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Testbericht

2. September 2014

Der Seat Alhambra ist ein Riese unter den Vans. Geht ja auch nicht anders, wenn man sieben Personen (770 Euro) bequem unterbringen und auch noch Gepäck verladen will. Der Alleskönner startet bei 29.085 Euro*in der Ausstattung Reference mit 150 PS TSI Start&Stopp. Das Testfahrzeug in der Ausstattung Style mit 130 kW (177 PS) 2.0 TDI kostet 37.140 Euro. Das ist erst einmal wieder viel Geld, aber für einen 7-Sitzer mit vielen Extras und einem Top-Triebwerk sicherlich OK.

Praktisch sind die Schiebetüren links und rechts, elektrisch betätigt mit Zuziehhilfe und Heckklappe die ebenfalls elektrisch betätigt wird (1.015 Euro). Auch die Ultraschall-Einparkhilfe vorne und hinten für 230 Euro ist sinnvoll. Der Van ist zwar sehr übersichtlich, aber manchmal muss man mit so einem "Schiff" auch auf einer "Briefmarke" wenden können.

Panoramaglasschiebedach (990 Euro) ist natürlich elegant und sorgt für ein luftiges Feeling, aber in Italien ist die Klimaanlage (Climatronic als Doppelklimaanlage, getrennte Temperaturregelung 850 Euro) eingeschaltet und man ist froh über "Schatten".

Natürlich brauchen wir den Alhambra für unsere Tour nicht als 7-Sitzer. Also erst einmal "umbasteln". Das geht einfacher als gedacht. Intuitiv werden alle Knöpfe und Hebel bedient - und im Nu war eine riesige ebene Ladefläche vorhanden.



Jetzt aber los
Starten, Schalthebel des DSG-Getriebe auf D und glücklich sein. Das DSG-Getriebe haben wir ja schon mehrfach gelobt, weil es butterweich schaltet. Im Internet wird oftmals über das verzögerte Anfahren berichtet. Das kann man verhindert werden, in dem die Funktion Hold ausgeschaltet wird.

Manuell waren wir auf den fast 4.000 Testkilometern kaum unterwegs. Ab und zu einmal, nämlich dann, wenn es bergab ging und das DSG-Getriebe in einen kleinen Gang geschaltet hat, um die Bremse via Motorbremse zu entlasten.

Das 177 PS Diesel-Triebwerk hat mit dem 1,8-Tonner (Leergewicht) kein Problem. Für den Sprint auf 100 km/h braucht die Familienkutsche nur 9,6 Sekunden und erst bei 205 km/h ist Schluss. Bis 180-190 km/h zieht er gut durch und einmal wurde sogar 215 km/h gemessen. Die Ideal-Geschwindigkeit liegt allerdings zwischen 150 bis 170 km/h. Wer sparen will, sollte den Alhambra zwischen 120 bis 130 km/h bewegen.

Die Ladedaten sind natürlich beeindruckend, als 7-Sitzer 267 Liter, als 5-Sitzer zwischen 658 bis 2297 Liter.

Natürlich punktet ein Van besonders im Alltag. Über die Kisten Wasser, die verstaut werden können brauchen wir nicht nachzudenken.

"Reinklettern" muss man schon in so einen Van. Aber dann wird man mit einer perfekten Rundumsicht belohnt. Die Sitze sind sehr bequem und elektrisch einstellbar.

So ein Van oder Bus macht einfach gute Laune, sorgt für Urlaubsfeeling pur, auch wenn es nicht in den Urlaub geht. Aber wir hatten das Glück und durften ihn mitnehmen, auf unsere Presserundreise.

Richtigen "Luxus" erlebt man immer dann, wenn größere Transportaufgaben gelöst werden müssen. Heckklappe auf, 8-Kg-Trockner einladen, Heckklappe zu. Mit einem "normalen" PKW hätte man vermutlich Probleme, dieses sperrige Ding überhaupt in den Kofferraum zu bekommen. Bei den meisten Kombis hätte man sicherlich die Rücksitze umklappen können. Der Seat Multivan schluckt einen Wäschetrockner, als wäre dies seine Hauptaufgabe.



Long-Run-Trip
Der Seat Alhambra war auf einem richtigen Log-Run-Trip. Es wurden 3.628 Testkilometer zurückgelegt und 64 Stunden und 10 Minuten getestet. Ein Van oder Bus ist immer das ideale Fahrzeug, um auf einen längeren Trip zu gehen. Das haben wir bereits mit dem Volkswagen Sharan erlebt. Da muss nicht umgepackt, ausgeräumt und wieder eingeräumt werden. Eine lästige Sache, die jeder Urlaubsreisende sicher schon mehrfach erlebt hat.

Selbst ein kleines Surfbrett, ein Waveboard und eine Luftmatratze waren schnell verstaut. Auf dem Rückweg war zusätzlich noch ein Skateboard an Bord. Klappe zu, auch von innen und schon kann es losgehen.

Achtung Schiebetüren! Auch wenn man in engen Parklücken steht, kann man bequem aussteigen. Das ist der Sinn der Schiebetüren. Dennoch sollte man nicht zu eng stehen, weil natürlich die Schiebetür um etwa 25 Zentimeter aufschwingt, bevor sie elektrisch nach hinten fährt. Steht man zu eng, gibt es böse Schrammen. Beim Öffnen ertönt ein akustisches Signal. Beim Schließen nicht. Das macht leider jeder Hersteller so. Unverständlich, denn ein akustisches Signal würde auch beim Schließvorgang Sinn machen, um eine Verletzungsgefahr auszuschließen.

Platz ist Luxus, vor allem, wenn man über 60 Teststunden vor der Brust hat. Die Fahrt nach Süddeutschland war völlig unspektakulär: Am Freitag auf der A7, der Verkehr rollt und der Seat Alhambra fliest mit. Zur Belohnung konnte ein Verbrauch von um die 6,5 Liter pro 100 Kilometer notieren werden.

Am zweiten Tag weiter zum Gardasee. Ein Megastau von München bis „egal-wo-hin“. Das Navigationssystem hat entschieden: Von jetzt an nur noch Landstraße. In Italien wurde die Option Autobahn und mautpflichtige Straßen sowieso ausgeschaltet. Die Fahrt hat dennoch Spaß gemacht: Passagiere und Fahrer haben die Landstraßen und Landschaft genossen.



Eine Reisegeschwindigkeit von 120 bis 130 Kilometer pro Stunde ist ideal. Der Alhambra schnurrt auch locker über 200 km/h, aber dann werden natürlich auch 8,5 l/100 km (einmal über 13 l/100 km notiert) und mehr fällig.

Im Gebirge erweist sich der Alhambra als guter Kletterer. Im Alltag und wenn man überwiegend in der Stadt unterwegs ist, reichen vermutlich 150 PS TSI. Aber ein Diesel macht in einem VAN immer Sinn, vor allem, wenn man mit dem zulässigen Gesamtgewicht von 2290 Kg (150 PS TSI) bis 2.380 kg (177 PS TDI) unterwegs ist.

Schön ist es immer wieder, wenn der Hersteller und Tester die Daten vom Bordcomputer nicht löscht. Da kann man mal den Kollegen über die Schulter schauen: 4.043 km, 42 km/h, 8,8 l/100km. OK, wurde so 2-3 mal nicht gelöscht und ein Vorbrauch von 8,8 l/100 km lässt eher die Vermutung zu, dass man die Vorgaben des Herstellers innerorts / außerorts / Gesamt: 6,7 / 5,4 / 5,9 nie erreichen kann.

Aber, oh Wunder. Wenn man sparsam unterwegs sein will, kann man sogar Verbräuche von unter 6 l/100 km erreichen. Vom Gardasee nach Zirl (Österreich) hatten wir einen Schnitt von 5,8 l/100 km.



Welcher Motor? Kraftstoffverbrauch
Wie bereits erwähnt, ist ein preiswerter TSI Motor mit 150 PS für die Stadt OK. Gemäß Hersteller konsumiert der Alhambra dann: innerorts / außerorts / kombiniert: 9,2 / 6,1 / 7,2. Ein Diesel macht Sinn, wenn man mehr als 15.000 km pro Jahr fährt. Der 115 PS TDI (183 km/h) ist auch als Stadtfahrzeug und wenn man keine langen Strecken zu absolvieren hat, eine gute Entscheidung.

Ideal auf jeden Fall das 2.0 TDI Triebwerk mit 6-Gang- oder 6-Gang DSG-Getriebe. Bei einem Tankinhalt 70 Liter ist eine Reichweite von 900 bis 1.000 Kilometer realistisch. Bei einem sehr sparsamen Streckenabschnitt hatten wir nach 870 Kilometer noch eine Restanzeige von 440 Kilometer was eine theoretische Reichweite von 1.310 km entspräche.

Modus Strecke [km] Geschw. [km/h] Verbrauch [l/100 km]
Autoplenum-Vergleichsrunde 55 70 6,0
Super-Spar 14 62 4,8
Landstraße sparsam 157 65 5,1
Landstraße normal 390 45 5,8
BAB sparsam 128 96 6,2
BAB normal 292 113 6,9
BAB schnell 131 134 8,4
Stadt, BAB, Landstraße 70 92 5,9

Testverbrauch nach 3.628 km, 57 km/h, 6,7 l/100km

Fazit
Der Seat Alhambra ist mit deutlich über 30.000 Euro und wenn man will auch über 45.000 Euro kein Schnäppchen. Aber große Autos kosten halt viel Geld. Aber dieses Geld ist auch gut angelegt, denn mit dem Seat Alhambra bekommt man ein gut durchdachtes Auto mit pfiffigen Detaillösungen und viel Platz. Wenn man will kann man auch noch sparsam unterwegs sein, was mit einem Testverbrauch von 6,7 l/100km eindrucksvoll bewiesen wurde. Im Vergleich hat der VW Multivan 8,3 l/100km benötigt. Für den Urlaub mit einer Großfamilie gibt es kein besseres Auto.

* Alle Preise ohne Gewähr, gerundet Stand Mai, 2014

Fotos © 2014 Redaktionsbüro Kebschull

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