Opel Astra GTC Turbo: Feuerrotes Spielmobil
Testbericht
München, 19. Januar 2006 Es gab eine Zeit, da hieß ein Opel-Flitzer für die breite Masse Kadett GSI. Der werksseitig aufgepeppte Rüsselsheimer hatte in der Ausführung 16V eine Zweiliter-Maschine mit damals sagenhaften 150 PS. Er war die Antwort auf den Golf GTI und der Traumwagen vieler Führerschein-Frischlinge. Das ist heute anders: Das 240 PS starke Astra-Spitzenmodell OPC OPC steht für Opel Performance Center wird von einem Turbo-Zweiliter in kurzen 6,4 Sekunden auf Tempo 100 geschoben und ermöglicht eine Spitze von 244 km/h. Imposant ist auch der Preis: 28.000 Euro kostet der Astra OPC.
Alternative: Zweiliter mit 200 PS
Aber es gibt noch eine günstigere Power-Alternative: Der 200 PS starke Astra GTC 2.0 Turbo Sport ist für 22.940 Euro zu haben. Das GTC steht übrigens für Gran Turismo Compact so heißen alle Astra-Dreitürer außer dem besagten OPC. Wir wollten wissen, ob auch das 40 PS schwächere Modell das Zeug zum Traumauto hat und haben den Rüsselsheimer Blitz für Sie getestet.
18-Zoll-Sportschuhe
Nicht nur die rote Signalfarbe steht unserem Testwagen ausgezeichnet, auch die optionalen 18-Zoll-Sportschuhe passen dem kompakten Kraftpaket gut. Dass der Motor unseres GTC zusätzlich beatmet wird, verrät der Turbo-Schriftzug an der Heckklappe. Der schicke Sportler vermittelt mit seiner geduckten Haltung den Eindruck, auf dem Sprung zu sein. Das macht Lust darauf, vorn links einzusteigen.
Guter Seitenhalt auf den Sitzen Dort angekommen, geben straffe und bequeme Sportsitze Fahrer und Beifahrer das Gefühl, gut aufgehoben zu sein. Das beheizbare Ledergestühl unseres umfangreich ausgestatteten Testwagens bietet zudem viel Seitenhalt und ermöglicht, auch längere Strecken rückenschonend zurückzulegen. Das Cockpit ist, wie beim aktuellen Astra üblich, übersichtlich und funktional. Applikationen aus mattem Chrom am Lederlenkrad sowie Karbon-Zierteile geben dem Inneren eine gehörige Portion Dynamik mit auf den Weg. Der Komfort kommt ebenfalls nicht zu kurz: Wer will, kann ein Navigationssystem aus der Zubehörliste ordern. Eine Klimaanlage ist in der Ausstattung Sport bereits serienmäßig an Bord.
Im Fond drei Plätze Die Passagiere der zweiten Reihe können dank der weit nach hinten gezogenen Türöffnung relativ bequem einsteigen. Im Fond ist die Kopffreiheit etwas knapp bemessen, den Raum für die Beine empfinden Erwachsene aber als ausreichend. Dass unser Testwagen nicht nur ein Sportwagen sein will, sondern auch mit Alltagsqualitäten punkten kann, zeigt der 340-Liter-Kofferraum. Der Stauraum lässt sich variabel nutzen: Die Rücklehnen können im Verhältnis 40:20:40 mit wenigen Handgriffen geklappt werden. Somit entsteht Platz für maximal 1.070 Liter Gepäck. Kerniger Bass macht Laune Doch kommen wir zu den besonders spaßigen Seiten unseres feuerroten Spielmobils: Der Zweiliter-Turbomotor liefert bereits im Leerlauf einen tiefen und satten Sound, der zu dem passt, was wir erwarten. Die Turbo-Musik spielt das ganze Drehzahlband über einen kernigen Bass, ohne dabei aufdringlich zu werden. Genauso selbstbewusst wie sie klingt, setzt sich die Maschine in Bewegung: Gleichmäßig und ohne Turboloch zieht der Motor die Drehzahl-Kellertreppe empor. Zwischenspurts werden zu Vergnügungssprints, denn bei mittleren Touren ist das Aggregat voll in seinem Element. Bei 5.400 Touren liefert der Vierzylinder seine Höchstleistung von 200 PS. Das maximale Drehmoment von 262 Newtonmetern liegt bei 4.200 Touren an.
In nur 7,8 Sekunden auf Tempo 100 Und so wünschen wir uns das: Der starke Antrieb verhilft zu beeindruckenden Fahrleistungen. In nur 7,8 Sekunden sprintet der GTC auf Tempo 100 und erreicht seine Spitze bei 234 km/h, wobei bei unseren Testfahrten der Tacho gelegentlich 260 km/h anzeigte. Die hohe Spitzengeschwindigkeit verblüfft auch die ungekrönten Herrscher der linken Autobahnspur, wenn das Xenonlicht von unserem rotem Blitz plötzlich im Rückspiegel auftaucht und ebenso schnell wieder weg ist: Ja, Ihr lieben Rasanten, das war ein Opel Astra.
Kurven als sündige Vergnügungsmeilen Autofahren fängt in erster Linie erst so richtig an Spaß zu machen, wenn das Asphalt-Band kurvig wird. Dann sind ambitionierte Fahrer in ihrem Element. Unser Testwagen hat ein so genanntes IDSPlus-Fahrwerk, was dieses Ansinnen hervorragend unterstützt. Das steht schon im Namen, denn IDS heißt Interaktives Dynamisches Fahrsystem. Zudem verfügt dieser Unterbau über die elektronische Dämpferregelung CDC. Satt liegt der kompakte Rüsselsheimer auf der Straße und lässt kurvige Landstraßen zu sündigen Vergnügungsmeilen werden. Auf Knopfdruck richtig hart In Kombination mit dieser Technik gibt es einen Sportknopf in der Mittelkonsole. Drückt man diesen Schalter, wird das ohnehin recht straffe Fahrwerk bretthart und erlaubt noch höhere Kurvengeschwindigkeiten. Außerdem spricht der Motor noch spontaner auf Gaspedalbewegungen an. Es ist zu empfehlen, den Sportknopf vor allem auf Serpentinenstrecken zu verwenden auf der Autobahn wirds zu holperig.
Sechs Gänge für die Stärksten Zum Sport-Gedanken passt auch die Schaltung, die beim Zweiliter-Turbo serienmäßig mit sechs Gängen aufwartet. Knackig und auf kurzen Wegen lässt sich die Box bedienen hier ist nichts mehr vom zähen Ziehen einstiger Opel-Getriebe zu spüren. Die direkte, exakte Lenkung leistet ihren Part zum Spaß, den fixen Rüsselsheimer lustvoll um die Ecken zu zirkeln.
Hoher Verbrauch Diese Gaudi fordert allerdings auch ihren Tribut: Wir haben bei unserem Test zwischen 12,3 und 14,8 Litern Superbenzin durch die Düsen gefeuert. Sicherlich kann man diesen Wert bei defensiver Fahrweise in die Nähe der Werksangabe von durchschnittlich 9,3 Litern bringen. Aber dann muss man eben auch auf eine gewaltige Portion Dynamik verzichten. 5.000 Euro günstiger als der OPC Schauen wir uns noch einmal Preise an: Für 22.940 Euro ist der Turbo Sport relativ gut ausgestattet: An Bord sind die Klimaanlage, die Sportsitze und das IDS-Sportfahrwerk. Die von uns getestete 200-PS-Turbo-Variante ist dabei über 5.000 Euro günstiger als der 40 PS stärkere OPC, dem man sein Potenzial noch stärker ansieht als der Normalausführung mit starkem Motor. Dafür sprintet der OPC 1,4 Sekunden schneller auf Tempo 100 und erreicht eine Spitze von 244 km/h. Der 200 PS starke Golf GTI ist als Dreitürer für 24.550 Euro zu haben. Der VW erledigt den Spurt in 7,2 Sekunden und wird 235 km/h schnell.
Guter Seitenhalt auf den Sitzen Dort angekommen, geben straffe und bequeme Sportsitze Fahrer und Beifahrer das Gefühl, gut aufgehoben zu sein. Das beheizbare Ledergestühl unseres umfangreich ausgestatteten Testwagens bietet zudem viel Seitenhalt und ermöglicht, auch längere Strecken rückenschonend zurückzulegen. Das Cockpit ist, wie beim aktuellen Astra üblich, übersichtlich und funktional. Applikationen aus mattem Chrom am Lederlenkrad sowie Karbon-Zierteile geben dem Inneren eine gehörige Portion Dynamik mit auf den Weg. Der Komfort kommt ebenfalls nicht zu kurz: Wer will, kann ein Navigationssystem aus der Zubehörliste ordern. Eine Klimaanlage ist in der Ausstattung Sport bereits serienmäßig an Bord.
Im Fond drei Plätze Die Passagiere der zweiten Reihe können dank der weit nach hinten gezogenen Türöffnung relativ bequem einsteigen. Im Fond ist die Kopffreiheit etwas knapp bemessen, den Raum für die Beine empfinden Erwachsene aber als ausreichend. Dass unser Testwagen nicht nur ein Sportwagen sein will, sondern auch mit Alltagsqualitäten punkten kann, zeigt der 340-Liter-Kofferraum. Der Stauraum lässt sich variabel nutzen: Die Rücklehnen können im Verhältnis 40:20:40 mit wenigen Handgriffen geklappt werden. Somit entsteht Platz für maximal 1.070 Liter Gepäck. Kerniger Bass macht Laune Doch kommen wir zu den besonders spaßigen Seiten unseres feuerroten Spielmobils: Der Zweiliter-Turbomotor liefert bereits im Leerlauf einen tiefen und satten Sound, der zu dem passt, was wir erwarten. Die Turbo-Musik spielt das ganze Drehzahlband über einen kernigen Bass, ohne dabei aufdringlich zu werden. Genauso selbstbewusst wie sie klingt, setzt sich die Maschine in Bewegung: Gleichmäßig und ohne Turboloch zieht der Motor die Drehzahl-Kellertreppe empor. Zwischenspurts werden zu Vergnügungssprints, denn bei mittleren Touren ist das Aggregat voll in seinem Element. Bei 5.400 Touren liefert der Vierzylinder seine Höchstleistung von 200 PS. Das maximale Drehmoment von 262 Newtonmetern liegt bei 4.200 Touren an.
In nur 7,8 Sekunden auf Tempo 100 Und so wünschen wir uns das: Der starke Antrieb verhilft zu beeindruckenden Fahrleistungen. In nur 7,8 Sekunden sprintet der GTC auf Tempo 100 und erreicht seine Spitze bei 234 km/h, wobei bei unseren Testfahrten der Tacho gelegentlich 260 km/h anzeigte. Die hohe Spitzengeschwindigkeit verblüfft auch die ungekrönten Herrscher der linken Autobahnspur, wenn das Xenonlicht von unserem rotem Blitz plötzlich im Rückspiegel auftaucht und ebenso schnell wieder weg ist: Ja, Ihr lieben Rasanten, das war ein Opel Astra.
Kurven als sündige Vergnügungsmeilen Autofahren fängt in erster Linie erst so richtig an Spaß zu machen, wenn das Asphalt-Band kurvig wird. Dann sind ambitionierte Fahrer in ihrem Element. Unser Testwagen hat ein so genanntes IDSPlus-Fahrwerk, was dieses Ansinnen hervorragend unterstützt. Das steht schon im Namen, denn IDS heißt Interaktives Dynamisches Fahrsystem. Zudem verfügt dieser Unterbau über die elektronische Dämpferregelung CDC. Satt liegt der kompakte Rüsselsheimer auf der Straße und lässt kurvige Landstraßen zu sündigen Vergnügungsmeilen werden. Auf Knopfdruck richtig hart In Kombination mit dieser Technik gibt es einen Sportknopf in der Mittelkonsole. Drückt man diesen Schalter, wird das ohnehin recht straffe Fahrwerk bretthart und erlaubt noch höhere Kurvengeschwindigkeiten. Außerdem spricht der Motor noch spontaner auf Gaspedalbewegungen an. Es ist zu empfehlen, den Sportknopf vor allem auf Serpentinenstrecken zu verwenden auf der Autobahn wirds zu holperig.
Sechs Gänge für die Stärksten Zum Sport-Gedanken passt auch die Schaltung, die beim Zweiliter-Turbo serienmäßig mit sechs Gängen aufwartet. Knackig und auf kurzen Wegen lässt sich die Box bedienen hier ist nichts mehr vom zähen Ziehen einstiger Opel-Getriebe zu spüren. Die direkte, exakte Lenkung leistet ihren Part zum Spaß, den fixen Rüsselsheimer lustvoll um die Ecken zu zirkeln.
Hoher Verbrauch Diese Gaudi fordert allerdings auch ihren Tribut: Wir haben bei unserem Test zwischen 12,3 und 14,8 Litern Superbenzin durch die Düsen gefeuert. Sicherlich kann man diesen Wert bei defensiver Fahrweise in die Nähe der Werksangabe von durchschnittlich 9,3 Litern bringen. Aber dann muss man eben auch auf eine gewaltige Portion Dynamik verzichten. 5.000 Euro günstiger als der OPC Schauen wir uns noch einmal Preise an: Für 22.940 Euro ist der Turbo Sport relativ gut ausgestattet: An Bord sind die Klimaanlage, die Sportsitze und das IDS-Sportfahrwerk. Die von uns getestete 200-PS-Turbo-Variante ist dabei über 5.000 Euro günstiger als der 40 PS stärkere OPC, dem man sein Potenzial noch stärker ansieht als der Normalausführung mit starkem Motor. Dafür sprintet der OPC 1,4 Sekunden schneller auf Tempo 100 und erreicht eine Spitze von 244 km/h. Der 200 PS starke Golf GTI ist als Dreitürer für 24.550 Euro zu haben. Der VW erledigt den Spurt in 7,2 Sekunden und wird 235 km/h schnell.
Technische Daten
Antrieb: | Frontantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | Schaltgetriebe |
Motor Bauart: | Reihen-Benzinmotor |
Hubraum: | 1.998 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 147 kW (200 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 262 Nm bei 4.200 UPM |
Preis
Neupreis: 22.940 € (Stand: Januar 2006)Fazit
Es muss nicht der teure OPC sein: Wer auf eine auffällige Optik und die kürzere Sprintzeit verzichten kann, bekommt mit dem 200-PS-Turbo eine günstigere, aber nicht unbedingt schlechtere Alltags-Alternative zum OPC. Und auch im Vergleich zum Golf GTI lässt sich Geld sparen.
Der starke Astra ist ein Mobil, das durchaus das Zeug zum erschwinglichen Traum-Opel der jungen Autofahrer-Generation hat. Dabei sieht der kompakte Dreitürer nicht nur heiß aus, sondern ist mit seiner Power-Maschine auch für ein gerüttelt Maß an Fahrspaß geeignet.
Dass das Fahrwerk und die Lenkung in Verbindung mit dem knackigen Sechsgang-Getriebe eine Einheit zum Einheizen bilden, ist eine zusätzliche Kaufempfehlung für Pisten-Füchse: Langweilig ist ein Opel schon lange nicht mehr und dieser ganz besonders nicht.
(hd)Quelle: auto-news, 2006-01-19
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