Range Rover Sport SD V6 - Groß Britannien
Testbericht
Lust auf einen luxuriösen Geländewagen, der zugleich noch als Familienauto taugt, jede Menge Eindruck schindet und sogar noch den sportlichen SUV mimt? Gestatten: der Range Rover Sport.
Der 4,85 Meter lange Brite hat mächtig abgespeckt - und bringt doch noch mehr als 2,1 Tonnen auf die Waage. Vormachen sollte man sich daher nichts. Ein echter Sportler ist der Range Rover trotz seines Namensannex nicht. 1,78 Meter hoch, üppig Platz für vier bis fünf Personen und Dank Luftfederung eine Geländegängigkeit, die einem den Atem raubt. Weich gespülte Pseudo-Klettermaxen sehen anders aus und sie fahren sich insbesondere anders.
Das Antriebspaket des kleinen und deutlich günstigeren Bruders vom erlauchten Landlord namens Range Rover ist auf den ersten wie zweiten Blick allemal überraschend. Einem 510 PS starken Dynamikkraftmeier mit aufgeladenem Fünfliter-V8-Benziner stehen vier Dieselalternativen zwischen 258 und 340 PS gegenüber. Die beste Wahl ist leicht gefunden: der SD V6 scheint sich von allem das Beste herausgesucht zu haben. Drei Liter Hubraum, 215 kW / 292 PS und munter werkelnde 600 Nm maximales Drehmoment garantieren standesgemäßen Vortrieb und lange Gesichter im Freundes- oder Kollegenkreis. Der Sechszylinder ist wahrer ein Leisetreter; einer der einem selbst bei kraftvollen Beschleunigungen und steilen Bergan-Passagen nicht mit wildem Diesel-Getöse nervt. Er ist ein lässiger Vertreter und zwar einer, der eine ebenso sinnvolle wie artgerechte Leistungsentfaltung hat. Weniger sollte es - mehr muss es - nicht sein. Die Achtgang-Automatik: vorbildlich, wie man es aus dem Hause ZF kennt.
Der laufruhige und überaus vibrationsarme Sechszylinder passt exzellent in den üppig, aber nicht riesig dimensionierten Briten, der bei Bedarf 210 km/h schnell läuft und ohne nennenswerte Nachvollziehbarkeit ab Werk optional bis 222 km/h von der Leine gelassen wird. Der wenig beachtliche Antritt 0 auf Tempo 100 wird in 7,2 Sekunden erledigt; gerade einmal 0,3 Sekunden mehr als 340 PS starke Achtzylinderdiesel, von dem man sich allenfalls die 100 Nm zusätzliches Drehmoment, den grollenden Klang und den 105-Liter-Tank wünscht. So muss der Range Rover Sport SD V6 mit 80 Litern auskommen. Mit dem Praxisverbrauch von 10,3 Litern Diesel reicht das für knapp 800 Kilometer.
Diese Entfernungen lassen sich mit beeindruckender Lässigkeit und noch größerer Entspanntheit zurücklegen. Vollgas auf der linken Spur ist jedoch bei aller SUV- und Geländewagendynamik nicht die Sache des Range Rover Sport. Er bleibt 2,1 Tonnen schwer und drückt sich bei höheren Tempi zunehmend schwerer gegen den immer unnachgiebiger blasenden Fahrtwind. Zudem kann er seine Wankbewegungen trotz Luftfederung und adaptiver Dämpfung nicht übertünchen. Doch wer einen Renner will, dürfte im oder außerhalb des Konzerns an anderer Stelle fündig werden. Denn vielmehr glänzt der Sport nicht zuletzt dank Doppelverglasung mit seinem geringen Geräuschniveau, exzellentem Sitzkomfort und einem Platzangebot, wie man es sich von einem Luxus-Geländewagen wünscht, der in einer Klasse imagereich gegen Porsche Cayenne, BMW X5 und Mercedes ML kämpft.
Der Laderaum fasst zwischen 489 und 1.761 Litern. Ärgerlicher als die hohe Ladekante ist die mechanische Heckklappenbedienung. Was in der Mittelklasse bereits Gang und Gebe ist, muss hier in den unteren Ausstattungslinie S und SE als Option geordert werden. Überhaupt patzt der Range Rover Sport sonst allenfalls an - allerdings bisweilen schmerzlichen - Details. So sucht man LED-Scheinwerfer vergeblich, wünscht sich ein paar weitere Assistenzsysteme und ein Navigationssystem, das seinen Namen verdient. Das verbaute Modell ist technisch nicht auf der Höhe. Besserung soll kommen - doch das dauert noch. Auf Wunsch gibt zwei zusätzliche Notsitze im Laderaum. Wer sich nicht über träge Routenführungen auf Autobahnen oder in der überfüllten Innenstadt ärgern will, der macht am besten gleich einen Abstecher aufs Land oder in die Berge. Denn während der Brite im Alltagsgeschäft auf gepflastertem Terrain überzeugt, kennt er hier kein Halten mehr. Die verschiedenen an einem Drehregler schaltbaren Offroadprogramme mögen Erstbenutzer verwirren; doch sie ermöglichen in Wald, Sand und Flur bei jedem Wetter nahezu unbegrenzte Einsatzmöglichkeiten und ein Fortkommen mit Expeditionscharakter. Selbst tiefe Wasserdurchfahrten sind mit dem Range Rover Sport kein Problem. In dem zentralen Multifunktionsdisplay lässt sich die Wattiefe beim Durchfahren des Wasser für ein Aufgeld von 350 Euro beobachten, damit es zu keinen feuchten Überraschungen im Innenraum kommt und der Motor trocken bleibt.
Der Basispreis für den schlecht ausgestatteten Range Rover Sport TD V6 S liegt bei 59.950 Euro. Doch es sollte ohne Umschweife mindestens der 71.910 Euro teure TD V6 HSE mit 258 PS sein, der als Serienpaket unter anderem Navigationssystem, elektrische Ledersitze, Einparkhilfe, elektrische Heckklappe und Rückfahrkamera bietet. Die zusätzlichen 34 PS Mehrleistung des 292 PS starken SD V6 lässt sich Land Rover mit 5.000 Euro Aufpreis vergolden. Das gilt auch für Ausstattung, denn wer sich für Annehmlichkeiten wie klimatisierte Sitze, verschiedene Assistenzsysteme, einen schlüssellosen Zugang oder Kameras rundum entscheidet, drückt den Preis selbst für den Sechszylinder-Diesel Richtung 90.000 Euro. Für noch mehr Noblesse und etwas weniger Dynamik gibt es sonst immer noch den großen Bruder Range Rover.
Der 4,85 Meter lange Brite hat mächtig abgespeckt - und bringt doch noch mehr als 2,1 Tonnen auf die Waage. Vormachen sollte man sich daher nichts. Ein echter Sportler ist der Range Rover trotz seines Namensannex nicht. 1,78 Meter hoch, üppig Platz für vier bis fünf Personen und Dank Luftfederung eine Geländegängigkeit, die einem den Atem raubt. Weich gespülte Pseudo-Klettermaxen sehen anders aus und sie fahren sich insbesondere anders.
Das Antriebspaket des kleinen und deutlich günstigeren Bruders vom erlauchten Landlord namens Range Rover ist auf den ersten wie zweiten Blick allemal überraschend. Einem 510 PS starken Dynamikkraftmeier mit aufgeladenem Fünfliter-V8-Benziner stehen vier Dieselalternativen zwischen 258 und 340 PS gegenüber. Die beste Wahl ist leicht gefunden: der SD V6 scheint sich von allem das Beste herausgesucht zu haben. Drei Liter Hubraum, 215 kW / 292 PS und munter werkelnde 600 Nm maximales Drehmoment garantieren standesgemäßen Vortrieb und lange Gesichter im Freundes- oder Kollegenkreis. Der Sechszylinder ist wahrer ein Leisetreter; einer der einem selbst bei kraftvollen Beschleunigungen und steilen Bergan-Passagen nicht mit wildem Diesel-Getöse nervt. Er ist ein lässiger Vertreter und zwar einer, der eine ebenso sinnvolle wie artgerechte Leistungsentfaltung hat. Weniger sollte es - mehr muss es - nicht sein. Die Achtgang-Automatik: vorbildlich, wie man es aus dem Hause ZF kennt.
Der laufruhige und überaus vibrationsarme Sechszylinder passt exzellent in den üppig, aber nicht riesig dimensionierten Briten, der bei Bedarf 210 km/h schnell läuft und ohne nennenswerte Nachvollziehbarkeit ab Werk optional bis 222 km/h von der Leine gelassen wird. Der wenig beachtliche Antritt 0 auf Tempo 100 wird in 7,2 Sekunden erledigt; gerade einmal 0,3 Sekunden mehr als 340 PS starke Achtzylinderdiesel, von dem man sich allenfalls die 100 Nm zusätzliches Drehmoment, den grollenden Klang und den 105-Liter-Tank wünscht. So muss der Range Rover Sport SD V6 mit 80 Litern auskommen. Mit dem Praxisverbrauch von 10,3 Litern Diesel reicht das für knapp 800 Kilometer.
Diese Entfernungen lassen sich mit beeindruckender Lässigkeit und noch größerer Entspanntheit zurücklegen. Vollgas auf der linken Spur ist jedoch bei aller SUV- und Geländewagendynamik nicht die Sache des Range Rover Sport. Er bleibt 2,1 Tonnen schwer und drückt sich bei höheren Tempi zunehmend schwerer gegen den immer unnachgiebiger blasenden Fahrtwind. Zudem kann er seine Wankbewegungen trotz Luftfederung und adaptiver Dämpfung nicht übertünchen. Doch wer einen Renner will, dürfte im oder außerhalb des Konzerns an anderer Stelle fündig werden. Denn vielmehr glänzt der Sport nicht zuletzt dank Doppelverglasung mit seinem geringen Geräuschniveau, exzellentem Sitzkomfort und einem Platzangebot, wie man es sich von einem Luxus-Geländewagen wünscht, der in einer Klasse imagereich gegen Porsche Cayenne, BMW X5 und Mercedes ML kämpft.
Der Laderaum fasst zwischen 489 und 1.761 Litern. Ärgerlicher als die hohe Ladekante ist die mechanische Heckklappenbedienung. Was in der Mittelklasse bereits Gang und Gebe ist, muss hier in den unteren Ausstattungslinie S und SE als Option geordert werden. Überhaupt patzt der Range Rover Sport sonst allenfalls an - allerdings bisweilen schmerzlichen - Details. So sucht man LED-Scheinwerfer vergeblich, wünscht sich ein paar weitere Assistenzsysteme und ein Navigationssystem, das seinen Namen verdient. Das verbaute Modell ist technisch nicht auf der Höhe. Besserung soll kommen - doch das dauert noch. Auf Wunsch gibt zwei zusätzliche Notsitze im Laderaum. Wer sich nicht über träge Routenführungen auf Autobahnen oder in der überfüllten Innenstadt ärgern will, der macht am besten gleich einen Abstecher aufs Land oder in die Berge. Denn während der Brite im Alltagsgeschäft auf gepflastertem Terrain überzeugt, kennt er hier kein Halten mehr. Die verschiedenen an einem Drehregler schaltbaren Offroadprogramme mögen Erstbenutzer verwirren; doch sie ermöglichen in Wald, Sand und Flur bei jedem Wetter nahezu unbegrenzte Einsatzmöglichkeiten und ein Fortkommen mit Expeditionscharakter. Selbst tiefe Wasserdurchfahrten sind mit dem Range Rover Sport kein Problem. In dem zentralen Multifunktionsdisplay lässt sich die Wattiefe beim Durchfahren des Wasser für ein Aufgeld von 350 Euro beobachten, damit es zu keinen feuchten Überraschungen im Innenraum kommt und der Motor trocken bleibt.
Der Basispreis für den schlecht ausgestatteten Range Rover Sport TD V6 S liegt bei 59.950 Euro. Doch es sollte ohne Umschweife mindestens der 71.910 Euro teure TD V6 HSE mit 258 PS sein, der als Serienpaket unter anderem Navigationssystem, elektrische Ledersitze, Einparkhilfe, elektrische Heckklappe und Rückfahrkamera bietet. Die zusätzlichen 34 PS Mehrleistung des 292 PS starken SD V6 lässt sich Land Rover mit 5.000 Euro Aufpreis vergolden. Das gilt auch für Ausstattung, denn wer sich für Annehmlichkeiten wie klimatisierte Sitze, verschiedene Assistenzsysteme, einen schlüssellosen Zugang oder Kameras rundum entscheidet, drückt den Preis selbst für den Sechszylinder-Diesel Richtung 90.000 Euro. Für noch mehr Noblesse und etwas weniger Dynamik gibt es sonst immer noch den großen Bruder Range Rover.
Testwertung
Quelle: Autoplenum, 2014-11-05
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