Range Rover Sport SVR - Elefantenrennen
Testbericht
Mit dem Edel-SUV durchs Schumacher-S? Land Rover ließ sein Spitzenmodell Range Rover Sport SVR zur Präsentation über den Grand Prix-Kurs des Nürburgrings heizen. Ein Elefantenrennen mit Lustgewinn.
Warum macht man so was? Eine knapp fünf Meter lange und 1,8 Meter hohe Schrankwand mit dem Cw-Wert von 0,38 bauen, die ihre drei Tonnen Gesamtgewicht schneller von 0 auf 100 km/h prügelt als ein Porsche 911 Carrera? Und die bei 260 km/h elektronisch abgeregelt werden muss, damit der Aufgalopp nicht gar zu übermütig wird? Warum also macht man so was? Klare Antwort: Weil man es kann. Und weil man es wohl muss.
Für Land Rover ist der neue Range Rover Sport SVR vor allem ein Wechsel auf die Zukunft. Dass Porsche mit dem bis zu 550 PS starken Cayenne Turbo S die Performance-Grenzen zwischen Sportwagen und SUV endgültig verwischt hat, sollte die Briten zwar geärgert, aber noch nicht in den Alarmmodus versetzt haben. Das dürfte sich spätestens mit der Ankündigung von Rolls Royce und Bentley geändert haben, künftig auch ein SUV zu bauen - und damit im angestammten Luxusrevier von Range Rover zu wildern.
Mit dem Range Rover Sport SVR zeigt Land Rover lange vor dem Marktstart der Konkurrenten, dass man jetzt schon kann, wenn man nur will. Schon auf dem Papier klingen die Leistungsdaten wie Porno: Der auch so schon nicht gerade schwächelnde 5,0-Liter-V8-Kompressormotor liefert dank einer Neukalibrierung der Motorsteuerung und der Erhöhung des maximalen Ladedrucks nun 405 kW/550 PS - 40 PS mehr als bisher. Auch das maximale Drehmoment kletterte um 56 auf jetzt 680 Nm. Angepasst an diese Kraftentfaltung wurde die achtstufige Automatik von ZF. Deren Zeiten beim Hochschalten fallen nun 50% kürzer aus als beim regulären Getriebe. All das sorgt dafür, dass der SVR nur 4,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h braucht und bis zu - abgeregelten - 260 km/h schnell ist.
Klingt rasant - und ist gefühlt noch einen Tick rasanter. Tatort Nürburgring, Grand-Prix-Kurs. Hier drehen normalerweise Rossberg, Vettel und Hamilton ihre Runden - nicht gerade der natürliche Lebensraum eines "Geländewagens". Aber was ist heute schon natürlich? Schnell wird klar: Der Range Rover Sport SVR taugt glatt zum Rennwagen.
Am Ende der Start- und Zielgeraden hart in die Eisen und nach rechts einlenken in die erste Kurve der Mercedes-Arena. Erstaunlich: Der Dreitonner lenkt präzise ein, kein Wanken, keine übermäßige Schräglage, kein Rutschen Richtung Curbs - statt dessen sauber heraus beschleunigen und links, links weiter. Dunlop-Kehre, Schumacher-S, Bilstein-Kurve, Schikane - überall das gleiche Bild: Der SVR zirkelt präzise um die Kurve, lässt sich vorher rasant ent- und anschließend wieder genau so rasant beschleunigen. Und das Ganze in bequemen und griffigen Ledersitzen, ohne zu viel Lenkarbeit, mit satt viel Platz rundum, einer verbrieften Anhängerstützlast von 120 Kilogramm und mindestens 489 Liter Kofferraum. Auf die dritte Sitzreihe, grinst ein Mitarbeiter von Land Rover, habe man dann aber doch verzichtet - selbst als Option.
Gleich nebenan, auf den 20,6 Kilometern der Nordschleife, hat der Range Rover Sport SVR in vollem Serientrim eine Rundenzeit von acht Minuten, 14 Sekunden hin gelegt - Walter Röhrl war 2013 im Porsche-Supersportwagen 918 Spyder mit 887 PS und Allradlenkung auch nur eine gute Minute schneller. Der Sound, mit dem der SVR dabei aus vier Endrohren die Eifel beschallt, passt zum Tempo: Elektronisch gesteuerte Ventile sorgen bei höherer Drehzahl für konzertanten Mehrklang.
Dass es das sportliche Dickschiff bei Bedarf nicht nur aus dem Kiesbett der Auslaufzone schafft, sondern so geländegängig ist, wie es sich für einen Land Rover gehört, das lässt der Blick ins Datenblatt vermuten. 30 Grad maximaler Böschungswinkel vorne, 27,3 Grad hinten, ein Rampenwinkel von 27 Grad - das alles ist nur etwas weniger als beim normalen Geländegänger Range Rover Sport. Die Wattiefe mit 850 mm ist sogar gleich. Dazu kommen das hauseigene Terrain Response-System, höhenverstellbare Luftfederung und ein zweistufiges Verteilergetriebe mit Untersetzung für schweres Gelände.
Klar, dass sich kaum jemand mit dem 126.400 Euro teuren SVR wirklich auf eine Rennstrecke wie dem Nürburgring austobt. Aber auch auf zivilisierten Wegen ist der Range Rover ein Genuss. Genau so rasant, wie er sich fahren lässt, so feinfühlig kann man mit ihm im Stadtverkehr und auf dem Supermarktparkplatz unterwegs sein. Innen sitzt man bequem auf feinstem perforierten Oxford-Leder. Die Materialien: edel. Die Verarbeitung: hochklassig. Die verfügbaren Assistenzsysteme reichen vom Einparkassistenten, über Verkehrsschilderkennung, Headup-Display, Spurhalte- und Fernlichtassistent bis zum Stauassistenten. Zumindest der darf auf der Rennstrecke Pause machen.
Warum macht man so was? Eine knapp fünf Meter lange und 1,8 Meter hohe Schrankwand mit dem Cw-Wert von 0,38 bauen, die ihre drei Tonnen Gesamtgewicht schneller von 0 auf 100 km/h prügelt als ein Porsche 911 Carrera? Und die bei 260 km/h elektronisch abgeregelt werden muss, damit der Aufgalopp nicht gar zu übermütig wird? Warum also macht man so was? Klare Antwort: Weil man es kann. Und weil man es wohl muss.
Für Land Rover ist der neue Range Rover Sport SVR vor allem ein Wechsel auf die Zukunft. Dass Porsche mit dem bis zu 550 PS starken Cayenne Turbo S die Performance-Grenzen zwischen Sportwagen und SUV endgültig verwischt hat, sollte die Briten zwar geärgert, aber noch nicht in den Alarmmodus versetzt haben. Das dürfte sich spätestens mit der Ankündigung von Rolls Royce und Bentley geändert haben, künftig auch ein SUV zu bauen - und damit im angestammten Luxusrevier von Range Rover zu wildern.
Mit dem Range Rover Sport SVR zeigt Land Rover lange vor dem Marktstart der Konkurrenten, dass man jetzt schon kann, wenn man nur will. Schon auf dem Papier klingen die Leistungsdaten wie Porno: Der auch so schon nicht gerade schwächelnde 5,0-Liter-V8-Kompressormotor liefert dank einer Neukalibrierung der Motorsteuerung und der Erhöhung des maximalen Ladedrucks nun 405 kW/550 PS - 40 PS mehr als bisher. Auch das maximale Drehmoment kletterte um 56 auf jetzt 680 Nm. Angepasst an diese Kraftentfaltung wurde die achtstufige Automatik von ZF. Deren Zeiten beim Hochschalten fallen nun 50% kürzer aus als beim regulären Getriebe. All das sorgt dafür, dass der SVR nur 4,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h braucht und bis zu - abgeregelten - 260 km/h schnell ist.
Klingt rasant - und ist gefühlt noch einen Tick rasanter. Tatort Nürburgring, Grand-Prix-Kurs. Hier drehen normalerweise Rossberg, Vettel und Hamilton ihre Runden - nicht gerade der natürliche Lebensraum eines "Geländewagens". Aber was ist heute schon natürlich? Schnell wird klar: Der Range Rover Sport SVR taugt glatt zum Rennwagen.
Am Ende der Start- und Zielgeraden hart in die Eisen und nach rechts einlenken in die erste Kurve der Mercedes-Arena. Erstaunlich: Der Dreitonner lenkt präzise ein, kein Wanken, keine übermäßige Schräglage, kein Rutschen Richtung Curbs - statt dessen sauber heraus beschleunigen und links, links weiter. Dunlop-Kehre, Schumacher-S, Bilstein-Kurve, Schikane - überall das gleiche Bild: Der SVR zirkelt präzise um die Kurve, lässt sich vorher rasant ent- und anschließend wieder genau so rasant beschleunigen. Und das Ganze in bequemen und griffigen Ledersitzen, ohne zu viel Lenkarbeit, mit satt viel Platz rundum, einer verbrieften Anhängerstützlast von 120 Kilogramm und mindestens 489 Liter Kofferraum. Auf die dritte Sitzreihe, grinst ein Mitarbeiter von Land Rover, habe man dann aber doch verzichtet - selbst als Option.
Gleich nebenan, auf den 20,6 Kilometern der Nordschleife, hat der Range Rover Sport SVR in vollem Serientrim eine Rundenzeit von acht Minuten, 14 Sekunden hin gelegt - Walter Röhrl war 2013 im Porsche-Supersportwagen 918 Spyder mit 887 PS und Allradlenkung auch nur eine gute Minute schneller. Der Sound, mit dem der SVR dabei aus vier Endrohren die Eifel beschallt, passt zum Tempo: Elektronisch gesteuerte Ventile sorgen bei höherer Drehzahl für konzertanten Mehrklang.
Dass es das sportliche Dickschiff bei Bedarf nicht nur aus dem Kiesbett der Auslaufzone schafft, sondern so geländegängig ist, wie es sich für einen Land Rover gehört, das lässt der Blick ins Datenblatt vermuten. 30 Grad maximaler Böschungswinkel vorne, 27,3 Grad hinten, ein Rampenwinkel von 27 Grad - das alles ist nur etwas weniger als beim normalen Geländegänger Range Rover Sport. Die Wattiefe mit 850 mm ist sogar gleich. Dazu kommen das hauseigene Terrain Response-System, höhenverstellbare Luftfederung und ein zweistufiges Verteilergetriebe mit Untersetzung für schweres Gelände.
Klar, dass sich kaum jemand mit dem 126.400 Euro teuren SVR wirklich auf eine Rennstrecke wie dem Nürburgring austobt. Aber auch auf zivilisierten Wegen ist der Range Rover ein Genuss. Genau so rasant, wie er sich fahren lässt, so feinfühlig kann man mit ihm im Stadtverkehr und auf dem Supermarktparkplatz unterwegs sein. Innen sitzt man bequem auf feinstem perforierten Oxford-Leder. Die Materialien: edel. Die Verarbeitung: hochklassig. Die verfügbaren Assistenzsysteme reichen vom Einparkassistenten, über Verkehrsschilderkennung, Headup-Display, Spurhalte- und Fernlichtassistent bis zum Stauassistenten. Zumindest der darf auf der Rennstrecke Pause machen.
Technische Daten
Antrieb: | Allradantrieb |
---|---|
Getriebe: | 8-Gang-Automatik |
Motor Bauart: | V8 |
Hubraum: | 4.999 |
Drehmoment: | 680 Nm bei 3.500 - 4.000 UPM |
Preis
Neupreis: 126.400 € (Stand: 2015-05-21)Testwertung
Quelle: Autoplenum, 2015-05-21
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