Range Rover Sport TDV8 Test
Testbericht
Der Neue gibt fast alles her: Mit zehn kg Erde in den Radkästen zur Oper? Nur die Gummistiefel sollten sie zuvor vielleicht ausziehen – im Test: Die auf 100 Exemplare limitierte Range Rover Sport Edition 60YRS mit dem 272 PS leistenden 3,6 Liter-Biturbodiesel.
Rauer Bursche? „Terrain Response“, Bergabfahrhilfe „HDC“, variables Untersetzungsgetriebe, optische 4x4-Kontrolle und Offroad-Navi – noch Fragen zur Geländegängigkeit? Die Antworten und das Konzept des Sport sind stimmig: Obwohl 4,79 m lang, 1,98 breit und 1,81 hoch, überzeugt der „kleine“ Range mit guter Übersicht (viel Glas, hohe Scheiben), guter Straßenlage, dezenter Geräuschkulisse (effektive Dämmung), guter Variabilität (doppelte Heckklappe, durchgehend ebene Ladefläche bei umgeklappter Rückbank, Laderaumabsenkung mit der Luftfederung) und angenehmem Handling (Servolenkung, ZF-Sechsstufen-Automatik, elektrische Parkbremse).
Von der Leistungs-Attitüde erscheint der Kompressor-V8 als Optimum (390 PS, Test: 16,8 l/100 km), vom Verbrauch her der 2,7 Liter-V6-Turbodiesel (ECE-Mix: 9,9 l), dem es für die höheren Weihen eines Diesel-Topmodells mit 190 PS (440 Nm) angesichts der Konkurrenz allerdings an Leistung fehlt: Mercedes ML 420 CDI (4,2 l, 700 Nm und 306 PS), VW Touareg V10 TDI (5,0 l, 750 Nm und 313 PS) und Audi Q7 4.2 TDI (4,2 l, 760 Nm und 326 PS).
Nun denn: 3,6 Liter Hubraum und 272 PS. Effektives Downsizing durch effektive Doppelaufladung? Ja, 640 Newtonmeter schon bei 2.000/min und dazu eine sahnige Leistungsentfaltung. Flutet die Kraft den Tempomat regelrecht, nur leicht verzögert durch Ladedruckaufbau und Wandler, drückt es die Insassen, begleitet von einem voluminös verdieselten V8-Bass, vehement in die dicken Sitzpolster.
Traktionskompetenz mit permanenter Allradabsicherung: 9,2 s bis 100, 209 km/h Spitze, die das hohe Gewicht (2,8 t) in flotten Autobahnkurven schon körperlich spüren lassen – um 160: angenehmer; auch wegen dem dann deutlich niedrigeren Verbrauch.
Der Sport zieht akustisch eine eindeutige Grenzlinie zwischen Außen- und Innenwelt – outdoor Morast, indoor, bis auf Querfugentrampeln, Ruhe. In der Regel adelt man allerdings den Sport mit Asphalt (tiefer Frontspoiler, tiefe Schweller. tiefschwarzer Lack), statt die schicken 20-Zöller mit wirrem Gestein zu traktieren, den vorderen Stoßfänger beim Freifahren mit moderigen Fußabdrücken zu zerkratzen oder das herrschaftliche „Java-Schwarz“ des 84.200 € teuren Sondermodells mit Astwerk zu kalligraphieren.
Das aufwendige, aber spielerisch zu bedienende pneumatische Geländefahrwerk (5 Terrain-Optionen, 3 Höhenniveaus) dient nun hauptsächlich dazu, die hohe Ladekante bekömmlicher zu gestalten. Annährend die völlige Entschärfung der Masse gelingt mit viel Glas im Dachaufbau und serienmäßigem PDC (Einparkhilfe vorne und hinten). Und die smoothe Servolenkung erlaubt mit 275/40 im 9 Speichen-„Stormer Design“ und Wankreduzierung „Dynamic Response“ in Ansätzen das, was das Typenschild besagt: Sport.
Die Ausgewogenheit des Konzepts und die Liebe zum schönen und praktischen Detail (dem Lenkeinschlag folgendes Flankenlicht, doppeltes Handschuhfach, mit dem Rollo getoppte Becherhalter oder der gleich in die Mittelkonsole integrierte 6-Fach-CD-Wechsler) erfährt wenig Dämpfer (viele Schalter, mit Glas-Schiebe-Hebe-Dach eingeschränkte Kopffreiheit, Partikelfilter als Serienausstattung, aber eine CO2–Emission von 294 g/km). Und mit dem zugkräftigen V8 (Anhängelast: bis 3,5 t), der serienmäßigen Brembo-Bremsanlage (Serie in allen TDV8) in der Edition 60YRS noch eine Steigerung (integriertes Telefonsystem mit Bluetooth, TV, Lederausstattung, wohlklingende Harman/Kardon Logic 7-Hifi).
So prägt im Allgemeinen der Fahrer sein Auto. Im Konkreten aber das Automobil seinen Lenker. Die Kombination von niedrigen Drehzahlen und wattigen Schaltvorgängen im satten Drehmomentüberfluss bei gerade noch akzeptablem Verbrauch (12,9 l) führt fast ganz zwangsläufig zu innerer Ruhe und gepflegter Entspanntheit: großes Auto, großer Motor, große Wirkung – die überzeugenden Antworten eines souveränen V8-Selbstzünders.
(le)
Rauer Bursche? „Terrain Response“, Bergabfahrhilfe „HDC“, variables Untersetzungsgetriebe, optische 4x4-Kontrolle und Offroad-Navi – noch Fragen zur Geländegängigkeit? Die Antworten und das Konzept des Sport sind stimmig: Obwohl 4,79 m lang, 1,98 breit und 1,81 hoch, überzeugt der „kleine“ Range mit guter Übersicht (viel Glas, hohe Scheiben), guter Straßenlage, dezenter Geräuschkulisse (effektive Dämmung), guter Variabilität (doppelte Heckklappe, durchgehend ebene Ladefläche bei umgeklappter Rückbank, Laderaumabsenkung mit der Luftfederung) und angenehmem Handling (Servolenkung, ZF-Sechsstufen-Automatik, elektrische Parkbremse).
Von der Leistungs-Attitüde erscheint der Kompressor-V8 als Optimum (390 PS, Test: 16,8 l/100 km), vom Verbrauch her der 2,7 Liter-V6-Turbodiesel (ECE-Mix: 9,9 l), dem es für die höheren Weihen eines Diesel-Topmodells mit 190 PS (440 Nm) angesichts der Konkurrenz allerdings an Leistung fehlt: Mercedes ML 420 CDI (4,2 l, 700 Nm und 306 PS), VW Touareg V10 TDI (5,0 l, 750 Nm und 313 PS) und Audi Q7 4.2 TDI (4,2 l, 760 Nm und 326 PS).
Nun denn: 3,6 Liter Hubraum und 272 PS. Effektives Downsizing durch effektive Doppelaufladung? Ja, 640 Newtonmeter schon bei 2.000/min und dazu eine sahnige Leistungsentfaltung. Flutet die Kraft den Tempomat regelrecht, nur leicht verzögert durch Ladedruckaufbau und Wandler, drückt es die Insassen, begleitet von einem voluminös verdieselten V8-Bass, vehement in die dicken Sitzpolster.
Traktionskompetenz mit permanenter Allradabsicherung: 9,2 s bis 100, 209 km/h Spitze, die das hohe Gewicht (2,8 t) in flotten Autobahnkurven schon körperlich spüren lassen – um 160: angenehmer; auch wegen dem dann deutlich niedrigeren Verbrauch.
Der Sport zieht akustisch eine eindeutige Grenzlinie zwischen Außen- und Innenwelt – outdoor Morast, indoor, bis auf Querfugentrampeln, Ruhe. In der Regel adelt man allerdings den Sport mit Asphalt (tiefer Frontspoiler, tiefe Schweller. tiefschwarzer Lack), statt die schicken 20-Zöller mit wirrem Gestein zu traktieren, den vorderen Stoßfänger beim Freifahren mit moderigen Fußabdrücken zu zerkratzen oder das herrschaftliche „Java-Schwarz“ des 84.200 € teuren Sondermodells mit Astwerk zu kalligraphieren.
Das aufwendige, aber spielerisch zu bedienende pneumatische Geländefahrwerk (5 Terrain-Optionen, 3 Höhenniveaus) dient nun hauptsächlich dazu, die hohe Ladekante bekömmlicher zu gestalten. Annährend die völlige Entschärfung der Masse gelingt mit viel Glas im Dachaufbau und serienmäßigem PDC (Einparkhilfe vorne und hinten). Und die smoothe Servolenkung erlaubt mit 275/40 im 9 Speichen-„Stormer Design“ und Wankreduzierung „Dynamic Response“ in Ansätzen das, was das Typenschild besagt: Sport.
Die Ausgewogenheit des Konzepts und die Liebe zum schönen und praktischen Detail (dem Lenkeinschlag folgendes Flankenlicht, doppeltes Handschuhfach, mit dem Rollo getoppte Becherhalter oder der gleich in die Mittelkonsole integrierte 6-Fach-CD-Wechsler) erfährt wenig Dämpfer (viele Schalter, mit Glas-Schiebe-Hebe-Dach eingeschränkte Kopffreiheit, Partikelfilter als Serienausstattung, aber eine CO2–Emission von 294 g/km). Und mit dem zugkräftigen V8 (Anhängelast: bis 3,5 t), der serienmäßigen Brembo-Bremsanlage (Serie in allen TDV8) in der Edition 60YRS noch eine Steigerung (integriertes Telefonsystem mit Bluetooth, TV, Lederausstattung, wohlklingende Harman/Kardon Logic 7-Hifi).
So prägt im Allgemeinen der Fahrer sein Auto. Im Konkreten aber das Automobil seinen Lenker. Die Kombination von niedrigen Drehzahlen und wattigen Schaltvorgängen im satten Drehmomentüberfluss bei gerade noch akzeptablem Verbrauch (12,9 l) führt fast ganz zwangsläufig zu innerer Ruhe und gepflegter Entspanntheit: großes Auto, großer Motor, große Wirkung – die überzeugenden Antworten eines souveränen V8-Selbstzünders.
(le)
Testwertung
Quelle: automobilmagazin, 2011-12-29
Getestete Modelle
Ähnliche Testberichte
Autoplenum, 2016-08-17
Lifting für Range Rover Sport - Sparen mit vier ZylindernGanzen Testbericht lesen
auto-news, 2015-05-21
Range Rover Sport SVR im Test: Der stärkste und schnellst...Ganzen Testbericht lesen
Autoplenum, 2015-05-21
Range Rover Sport SVR - ElefantenrennenGanzen Testbericht lesen
Autoplenum, 2014-11-05
Range Rover Sport SD V6 - Groß BritannienGanzen Testbericht lesen
auto-reporter.net, 2013-12-18
KBA Rückruf: Feuergefahr beim Range Rover SportGanzen Testbericht lesen