Audi A3 Sportback im Test: Mehr als nur zwei Türen zusätzlich
Testbericht
Monaco, 14. November 2012 - Es geht bergauf. Die Serpentinenstraßen sind schmal. Eine enge Kurve jagt die nächste. Und ich habe alle Hände voll zu tun: Gas geben, anbremsen, runterschalten, einlenken und wieder Gas geben. So setzt sich das Spiel permanent fort. In den französischen Seealpen kann man ein Auto auf Herz und Nieren testen. Und dabei muss es sich nicht um einen Sportwagen handeln, es kann auch der neue Audi A3 Sportback mit Einstiegsmotorisierung sein. Länger und größerer Kofferraum Ab Februar 2013 gesellt sich zum Dreitürer der jüngsten A3-Auflage der fünftürige Sportback. Der ist immens wichtig für die kompakte Audi-Baureihe. Jeder zweite A3 wird als Fünftürer verkauft, in Deutschland entscheiden sich gar zwei von drei Käufern für den Sportback. Der Namenszusatz "Sportback" verrät, dass hier mehr passiert ist, als einfach zwei zusätzliche Türen einzubauen. Die Karosserie wurde um immerhin sieben Zentimeter auf jetzt 4,31 Meter gestreckt, der Radstand ist um dreieinhalb Zentimeter gewachsen. Daraus resultieren mehr Platz im Fond und ein größerer Kofferraum. Während der dreitürige A3 eher für Singles und Paare konzipiert ist, soll der praktischere Sportback auch Familien ansprechen. Für die hinteren Passagiere gibt es viel Kopf- und passable Beinfreiheit. Der gut zugängliche Kofferraum fasst statt 365 bis 1.100 Liter im Dreitürer jetzt 380 bis 1.220 Liter. Praktisch sind der serienmäßige Ladeboden, der sich auf zwei Ebenen einsetzen lässt, sowie zwei "Haltenasen", auf denen sich der hochgeklappte Boden arretieren lässt, um beide Hände frei zu halten. Premium-InterieurDas Cockpit mit leicht zum Fahrer geneigter Mittelkonsole, kreisrunden Lüftungsdüsen und bequemen Sitzen ist - wie bei der Marke mit den vier Ringen nicht anders zu erwarten - hinsichtlich Verarbeitung und Materialqualität top. Gut gefällt zudem die puristische, übersichtliche Gestaltung: Es gibt nur wenige, dafür gut positionierte Schalter. Eher in der Ober- als in der Kompaktklasse würde man die neueste Generation des Multimediasystems MMI Navigation Plus vermuten. Die Bedienung über einen Dreh-Drück-Knopf und einige feststehende Tasten wurde im Vergleich zu anderen Modellreihen leicht überarbeitet. Der Siebenzoll-Monitor fährt elegant aus der Armaturentafel aus. Ein Touchpad auf dem Dreh-Drück-Knopf ermöglicht das Aufmalen einzelner Buchstaben mit dem Finger, etwa zur Eingabe eines Navigationsziels, oder das Verschieben der Karte à la iPhone.
Antrieb: | Frontantrieb |
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Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | Schaltgetriebe |
Motor Bauart: | Reihen-Ottomotor mit Turboaufladung |
Hubraum: | 1.197 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 77 kW (105 PS) bei 5.000 UPM |
Drehmoment: | 175 Nm bei 1.400 bis 4.000 UPM |
Erst durch den Fünftürer ist der neue Audi A3 richtig angekommen. Auch künftig ist davon auszugehen, dass sich zwei Drittel der deutschen Käufer für den Sportback entscheiden werden. Für lediglich 900 Euro Aufpreis bietet er mehr Platz und mehr Nutzwert als der Dreitürer. Zumindest das Angebot an technischen Raffinessen ist lobenswert. Wie hoch die Einbauraten für das teure Multimediasystem und die zahlreichen Assistenten tatsächlich sein werden, bleibt dann aber abzuwarten.