Renault Fluence Z.E. - Der Trick mit dem Akku-Abo (Kurzfassung)
Die hohen Anschaffungskosten für ein Elektroauto schrecken viele potentielle Kunden ab. Renault hat bei seinem neuen Fluence Z.E nun eine eigenwillige Lösung für dieses Problem gefunden: Kunden können die kompakte Stufenhecklimousine zum relativ günstigen Preis von 25.690 Euro kaufen – allerdings ohne Batterie. Den Stromspeicher gibt es als Miet-Akku dazu.
Abhängig von Vertragslaufzeit und jährlicher Fahrleistung fallen dann monatliche Kosten zwischen 82 Euro und 168 Euro an. Der Fluence-Fahrer muss sich im Gegenzug keine Sorgen um Lebensdauer und Recycling machen. Die 22 kWh-Lithium-Ionen-Batterie ist das Kernstück des kompakten Viertürers. Voll geladen bietet sie im Normzyklus eine Reichweite von 185 Kilometern, zurückhaltende Fahrer sollen laut Hersteller aber auch gut 200 Kilometer weit kommen. Zumindest, wenn sie die Höchstgeschwindigkeit von 135 km/h nicht allzu oft ausreizen.
Flottes Beschleunigen aus dem Stand hingegen liegt in der Natur des Franzosen. Die volle Schubkraft von 226 Nm steht bereits vom Start weg zur Verfügung und lässt den Fünfsitzer in knapp 4,1 Sekunden auf 50 km/h spurten. Danach wird es allerdings zäh, Tempo 100 ist erst nach 13,7 Sekunden erreicht. Punkten will der elektrische Renault aber vor allem mit niedrigen Betriebskosten. 100 Kilometer Fahrt sollen nur rund 2,50 Euro kosten, Versicherung und Wartung sollen knapp 20 Prozent billiger sein als bei konventionell motorisierten Autos.
Geladen werden die Lithium-Ionen-Akkus der Limousine innerhalb von sechs bis acht Stunden an öffentlichen Ladesäulen oder in der eigenen Garage. Dafür muss allerdings eine 860 Euro teure Wandbox geordert werden. Das Laden an der normalen Steckdose ist im Notfall ebenso möglich, dauert aber zehn bis zwölf Stunden. Außerdem muss dafür ein 400 Euro teures Kabel über die Zubehörliste geordert werden. Insgesamt umfasst die Ausstattung aber bereits in der Basisversion das Wichtigste. An Bord sind unter anderem Navigationsgerät, Zwei-Zonen-Klimaautomatik und sechs Airbags.
Abstriche müssen aber bei der Alltagstauglichkeit gemacht werden. Auch wenn der Fluence Z.E. mit 4,75 Metern sogar das Mittelklassemodell Laguna überragt, ist er so eher Stadtwagen als Überlandauto. Fünf Passagiere haben bequem Platz, dafür mangelt es an Gepäckraum. Da die Akkus hinter den Rücksitzen untergebracht sind, schrumpft der Kofferraum auf Kleinwagenmaße. 300 Liter sind nur wenig mehr als in Renaults Clio bei voller Bestuhlung zur Verfügung stehen.
Als Familienauto eignet sich das erste E-Modell der Marke also eher weniger. Renault rechnet daher auch mit einem überwiegenden Anteil von gewerblichen Kunden. Rund 70 Prozent der Verkäufe sollen auf Flottenbetreiber, lediglich 30 Prozent auf Privatkunden entfallen. Wer sich von diesen jedoch trotzdem für einen Fluence entscheidet, muss zumindest nicht auf die Urlaubsfahrt mit dem Auto verzichten. Da die Elektro-Limousine wohl nur für Nahziele geeignet wäre, erhalten Besitzer spezielle Renault-Spartarife bei mehreren großen Autovermietern.
Wer ein Auto mit Diesel- oder Ottomotor kauft, bekommt den Tank immer dazu. Bei Elektromobilen ist das anders – zumindest, wenn sie von Renault sind.
Quelle: Autoplenum, 2011-10-25
auto-reporter.net, 2014-01-21
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