BMW 6er Coupé - Wo ich bin ist vorne
Testbericht
Das 6er Coupé darf sich mit dem 7er um die Flaggschiff-Position bei BMW balgen. Optisch räumt das Coupé die volle Punktzahl ab – schöner war noch kein 6er. Auf der Straße wird der breite Kreuzer zum agilen Speedboat.
Leise und gemütlich gleitet das Coupé über die Landstraße bei München. Da taucht vor dem Bug des BMW-Kreuzers ein LKW auf. Jetzt geht der Griff zur Sport-Taste an der Mittelkonsole. Die Achtgangautomatik schaltet sofort herunter, der Sechszylinder wird aus seinem Ruhezustand geweckt und beim Kickdown darf sich der aufgeladene 320 PS-Motor richtig austoben. 450 Newtonmeter Drehmoment stehen schon ab 1300 Touren bereit, von 0 auf 100 Km/h geht es in 5,4 Sekunden – da wird jedes Überholmanöver zur leichten Übung. „Der Coupé-Kunde möchte kultiviert fahren, aber auch immer einen Leistungsüberschuss haben, den er bei Bedarf abrufen kann“, meint BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Draeger. Und diesen Überschuss bietet das Münchner Flaggschiff schon im Basismodell.
Der 640i mit sechs Töpfen hat zwar 87 Pferdchen weniger im Stall als der Achtzylinder 650i, aber er bringt mit 1,66 Tonnen auch rund 100 Kilo weniger auf die Waage. Im Sportmodus des adaptiven Fahrwerks mit straff abgestimmten Dämpfern wird das 4,9 Meter lange BMW-Coupé dank seiner direkten Lenkung deutlich agiler, als man es einem so großen Wagen zutrauen würde. Die hurtige Achtgangautomatik schaltet schnell und weich. In schnellen Kurven sorgt die optionale Integral-Aktivlenkung, bei der die Hinterräder ein Stück mitlenken, für spürbar mehr Wendigkeit. Der Wagen drückt sich geradewegs in die Kurven hinein.
„Die Fahrwerksabstimmung ist beim Coupé einen Tick sportlicher als beim Cabrio“, sagt Frank Ochmann, Entwicklungschef der 6er Reihe. Bei Querfugen gibt sich der Wagen manchmal etwas ruppig, insgesamt aber ist die Federung nicht zu hart. Komfort ist auch im Interieur angesagt. Pilot und Beifahrer freuen sich über körperbetonte Sitze und ein üppiges Platzangebot. In den 460 Liter großen Kofferraum passen, wie BMW betont, drei Golfbags – für die Zielgruppe der 6er Reihe wohl nicht unwichtig. Weniger kommod geht es im Fond zu. Zwar kann man es auch als Erwachsener jenseits der 1,80 Meter Körpergröße aushalten, aber viel Raum findet man vor den Knien und über dem Haupt nicht vor.
So kraftvoll und sportlich sich der 6er auch präsentiert, er will ebenfalls ein Flaggschiff in Sachen Effizienz sein. Der Durchschnittsverbrauch des 640i liegt bei 7,6 Litern pro 100 Kilometer (Werksangabe), fast drei Liter weniger als beim 650i mit 407 PS. Wer mehr sparen will, muss zum 313 PS starken Selbstzünder greifen. Der 640d, eine leistungsstärkere Variante des aus dem 7er bekannten Dreiliter-Diesels, genehmigt sich im Schnitt nur 5,4 Liter pro 100 Kilometer.
Als Sparhilfe hat der Wagen in allen Varianten eine Start-Stopp-Automatik an Bord. Außerdem gibt es neben den Betriebsarten Komfort, Komfort Plus, Sport und Sport Plus, die man mit dem so genannten Fahrerlebnisschalter einstellt und bei denen Funktionen wie Dämpfung oder Gasannahme komfortabel oder sportlich eingestellt werden, noch den „Eco Pro“-Modus. Dabei werden verschiedene Fahrzeugsysteme wie die Klimatisierung auf Sparflamme gehalten, das elektronische Gaspedal reagiert träge und eine Anzeige unter dem Tacho informiert darüber, ob man gerade effizient fährt oder nicht.
Im Eco Pro-Modus soll eine Verbrauchsersparnis um bis zu 20 Prozent drin sein – sagt BMW. Der Bordcomputer errechnet die gewonnene Reichweite und zeigt sie unter dem Tacho an. Spürbar ist vor allem die trägere Gasannahme. Dass das aber noch konsequenter geht, beweist Nissans Nobelmarke Infiniti: Im Eco-Modus gibt es dort sogar Gegendruck am Gaspedal. So ist der Eco Pro-Modus im 6er eher ein nettes Gimmick, die Start-Stopp-Automatik zum Beispiel dürfte wohl deutlich mehr zum Sparen beitragen. „Bei allen Technologien, die wir einbauen, ist immer noch der Kunde mit seinem rechten Fuß entscheidend“, sagt BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Draeger.
Der 6er hat noch eine Reihe weiterer technischer Leckerbissen anzubieten, von der Integral-Aktivlenkung (1950 Euro) über adaptive LED-Scheinwerfer (2220 Euro) bis zum Head-Up-Display (1390 Euro). Die Serienausstattung des 74.700 Euro teuren 640i enthält unter anderem elektrisch verstellbare und beheizte Ledersitze, Tempomat, Zweizonen-Klimaautomatik, Xenon-Scheinwerfer, Hifi-System, Komfortschlüssel sowie Licht- und Regensensor.
Beim Händler steht das Coupé mit allen Motorvarianten - 640i, 650i (85.700 Euro), Allradversion 650i xDrive (89.100 Euro) und 640d (78.200 Euro) ab Oktober. Die Münchner hoffen auf einen weltweiten Verkaufsschlager. Nach Cabrio, Coupé und M6 wird die Modellreihe schließlich weiteren Zuwachs bekommen: Ein schnittiger Viertürer, bislang als Studie Gran Coupé zu sehen, soll 2012 oder 2013 Mercedes CLS und Porsche Panamera angreifen.
Leise und gemütlich gleitet das Coupé über die Landstraße bei München. Da taucht vor dem Bug des BMW-Kreuzers ein LKW auf. Jetzt geht der Griff zur Sport-Taste an der Mittelkonsole. Die Achtgangautomatik schaltet sofort herunter, der Sechszylinder wird aus seinem Ruhezustand geweckt und beim Kickdown darf sich der aufgeladene 320 PS-Motor richtig austoben. 450 Newtonmeter Drehmoment stehen schon ab 1300 Touren bereit, von 0 auf 100 Km/h geht es in 5,4 Sekunden – da wird jedes Überholmanöver zur leichten Übung. „Der Coupé-Kunde möchte kultiviert fahren, aber auch immer einen Leistungsüberschuss haben, den er bei Bedarf abrufen kann“, meint BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Draeger. Und diesen Überschuss bietet das Münchner Flaggschiff schon im Basismodell.
Der 640i mit sechs Töpfen hat zwar 87 Pferdchen weniger im Stall als der Achtzylinder 650i, aber er bringt mit 1,66 Tonnen auch rund 100 Kilo weniger auf die Waage. Im Sportmodus des adaptiven Fahrwerks mit straff abgestimmten Dämpfern wird das 4,9 Meter lange BMW-Coupé dank seiner direkten Lenkung deutlich agiler, als man es einem so großen Wagen zutrauen würde. Die hurtige Achtgangautomatik schaltet schnell und weich. In schnellen Kurven sorgt die optionale Integral-Aktivlenkung, bei der die Hinterräder ein Stück mitlenken, für spürbar mehr Wendigkeit. Der Wagen drückt sich geradewegs in die Kurven hinein.
„Die Fahrwerksabstimmung ist beim Coupé einen Tick sportlicher als beim Cabrio“, sagt Frank Ochmann, Entwicklungschef der 6er Reihe. Bei Querfugen gibt sich der Wagen manchmal etwas ruppig, insgesamt aber ist die Federung nicht zu hart. Komfort ist auch im Interieur angesagt. Pilot und Beifahrer freuen sich über körperbetonte Sitze und ein üppiges Platzangebot. In den 460 Liter großen Kofferraum passen, wie BMW betont, drei Golfbags – für die Zielgruppe der 6er Reihe wohl nicht unwichtig. Weniger kommod geht es im Fond zu. Zwar kann man es auch als Erwachsener jenseits der 1,80 Meter Körpergröße aushalten, aber viel Raum findet man vor den Knien und über dem Haupt nicht vor.
So kraftvoll und sportlich sich der 6er auch präsentiert, er will ebenfalls ein Flaggschiff in Sachen Effizienz sein. Der Durchschnittsverbrauch des 640i liegt bei 7,6 Litern pro 100 Kilometer (Werksangabe), fast drei Liter weniger als beim 650i mit 407 PS. Wer mehr sparen will, muss zum 313 PS starken Selbstzünder greifen. Der 640d, eine leistungsstärkere Variante des aus dem 7er bekannten Dreiliter-Diesels, genehmigt sich im Schnitt nur 5,4 Liter pro 100 Kilometer.
Als Sparhilfe hat der Wagen in allen Varianten eine Start-Stopp-Automatik an Bord. Außerdem gibt es neben den Betriebsarten Komfort, Komfort Plus, Sport und Sport Plus, die man mit dem so genannten Fahrerlebnisschalter einstellt und bei denen Funktionen wie Dämpfung oder Gasannahme komfortabel oder sportlich eingestellt werden, noch den „Eco Pro“-Modus. Dabei werden verschiedene Fahrzeugsysteme wie die Klimatisierung auf Sparflamme gehalten, das elektronische Gaspedal reagiert träge und eine Anzeige unter dem Tacho informiert darüber, ob man gerade effizient fährt oder nicht.
Im Eco Pro-Modus soll eine Verbrauchsersparnis um bis zu 20 Prozent drin sein – sagt BMW. Der Bordcomputer errechnet die gewonnene Reichweite und zeigt sie unter dem Tacho an. Spürbar ist vor allem die trägere Gasannahme. Dass das aber noch konsequenter geht, beweist Nissans Nobelmarke Infiniti: Im Eco-Modus gibt es dort sogar Gegendruck am Gaspedal. So ist der Eco Pro-Modus im 6er eher ein nettes Gimmick, die Start-Stopp-Automatik zum Beispiel dürfte wohl deutlich mehr zum Sparen beitragen. „Bei allen Technologien, die wir einbauen, ist immer noch der Kunde mit seinem rechten Fuß entscheidend“, sagt BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Draeger.
Der 6er hat noch eine Reihe weiterer technischer Leckerbissen anzubieten, von der Integral-Aktivlenkung (1950 Euro) über adaptive LED-Scheinwerfer (2220 Euro) bis zum Head-Up-Display (1390 Euro). Die Serienausstattung des 74.700 Euro teuren 640i enthält unter anderem elektrisch verstellbare und beheizte Ledersitze, Tempomat, Zweizonen-Klimaautomatik, Xenon-Scheinwerfer, Hifi-System, Komfortschlüssel sowie Licht- und Regensensor.
Beim Händler steht das Coupé mit allen Motorvarianten - 640i, 650i (85.700 Euro), Allradversion 650i xDrive (89.100 Euro) und 640d (78.200 Euro) ab Oktober. Die Münchner hoffen auf einen weltweiten Verkaufsschlager. Nach Cabrio, Coupé und M6 wird die Modellreihe schließlich weiteren Zuwachs bekommen: Ein schnittiger Viertürer, bislang als Studie Gran Coupé zu sehen, soll 2012 oder 2013 Mercedes CLS und Porsche Panamera angreifen.
Quelle: Autoplenum, 2011-06-30
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