofferraum mit 404 Litern lässt sich durch das Umlegen der Rücksitzlehnen auf 883 Liter erweitern.
Das sportliche Fahrwerk ist straff gefedert und trotzdem komfortabel. In den Kurven schiebt der S40 leicht über die Vorderräder. Der direkten Lenkung fehlt etwas Rückmeldung. Insgesamt zeigt der Volvo ein agiles Fahrverhalten. Wie von den Schweden gewohnt, ist die Sicherheitsausstattung komplett: Sechs Airbags, ESP (DSTC), das Schleudertrauma-Schutzsystem WHIPS, ABS, Gurtstraffern - alles drin, alles dran.
Bleibt die Schlüsselfrage: Diesel oder Benziner - wer treibt den Volvo besser an? Klare Antwort: Es kommt darauf an. Darauf, ob man kopf- oder herzgesteuert ist. Fangen wir mit ein bisschen Futter für den Kopf an. Volvo bietet den S40 mit 1,6-Liter-Benziner (1596 ccm) und mit 1,6-Liter-Diesel (1560 ccm) an. Der Diesel ist bei gleicher Ausstattung 1250 Euro teurer als der Benziner, der in der Basisausstattung für 20.700 Euro zu haben ist. 1250 Euro - so viel kostet der Unterschied. Zu mehr Spaß beim Fahren?
Schon die reinen Zahlen zeigen, wie sehr der einstmals so behäbige Diesel zum Benziner aufgeschlossen hat. Die Leistungs-Wertung entscheidet der Diesel auf den ersten Blick eindeutig für sich: Aus nahezu gleichem Hubraum zieht er mit 81 kW/110 PS zehn Pferdestärken mehr. Und 240 Nm Drehmoment beim Diesel klingen schon ganz anders als die 150 Nm des Benziners. Zumal der Diesel das schon bei 1750 Umdrehungen aktiviert, der Benziner erst bei 4000 U/min.
Bei dem, was aus diesem Mehr resultiert, ist der Vorsprung dann schon nicht mehr eindeutig. Die Geräuschentwicklung ist bei voller Fahrt nahezu identisch, der Diesel nagelt mit 72dB sogar 2dB leiser. Im Stand ist der Benziner im Vergleich schon lauter: 81 statt 75dB stehen auf der Skala.
Die 74 Kilo Mehrgewicht des Diesel machen sich beim Spurt von 0 auf 100 bemerkbar. Den schafft der 10 Prozent schwächere Benziner eine zehntel Sekunde schneller (11,9 Sekunden). Die Höchstgeschwindigkeit dagegen liegt beim Benziner mit 185 km/h um 5 km/h niedriger.
Der subjektive Eindruck ist genau umgekehrt. Wer im Diesel-S40 Gas gibt, glaubt sich schlicht schneller auf Trab gebracht - dem Drehmoment sei Dank. Und er hat den Eindruck, dass der Diesel mühsamer eine Höchstgeschwindigkeit erreicht - die dem Gefühl nach unter der des Benziners liegt. So viel zum Thema Glauben und Wissen.
Ganz eindeutig fällt bei dem Vergleich dagegen - natürlich - die Wertung in Sachen Verbrauch aus: Mit 4,9 Litern auf 100 km ist der Diesel um Größenordnungen günstiger als der Benziner mit 7,2 Litern. Aber rechnet sich dieser Vorteil bei dem Mehrpreis und den höheren Ausgaben für Steuern und Versicherung (Haftpflicht 100%, 3 Jahre Haltedauer)? Antwort: Erst, wenn man mindesten 25.000 Kilometer pro Jahr fährt. Bei einer Fahrleistung darunter fressen die Mehrkosten den Vorteil durch die geringeren Treibstoffkosten auf. Der Diesel kommt teurer - nicht nur, weil er nur Euro-3 hat. Und nun? Unser Fazit: Lohnen wird sich der 1,6-Liter-Diesel nur für rational denkende Vielfahrer mit einem Pensum von mehr als 25.000 Kilometer jährlich - oder für alle, die nackte Zahlen ignorieren und subjektiv einfach etwas mehr Fahrspaß haben wollen.
Quelle: Autoplenum, 2008-01-27
Getestete Modelle
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