Renault Fluence 1.6 16V 110 im Test: Preiswerter Rabauke
Testbericht
Haar, 5. April 2012 - Opel Rekord, Ford Taunus, Wartburg 353: Ende der 1970er-Jahre waren Stufenheck-Autos omnipräsent. Und heute? Unterhalb der Mittelklasse spielt diese Karosserieform kaum noch eine Rolle. VW Jetta oder Mazda 3 heißen die letzten Mohikaner. Mit dabei ist auch der Renault Fluence.
Der packt was ein
Mit Nachdruck unterstreicht Renault, dass es sich beim in der Türkei gebauten Fluence keineswegs um einen simplen Mégane mit Stufenheck handelt. Das mag man sehen, wie man will, zumindest von vorne ist eine gewisse Nähe zum Mégane vorhanden. Insgesamt gibt sich der Fluence aber angenehm eigenständig, vom Stuhl reißt die Optik jedoch keinen. Bei Limousinen schätzen die Kunden vornehmlich die inneren Werte. Hier kann der Fluence einiges bieten: In den Kofferraum passen im Normalzustand üppige 530 Liter, bei Mehrbedarf müssen jedoch sowohl Lehnen als auch Sitzflächen umständlich vorgeklappt werden. Ein weiterer Kritikpunkt: Beim Öffnen schnellt der Heckdeckel nach oben, muss aber danach per Hand in die Senkrechte gedrückt werden.
Rabauke unter der Haube
Im Innenraum werden die Passagiere von relativ schlicht wirkenden Kunststoffen empfangen, die aber solide verarbeitet sind. Abzüge gibt es für das optional erhältliche TomTom-Navi: Es muss umständlich per Fernbedienung programmiert werden. Rätselhaft ist auch, warum der Tempomat durch einen Knopf zwischen den Vordersitzen aktiviert wird. Apropos Sitze: Sie machen mit ihrer unbequemen Ausformung im Rückenbereich auf längeren Strecken keine Freude. Allerdings möchte man mit dem Einstiegs-Benziner unter der Haube des Fluence auch nicht wirklich Kilometer fressen. Ab Tempo 100 respektive 3.000 Umdrehungen klingt der 110 PS starke Motor knurrig und belästigt die Insassen mit dröhnender Soundkulisse, ohne dafür angemessenen Durchzug zu bieten. Mit dafür verantwortlich ist das recht kurz übersetzte Fünfgang-Schaltgetriebe. Der dazugehörige Knüppel rastet unexakt ein, speziell der Rückwärtsgang muss mit Nachdruck eingelegt werden.
Pluspunkte beim Preis
Sieht es also düster aus für den Fluence? Zum Glück nicht ganz, denn es gibt noch den Blick in die Preisliste. In der Grundausstattung "Expression" rief Renault bislang 18.190 Euro auf. Inklusive sind dann bereits eine Klimaanlage, vier elektrische Fensterheber, ein CD-Radio und ein Tempomat. Renault bietet den Fluence künftig aber nur noch in der reichhaltigen Ausstattung "Sportway" an. Diese startet bei 20.990 Euro und umfasst Seriendetails wie eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, beheizbare Vordersitze, ein schlüssellose Zugangs- und Startsystem, einen Tempomat sowie ein CD-Radio mit MP3-Funktion und AUX-IN-Anschluss für externe Musikträger. Ebenfalls ab Werk an Bord sind hier ein Licht- und Regensensor, eine Einparkhilfe hinten sowie elektrisch einstell-, beheiz- und anklappbare Außenspiegel.
Technische Daten
Antrieb: | Frontantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 5 |
Getriebe: | Schaltgetriebe |
Motor Bauart: | Benziner in Reihenform |
Hubraum: | 1.598 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 81 kW (110 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 151 Nm bei 4.250 UPM |
Preis
Neupreis: 20.990 € (Stand: April 2012)Fazit
Wer ausschließlich auf den Preis oder das Raumangebot schaut, könnte mit dem Einstiegs-Fluence glücklich werden. Alle anderen, denen auch an Fahrkomfort und Spritzigkeit gelegen ist, sollten mindestens zu anderen Motoren greifen. Eine bessere Besetzung wäre der Stufenheck-Renault als Dacia-Topmodell mit entsprechendem Preis.Testwertung
Quelle: auto-news, 2012-04-05
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