Näher am M: BMW 650i bietet mehr Hubraum und mehr Leistung
Testbericht
Haar, 25. Mai 2007 Als Ende 2003 das BMW 6er Coupé startete, wurden zunächst der 630i mit 258 PS und der 645i mit 333 PS angeboten. Später setzte sich noch die ultimative Fahrmaschine M6 mit 507 PS an die Poleposition des 6er-Coupé-Trios. Während die erstgenannten Varianten nur rund 70 PS auseinander lagen, klafften zwischen 645i und M6 stolze 174 Pferde. Weniger drastisch ist dieser Sprung, seitdem der 645i durch den 650i ersetzt wurde. Mit 367 PS kann sich diese neue Motorvariante deutlicher vom 630i distanzieren und schließt zudem näher zum M6 auf. Wir haben den erstarkten Grand Turismo getestet.
Breiter gebohrt Eigentlich werkelt unter der Haube des 650i das gleiche V8-Aggregat wie im 645i. Jedoch wurde der Bohrungsdurchmesser der Zylinder um jeweils fünf auf 93 Millimeter vergrößert. Zusätzlich wuchs der Hub der Kurbelwellen von 82,7 auf 88,3 Millimeter. Die acht Kolben bewegen sich also in Buchsen, die zusammen 4.799 statt bisher 4.398 Kubikzentimeter Hubraum bieten. Neben dem bereits erwähnten Leistungszuwachs erhöhte sich dadurch parallel das Drehmoment von 450 auf 490 Newtonmeter. Und diese Kraft erreicht ihre maximale Entfaltung bei nur 3.400 statt bei bisher 3.600 Touren.
Starke Klangwelt bietet starke Performance Bereits akustisch kündet der 650i eindrucksvoll von seinen zahlreichen Muskeln. Um die machoartige Klangwelt des V8 jedoch voll genießen zu können, fährt man am besten mit offenen Fenstern. Erst dann wabert das per Knopfdruck geweckte Wummern der acht Zylinder ungefiltert den Fahrgästen entgegen. Bei Vollgas wird aus dem zunächst voluminösen Klang ein feuriges Hämmern, das mit wildem Beat auf das Trommelfell des Fahrers einschlägt. Doch spuckt der 650i nicht nur große Töne, er lässt auch Taten folgen. Auf den Marschbefehl vom Gasfuß reagiert er militärisch zackig: Nach 5,4 Sekunden fliegt die Tachonadel an der 100er-Marke vorbei, um sich rund zehn Sekunden später bereits den 200 km/h zu nähern. In diesem Hochgeschwindigkeitsbereich dann selbstverständlich mit geschlossenen Fenstern bleiben die Geräusche vornehm im Hintergrund. Selbst jenseits von 200 km/h ist ein Gespräch mit dem Beifahrer möglich, ohne dass man dabei die Stimme heben muss. Mehr als 250 km/h sind wie üblich nicht drin. Hier schiebt die Elektronik einen Riegel vor.
Stets genug Druck Ansonsten wirkt das mit variabler Ventilsteuerung ausgestattete Triebwerk in nahezu jedem Drehzahlbereich bis 7.000 Touren sehr enthemmt. Dank seines spontanen Ansprechverhaltens bietet der 650i bereits genügend Fahrspaß, ohne dass man ihn ständig ans Limit treiben müsste. Ein souveräner Antrieb also. Einen zusätzlichen Kick hat der Motor zwar jenseits der 4.000 Umdrehungen parat. Doch im Alltag wird man aufgrund der bereits bei wenigen Touren verfügbaren Kraft selten das volle Drehzahlband nutzen. Wer mit relativ wenig Drehzahlen das Coupé bewegt, kann entsprechend viel Sprit sparen. Erwartungsgemäß ist der mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe kombinierte Motor recht durstig. Den Durchschnittsverbrauch gibt BMW mit optimistischen 11,9 Litern an. Wer sich sehr zurückhält, könnte wohl etwa mit diesem Wert in der Praxis hinkommen. Besonders Eilige werden hingegen gut 20 Liter akzeptieren müssen. Am Ende von knapp 2.500 Testkilometern haben wir einen durchschnittlichen Spritkonsum von 15,9 Litern errechnet.
Duale Persönlichkeit Der 650i ist ein Auto, mit dem man sich sehr lustvoll auch sportlich bewegen kann. Allerdings reagiert der schnittige BMW sensibel auf geflickte Straßen. Kleine Unebenheiten bringen leicht etwas Unruhe in den Innenraum. Ansonsten ist man aber recht komfortabel unterwegs. Auf langen Autobahnfahrten fühlt man sich wie in einer Luxuslimousine. Dafür vermittelt bereits die Serienlenkung ein wenig das Gefühl, ständig nach Kurven zu gieren, was auf längeren Fahrten etwas unentspannt wirkt. Ganz im Gegensatz zum Unterbau des 650i, der sehr gelassen bei ambitionierter Fahrweise mit seiner sehr hohen Verwindungssteifigkeit beeindruckt.
Wagemutige werden belohnt Soll es besonders schnell ums Eck gehen, stellt man eine interessante Änderung fest: Je härter der Einsatz bei Kurvenfahrten, desto leichter und handlicher fühlt sich der 650i an. Wer eine aggressive Gangart einlegt, kann die besondere Freude am Fahren entdecken, die selbst einen großen BMW so fahrenswert macht. Jedoch kommt in manchen Situation das Stabilitätsprogramm DSC dann oft etwas zu früh zum Einsatz. Wird die Fahrsicherheitsassistenz ausgeschaltet, nerven die hinteren Antriebsräder mit gelegentlichem Scharren. Doch ein leicht tänzelndes Heck vermittelt ja auch einen besonders sportlichen Charakter. Typisch für einen Sportwagen ist der recht große Wendekreis des 6ers.
Breiter gebohrt Eigentlich werkelt unter der Haube des 650i das gleiche V8-Aggregat wie im 645i. Jedoch wurde der Bohrungsdurchmesser der Zylinder um jeweils fünf auf 93 Millimeter vergrößert. Zusätzlich wuchs der Hub der Kurbelwellen von 82,7 auf 88,3 Millimeter. Die acht Kolben bewegen sich also in Buchsen, die zusammen 4.799 statt bisher 4.398 Kubikzentimeter Hubraum bieten. Neben dem bereits erwähnten Leistungszuwachs erhöhte sich dadurch parallel das Drehmoment von 450 auf 490 Newtonmeter. Und diese Kraft erreicht ihre maximale Entfaltung bei nur 3.400 statt bei bisher 3.600 Touren.
Starke Klangwelt bietet starke Performance Bereits akustisch kündet der 650i eindrucksvoll von seinen zahlreichen Muskeln. Um die machoartige Klangwelt des V8 jedoch voll genießen zu können, fährt man am besten mit offenen Fenstern. Erst dann wabert das per Knopfdruck geweckte Wummern der acht Zylinder ungefiltert den Fahrgästen entgegen. Bei Vollgas wird aus dem zunächst voluminösen Klang ein feuriges Hämmern, das mit wildem Beat auf das Trommelfell des Fahrers einschlägt. Doch spuckt der 650i nicht nur große Töne, er lässt auch Taten folgen. Auf den Marschbefehl vom Gasfuß reagiert er militärisch zackig: Nach 5,4 Sekunden fliegt die Tachonadel an der 100er-Marke vorbei, um sich rund zehn Sekunden später bereits den 200 km/h zu nähern. In diesem Hochgeschwindigkeitsbereich dann selbstverständlich mit geschlossenen Fenstern bleiben die Geräusche vornehm im Hintergrund. Selbst jenseits von 200 km/h ist ein Gespräch mit dem Beifahrer möglich, ohne dass man dabei die Stimme heben muss. Mehr als 250 km/h sind wie üblich nicht drin. Hier schiebt die Elektronik einen Riegel vor.
Stets genug Druck Ansonsten wirkt das mit variabler Ventilsteuerung ausgestattete Triebwerk in nahezu jedem Drehzahlbereich bis 7.000 Touren sehr enthemmt. Dank seines spontanen Ansprechverhaltens bietet der 650i bereits genügend Fahrspaß, ohne dass man ihn ständig ans Limit treiben müsste. Ein souveräner Antrieb also. Einen zusätzlichen Kick hat der Motor zwar jenseits der 4.000 Umdrehungen parat. Doch im Alltag wird man aufgrund der bereits bei wenigen Touren verfügbaren Kraft selten das volle Drehzahlband nutzen. Wer mit relativ wenig Drehzahlen das Coupé bewegt, kann entsprechend viel Sprit sparen. Erwartungsgemäß ist der mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe kombinierte Motor recht durstig. Den Durchschnittsverbrauch gibt BMW mit optimistischen 11,9 Litern an. Wer sich sehr zurückhält, könnte wohl etwa mit diesem Wert in der Praxis hinkommen. Besonders Eilige werden hingegen gut 20 Liter akzeptieren müssen. Am Ende von knapp 2.500 Testkilometern haben wir einen durchschnittlichen Spritkonsum von 15,9 Litern errechnet.
Duale Persönlichkeit Der 650i ist ein Auto, mit dem man sich sehr lustvoll auch sportlich bewegen kann. Allerdings reagiert der schnittige BMW sensibel auf geflickte Straßen. Kleine Unebenheiten bringen leicht etwas Unruhe in den Innenraum. Ansonsten ist man aber recht komfortabel unterwegs. Auf langen Autobahnfahrten fühlt man sich wie in einer Luxuslimousine. Dafür vermittelt bereits die Serienlenkung ein wenig das Gefühl, ständig nach Kurven zu gieren, was auf längeren Fahrten etwas unentspannt wirkt. Ganz im Gegensatz zum Unterbau des 650i, der sehr gelassen bei ambitionierter Fahrweise mit seiner sehr hohen Verwindungssteifigkeit beeindruckt.
Wagemutige werden belohnt Soll es besonders schnell ums Eck gehen, stellt man eine interessante Änderung fest: Je härter der Einsatz bei Kurvenfahrten, desto leichter und handlicher fühlt sich der 650i an. Wer eine aggressive Gangart einlegt, kann die besondere Freude am Fahren entdecken, die selbst einen großen BMW so fahrenswert macht. Jedoch kommt in manchen Situation das Stabilitätsprogramm DSC dann oft etwas zu früh zum Einsatz. Wird die Fahrsicherheitsassistenz ausgeschaltet, nerven die hinteren Antriebsräder mit gelegentlichem Scharren. Doch ein leicht tänzelndes Heck vermittelt ja auch einen besonders sportlichen Charakter. Typisch für einen Sportwagen ist der recht große Wendekreis des 6ers.
Technische Daten
Antrieb: | Heckantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | Schaltgetriebe |
Motor Bauart: | V-Benzinmotor |
Hubraum: | 4.799 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 8 |
Leistung: | 270 kW (367 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 490 Nm bei 3.400 UPM |
Preis
Neupreis: 77.800 € (Stand: Mai 2007)Fazit
Der Vergleich mit ähnlichen Fahrzeugen anderer Hersteller gestaltet sich etwas schwierig. Da der 6er auf dem 5er basiert, handelt es sich eigentlich um ein Coupé der oberen Mittelklasse. Der Audi A5 ist mit seiner A4-Technik beispielsweise klar darunter angesiedelt. Jaguar XK, Porsche 911, Mercedes SL hingegen sind wiederum Oberklasse-Fahrzeuge mit eigenständiger Plattform. Entsprechend bewegt sich der BMW auch preislich zwischen diesen Welten. Keine Frage, 77.800 Euro für den 650i sind eine Menge Geld. Doch bekommt man im Falle des 6ers ein sehr hochwertiges Image. Obwohl die Technik vom 5er stammt, vermittelt das Coupé-Derivat wesentlich mehr Prestige als seine Brüder im Stufenheck- oder Kombi-Kleidchen. Mit diesem verschwenderisch wirkenden 2+2-Sitzer kann man zumindest außerhalb der BMW-Stadt München noch richtig auffallen. Zudem bietet der schicke Bayer eine umfangreiche Ausstattung und einen kultivierten sowie beeindruckend souveränen Motor. Für Kunden, die bei Beluga-Kaviar ihre Kaufpläne konkretisieren, ist das 650i Coupé ein fraglos attraktives Objekt.Testwertung
Quelle: auto-news, 2007-05-24
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