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Testbericht

24. Januar 2017

Frankfurt, 24. Januar 2017 - Als der Jeep Grand Cherokee im Jahr 1992 vorgestellt wurde, war er noch ein echtes Novum. Er war ein Geländewagen mit den Annehmlichkeiten sowie dem Fahrverhalten eines normalen Kombis und damit - den Wagoneer als Vorläufer einmal außen vor gelassen - das erste vollwertige SUV der Marke. Die Innovationen gingen dem Hersteller bis heute nicht aus. So war die seit 2010 erhältliche vierte Generation des Grand Cherokee das erste Jeep-Modell mit Luftfederung und verschiedenen Geländefahrmodi. Nach einem mittelschweren Facelift in 2013 (dazu kamen beispielsweise ein adaptiver Tempomat und ein neues Infotainmentsystem) stand für das Modelljahr 2017 nun eine weitere Überarbeitung an. Was der Grand Cherokee 25 Jahre nach der ersten Generation auf dem Kasten hat? Wir haben gleich drei neue 2017er-Varianten getestet: den geländegängigen "Trailhawk", den luxuriösen "Summit" und den verdammt schnellen "SRT".

Allgemeine Updates für das Modelljahr 2017

Die allgemeinen Optikveränderungen im Außen- wie auch im Innenbereich halten sich in Grenzen. Der Grill wurde etwas schmaler, die Frontschürze wurde abgeändert und mit LED-Tagfahrlichtern versehen. Die Achtgang-Automatik (welche bereits seit 2013 serienmäßig und sehr zufriedenstellend die Fahrstufen sortiert) erhielt einen neuen sowie etwas ergonomischeren Wählhebel und der 8,4-Zoll-Touchscreen mit den "uconnect"-Online-Diensten und einem Navigationssystem ist ebenfalls ohne Aufpreis an Bord - zumindest ab der zweiten Ausstattungslinie "Limited". Technisch bleibt alles wie gehabt. Lediglich die elektrohydraulische Lenkung wurde durch ein geschwindigkeitsabhängiges und rein elektrisches System ersetzt. Diese Änderung verbessert nicht nur das Feedback und die Präzision der Lenkung, es macht auch einen aktiven Lenkeingriff und damit einen Park- sowie einen Spurhalteassistenten möglich.

Fürs Gelände: Der "Trailhawk" … Teil 1

Beginnen wir unsere Testfahrten mit dem neuen "Trailhawk". Nach dem Renegade und dem Cherokee wird nun also auch das größte Jeep-SUV um eine Geländeversion erweitert. Bedeutet: Es gibt einen mattschwarzen Aufkleber für die Motorhaube, mattgraue Applikationen, andere 18-Zoll-Felgen mit kevlarverstärkter M+S-Bereifung, einen Unterfahrschutz, klimatisierte Leder-Velours-Sportsitze, rote Ziernähte, Reifenprofil-Fußmatten sowie das eine oder andere "Trailhawk"- beziehungsweise "Trail Rated"-Logo. Außerdem wird der Bordcomputer durch spezielle Offroad-Funktionen ergänzt. Wir steigen in das Modell mit dem kraftvollen 3,0-Liter-V6-Diesel samt 250 PS und 570 Newtonmeter. Bevor es auf den Offroad-Parcours geht, wird jetzt noch die serienmäßige "Quadra-Lift"-Luftfederung in die höchste der fünf Niveaustellungen gebracht (die Bodenfreiheit beträgt dann 270 anstatt 207 Millimeter) und die Geländeuntersetzung des permanenten "Quadra-Drive II"-Allradsystems aktiviert.

Fürs Gelände: Der "Trailhawk" … Teil 2
 
40 Minuten sind wir abseits befestigter Wege unterwegs. Es geht über gut ausgebaute Feldwege aber auch durch gefrorene Wassergräben, abschüssiges Unterholz und weitere Hindernisse, die die Böschungs- (35,8 Grad vorne, 29,5 Grad hinten) und Rampenwinkel (23,5 Grad) sowie den Bergabfahrassistent namens "Selec-Speed Control" fordern. Probleme? Fehlanzeige. Lediglich die Abmessungen (der Grand Cherokee ist 4,83 Meter lang, 1,94 Meter breit und je nach Fahrwerkstellung zwischen 1,79 und 1,80 Meter hoch) und der Wendekreis (11,6 Meter) stehen schwierigeren und engen Passagen ein wenig im Weg. Nach einer kurzen Eingewöhnung und dem einen oder anderen Rangiermanöver hat man aber auch diese geringfügigen Defizite gut im Griff. Einen Nachteil bekommt man mit dem "Trailhawk" aber nicht in den Griff: Die grobstollige Bereifung sorgt Onroad für akustisch etwas präsentere Abrollgeräusche.
 
Für den Boulevard: Der "Summit"
 
Sie wollen sowieso weniger ins Gelände und lieber eine Extraportion Luxus? Dann sollten Sie sich die Ausstattungs-Speerspitze "Summit" ansehen. Serienmäßiges und gut verarbeitetes Nappa-Leder überspannt hier das Armaturenbrett, die Mittelkonsole und die Türverkleidungen. Der Dachhimmel ist in Veloursleder gehüllt und die Ohren werden mit einem 7.3-Surround-System samt aktiver Geräuschunterdrückung verwöhnt. Ebenfalls ohne Aufpreis mit an Bord: adaptive Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Kurvenlicht. Der "Summit" in der Rundum-sorglos-Luxus-Ausstattung ist ab 70.100 Euro zu haben (dann mit dem 3,6-Liter-V6-Benziner und 290 PS). Wenn es der sparsamere Diesel sein soll, der übrigens ein wenig nach V8-Benziner klingt, müssen 2.800 Euro mehr investiert werden und wenn unter der Haube der geschmeidige 5,7-Liter-V8 mit 352 PS ans Werk darf, sind mindestens 78.900 Euro fällig. Der richtige Motor war für Sie noch nicht dabei? Dann gibt es eine weitere Möglichkeit ...
 
Für die Rennstrecke: Der "SRT" … Teil 1
 
Ja, Fliegen kann man dem Grand Cherokee nämlich auch … also fast, denn auch im Modelljahr 2017 gibt es wieder eine "SRT"-Version. Sie beinhaltet einen archaischen 6,4-Liter-V8-Saugbenziner, der seine 468 PS und 624 Newtonmeter Drehmoment über einen aktiven Allradantrieb (ohne Geländeuntersetzung) an alle vier Räder abgibt. Der variable Vierradantrieb und die 295er-Reifen bringen eine Menge Traktion und es ist wirklich erstaunlich, wie agil und zielgenau sich ein 2,4 Tonnen schweres US-SUV doch durch den kurvigen Taunus schmeißen lässt. Damit es dabei nicht allzu schaukelig zugeht, wird die komfortable Luftfederung durch ein System mit adaptiven Dämpfern und einer Bodenfreiheit von 201 Millimeter ersetzt.
 
Für die Rennstrecke: Der neue "SRT" … Teil 2
 
Und geradeaus? Wir aktivieren die Launch-Control (ja, auch so was gehört mittlerweile in jedes gute Performance-SUV) und öffnen die SRT-Anzeigen im Bordcomputer. Die Ampel zeigt grün und nachdem das Gaspedal den Fußraumboden berührt, bricht aus der zweiflutigen Abgasanlage ein dumpfes Grollen los. Laut Datenblatt beschleunigt der SRT in 5,0 Sekunden auf Tempo 100, erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 257 km/h und braucht im Schnitt 13,5 Liter Benzin auf 100 Kilometer. Wir knacken die 100-km/h-Marke nach 4,7 Sekunden und erreichen einen Topspeed jenseits der 260 km/h. Der Spritverbrauch? Der pendelt sich entspannt bei rund 25 Liter ein. Hoppla. Der Preis des vollausgestatteten "SRT" liegt bei 87.900 Euro. Zum Vergleich: Ein Mercedes GLE 500 4Matic kostet ohne Zusatzausstattung etwas über 77.000 Euro, ein ebenfalls nackter BMW X5 xDrive50i ist ab 80.700 Euro erhältlich und ein Audi SQ7 steht ohne Sonderausstattung für 89.900 Euro beim Händler.
Preis
Neupreis: 49.900 € (Stand: Januar 2017)
Fazit

Das Jeep-Grand-Cherokee-Programm wurde zwar erfolgreich erweitert und überarbeitet, trotzdem gilt das Vor-Facelift-Fazit weiterhin und das Topmodell aus dem Hause Jeep erfüllt alle Erwartungen, die man an ein großes Ami-SUV stellt: viel Platz, ein komfortorientiertes Fahrwerk, echte Offroad-Fähigkeiten, umfangreiche Serienausstattungen sowie große V6- und V8-Motoren. Dass die Innenraumgestaltung weiterhin nicht mit Audi, BMW oder VW mithalten kann, wird US-Car-Liebhaber genauso wenig abschrecken wie andere kleine Schwächen. Doch bei den gravierendsten Schwachpunkten wurde wirklich nachgebessert: Die Lenkung ist nun auch für kurvige Landstraßen geeignet und die Assistenten wurden durch neue und umfangreichere Systeme ergänzt. Eine echte Alternative zur deutschen SUV-Konkurrenz? Auf jeden Fall. Und eine halbwegs preiswerte noch dazu.+starke Motoren, sanfte Automatik, günstige Preise, umfangreiche Ausstattung, gute Geländefähigkeiten, hoher Fahrkomfort- Innenraum nicht so hochwertig wie bei der deutschen Konkurrenz

Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2017-01-24

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