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Testbericht

Jürgen Wolff, 27. Januar 2008
Audi verpasst dem A3 ein Sommerkleid: Den kleinen Ingolstädter gibt es künftig auch als Cabrio - klassisch mit Stoffverdeck. Auch die ersten Designelemente des kommenden A3-Facelifts sind schon erkennbar.

Wie hoch der Stellenwert des A3 Cabrios für Audi ist, zeigt schon ein Blick auf die Gästeliste beim Produktionsstart jetzt in Györ: Gemeinsam mit Audi-Chef Rupert Stadler drückte auch der ungarische Ministerpräsidenten Ferenc Gyurcsány auf den roten Knopf. Mit dem Cabrio besetzt Audi eine weitere Nische im A3-Segment - und nimmt schon mal Design-Details für das nächste A3-Facelift vorweg.

Den Trend zum festen Klappverdeck machen die Ingolstädter auch beim A3 nicht mit: Die Mütze ist ganz klassisch aus Stoff gefertigt. Das macht das Cabrio leichter, schafft geschlossen eine schlankere Seitenlinie und sorgt - gefaltet - für weniger Platzbedarf. Das Verdeck hat eine beheizbare Glasheckscheibe und wird wie schon beim A4 in zwei Qualitäten angeboten: als normale Stoff- und als zusätzlich gedämmte Flüsterversion.

Nur das letztere öffnet und schließt vollautomatisch auf Knopfdruck, bei ersterem muss man zumindest zum Ver- und Entriegeln noch eigene Kraft aufwenden. All das geht auch im Fahren bis zu 30 km/h. Schnell sind laut Audi beide: Die Ingolstädter haben nach eigenen Angeben gerade mal neun Sekunden fürs bündige Zusammenfalten in einem Staufach hinter der Rückbank gemessen. Das funktioniert ohne zusätzliche Abdeckung oder Persenning. Die Kastenlösung sorgt auch dafür, dass das Kofferraumvolumen mit 260 Litern immer gleich bleibt. Wer die geteilte Lehne der Rückbank umklappt, kommt laut Audi auf bis zu 674 Liter Stauraum bei einer maximalen Ladelänge von 150 Zentimetern. Die für ein Cabrio ungewöhnliche klappbare Rückbank ist auch ein Zeichen dafür, das Audi beim offenen A3 dank hochfester Stähle eine hohe Verwindungssteifigkeit erreicht hat.

Bei den Abmessungen entspricht das Cabrio weitgehend dem Coupé: Mit 4,24 Meter sind es nur knapp 2,5 Zentimeter mehr geworden. Der Radstand bleibt mit 2,58 Meter gleich. Der Innenraum zeigt mit seinen vier runden Luftausströmern und den Mittelstegen samt Kniepolstern Designanleihen beim Audi TT.

Vor allem vorne sieht das A3 Cabrio schon sehr nach neuem A3 aus. Der eh schon nicht sonderlich dezente Singelframe-Grill fällt noch einen Tick üppiger aus. Die neuen Scheinwerfer links und rechts davon erinnern an die des schon frisch renovierten A4 und sind mit einem Tagfahrlicht-Band mit LED-Leuchten bestückt. Gegen Aufpreis gibt es sie auch mit Xenon-Licht. Neue Optik auch bei den Heckleuchten: Sie sind flacher geworden und breiter und haben nun - analog zu den LED-Bändern der Frontscheinwerfer - jeweils einen markanten Leuchtkranz. Wohl nicht zuletzt um Kosten zu senken verzichtet Audi beim A3 Cabrio auf automatisch ausfahrbare Überrollbügel. Das Heck dominieren denn zwei wenig dezente fest montierte Metallrohre.

Die Motoren für das Cabrio nimmt Audi aus dem Bestand. Zu Beginn kann der Kunde zwischen zwei Benzin- und zwei Dieselaggregaten wählen, alle mit vier Zylindern. Der 1.9 TDI Diesel kommt auf 105 PS und 250 Nm. Er beschleunigt den A3 in 12,3 Sekunden auf 100 km/h und ist für eine Höchstgeschwindigkeit von 185 km/h gut. Der sparsame Diesel hat ein 5-Gang-Schaltgetriebe und gibt sich mit 5,1 Litern auf 100 Kilometern zufrieden. Der Zweiliter-Diesel schafft 140 PS und 320 Nm. Das reicht für einen Spurt in 9,9 Sekunden, 204 km/h Spitze und einen Verbrauch von 5,3 Litern. Geschaltet werden kann er entweder manuell mit sechs Gängen oder gehen Aufpreis mit DSG.

Die Benziner beginnen mit dem 1.8 TFSI. Er verfügt über 160 PS und ein Drehmoment von maximal 250 Nm. Geschaltet wird er manuell über sechs Gänge. In 8,3 Sekunden ist er von 0 auf 100 und bei 218 km/h ist Schluss. Den Durchschnittsverbrauch gibt Audi mit 7,3 Liter an. Üppige 200 PS und 280 Nm maximales Drehmoment schafft der 2.0 TFSI. Die Beschleunigung aus dem Stand auf 100 km/h ist nach 7,3 Sekunden geschafft, die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 231 km/h. Und der Verbrauch soll bei 7,6 Liter liegen. Auch hier bietet Audi wahlweise eine manuelle Schaltung oder DSG an, beide mit sechs Fahrstufen.

Einen Allradantrieb soll es laut Audi nicht geben - die ganze Kraft geht beim A3 Cabrio auf die Vorderräder. Zu den Händlern wird der offene A3 im Februar 2008 kommen - rechtzeitig also vor Eröffnung der Frischluftsaison. Was er dann kosten wird, darüber schweigen sich die Verantwortlichen bei Audi noch aus. Unter 25.000 Euro dürfte aber kaum was drin sein. Und nach Audi-Art wird die Aufpreisliste schon dafür sorgen, dass auch das ein eher fiktiver Preis bleiben dürfte.

Quelle: Autoplenum, 2008-01-27

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