Großer sauberer Stern: Der Mercedes ML 450 Hybrid im Test
Testbericht
New York, 16. April 2009 - Aus den Gullys steigt unablässig weißer Dampf auf, Menschenmassen schieben sich hektisch unter den Leuchtreklamen des Times Square durch und wir stehen mit unserem Mercedes ML 450 Hybrid im Dauerstau. Das große SUV gibt es jetzt also auch mit Sprit sparendem Antrieb - dem wohl Kompliziertesten auf dem Fahrzeugmarkt. Wir haben in New York eine kleine Ausfahrt mit dem schwäbischen Technologie-Brocken gewagt. Höhere Effizienz Der ML 450 Hybrid arbeitet mit einer leistungsverzweigten "Two-Mode-Hybrid"-Technologie, dessen Antriebsarchitektur sowohl den reinen verbrennungsmotorischen als auch den kombinierten Betrieb ermöglicht. Sie basiert auf den Grundlagenarbeiten der "Global Hybrid Cooperation", ein Zusammenschluss der Firmen Daimler, BMW, GM und Chrysler. Die durchschnittliche Reichweite des ML 450 Hybrid beziffert Mercedes nach US-Messzyklus auf 22 Meilen per Gallone, umgerechnet auf den Verbrauch rund 10,7 Liter pro 100 Kilometer. In der Stadt fließen 11,2 Liter Kraftstoff aus dem Tank. Unser Beifahrer, Mercedes Ingenieur Michael Weiss, seines Zeichens strategischer Projektleiter für den ML-Hybriden, erklärt uns: "Nach europäischem Messzyklus wird der Verbrauch durchschnittlich bei 8,0 Liter pro hundert Kilometer liegen." Die theoretische Reichweite gibt er mit 850 Kilometer. Mit der Einstufung als "Super Ultra Low Emission Vehicle" (SULEV) erfüllt das Fahrzeug die zurzeit strengste US-Abgasnorm für Autos mit Verbrennungsmotor. Zwei Elektromotoren an Bord Unter der optisch unveränderten ML-Hülle kommen drei Motoren zum Einsatz: als Verbrennungsaggregat ein Sechszylinder-Benziner mit 3,5 Liter Hubraum, der im Atkinson-Zyklus arbeitet. Die Grundidee dahinter ist die Verlängerung des Arbeitstaktes. Sie erfolgt in Relation zum Verdichtungstakt über eine variable Ventilsteuerung. Der Ottomotor leistet 279 PS und erzeugt ein maximales Drehmoment von 350 Newtonmeter. Hinzu kommen zwei Elektromotoren mit einer Power von 62 und 60 Kilowatt, die zwischen 235 und 260 Newtonmeter Drehmoment liefern. Die Systemleistung des ML 450 Hybrid gibt Mercedes mit 340 PS an, zudem liegen maximal 517 Newtonmeter Drehmoment an.
Leistungsverzweigter Vollhybrid Kernstück des Two-Mode-Hybridantriebs im ML ist die Getriebeeinheit mit den zwei kompakten Elektromotoren, drei Planetenradsätzen und vier Kupplungen. Diese Konfiguration erlaubt eine Leistungsverzweigung in einen elektrischen und einen mechanischen Pfad. Bei steigenden Motorlasten und in höheren Geschwindigkeiten verschiebt die Two-Mode-Technologie die Leistungsübertragung variabel vom elektrischen bis hin zum mechanischen Antriebszweig. Dadurch können laut Hersteller kompaktere Elektromotoren eingesetzt werden. Kraft für jeden Anlass Durch die Ansteuerung der vier Kupplungen werden die elektrische und verbrennungsmotorische Antriebskraft je nach Fahrsituation über vier feste Übersetzungen und zwei elektrisch variable Übersetzungen (ECVT) auf alle vier Räder des permanenten Allradantriebs verteilt. Je nach Fahrerweise stehen verschiedene Strategien automatisch zur Verfügung: Der erste ECVT-Modus arbeitet beim Anfahren oder im unteren Geschwindigkeitsbereich bis zum zweiten festen Gang. In höheren Geschwindigkeitsbereichen kommt der ECVT-2-Modus zum Einsatz. Hier wird von der Elektronik abhängig vom optimalen Betriebspunkt ein kombinierter oder stufenlos variabler Modus gewählt. Im ersten und dritten festen Gang arbeiten beide Elektromotoren synchron und stellen entweder Energie für das Beschleunigen (Boosten) zur Verfügung oder speichern die Brems- und Schubenergie (Rekuperation). Im zweiten und vierten festen Gang steht ein E-Motor für das Boosten, der andere für die Rekuperation bereit. Beeindruckt im Stadtverkehr Endlich haben haben wir ein paar Seitenstraßen gefunden, die nicht verstopft sind vom abendlichen Stau Richtung Lincoln Tunnel. Wir treten aufs Gaspedal und der Wagen zieht spielend los - die Drehmomente der Elektromotoren liegen eben schon ab der ersten Umdrehung an. Dann lassen wir den Wagen gleiten, lautlos streifen wir durch die Häuserschluchten, der rein elektrische Antrieb hat den Vortrieb übernommen. Von den vielfältigen Getriebe-Modi bekommen wir nichts mit, sauber arbeitet sich die Technik durch die Regelmechanismen. Beim Bremsen wandert laut Navi-Bildschirmanzeige Energie zurück in die Batterie.
Batterie an Bord Im ML 450 Hybrid wird die elektrische Energie in einer 83 Kilogramm schweren, flüssigkeitsgekühlten Hochvoltbatterie auf Nickelmetallhydrid-Basis gespeichert. Der Akku mit einer Spannung von 288 Volt besteht aus 24 Modulen und 240 Zellen. Die elektrische Leistung beträgt 45 Kilowatt, die Kapazität 2,4 Kilowattstunden. Ein rein elektrisches Fahren ist beim Rangieren und im "Traffic Jam"-Feature (zu deutsch Verkehrsstau) möglich. Bei Letzterem wird ein Stop-and-go-Betrieb auch bei niedrigem Batterie-Ladestatus ermöglicht. Die Strom-Reichweite hängt vom Ladezustand der Batterie ab, maximal sind im E-Modus zwei Kilometer möglich. Der ML 450 Hybrid beschleunigt in 7,8 Sekunden auf 60 Meilen pro Stunde (96 km/h), die Höchstgeschwindigkeit beträgt 210 km/h. Mopeds versenken Die Straßen in Manhattan sind in einem erbarmungswürdigen Zustand. Schlaglöcher, in denen beinahe Mopeds verschwinden könnten, wechseln sich ab mit Schlaglöchern, in den beinahe Mopeds verschwinden könnten. Aber unser Hybrid kommt damit zurecht, federt und dämpft nicht schlechter als seine Modellbrüder mit reinem Verbrennungsantrieb. Auch in Sachen Lenkung, Bremsen und Innenraumplatz müssen wir keine Abstriche hinnehmen. Nur die Anhängelast wurde etwas reduziert, geht von 3.500 auf 2.250 Kilogramm runter. Exklusiv für die Staaten Die Hybridvariante des ML bleibt zunächst ausschließlich den USA vorbehalten, ob und wann das Fahrzeug zu uns kommen wird, ist noch offen. Laut Angaben von Mercedes wird der Preis auf dem Niveau eines vergleichbaren Achtzylinders liegen. Zum Vergleich: In Deutschland wird ein entsprechender ML 500 für 72.174 Euro angeboten.
Leistungsverzweigter Vollhybrid Kernstück des Two-Mode-Hybridantriebs im ML ist die Getriebeeinheit mit den zwei kompakten Elektromotoren, drei Planetenradsätzen und vier Kupplungen. Diese Konfiguration erlaubt eine Leistungsverzweigung in einen elektrischen und einen mechanischen Pfad. Bei steigenden Motorlasten und in höheren Geschwindigkeiten verschiebt die Two-Mode-Technologie die Leistungsübertragung variabel vom elektrischen bis hin zum mechanischen Antriebszweig. Dadurch können laut Hersteller kompaktere Elektromotoren eingesetzt werden. Kraft für jeden Anlass Durch die Ansteuerung der vier Kupplungen werden die elektrische und verbrennungsmotorische Antriebskraft je nach Fahrsituation über vier feste Übersetzungen und zwei elektrisch variable Übersetzungen (ECVT) auf alle vier Räder des permanenten Allradantriebs verteilt. Je nach Fahrerweise stehen verschiedene Strategien automatisch zur Verfügung: Der erste ECVT-Modus arbeitet beim Anfahren oder im unteren Geschwindigkeitsbereich bis zum zweiten festen Gang. In höheren Geschwindigkeitsbereichen kommt der ECVT-2-Modus zum Einsatz. Hier wird von der Elektronik abhängig vom optimalen Betriebspunkt ein kombinierter oder stufenlos variabler Modus gewählt. Im ersten und dritten festen Gang arbeiten beide Elektromotoren synchron und stellen entweder Energie für das Beschleunigen (Boosten) zur Verfügung oder speichern die Brems- und Schubenergie (Rekuperation). Im zweiten und vierten festen Gang steht ein E-Motor für das Boosten, der andere für die Rekuperation bereit. Beeindruckt im Stadtverkehr Endlich haben haben wir ein paar Seitenstraßen gefunden, die nicht verstopft sind vom abendlichen Stau Richtung Lincoln Tunnel. Wir treten aufs Gaspedal und der Wagen zieht spielend los - die Drehmomente der Elektromotoren liegen eben schon ab der ersten Umdrehung an. Dann lassen wir den Wagen gleiten, lautlos streifen wir durch die Häuserschluchten, der rein elektrische Antrieb hat den Vortrieb übernommen. Von den vielfältigen Getriebe-Modi bekommen wir nichts mit, sauber arbeitet sich die Technik durch die Regelmechanismen. Beim Bremsen wandert laut Navi-Bildschirmanzeige Energie zurück in die Batterie.
Batterie an Bord Im ML 450 Hybrid wird die elektrische Energie in einer 83 Kilogramm schweren, flüssigkeitsgekühlten Hochvoltbatterie auf Nickelmetallhydrid-Basis gespeichert. Der Akku mit einer Spannung von 288 Volt besteht aus 24 Modulen und 240 Zellen. Die elektrische Leistung beträgt 45 Kilowatt, die Kapazität 2,4 Kilowattstunden. Ein rein elektrisches Fahren ist beim Rangieren und im "Traffic Jam"-Feature (zu deutsch Verkehrsstau) möglich. Bei Letzterem wird ein Stop-and-go-Betrieb auch bei niedrigem Batterie-Ladestatus ermöglicht. Die Strom-Reichweite hängt vom Ladezustand der Batterie ab, maximal sind im E-Modus zwei Kilometer möglich. Der ML 450 Hybrid beschleunigt in 7,8 Sekunden auf 60 Meilen pro Stunde (96 km/h), die Höchstgeschwindigkeit beträgt 210 km/h. Mopeds versenken Die Straßen in Manhattan sind in einem erbarmungswürdigen Zustand. Schlaglöcher, in denen beinahe Mopeds verschwinden könnten, wechseln sich ab mit Schlaglöchern, in den beinahe Mopeds verschwinden könnten. Aber unser Hybrid kommt damit zurecht, federt und dämpft nicht schlechter als seine Modellbrüder mit reinem Verbrennungsantrieb. Auch in Sachen Lenkung, Bremsen und Innenraumplatz müssen wir keine Abstriche hinnehmen. Nur die Anhängelast wurde etwas reduziert, geht von 3.500 auf 2.250 Kilogramm runter. Exklusiv für die Staaten Die Hybridvariante des ML bleibt zunächst ausschließlich den USA vorbehalten, ob und wann das Fahrzeug zu uns kommen wird, ist noch offen. Laut Angaben von Mercedes wird der Preis auf dem Niveau eines vergleichbaren Achtzylinders liegen. Zum Vergleich: In Deutschland wird ein entsprechender ML 500 für 72.174 Euro angeboten.
Technische Daten
Antrieb: | Allradantrieb |
---|---|
Motor Bauart: | Atkinson-Ottomotor |
Hubraum: | 3.498 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 6 |
Leistung: | 205 kW (279 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 350 Nm bei 3.000-5.500 UPM |
Fazit
Mercedes gewöhnt dem SUV das Saufen ab. Dank komplizierter Technik ist der dicke ML 450 Hybrid sowohl im Stadtverkehr als auch auf dem Highway spritsparend unterwegs, was ein Novum darstellt.Das Platzangebot bleibt gleich, die Fahrleistungen des Sechszylinder-Wagens liegen nur ganz gering unter denen des achtzylindrigen ML 500. Aber europäische Kunden werden mit Diesel-Modellen vorlieb nehmen müssen - der Hybrid bleibt dem nach wie vor Selbstzünder-scheuen Amis vorbehalten.
Quelle: auto-news, 2009-04-15
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