Mercedes GLK 250 CDI - Mehr oder weniger?
Testbericht
Die Mercedes-Verantwortlichen feiern ihn seit seiner Markteinführung als
wahren Wunderdiesel. Den Verbrauch von vier und die Leistung von sechs
Zylindern sollte der schwäbische Selbstzünder am besten im GLK 250 CDI
demonstrieren können.
Über das Design rümpften bei der Premiere des Mercedes GLK vor gut zwei Jahren viele die Nase. Zu kantig, zu kastig und irgendwie unförmig war die Kritik, die über Hersteller und Designabteilung herprasselte. Doch der Mercedes GLK hat sich mit seinem zugegeben überaus eigenständigen Design längst in das hiesige Straßenbild eingepasst. Er ist markant, doch kaum mehr wirklich auffällig und schwimmt im Verkehr mittlerweile so gekonnt mit, wie es Anfang der 80er Jahre der 190er als damaliger Designsprung ebenso erfolgreich tat. Die technischen Fähigkeiten des GLK können auf – und abseits der Straßen nur gelobt werden. Kaum einer der Mittelklasse-SUV deckt ein derart breites Spektrum ab, wie der kleine Bruder von ML, GL und G-Klasse, der technisch auf der C-Klasse basiert.
Dabei kam der Mercedes GLK zu spät. Die Konkurrenz hatte ähnliche Fahrzeuge lange auf dem Markt und besonders der seit Jahren überaus erfolgreiche BMW X3 saß den Stuttgartern wie ein Stachel im Fleisch. Klar, dass in dieser Klasse ohne ebenso kraftvolle wie sparsame Diesel kaum etwas geht. Die Wahl, sich beim GLK für einen der kleinen Diesel zu entscheiden, fällt nicht schwer. Die Benzinerversionen GLK 300 und GLK 350 sind kraftvoll, aber wenig innovativ motorisiert und auch der mehrfach überarbeitete Diesel des GLK 350 CDI hat in der Dreiliter-Liga längst modernere Konkurrenten. So bleibt die Wahl zwischen 220er und 250er CDI. Beide nahezu identisch motorisiert; mit vier Brennkammern und 2,2 Litern Hubraum bestückt. Intern heißt das Triebwerk im Hause Mercedes-Benz „OM 651“ und viele Entwickler bekommen einen leicht verträumten Blick, wenn sie die magische Motorenbezeichnung in den Mund nehmen, die zahlreiche Konzernmodelle befeuert.
Der Turbolader und eine geänderte Motorsteuerung machen die unterschiedliche Musik und entscheiden darüber, ob der geneigte Mercedes-Kunde sein Fahrzeug mit 170 oder 204 PS bewegen darf. Da eine Handschaltung nur für die wenig sinnvolle Heckantriebs-Version des GLK 220 CDI verfügbar ist, werden die 4matic-Modelle des 2,2 Liter großen Commonrail-Diesel obligatorisch mit einem siebenstufigen Automatikgetriebe kombiniert. Der 4,53 Meter lange Mercedes GLK ist mit seinem steil stehenden Kühlergrill, der ebensolchen Windschutzscheibe und den herausgearbeiteten Kotflügel nicht nur optisch eine kraftvolle Erscheinung. Er bringt auch ein Leergewicht von gut 1,9 Tonnen auf die Waage. Schon aus diesem Grund, sollte man gar nicht erst lange mit dem 220er flirten, sondern sich gleich für den GLK 250 CDI entscheiden; zumindest wenn man zu einem Vierzylinder greifen möchte.
Das 2,2 Liter große Triebwerk gibt sich vom Start weg als Vierzylinder zu erkennen. Ausgleichswellen hin und Motorkapselung her – von der Laufruhe eines Sechszylinders trennen den Schwaben nicht nur beim Kaltstart Dimensionen. Bei der Motorleistung sieht das ganze jedoch schon anders aus. 150 KW / 204 PS und ein maximales Drehmoment von 500 Nm, das sich für den Fahrer bereits ab 1.600 Touren willig ins Zeug wirft, ist imposant. Mit diesen Werten war man vor ein paar Jahren tatsächlich eine Klasse darüber als Sechszylinder unterwegs. Die große Stärke des Mercedes GLK 250 CDI sollen jedoch nicht nur die Fahrleistungen, sondern insbesondere der geringe Verbrauch sein. Auch wenn eine Start-Stopp-Automatik bis auf weiteres fehlt, soll sich der Allradler mit knapp sieben Litern Diesel auf 100 Kilometern zufrieden geben. Doch die erhofften Luftsprünge an der Tankstelle blieben aus. Auch wenn der Winter seine kalten Tage hatte und die Winterreifen locker einen halben Litern verdrücken, ist ein Durchschnittsverbrauch von 9,4 Litern Diesel im Praxistest in dieser Klasse schlicht viel zu viel. Denn für einen Verbrauch zwischen neun und zehn Litern können es auch zwei Brennkammern mehr sein, die einen mit Laufruhe und Souveränität beglücken.
Auch merkt man dem GLK 250 CDI an, dass ihm bei höheren Geschwindigkeiten etwas mehr Hubraum durchaus gut tun würde. Die Beschleunigungsvorgänge sind ab Tempo 150 dünn und die ansonsten gewohnt lässige Siebengang-Automatik tut sich am oberen Drehzahlband mitunter schon einmal schwer, die rechte Schaltstufe zu finden, damit die Leistungsabforderungen des Fahrers auch in den entsprechenden Tatendrang umgesetzt werden. Den Spurt 0 auf Tempo 100 erledigt der Allradler in ordentlichen acht Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit reicht mit 210 km/h allemal aus, liegt jedoch ebenfalls nicht auf dem Niveau eines vergleichbaren Sechszylinders. Der Vierzylinder hängt jedoch ordentlich am Gas und lässt in Sachen Leistungsenthaltung kaum den ernsthaften Wunsch nach einem GLK 350 CDI aufkommen.
Neben dem kraftvollen, aber jederzeit akustisch präsenten Motor kann auch die Fahrwerksabstimmung des GLK erfreuen. Sie ist straff, gerade für die Passagiere im Fond fast schon hart; macht den Straßen- Klettermaxen aber trotzdem zu einem entspannten Reisemobil. Nick- und Wankbewegungen fallen selbst im Grenzbereich kaum ins Gewicht. So machen sich allenfalls das hohe Leergewicht von 1,9 Tonnen und die zu leichtgängige Servounterstützung negativ bemerkbar.
Das Platzangebot des Mercedes GLK ist für vier Personen vorbildlich. Doch zu dritt sollte man den Fond nicht betreten. Das gibt die Fahrzeugklasse schon wegen des Radstands von 2,75 Metern und der Schulterfreiheit nicht her. Der Laderaum schluckt standesgemäße 450 bis 1.550 Liter. Leider lässt sich Mercedes die elektrische Heckklappe beim GLK noch extra bezahlen. Sie sollte bei der Bestellung des Fahrzeugs ebenso wenig fehlen wie beheizbare Ledersitze (ab 2.391 Euro), Navigationssystem (ab 3.046 Euro) und das gute Xenonlicht-System. Wenig einleuchtend jedoch, wieso es den GLK nicht wie bei E- oder S-Klasse mit einer kompletten Lichtautomatik gibt. Bei ihm muss das Fernlicht manuell ab- und zugeschaltet werden. Unverständlich bleibt zudem, wieso Selbstverständlichkeiten wie anklappbare Außenspiegel, Multifunktionslenkrad, abblendbare Spiegel, beheizte Scheibenwischanlage oder Regensensor teuer extra bezahlt werden müssen.
Für einen Basispreis von gut 43.000 Euro gibt es einen exzellenten Mittelklasse-SUV. Auch wenn die Fahrdynamik des nun auslaufendem X3 fehlt und das Fahrwerk der identisch motorisierten Zivilversion Mercedes C 250 CDI ausgewogener ist – der GLK ist als 250 CDI eine überzeugende Besetzung. Doch an einen Sechszylinder reicht der Wunderdiesel nun wirklich nicht heran – außer beim Verbrauch.
Über das Design rümpften bei der Premiere des Mercedes GLK vor gut zwei Jahren viele die Nase. Zu kantig, zu kastig und irgendwie unförmig war die Kritik, die über Hersteller und Designabteilung herprasselte. Doch der Mercedes GLK hat sich mit seinem zugegeben überaus eigenständigen Design längst in das hiesige Straßenbild eingepasst. Er ist markant, doch kaum mehr wirklich auffällig und schwimmt im Verkehr mittlerweile so gekonnt mit, wie es Anfang der 80er Jahre der 190er als damaliger Designsprung ebenso erfolgreich tat. Die technischen Fähigkeiten des GLK können auf – und abseits der Straßen nur gelobt werden. Kaum einer der Mittelklasse-SUV deckt ein derart breites Spektrum ab, wie der kleine Bruder von ML, GL und G-Klasse, der technisch auf der C-Klasse basiert.
Dabei kam der Mercedes GLK zu spät. Die Konkurrenz hatte ähnliche Fahrzeuge lange auf dem Markt und besonders der seit Jahren überaus erfolgreiche BMW X3 saß den Stuttgartern wie ein Stachel im Fleisch. Klar, dass in dieser Klasse ohne ebenso kraftvolle wie sparsame Diesel kaum etwas geht. Die Wahl, sich beim GLK für einen der kleinen Diesel zu entscheiden, fällt nicht schwer. Die Benzinerversionen GLK 300 und GLK 350 sind kraftvoll, aber wenig innovativ motorisiert und auch der mehrfach überarbeitete Diesel des GLK 350 CDI hat in der Dreiliter-Liga längst modernere Konkurrenten. So bleibt die Wahl zwischen 220er und 250er CDI. Beide nahezu identisch motorisiert; mit vier Brennkammern und 2,2 Litern Hubraum bestückt. Intern heißt das Triebwerk im Hause Mercedes-Benz „OM 651“ und viele Entwickler bekommen einen leicht verträumten Blick, wenn sie die magische Motorenbezeichnung in den Mund nehmen, die zahlreiche Konzernmodelle befeuert.
Der Turbolader und eine geänderte Motorsteuerung machen die unterschiedliche Musik und entscheiden darüber, ob der geneigte Mercedes-Kunde sein Fahrzeug mit 170 oder 204 PS bewegen darf. Da eine Handschaltung nur für die wenig sinnvolle Heckantriebs-Version des GLK 220 CDI verfügbar ist, werden die 4matic-Modelle des 2,2 Liter großen Commonrail-Diesel obligatorisch mit einem siebenstufigen Automatikgetriebe kombiniert. Der 4,53 Meter lange Mercedes GLK ist mit seinem steil stehenden Kühlergrill, der ebensolchen Windschutzscheibe und den herausgearbeiteten Kotflügel nicht nur optisch eine kraftvolle Erscheinung. Er bringt auch ein Leergewicht von gut 1,9 Tonnen auf die Waage. Schon aus diesem Grund, sollte man gar nicht erst lange mit dem 220er flirten, sondern sich gleich für den GLK 250 CDI entscheiden; zumindest wenn man zu einem Vierzylinder greifen möchte.
Das 2,2 Liter große Triebwerk gibt sich vom Start weg als Vierzylinder zu erkennen. Ausgleichswellen hin und Motorkapselung her – von der Laufruhe eines Sechszylinders trennen den Schwaben nicht nur beim Kaltstart Dimensionen. Bei der Motorleistung sieht das ganze jedoch schon anders aus. 150 KW / 204 PS und ein maximales Drehmoment von 500 Nm, das sich für den Fahrer bereits ab 1.600 Touren willig ins Zeug wirft, ist imposant. Mit diesen Werten war man vor ein paar Jahren tatsächlich eine Klasse darüber als Sechszylinder unterwegs. Die große Stärke des Mercedes GLK 250 CDI sollen jedoch nicht nur die Fahrleistungen, sondern insbesondere der geringe Verbrauch sein. Auch wenn eine Start-Stopp-Automatik bis auf weiteres fehlt, soll sich der Allradler mit knapp sieben Litern Diesel auf 100 Kilometern zufrieden geben. Doch die erhofften Luftsprünge an der Tankstelle blieben aus. Auch wenn der Winter seine kalten Tage hatte und die Winterreifen locker einen halben Litern verdrücken, ist ein Durchschnittsverbrauch von 9,4 Litern Diesel im Praxistest in dieser Klasse schlicht viel zu viel. Denn für einen Verbrauch zwischen neun und zehn Litern können es auch zwei Brennkammern mehr sein, die einen mit Laufruhe und Souveränität beglücken.
Auch merkt man dem GLK 250 CDI an, dass ihm bei höheren Geschwindigkeiten etwas mehr Hubraum durchaus gut tun würde. Die Beschleunigungsvorgänge sind ab Tempo 150 dünn und die ansonsten gewohnt lässige Siebengang-Automatik tut sich am oberen Drehzahlband mitunter schon einmal schwer, die rechte Schaltstufe zu finden, damit die Leistungsabforderungen des Fahrers auch in den entsprechenden Tatendrang umgesetzt werden. Den Spurt 0 auf Tempo 100 erledigt der Allradler in ordentlichen acht Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit reicht mit 210 km/h allemal aus, liegt jedoch ebenfalls nicht auf dem Niveau eines vergleichbaren Sechszylinders. Der Vierzylinder hängt jedoch ordentlich am Gas und lässt in Sachen Leistungsenthaltung kaum den ernsthaften Wunsch nach einem GLK 350 CDI aufkommen.
Neben dem kraftvollen, aber jederzeit akustisch präsenten Motor kann auch die Fahrwerksabstimmung des GLK erfreuen. Sie ist straff, gerade für die Passagiere im Fond fast schon hart; macht den Straßen- Klettermaxen aber trotzdem zu einem entspannten Reisemobil. Nick- und Wankbewegungen fallen selbst im Grenzbereich kaum ins Gewicht. So machen sich allenfalls das hohe Leergewicht von 1,9 Tonnen und die zu leichtgängige Servounterstützung negativ bemerkbar.
Das Platzangebot des Mercedes GLK ist für vier Personen vorbildlich. Doch zu dritt sollte man den Fond nicht betreten. Das gibt die Fahrzeugklasse schon wegen des Radstands von 2,75 Metern und der Schulterfreiheit nicht her. Der Laderaum schluckt standesgemäße 450 bis 1.550 Liter. Leider lässt sich Mercedes die elektrische Heckklappe beim GLK noch extra bezahlen. Sie sollte bei der Bestellung des Fahrzeugs ebenso wenig fehlen wie beheizbare Ledersitze (ab 2.391 Euro), Navigationssystem (ab 3.046 Euro) und das gute Xenonlicht-System. Wenig einleuchtend jedoch, wieso es den GLK nicht wie bei E- oder S-Klasse mit einer kompletten Lichtautomatik gibt. Bei ihm muss das Fernlicht manuell ab- und zugeschaltet werden. Unverständlich bleibt zudem, wieso Selbstverständlichkeiten wie anklappbare Außenspiegel, Multifunktionslenkrad, abblendbare Spiegel, beheizte Scheibenwischanlage oder Regensensor teuer extra bezahlt werden müssen.
Für einen Basispreis von gut 43.000 Euro gibt es einen exzellenten Mittelklasse-SUV. Auch wenn die Fahrdynamik des nun auslaufendem X3 fehlt und das Fahrwerk der identisch motorisierten Zivilversion Mercedes C 250 CDI ausgewogener ist – der GLK ist als 250 CDI eine überzeugende Besetzung. Doch an einen Sechszylinder reicht der Wunderdiesel nun wirklich nicht heran – außer beim Verbrauch.
Quelle: Autoplenum, 2010-03-15
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