Mercedes R 350 BlueTec im Test: Raumpatrouille R - Next Generation
Testbericht
Sleepy Hollow (USA), 15. Juni 2010 - Wer sie erst mal gefahren ist, mochte sie meistens: Die R-Klasse von Mercedes. Besonders Familien waren und sind scharf auf den immensen Rauminhalt der schwäbischen Crossover-Fahrzeuge. Aber die R-Klasse litt unter ihrem Aussehen, wurde so zu einem der unterschätztesten Fahrzeuge auf dem deutschen Markt. Mit einem gründlichen Facelift und überarbeiteten Motoren soll die R-Klasse nun vom Mauerblümchen zur Orchidee werden - wir haben uns den R 350 CDI mit Euro-6-tauglichem BlueTec-Motor und langem Radstand zum Test vorgenommen.
Optische Lücke geschlossen Für ein Facelift sind die R-Klasse-Designer heftig zur Sache gegangen: Motorhaube, Kotflügel, Kühlergrill, Kühlermaske, Scheinwerfer, Stoßfänger und Unterfahrschutz wurden an der Fahrzeugfront geändert, an den Seiten die Außenspiegel und hinten die Heckleuchten sowie die Stoßfänger-Verkleidung. Herausgekommen ist rein optisch das, was die R-Klasse ist: Das Bindeglied zwischen der mondänen S-Klasse und den SUVs ML und GL. Mit großem steilen Grill und mächtigeren Lampen guckt der Wagen jetzt ansehnlich in die Umgebung - wir steigen gerne ein.
Raum für vier bis sieben Am Innenraumkonzept der R-Klasse hat sich nicht viel geändert: Der Wagen ist als Vier-, Fünf-, Sechs- und Siebensitzer zu haben. Beim Umklappen des Gestühls in der zweiten Reihe müssen erst die Kopfstützen des rechten und linken Sitzes aus ihren Verankerungen gezogen und auf die Sitzfläche gelegt werden, da sie sonst mit den Rücklehnen der vorderen Sitze kollidieren würden. Aber das ist schnell erledigt und sind alle Lehnen gefallen, passen bis zu 2.385 Liter Gepäck ins Heck - bei einer Laderaumlänge von 2,16 Meter. Beeindruckend auch der Kofferraum-Mindestwert: 633 Liter dürfen es in jedem Fall sein. In Sachen Kabinen-Design gibt es ein paar neue Kleinigkeiten: Ab sofort steht eine zweifarbige Innenraumausstattung zur Verfügung. Zudem stehen Hölzer von Eucalyptus, Wurzelnuss oder Pappel bereit, in der Kabine edles Flair zu verbreiten. Wer es sportlich mag, bekommt im AMG-Sportpaket Zierteile aus Alu und Chromapplikationen.
Stahl gegen Schlagloch Serienmäßig ist der R 350 BlueTec mit einer Stahlfederung unterwegs. Die Luftfederung an der Hinterachse kostet 850 Euro Aufpreis, für eine Luftfederung rundum mit adaptivem Dämpfersystem werden 1.190 Euro fällig. Und die Straßen rund um das Örtchen Sleepy Hollow im US-Bundesstaat New York haben im letzten Winter anscheinend noch mehr abbekommen als bei uns zu Hause: Schlaglöcher, in denen wir gefühlt einen Fußball versenken können, perforieren den Asphalt bis zum Horizont. Unsere R-Klasse hat damit kein Problem. Keine Frage: Der Wagen ist auf Komfort ausgelegt. Auch für die Kurve reicht das, der Wagen neigt sich ein bisschen, was aber selbst die Passagiere im Fond nicht weiter als störend empfinden.
Präzise unterwegs Fahrzeuge der R-Klasse sind nun mal groß und schwer. Aber zum Stillstand kommt das vielseitige Fahrzeug mit wohl definierbarem Bremsdruck auf kurzem Wege. Und an der Lenkung gibt es genauso wenig zu meckern: Leicht lässt sich der Wagen steuern, wobei die Rückmeldung in Ordnung geht und Schwammigkeit mit Abwesenheit glänzt. Zudem ist der R 350 BlueTec zwar serienmäßig mit Allradantrieb unterwegs, aber auch Antriebseinflüsse spüren wir in der Lenkung nicht. Der Traktion kommt der Antrieb aller vier Räder selbstredend zugute: Die 540 Newtonmeter maximales Drehmoment werden über die vier flinken Füße komplett in Vortrieb umgewandelt.
Sparsam Er erfüllt die ab 2014 geltende Euro-6-Norm schon zum Marktstart am 18. September 2010 und hat auch mit den strengen US-Abgasnormen keinerlei Probleme: Der V6-Diesel mit 211 PS und 540 Newtonmeter Drehmoment aus drei Liter Hubraum. Das Aggregat wurde von den Ingenieuren auf minimierten Verbrauch getrimmt und mit der AdBlue-Abgasreinigung ausgerüstet. 8,4 Liter Diesel reichen nach Hersteller-Angaben im Schnitt pro 100 Kilometer. Wenn wir unserem Bordcomputer Glauben schenken dürfen, reichten bei unserer Testfahrt durch New York City und einen Haufen pikfeiner Ostküsten-Örtchen sowie über den ein oder anderen Highway 8,2 Liter Diesel pro 100 Kilometer.
Schnell genug Als Höchstgeschwindigkeit gibt Mercedes für den R 350 BlueTec 220 km/h an. Da wir keinen Appetit auf die berüchtigte US-Gefängnis-Nahrung haben, probieren wir das lieber nicht aus. Aber die Beschleunigung, von null auf 100 km/h geht's in 8,9 Sekunden, ist für so ein Schiff ein ausgesprochen guter Wert. Unmittelbar spurtet unsere R-Klasse nach vorne - und bleibt dabei immer noch leise. Immer noch, weil sie im Leerlauf oder während ruhiger Fahrt wie ein äußerst kultiviertes Benzinmodell klingt, nur ganz leise vor sich hinbrummt.
Facelift auch für die Schaltung Serienmäßig ist unser R 350 BlueTec mit einer Siebengang-Automatik unterwegs. Mercedes hat den Automaten im Vergleich zum Vorgänger gründlich überarbeitet - schließlich ist es längst kein Geheimnis mehr, dass sich mit einer ausgefuchsten Schaltung ordentlich Kraftstoff sparen lässt. So arbeitet das System jetzt mit einer schlupfreduzierten Wandlerüberbrückung, neuen Lagern und Kupplungen, veränderten Öldrücken sowie einem neuen Leichtlauföl. Während unserer Fahrt können wir keinerlei Ruckler oder ein Gesuche nach dem richtigen Gang provozieren. Die Automatik arbeitet derart unauffällig, dass man sich regelrecht dazu zwingen muss, sie wahrzunehmen. Auch sie ist auf komfortables Wohlfühl-Vorankommen ausgelegt.
Optische Lücke geschlossen Für ein Facelift sind die R-Klasse-Designer heftig zur Sache gegangen: Motorhaube, Kotflügel, Kühlergrill, Kühlermaske, Scheinwerfer, Stoßfänger und Unterfahrschutz wurden an der Fahrzeugfront geändert, an den Seiten die Außenspiegel und hinten die Heckleuchten sowie die Stoßfänger-Verkleidung. Herausgekommen ist rein optisch das, was die R-Klasse ist: Das Bindeglied zwischen der mondänen S-Klasse und den SUVs ML und GL. Mit großem steilen Grill und mächtigeren Lampen guckt der Wagen jetzt ansehnlich in die Umgebung - wir steigen gerne ein.
Raum für vier bis sieben Am Innenraumkonzept der R-Klasse hat sich nicht viel geändert: Der Wagen ist als Vier-, Fünf-, Sechs- und Siebensitzer zu haben. Beim Umklappen des Gestühls in der zweiten Reihe müssen erst die Kopfstützen des rechten und linken Sitzes aus ihren Verankerungen gezogen und auf die Sitzfläche gelegt werden, da sie sonst mit den Rücklehnen der vorderen Sitze kollidieren würden. Aber das ist schnell erledigt und sind alle Lehnen gefallen, passen bis zu 2.385 Liter Gepäck ins Heck - bei einer Laderaumlänge von 2,16 Meter. Beeindruckend auch der Kofferraum-Mindestwert: 633 Liter dürfen es in jedem Fall sein. In Sachen Kabinen-Design gibt es ein paar neue Kleinigkeiten: Ab sofort steht eine zweifarbige Innenraumausstattung zur Verfügung. Zudem stehen Hölzer von Eucalyptus, Wurzelnuss oder Pappel bereit, in der Kabine edles Flair zu verbreiten. Wer es sportlich mag, bekommt im AMG-Sportpaket Zierteile aus Alu und Chromapplikationen.
Stahl gegen Schlagloch Serienmäßig ist der R 350 BlueTec mit einer Stahlfederung unterwegs. Die Luftfederung an der Hinterachse kostet 850 Euro Aufpreis, für eine Luftfederung rundum mit adaptivem Dämpfersystem werden 1.190 Euro fällig. Und die Straßen rund um das Örtchen Sleepy Hollow im US-Bundesstaat New York haben im letzten Winter anscheinend noch mehr abbekommen als bei uns zu Hause: Schlaglöcher, in denen wir gefühlt einen Fußball versenken können, perforieren den Asphalt bis zum Horizont. Unsere R-Klasse hat damit kein Problem. Keine Frage: Der Wagen ist auf Komfort ausgelegt. Auch für die Kurve reicht das, der Wagen neigt sich ein bisschen, was aber selbst die Passagiere im Fond nicht weiter als störend empfinden.
Präzise unterwegs Fahrzeuge der R-Klasse sind nun mal groß und schwer. Aber zum Stillstand kommt das vielseitige Fahrzeug mit wohl definierbarem Bremsdruck auf kurzem Wege. Und an der Lenkung gibt es genauso wenig zu meckern: Leicht lässt sich der Wagen steuern, wobei die Rückmeldung in Ordnung geht und Schwammigkeit mit Abwesenheit glänzt. Zudem ist der R 350 BlueTec zwar serienmäßig mit Allradantrieb unterwegs, aber auch Antriebseinflüsse spüren wir in der Lenkung nicht. Der Traktion kommt der Antrieb aller vier Räder selbstredend zugute: Die 540 Newtonmeter maximales Drehmoment werden über die vier flinken Füße komplett in Vortrieb umgewandelt.
Sparsam Er erfüllt die ab 2014 geltende Euro-6-Norm schon zum Marktstart am 18. September 2010 und hat auch mit den strengen US-Abgasnormen keinerlei Probleme: Der V6-Diesel mit 211 PS und 540 Newtonmeter Drehmoment aus drei Liter Hubraum. Das Aggregat wurde von den Ingenieuren auf minimierten Verbrauch getrimmt und mit der AdBlue-Abgasreinigung ausgerüstet. 8,4 Liter Diesel reichen nach Hersteller-Angaben im Schnitt pro 100 Kilometer. Wenn wir unserem Bordcomputer Glauben schenken dürfen, reichten bei unserer Testfahrt durch New York City und einen Haufen pikfeiner Ostküsten-Örtchen sowie über den ein oder anderen Highway 8,2 Liter Diesel pro 100 Kilometer.
Schnell genug Als Höchstgeschwindigkeit gibt Mercedes für den R 350 BlueTec 220 km/h an. Da wir keinen Appetit auf die berüchtigte US-Gefängnis-Nahrung haben, probieren wir das lieber nicht aus. Aber die Beschleunigung, von null auf 100 km/h geht's in 8,9 Sekunden, ist für so ein Schiff ein ausgesprochen guter Wert. Unmittelbar spurtet unsere R-Klasse nach vorne - und bleibt dabei immer noch leise. Immer noch, weil sie im Leerlauf oder während ruhiger Fahrt wie ein äußerst kultiviertes Benzinmodell klingt, nur ganz leise vor sich hinbrummt.
Facelift auch für die Schaltung Serienmäßig ist unser R 350 BlueTec mit einer Siebengang-Automatik unterwegs. Mercedes hat den Automaten im Vergleich zum Vorgänger gründlich überarbeitet - schließlich ist es längst kein Geheimnis mehr, dass sich mit einer ausgefuchsten Schaltung ordentlich Kraftstoff sparen lässt. So arbeitet das System jetzt mit einer schlupfreduzierten Wandlerüberbrückung, neuen Lagern und Kupplungen, veränderten Öldrücken sowie einem neuen Leichtlauföl. Während unserer Fahrt können wir keinerlei Ruckler oder ein Gesuche nach dem richtigen Gang provozieren. Die Automatik arbeitet derart unauffällig, dass man sich regelrecht dazu zwingen muss, sie wahrzunehmen. Auch sie ist auf komfortables Wohlfühl-Vorankommen ausgelegt.
Technische Daten
Antrieb: | Allradantrieb (permanent) |
---|---|
Anzahl Gänge: | 7 |
Getriebe: | Automatik |
Motor Bauart: | V-Turbodiesel |
Hubraum: | 2.987 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 6 |
Leistung: | 155 kW (211 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 540 Nm bei 1.600 - 2.400 UPM |
Preis
Neupreis: 60.809 € (Stand: Juni 2010)Fazit
Wir geben es ja zu: Wir mochten die R-Klasse schon immer. Dank Facelift holt Mercedes den großen Wagen jetzt mit Nachdruck aus der Mauerblümchen-Ecke. Dadurch wird aus dem Fahrzeug zwar keine wilde Orchidee, aber die R-Klasse passt jetzt a) optisch perfekt in die Modellpalette und man kann sich b) locker überall mit ihr sehen lassen. Der Kleinbus-mäßige äußerst variable Innenraum ist geblieben, was den Wagen zum Familienfahrzeug prädestiniert.Und der Euro-6-BlueTec-Diesel überrascht mit der Kultiviertheit eines gut erzogenen Benziners und auffallend niedrigem Verbrauch. Der Mercedes R 350 BlueTec fasziniert durch die außergewöhnliche Kombination von Raum, Vielseitigkeit, Luxus und eben vorzeigbarem Verbrauch.
Testwertung
Quelle: auto-news, 2010-06-15
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