Mercedes C 350e - Vorsprung durch Technik
Testbericht
Mercedes bietet mit dem C 350e früher als die Konkurrenz nun auch in der Mittelklasse eine Plug-In-Variante, die besonders in den USA punkten soll.
Es hätte alles so schön werden können. BMW bringt seinen Plug-In-Hybriden im 3er BMW erst Ende des Jahres und auch Audi wird seine Steckerlösung erst nach der Vorstellung des neuen A4 herausbringen können. Macht unter dem Strich einen Daimler-Vorsprung durch Technik von mehr als einem halben Jahr zur direkten Konkurrenz. Selbst der hybride VW Passat GTE stromert erst im Sommer. Doch dann drehte sich das Blatt. Die Benzinpreise fielen zum Jahreswechsel ins bodenlose und jetzt, da die ersten Plug-In-Modelle auf die internationalen Märkte kommen, gibt es für die weltweiten Kunden kaum einen Grund, den Kraftstoffverbrauch in den Fokus des Kaufinteresses zu stellen. Und in China, wo die C-Klasse als Langversion mit Plug-In-Hybrid ebenfalls die Konkurrenz düpieren sollte, wurden kurzfristig die nationalen Anforderungen erhöht. Um maximale Förderungen zu bekommen, muss eine Hybridversion rein elektrisch mindestens 50 Kilometer zurücklegen können. Der Mercedes C 350e schafft ebenso wie die hybride S-Klasse knapp mehr als 30 Kilometer.
"Wir haben von den neuen, erhöhten Anforderungen in China erst sehr spät erfahren", räumt C-Klasse-Projektleiter Christian Früh ein, "wir werden daher erst zur Modellpflege mit dieser Reichweite nachlegen können." Kein leichter Start daher für die hybride C-Klasse, die im Fahrbetrieb genauso unauffällig und souverän ist, wie im Straßenverkehr. Der ernüchternd tönende Zweiliter-Turbobenziner mit seinen 155 kW / 211 PS und 350 Nm arbeitet derart zurückhaltend mit dem 60 Kilowatt starken Elektromodul im Getriebetunnel zusammen, als wäre die Kombination aus Verbrenner und E-Antrieb eine natürliche Symbiose. In leicht undurchsichtigen vier Betriebsmodi und fünf Fahrprogrammen bahnt sich die 4,87 Meter lange C-Klasse mit einer üppigen Gesamtleistung von 205 kW / 279 PS und mächtigen 600 Nm Drehmoment ambitioniert ihren Weg. Das Spektrum zwischen betont kraftvoll und maximal effizient ist groß.
Wer rein elektrisch unterwegs sein will, muss den Modus allerdings manuell am Mitteltunnel anwählen oder ganz behutsam mit dem Gasfuß umgehen; sonst schaltet sich insbesondere bei den hügeligen Straßen von San Francisco allzu schnell der Verbrennungsmotor ein, dessen lieblos blecherner Klang einer koreanischen Mittelklasselimousine aus den 90ern alle Ehre gemacht hätte. Besonders sparsam und entsprechend antriebszäh ist der Mercedes C 350e im Ecomodus unterwegs. Hier regelt die intelligente Bordelektronik bei eingeschalteter Zielführung des Navigationssystems unter anderem, dass die C-Klasse in Innenstädten bevorzugt rein elektrisch vorankommt. Echten Fahrspaß mit entsprechender Beschleunigung und Ausnutzen der fast 280 PS empfindet man erst ab dem Sportmodus, wenn alle dynamische Enthaltsamkeit vergessen ist, der Verbrauch sich nach wie vor angenehm zügelt und mit fünf bis sechs Litern auf Dieselniveau liegt.
Die Fahrleistungen sind überhaupt völlig anders, als der Klang des seelenlosen Vierzylinders vermuten lässt. Mit 0 auf Tempo 100 in 5,9 Sekunden und einer abgeregelten Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h erfüllt die knapp 1,8 Tonnen schwere C-Klasse trotz Übergewichts sogar sportlichste Ansprüche. Rein elektrisch lässt sich nicht nur eine Strecke von 31 Kilometern zurücklegen, sondern auch maximal 130 km/h schnell fahren. Der Lithium-Ionen-Akku mit einem Energiegehalt von 6,38 kWh lässt sich hier je nach Stromversorgung in 1,5 bis drei Stunden oder durch den Verbrennungsmotor während der Fahrt wieder aufladen. Der Plug-In-freundliche Normverbrauch liegt bei 2,1 bis 2,4 Litern Super, was einem CO2-Ausstop von 48 bis 54 Gramm / km entspricht.
Schmerzhaft macht sich allein die Einschränkung des Kofferraums bemerkbar. Der schluckt durch den unter ihm in einem crashsicheren Kasten verbauten Akku inkl. Wasserkühlung gerade noch 335 Liter, fast 150 Liter weniger als die Normalversion. Immerhin blieb die Zuladung mit 525 Kilogramm hoch genug. Im dieselverliebten Europa wird sich die Nachfrage nach den Plug-In-Versionen der Mercedes C-Klasse im Rahmen halten. Der Basispreis des Mercedes C 350e liegt bei 50.961 Euro; rund 7.000 Euro über dem C 250d, der mit seinen 204 PS und 500 Nm knapp 4,5 Liter Diesel verbraucht. Die ebenfalls erhältliche Kombiversion des C 350e T kostet 52.627 Euro. Die Basisausstattung des hybriden Doppelpacks ist trotz des üppigen Preises dünn. So sind die Zwillinge zwar mit Luftfederung und einer Vorklimatisierung ausgestattet, strahlen jedoch nach wie vor aus betagten Halogen-Augen und lassen sich auch die zahlreichen Komfort und Assistenzsystem nach wie vor teuer extra bezahlen.
Es hätte alles so schön werden können. BMW bringt seinen Plug-In-Hybriden im 3er BMW erst Ende des Jahres und auch Audi wird seine Steckerlösung erst nach der Vorstellung des neuen A4 herausbringen können. Macht unter dem Strich einen Daimler-Vorsprung durch Technik von mehr als einem halben Jahr zur direkten Konkurrenz. Selbst der hybride VW Passat GTE stromert erst im Sommer. Doch dann drehte sich das Blatt. Die Benzinpreise fielen zum Jahreswechsel ins bodenlose und jetzt, da die ersten Plug-In-Modelle auf die internationalen Märkte kommen, gibt es für die weltweiten Kunden kaum einen Grund, den Kraftstoffverbrauch in den Fokus des Kaufinteresses zu stellen. Und in China, wo die C-Klasse als Langversion mit Plug-In-Hybrid ebenfalls die Konkurrenz düpieren sollte, wurden kurzfristig die nationalen Anforderungen erhöht. Um maximale Förderungen zu bekommen, muss eine Hybridversion rein elektrisch mindestens 50 Kilometer zurücklegen können. Der Mercedes C 350e schafft ebenso wie die hybride S-Klasse knapp mehr als 30 Kilometer.
"Wir haben von den neuen, erhöhten Anforderungen in China erst sehr spät erfahren", räumt C-Klasse-Projektleiter Christian Früh ein, "wir werden daher erst zur Modellpflege mit dieser Reichweite nachlegen können." Kein leichter Start daher für die hybride C-Klasse, die im Fahrbetrieb genauso unauffällig und souverän ist, wie im Straßenverkehr. Der ernüchternd tönende Zweiliter-Turbobenziner mit seinen 155 kW / 211 PS und 350 Nm arbeitet derart zurückhaltend mit dem 60 Kilowatt starken Elektromodul im Getriebetunnel zusammen, als wäre die Kombination aus Verbrenner und E-Antrieb eine natürliche Symbiose. In leicht undurchsichtigen vier Betriebsmodi und fünf Fahrprogrammen bahnt sich die 4,87 Meter lange C-Klasse mit einer üppigen Gesamtleistung von 205 kW / 279 PS und mächtigen 600 Nm Drehmoment ambitioniert ihren Weg. Das Spektrum zwischen betont kraftvoll und maximal effizient ist groß.
Wer rein elektrisch unterwegs sein will, muss den Modus allerdings manuell am Mitteltunnel anwählen oder ganz behutsam mit dem Gasfuß umgehen; sonst schaltet sich insbesondere bei den hügeligen Straßen von San Francisco allzu schnell der Verbrennungsmotor ein, dessen lieblos blecherner Klang einer koreanischen Mittelklasselimousine aus den 90ern alle Ehre gemacht hätte. Besonders sparsam und entsprechend antriebszäh ist der Mercedes C 350e im Ecomodus unterwegs. Hier regelt die intelligente Bordelektronik bei eingeschalteter Zielführung des Navigationssystems unter anderem, dass die C-Klasse in Innenstädten bevorzugt rein elektrisch vorankommt. Echten Fahrspaß mit entsprechender Beschleunigung und Ausnutzen der fast 280 PS empfindet man erst ab dem Sportmodus, wenn alle dynamische Enthaltsamkeit vergessen ist, der Verbrauch sich nach wie vor angenehm zügelt und mit fünf bis sechs Litern auf Dieselniveau liegt.
Die Fahrleistungen sind überhaupt völlig anders, als der Klang des seelenlosen Vierzylinders vermuten lässt. Mit 0 auf Tempo 100 in 5,9 Sekunden und einer abgeregelten Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h erfüllt die knapp 1,8 Tonnen schwere C-Klasse trotz Übergewichts sogar sportlichste Ansprüche. Rein elektrisch lässt sich nicht nur eine Strecke von 31 Kilometern zurücklegen, sondern auch maximal 130 km/h schnell fahren. Der Lithium-Ionen-Akku mit einem Energiegehalt von 6,38 kWh lässt sich hier je nach Stromversorgung in 1,5 bis drei Stunden oder durch den Verbrennungsmotor während der Fahrt wieder aufladen. Der Plug-In-freundliche Normverbrauch liegt bei 2,1 bis 2,4 Litern Super, was einem CO2-Ausstop von 48 bis 54 Gramm / km entspricht.
Schmerzhaft macht sich allein die Einschränkung des Kofferraums bemerkbar. Der schluckt durch den unter ihm in einem crashsicheren Kasten verbauten Akku inkl. Wasserkühlung gerade noch 335 Liter, fast 150 Liter weniger als die Normalversion. Immerhin blieb die Zuladung mit 525 Kilogramm hoch genug. Im dieselverliebten Europa wird sich die Nachfrage nach den Plug-In-Versionen der Mercedes C-Klasse im Rahmen halten. Der Basispreis des Mercedes C 350e liegt bei 50.961 Euro; rund 7.000 Euro über dem C 250d, der mit seinen 204 PS und 500 Nm knapp 4,5 Liter Diesel verbraucht. Die ebenfalls erhältliche Kombiversion des C 350e T kostet 52.627 Euro. Die Basisausstattung des hybriden Doppelpacks ist trotz des üppigen Preises dünn. So sind die Zwillinge zwar mit Luftfederung und einer Vorklimatisierung ausgestattet, strahlen jedoch nach wie vor aus betagten Halogen-Augen und lassen sich auch die zahlreichen Komfort und Assistenzsystem nach wie vor teuer extra bezahlen.
Testwertung
Quelle: Autoplenum, 2015-03-19
Getestete Modelle
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