Neuer Subaru Outback im Test: Feine Spezialität auf vier Rädern
Testbericht
Weimar, 3. September 2009 - Geschichtsträchtiger könnte der Boden kaum sein: Vor 90 Jahren wurden in Weimar die gleichnamige Republik und das Bauhaus gegründet. So alt sind der Subaru Legacy und sein Geländebruder namens Outback zwar noch nicht, aber auch hier gibt es ein Jubiläum zu feiern: Seit genau 20 Jahren ist der Legacy auf dem Markt. Zum runden Geburtstag beschenken sich die Japaner selbst und bringen ab dem 26. September 2009 die neueste Modellgeneration an den Start. Wir sind bereits Probe gefahren.
Nahe Verwandtschaft
Bevor wir einen der Allrad-Japaner genauer unter die Lupe nehmen, stehen wir vor der Wahl des Testwagens: Legacy oder Outback? Auf den ersten Blick ähneln sich Legacy Kombi und Outback sehr, allerdings rückt der Outback durch seine Bodenfreiheit von 20 Zentimetern näher in Richtung SUV. Ansonsten gibt es keine sofort sichtbaren Unterschiede, die Länge von 4,77 Meter ist bei beiden gleich, ebenso der Kofferraum mit 526 Liter Fassungsvolumen im Normalzustand. Für den Ausschlag sorgt ein Blick in die Verkaufszahlen, denn der Outback macht gut die Hälfte an den gesamten Legacy-Verkäufen aus.
Stämmiger Naturbursche
Gespannt nähern wir uns dem Testobjekt, einem blauen Outback mit dem bereits bekannten Zweiliter-Boxer-Diesel. Erster Eindruck: Ganz schön kräftig geworden, der Bursche. Merkmale wie markant ausgeprägte Radhäuser und ein dicker Chromgrill sollen mehr Wertigkeit ausdrücken, wie es neudeutsch heißt. Aus unserer Sicht hat das Design aber an Klarheit und schlichter Eleganz verloren, die neuen Formen wirken wie ein undefinierter Mix aus verschiedenen Modellen. Was wohl die Professoren des Bauhauses dazu sagen würden? Ein echter Kulturschock überkommt uns beim Öffnen der Türen: Die Seitenscheiben sind nicht mehr rahmenlos! Das mag dem Innengeräusch und der Karosseriestabilität zugute kommen, doch irgendwie ist es schade um dieses so typische Subaru-Merkmal. Von den Abmessungen her ist der Outback leicht gewachsen: in der Länge plus vier Zentimeter, in Höhe und Breite um einige wenige Millimeter.
Schick gemachter Innenraum Wir nehmen auf bequemen Sitzen Platz und lassen den Blick über das Armaturenbrett schweifen. Die verwendeten Materialien haben fühlbar an Qualität gewonnen, in der Mittelkonsole sorgen Applikationen im Stil von gebürstetem Aluminium für Wohnlichkeit. Im Vergleich zum Vorgänger ist die Zahl der Bedienknöpfe gestiegen, unter anderem durch das neue Multifunktionslenkrad. Dadurch benötigt man etwas mehr Zeit zur Eingewöhnung, aber im Gegensatz zu High-Tech-Lösungen deutscher Premiumhersteller hat man den Bogen bald raus. Angenehm ist die deutlich gewachsene Mittelarmlehne, die jetzt endlich reell nutzbar ist. Der Grund versteckt sich links neben dem Lenkrad: Dort lauert der Knopf für die elektrische Parkbremse inklusive einem Aufkleber mit ausführlicher Anleitung. Beim Vorgänger gab es noch eine klassische Handbremse. Boxer-Diesel an Bord Über einen Startknopf setzen wir den Selbstzünder unter der markant gewölbten Haube in Gang. Zum Glück ist die Anlasstaste nur in der Topausstattung inklusive, wir ziehen den klassischen Schlüssel vor. Im kalten Zustand ist das Nageln des 150 PS starken Boxer-Diesels noch recht präsent. Leider gibt es für die Motortemperatur keine Anzeige mehr. Dort, wo sie früher war, befindet sich jetzt eine Nadel für den Momentanverbrauch. Beim Anfahren ist Vorsicht geboten, denn der Motor ist allzuleicht abzuwürgen. Ein Phänomen, welches wir schon beim "alten" Outback feststellen konnten. Die etwas knochige Schaltung hält sechs Gänge bereit, von denen die oberen vier recht nah beieinander liegen. Abhilfe ist schon in Sicht: 2010 soll der Diesel auch mit der neuen, stufenlosen Automatik namens Lineartronic kombinierbar sein. Ein interessantes Detail des handgerührten Outback ist die Schaltpunktanzeige, die jedoch ziemlich unmotiviert ein kleines Dreieck als Mahnung einblendet. Flüsternd ins Hinterland Zumindest beim Selbstzünder ist der Hinweis aber durchaus angebracht, denn das Aggregat lässt sich mühelos in für Diesel untypische Drehzahlregionen treiben, ohne unangenehm laut zu werden. Erst bei hohem Tempo überlagern Windgeräusche den sehr kultivierten Motor, dem es nur an Autobahnsteigungen etwas an Biss fehlt. Trotzdem kann sich der Beschleunigungswert von 9,7 Sekunden auf Tempo 100 sehen lassen, ebenso der Durchschnittsverbrauch von 6,4 Liter. Gut gefallen hat uns die exakte Lenkung, während die Federung eine Spur zu straff ausgelegt ist. Bei schlechter Wegstrecke sind die Fahrwerkseinflüsse in der Lenkung spürbar. Ein Extra-Lob verdienen die großen, fast viereckigen Außenspiegel: Hier hat Subaru nicht wie viele andere Hersteller das Design über den praktischen Nutzen gestellt. Nützlich ist der stets serienmäßige Allradantrieb: Er sorgt für ein hohes Maß an Fahrstabilität. Während unserer Tour durch das Thüringer Hinterland nutzen wir die Zeit für einen kleinen Ausritt über einen schlaglochübersäten Feldweg, die große Bodenfreiheit macht es möglich.
Mehr Platz für alle Eine gute Gelegenheit für einen Stopp, um nachzuprüfen, ob es stimmt, was Subaru für den neuen Outback sagt: Die innere Höhe ist um 40 Millimeter gewachsen, der Abstand zwischen den Vordersitzen um 30 Millimeter und zwischen Vorder- und Rücksitzen um 62 Millimeter. Nachgemessen haben wir nicht, aber tatsächlich können sich die Hinterbänkler über viel Bein- und Kopffreiheit freuen, selbst bei weit zurückgeschobenen Vordersitzen gibt es noch ausreichend Platz. Deutlich mehr Platz ist jetzt auch im Ladeabteil, welches mit 526 Liter 67 Liter mehr als bisher fasst. Für mehr Gepäck lassen sich die Rücklehnen einfach umklappen, es entsteht eine ebene Fläche. Einziger Minuspunkt: Die Heckklappe öffnet nicht hoch genug, ab etwa 1,80 Meter Körpergröße ist Vorsicht geboten. Kein Schnäppchen, aber seinen Preis wert Beim abschließenden Blick auf die Preisliste wird klar, dass der Subaru Outback kein radikales Schnäppchen ist. Los geht es mit 34.600 Euro für den Zweiliter-Diesel in der Basisversion "Trend". Der Vorgänger war knapp 700 Euro billiger, bot dafür aber auch nur ein Fünfgang-Getriebe. Typisch für Subaru ist die üppige Serienausstattung, einziges Extra ist eine Metallic-Lackierung. Im Preis inbegriffen sind Annehmlichkeiten wie acht Airbags, eine Audioanlage mit 6-fach-CD-Wechsler, ein Tempomat mit Lenkradbedienung und eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik. Unverständlich ist aber, warum man zur teuren Topaustattung greifen muss, um ein Navigationssystem zu bekommen. Weitere Outback-Motorisierungen sind ein 2,5-Liter-Benziner mit 167 PS und exklusiv ein 3,6-Liter-Ottomotor mit 260 PS. Welche Alternativen bieten sich dem Outback-Interessenten? Der gleich große VW Passat kostet als 2.0 TDI mit 140 PS und Allrad 31.425 Euro, bietet aber keine Höherlegung. Das erledigt Skoda mit dem jüngst überarbeiteten Octavia Scout, der mit gleichem Motor und Antrieb 29.490 Euro kostet. Allerdings weisen beide nicht das Ausstattungsniveau des Subaru auf.
Schick gemachter Innenraum Wir nehmen auf bequemen Sitzen Platz und lassen den Blick über das Armaturenbrett schweifen. Die verwendeten Materialien haben fühlbar an Qualität gewonnen, in der Mittelkonsole sorgen Applikationen im Stil von gebürstetem Aluminium für Wohnlichkeit. Im Vergleich zum Vorgänger ist die Zahl der Bedienknöpfe gestiegen, unter anderem durch das neue Multifunktionslenkrad. Dadurch benötigt man etwas mehr Zeit zur Eingewöhnung, aber im Gegensatz zu High-Tech-Lösungen deutscher Premiumhersteller hat man den Bogen bald raus. Angenehm ist die deutlich gewachsene Mittelarmlehne, die jetzt endlich reell nutzbar ist. Der Grund versteckt sich links neben dem Lenkrad: Dort lauert der Knopf für die elektrische Parkbremse inklusive einem Aufkleber mit ausführlicher Anleitung. Beim Vorgänger gab es noch eine klassische Handbremse. Boxer-Diesel an Bord Über einen Startknopf setzen wir den Selbstzünder unter der markant gewölbten Haube in Gang. Zum Glück ist die Anlasstaste nur in der Topausstattung inklusive, wir ziehen den klassischen Schlüssel vor. Im kalten Zustand ist das Nageln des 150 PS starken Boxer-Diesels noch recht präsent. Leider gibt es für die Motortemperatur keine Anzeige mehr. Dort, wo sie früher war, befindet sich jetzt eine Nadel für den Momentanverbrauch. Beim Anfahren ist Vorsicht geboten, denn der Motor ist allzuleicht abzuwürgen. Ein Phänomen, welches wir schon beim "alten" Outback feststellen konnten. Die etwas knochige Schaltung hält sechs Gänge bereit, von denen die oberen vier recht nah beieinander liegen. Abhilfe ist schon in Sicht: 2010 soll der Diesel auch mit der neuen, stufenlosen Automatik namens Lineartronic kombinierbar sein. Ein interessantes Detail des handgerührten Outback ist die Schaltpunktanzeige, die jedoch ziemlich unmotiviert ein kleines Dreieck als Mahnung einblendet. Flüsternd ins Hinterland Zumindest beim Selbstzünder ist der Hinweis aber durchaus angebracht, denn das Aggregat lässt sich mühelos in für Diesel untypische Drehzahlregionen treiben, ohne unangenehm laut zu werden. Erst bei hohem Tempo überlagern Windgeräusche den sehr kultivierten Motor, dem es nur an Autobahnsteigungen etwas an Biss fehlt. Trotzdem kann sich der Beschleunigungswert von 9,7 Sekunden auf Tempo 100 sehen lassen, ebenso der Durchschnittsverbrauch von 6,4 Liter. Gut gefallen hat uns die exakte Lenkung, während die Federung eine Spur zu straff ausgelegt ist. Bei schlechter Wegstrecke sind die Fahrwerkseinflüsse in der Lenkung spürbar. Ein Extra-Lob verdienen die großen, fast viereckigen Außenspiegel: Hier hat Subaru nicht wie viele andere Hersteller das Design über den praktischen Nutzen gestellt. Nützlich ist der stets serienmäßige Allradantrieb: Er sorgt für ein hohes Maß an Fahrstabilität. Während unserer Tour durch das Thüringer Hinterland nutzen wir die Zeit für einen kleinen Ausritt über einen schlaglochübersäten Feldweg, die große Bodenfreiheit macht es möglich.
Mehr Platz für alle Eine gute Gelegenheit für einen Stopp, um nachzuprüfen, ob es stimmt, was Subaru für den neuen Outback sagt: Die innere Höhe ist um 40 Millimeter gewachsen, der Abstand zwischen den Vordersitzen um 30 Millimeter und zwischen Vorder- und Rücksitzen um 62 Millimeter. Nachgemessen haben wir nicht, aber tatsächlich können sich die Hinterbänkler über viel Bein- und Kopffreiheit freuen, selbst bei weit zurückgeschobenen Vordersitzen gibt es noch ausreichend Platz. Deutlich mehr Platz ist jetzt auch im Ladeabteil, welches mit 526 Liter 67 Liter mehr als bisher fasst. Für mehr Gepäck lassen sich die Rücklehnen einfach umklappen, es entsteht eine ebene Fläche. Einziger Minuspunkt: Die Heckklappe öffnet nicht hoch genug, ab etwa 1,80 Meter Körpergröße ist Vorsicht geboten. Kein Schnäppchen, aber seinen Preis wert Beim abschließenden Blick auf die Preisliste wird klar, dass der Subaru Outback kein radikales Schnäppchen ist. Los geht es mit 34.600 Euro für den Zweiliter-Diesel in der Basisversion "Trend". Der Vorgänger war knapp 700 Euro billiger, bot dafür aber auch nur ein Fünfgang-Getriebe. Typisch für Subaru ist die üppige Serienausstattung, einziges Extra ist eine Metallic-Lackierung. Im Preis inbegriffen sind Annehmlichkeiten wie acht Airbags, eine Audioanlage mit 6-fach-CD-Wechsler, ein Tempomat mit Lenkradbedienung und eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik. Unverständlich ist aber, warum man zur teuren Topaustattung greifen muss, um ein Navigationssystem zu bekommen. Weitere Outback-Motorisierungen sind ein 2,5-Liter-Benziner mit 167 PS und exklusiv ein 3,6-Liter-Ottomotor mit 260 PS. Welche Alternativen bieten sich dem Outback-Interessenten? Der gleich große VW Passat kostet als 2.0 TDI mit 140 PS und Allrad 31.425 Euro, bietet aber keine Höherlegung. Das erledigt Skoda mit dem jüngst überarbeiteten Octavia Scout, der mit gleichem Motor und Antrieb 29.490 Euro kostet. Allerdings weisen beide nicht das Ausstattungsniveau des Subaru auf.
Technische Daten
Antrieb: | Allradantrieb permanent |
---|---|
Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | Schaltgetriebe |
Motor Bauart: | Boxer-Diesel mit Common-Rail-Direkteinspritzung |
Hubraum: | 1.998 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 110 kW (150 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 350 Nm bei 1.800 - 2.400 UPM |
Preis
Neupreis: 34.600 €Fazit
Ein höhergelegter Kombi mit Allrad und Diesel: Diese Mischung ist auf dem deutschen Automarkt relativ selten anzutreffen. Schon deswegen wird der Subaru Outback seine Abnehmer finden, zumal die Marke eine treue Kundschaft aufweist. Pluspunkte verdient sich der Gelände-Kombi durch sein großzügiges Raumangebot, den leisen Boxer-Diesel und das gute Preis-Leistungs-Verhältnis. Abzüge gibt es für die Schaltung und das zu straffe Fahrwerk. Unter dem Strich weist der Subaru die besten Anlagen auf, um aus der Ecke des ewigen Geheimtipps herauszukommen.Testwertung
Quelle: auto-news, 2009-09-03
Getestete Modelle
Ähnliche Testberichte
Autoplenum, 2019-02-10
Subaru Outback - Schärfere Augen und aufmerksamere BremseGanzen Testbericht lesen
Autoplenum, 2017-01-11
Subaru Outback - Mehr Ausstattung zum ModelljahreswechselGanzen Testbericht lesen
auto-news, 2015-04-01
Subaru Outback 2.0D Lineartronic im Test mit technischen ...Ganzen Testbericht lesen
Autoplenum, 2015-01-19
Subaru Outback 2.0 D - Jammern auf hohem NiveauGanzen Testbericht lesen
auto-reporter.net, 2014-04-17
New York 2014: Subaru zeigt erstmals sechste Generation d...Ganzen Testbericht lesen