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Testbericht

Benjamin Bessinger/SP-X, 24. Februar 2012

Großvolumige Saugmotoren und zuletzt auch druckvolle Turbos waren das Evangelium der M GmbH. Nun nimmt BMWs Haustuner erstmals einen Ölbrenner ins Programm. Doch die Münchner setzen im neuen M550d nicht einfach auf irgendeinen großen Diesel – der Tabubruch wird durch eine bisher einzigartige Technik schmackhaft gemacht. Die Preise starten bei 80.800 Euro.

Angetrieben wird die große Limousine von einem drei Liter großen Reihensechszylinder, der mehr bekommen hat, als nur einen neuen Chip und eine geänderte Elektronik: Als erster Diesel weltweit verfügt das Triebwerk über drei statt einen oder zwei Turbolader. So steigt die Leistung auf 381 PS, das maximale Drehmoment gipfelt bei atemberaubenden 740 Nm. Damit die Kraft überhaupt auf die Straße kommt ist serienmäßig Allradantrieb an Bord.

Bei der ersten Ausfahrt macht die Kombination eine ausgesprochen gute Figur: Druckvoll und jederzeit spurtbereit schnellt der M550d über die linke Spur und ist dabei noch agiler als schon der Sprintwert von 4,7 Sekunden vermuten lässt. Der Allradantrieb mit seiner intelligenten Kraftverteilung und die samtweich schaltende Achtgangautomatik sorgen währenddessen für immerwährende Traktion und perfekten Vortrieb in allen Lebens- und Straßenlagen.

Zwar ist der Prüfstandsverbrauch von 6,3 Litern so nur für extrem disziplinierte Fahrer zu erreichen. Aber auch wenn man den Wagen gattungsgemäß fährt, ist er mit runden acht Litern zufrieden. Allerdings macht der Motor bei niedrigen Drehzahlen keinen Hehl aus seiner Bauart. Jenseits von 1.500 Touren klingt er jedoch kernig und kräftig.

Optisch setzt der M550d zumindest im Gegensatz zum brachial gestalteten M5 auf Zurückhaltung. Die neue Frontschürze, die kleine Spoilerlippe auf dem Heckdeckel und die neu geformten Endrohre müssen als Erkennungsmerkmale reichen. Auch preislich wahrt der Diesel-Bolide einen Respektabstand zum M5. Mit 80.800 Euro ist er rund 22.000 Euro günstiger. Vom bisher stärksten Dieselmodell der Baureihe, dem 535d mit 230 kW/313 PS, trennt ihn aber annähernd die gleiche Euro-Differenz.

Bei BMW purzeln die Tabus: Vier statt sechs Zylinder, Front- statt „Standardantrieb“ – und nun bauen die Haustuner von der M GmbH sogar einen Diesel. Kann das funktionieren?

Fazit
Bei BMW purzeln die Tabus: Vier statt sechs Zylinder, Front- statt „Standardantrieb“ – und nun bauen die Haustuner von der M GmbH sogar einen Diesel. Kann das funktionieren?

Quelle: Autoplenum, 2012-02-24

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