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Testbericht

12. Juni 2006
München, 13. Juni 2006 – Seit seiner Einführung im Jahr 1992 hat sich der Jeep Grand Cherokee einen festen Platz unter den großen SUVs erkämpft. Obwohl die Platzhirsche in diesem Segment BMW X5, Mercedes M-Klasse und VW Touareg heißen, sollte man den großen Jeep nicht vergessen. Seit kurzem ist der Amerikaner auch mit Diesel erhältlich. Wir haben den 3.0 CRD für Sie getestet. Mercedes-Diesel im Offroad-Jeep Der Dreiliter-Diesel gehört zur neuesten Dieselgeneration des DaimlerChrysler-Konzerns. Etwas anders abgestimmt, arbeitet der gleiche Sechszylinder auch im Mercedes ML 320 CDI. Das 218 PS starke Aggregat besitzt einen Turbolader mit variabler Geometrie. Dadurch steht das maximale Drehmoment von üppigen 510 Newtonmetern bereits bei 1.600 U/min an. In der Praxis spürt man schon fast ab Leerlaufdrehzahl einen enormen Schub. Die Common-Rail-Einspritzung mit Piezodüsen machen den Motor darüber hinaus schön leise. Ein Partikelfilter wird optional angeboten werden. Verbesserte Fünfgang-Automatik Während der Motor zu den neuesten Aggregaten von Mercedes gehört, baut Jeep beim Getriebe auf eine technisch weniger aufwendige Lösung als die Sternmarke. Während die M-Klasse mit der Siebengang-Automatik 7G-Tronic ausgerüstet wird, arbeitet der Grand Cherokee mit einer Fünfgang-Automatik. Im Dieselmodell wird eine gegenüber den anderen Grand-Cherokee-Versionen verbesserte Variante eingesetzt. Wer will, kann am Wahlhebel auch manuell schalten.

Etwas langsamer als ML 320 CDI So ausgestattet, sprintet das SUV in 9,0 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h. Den Verbrauch gibt Jeep mit 10,2 Litern an. Bei unseren Testfahrten floss mit 11,8 Litern mehr Sprit. Bei allen drei Daten, also Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit und Verbrauch, schneidet der ML 320 CDI etwas besser ab. Der ähnlich motorisierte BMW X5 3.0d kann hier ebenfalls glänzen – vor allem beim Verbrauch: Der X5 3.0d kommt nach Werksangabe mit nur 8,6 Litern aus. Fähiger Allradantrieb Der Grand Cherokee hat einen permanenten Allradantrieb, der ihn für schweres Gelände qualifiziert. So besitzt er drei Differenzialsperren: eine am Mittendifferenzial und zwei an den Achsdifferenzialen. Die M-Klasse hat dagegen sogar mit dem optionalen Offroadpaket nur zwei Differenzialsperren – eines am Mittendifferenzial und eines am Hinterachsdifferenzial. Das Jeep-System ist außerdem sehr variabel: Fast 100 Prozent der Antriebskraft kann an jedes beliebige Rad geleitet werden. So kommt das Fahrzeug auch dann noch aus dem Dreck, wenn nur noch ein einziges Rad greift. Normalerweise gelangen 48 Prozent der Kraft nach vorne, der Rest nach hinten.

Starrachse hinten Das Fahrwerk ist ebenfalls eher auf den Offroadeinsatz ausgerichtet. Während die meisten SUVs – darunter auch die M-Klasse – Einzelradaufhängungen haben, besitzt der Grand Cherokee diese nur vorne, hinten hat er eine Starrachse. Auf der Straße wirkt sich dies aber nicht merklich auf das Fahrverhalten aus. Das Fahrwerk ist deutlich komfortabler als etwa beim BMW X5 und kommt besser mit Unebenheiten zurecht. Dafür kann man mit dem sportlich-straffen X5 schneller über die Autobahn brettern.

Gute Abmessungen fürs Gelände Die Bodenfreiheit beträgt gute 20,8 Zentimeter. Dieser Wert und auch die Böschungswinkel von 34 Grad vorn und 27 Grad hinten sind ordentlich: Mercedes M-Klasse oder sogar der Hardcore-Offroader G-Klasse bieten auch nicht mehr. Wer mehr braucht, sollte sich den Land Rover Defender 90 Station Wagon ansehen – der bringt es auf eine Bodenfreiheit von fast 23 Zentimetern und bietet rund 50 Grad Böschungswinkel vorne wie hinten. Edle Instrumente mit Chromringen Das Design des Grand Cherokee weckt zwar keine überstarken Emotionen wie etwa der schicke 300C von der Partnermarke Chrysler, doch es gefällt. Die sieben senkrechten Grillstreben erinnern an den Klassiker Willys Jeep. Der Rest jedoch ist deutlich runder als bei Offroadern der harten Schule. Im Innenraum gibt sich das SUV ebenfalls recht zivil. So hat der Amerikaner recht zierliche, edel wirkende Instrumente. Nicht ganz so geglückt finden wir das Lenkrad mit seinem fast rechteckigen Pralltopf aus Plastik. Ansonsten findet sich bei der von uns gefahrenen Ausstattung Limited Holz in der Mittelkonsole und an den Türinnenseiten. Die Sitze bieten den klassentypisch geringen Seitenhalt. Der Kofferraum bietet 987 bis 1.909 Liter Stauraum. Der kleinere Wert steht für die dachhohe Beladung bei fünfsitziger Konfiguration. Der normalerweise angegebene Wert für die Beladung bis zur Fensterlinie dürfte bei etwa der Hälfte liegen. Damit liegt der Grand Cherokee zwischen seinen Premiumkonkurrenten: Die M-Klasse bietet 500 bis 2.050 Liter, während der X5 nur 465 bis 1.550 Liter einladen kann. Ab 42.900 Euro Den Grand Cherokee 3.0 CRD gibt es in den zwei Versionen Laredo und Limited. Die Preise beginnen bei 42.900 Euro. Zur Ausstattung zählt schon beim Basismodell eine komplette Sicherheitsausrüstung inklusive ESP und sechs Airbags sowie auch eine ordentliche Portion Komfort. So hat der Laredo eine Klimaanlage und ein CD-Radio, einen Tempomat, ein Reifendruckkontrollsystem und elektrisch einstellbare Vordersitze. Zum Vergleich: Den Mercedes ML 320 CDI gibt es – bei ähnlicher Ausstattung – ab 49.532 Euro. Etwa ebenso viel zahlt man für den X5 3.0d. Damit ist der Jeep runde 6.000 Euro günstiger als die SUVs der deutschen Hersteller. (sl)
Technische Daten
Antrieb:permanenter Allradantrieb
Anzahl Gänge:5
Getriebe:Automatik
Motor Bauart:Turbodiesel-V-Motor, VTG-Lader, Common Rail, Piezo-Einspritzdüsen, DOHC
Hubraum:2.987
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:6
Leistung:160 kW (218 PS) bei UPM
Drehmoment:510 Nm bei 1.600 - 2.800 UPM
Fazit
Der Jeep Grand Cherokee wird erst durch den kräftigen Diesel wirklich fahrbar. Denn bei den beiden bisher angebotenen Benzinern musste man mit einem Verbrauch von rund 15 Litern Super rechnen. Im Vergleich dazu hören sich runde zehn Liter Diesel doch viel besser an. Doch der 3.0 CRD ist kein reines Sparmobil. Bei einer Sprintzeit von 9,0 Sekunden kann man sich kaum beschweren. Dass die ähnlich motorisierten Konkurrenten von Mercedes und BMW bei den Daten noch etwas besser aussehen, kann man verschmerzen. Denn den Jeep gibt es – über den Daumen gerechnet – für schlappe 6.000 Euro weniger.

Bei den von ausländischen Marken oft vernachlässigten Punkten ESP und Diesel-Partikelfilter patzt der Grand Cherokee ebenfalls nicht. So spricht kaum etwas gegen den US-Softroader. Noch nicht einmal das Image. Denn für ein Auto mit Geländefähigkeit kann der Name Jeep keine schlechte Empfehlung sein. (sl)
Testwertung
3.5 von 5

Quelle: auto-news, 2006-06-12

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