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Autoplenum, 2010-03-30

Mercedes R-Klasse - Reisewagen

Testbericht

Stefan Grundhoff

Die R-Klasse war in den letzten Jahren eines der Sorgenkinder in der
Mercedes-Palette. Trotz unbestrittener Qualitäten konnten sich für die
mächtigen Crossover nur wenige Kunden erwärmen. Jetzt kommt der
zweite Versuch.

Viele hatten erwartet, dass die Mercedes R-Klasse auslaufen und keinen
Nachfolger bekommen würde. Zu enttäuschend waren insbesondere die
Verkäufe in Europa und den USA. Über Wohl und Wehe eines etwaigen
Nachfolgers wird eine gründliche Modellpflege entscheiden, die dem
Multitalent in diesem Frühjahr weltweit verabreicht wird. Seine
Weltpremiere feiert die R-Klasse des Modelljahres 2010 auf der New York
Motorshow.

Gerade in den USA sollte die R-Klasse einst neue Kunden anlocken.
Wohl
betuchte Familien mit Kind und Hang zu Freizeitvergnügungen aller Art
sollten vor Jahren Lust auf die Mercedes-Mischung aus S- und GL-
Klasse bekommen. Doch der Erfolg des als besonders innovativ und
variabel gefeierten R-Modells blieb aus. Die Mercedes-Kunden kauften
weiterhin die heiß geliebte S-Klasse, die mittlerweile auch mit
Allradantrieb verfügbar war. Wer es robuster wollte, bediente sich bei
den großen SUV der M- und GL-Klasse, die zusammen mit der R-Klasse
im amerikanischen Tuscaloosa vom Band laufen. Neukunden ließen sich
mit dem üppig dimensionierten R-Modell kaum gewinnen. Besonders an
der wenig eleganten und dynamischen Optik störten sich die
potentiellen Interessenten. Daher ging Mercedes bei der Modellpflege
des Jahrgangs 2010 in die vollen. Halten sich die optischen
Veränderungen schon wegen der eng kalkulierten Produktionskosten
bei Überarbeitungen zumeist im Rahmen, erscheint das neue R-Modell
zumindest von vorn wie ein völlig neues Auto.

Die weiblich-organischen Frontscheinwerfer mit dem traurigen
Schlafzimmerblick sind verschwunden. Die neue R-Klasse präsentiert sich
mit der tief in die Frontschürze gezogenen Motorhaube und den neuen
Lichteinheiten deutlich breiter und selbstbewusster als bisher. Kräftig
wurde sich hier insbesondere bei der Optik der deutlich erfolgreicheren M-
Klasse bedient. Die Scheinwerfer sind breiter, massiger und passen
deutlich besser als die Leuchteinheiten des bisherigen Modells zu der
Fahrzeugklasse. Auch die Seitenlinie und das Heck mit roten
Rückleuchten im Mandelaugen-Look lassen einen kurz an eine komplett
neu entwickelte R-Klasse denken.

Im Innenraum halten sich die Veränderungen in Grenzen. Schließlich gab
es hier deutlich weniger Handlungsbedarf als beim Außendesign. Der
Kunde hat die Wahl, mit welcher Sitzkonfiguration er sein Reisemobil
bestücken möchte. Das R-Modell des Jahres 2010 ist als Vier-, Fünf-,
Sechs- oder Siebensitzer zu bekommen. Wer die Rücksitze nicht braucht,
genießt den großen Laderaum und zwei Sitzgelegenheiten vorn.
Unverändert ist die R-Klasse mit normalem und langem Radstand zu
bekommen. Die Version mit langem Radstand bietet ein
Gepäckraumvolumen von bis zu 2.385 Litern. Bei allen fünfsitzigen
Varianten befindet sich ein separates Staufach unter dem
Laderaumboden. Unverständlich jedoch, wieso die neue R-Klasse
serienmäßig über keine elektrische Heckklappe verfügt. Auch eine
elektrische Sitzverstellung für den Fond bleibt weiterhin außen vor. Sollte
es in dieser Klasse aber geben.

Nur bei den Dieselmotoren hat sich technisch etwas getan. So ist die R-
Klasse erstmals mit dem überarbeiteten V6-Diesel des R 350 CDI zu
bekommen. Der leistet statt der bisherigen 165 KW / 224 PS nunmehr
195 KW / 265 PS und hat sich so näher an die Konkurrenz
herangeschoben. Das V6-Triebwerk mit Commonrail-Diesel bietet den
Insassen nunmehr ein Drehmoment von bulligen 620 Nm bei 1.600
U/min. Der Verbrauch soll bei 8,5 Litern Diesel auf 100 Kilometern liegen.
Seine Höchstgeschwindigkeit: 235 km/h. Wer es nicht derart kraftvoll
möchte und auf den sinnvollen Allradantrieb verzichten kann, der kann
sich vielleicht für den R 300 CDI erwärmen. Er leistet mit seinen 190 PS
ein Drehmoment von 440 Nm bei 1.400 Touren und schafft Tempo 215.
Dabei liegt sein Durchschnittsverbrauch bei 7,6 Litern Diesel. B

esonders für den amerikanischen Markt wird auch die R-Klasse mit einem
besonders sauberen Bluetec-Diesel angeboten. Der R 350 Bluetec 4matic
leistet 155 KW / 211 PS und 540 Nm. Er schafft bereits die Abgasnorm
Euro6. Die zumindest in Europa wenig bedeutenden Benzinerversionen
der R-Klasse bieten Leistungen zwischen 231 (R 300) und 388 PS (R
500). Im Gegensatz zur Basisversion des R 300 verfügen R 350 und R
500 wie bisher über einen serienmäßigen Allradantrieb.

Quelle: Autoplenum, 2010-03-30