Seat Alhambra: Neue Versionen 4WD und 2.0 TDI mit 115 PS im Test
Testbericht
Barcelona (Spanien), 10. Juni 2011 - Nach eigener Aussage hat Seat temperamentvolle Kunden, die Autos sind agil, designorientiert und jugendlich. Wer denkt bei solchen Aussagen an einen Alhambra? Man kann viel Positives über den großen Familienvan sagen, aber Schlagworte wie "Auto emoción" oder das neuere "Enjoyneering" passen da weniger. Nun, lassen wir die Marketingfragen. Wir fuhren die nun eingeführte Allradversion des Alhambra sowie die ebenfalls neue Spardiesel-Version mit 115 PS.
Die günstigere Sharan-Version
Der neue Alhambra ist seit Oktober 2010 auf dem Markt. Der 4,85 Meter lange Van mit fünf oder sieben Sitzen basiert auf der gleichen Plattform wie der VW Sharan und sieht ihm auch recht ähnlich. Bei den Wolfsburgern aber beginnt die Preisliste bei 29.250 Euro, während man die spanische Version mit dem gleichen Motor für 1.300 Euro weniger bekommt. Der günstigste Diesel im Alhambra war bislang die 140-PS-Version des 2.0 TDI, womit der Seat ab 30.100 Euro zu haben ist. Für 850 Euro weniger bekommt man die neue Variante des gleichen Motors mit 115 PS und 280 Newtonmeter Maximaldrehmoment, kombiniert mit einer Sechsgang-Handschaltung.
Sparen statt sprinten mit dem 115-PS-Diesel
115 PS - reicht das für einen 1,7 Tonnen schweren Van? Die Antwort hängt von den Ansprüchen ab. Wer einen Van fährt, legt auf Sportlichkeit wohl wenig Wert. Für Stadtfahrten reicht der Motor allemal und fürs gemütliche Cruisen auch. Auf der Autobahn allerdings muss man sich öfter gedulden und auf ansteigenden Strecken auch mal vom sechsten in den fünften oder gar vierten Gang herunterschalten. Der Sprint auf Tempo 100 dauert 12,6 Sekunden, fast zwei Sekunden länger als beim 140-PS-Diesel mit Frontantrieb (10,9 Sekunden), die Höchstgeschwindigkeit liegt mit 183 km/h um elf Stundenkilometer niedriger als beim stärkeren Selbstzünder.
5,5 Liter Diesel auf 100 Kilometer Der Spritverbrauch liegt mit 5,5 Liter auf 100 Kilometer gleichauf mit der 140-PS-Version. Zum Vergleich: Der Ford Galaxy 1.6 TDCi mit 116 PS verbraucht laut Hersteller nur 5,2 Liter. Wie bei allen Alhambra-Varianten außer der 200-PS-Topversion 2.0 TSI hilft ein Ecomotive-Paket beim Spritsparen. Dazu gehören eine Bremsenergierückgewinnung, eine Start-Stopp-Automatik sowie eine Gangwahl-Empfehlung. Orientiert man sich allerdings an Letzterer, dröhnt das Auto bei Stadttempo wegen der unterirdischen Drehzahlen nur noch vor sich hin - da wird wohl fast jeder Fahrer instinktiv zurückschalten. Wie alle TDI-Motoren wird auch die neue Version mit einem SCR-Katalysator zur Verringerung der Stickoxidemissionen ausgestattet. Damit wird laut Seat die Euro-6-Norm eingehalten, auch wenn im Datenblatt "Euro 5" steht - eine Zertifizierung nach Euro 6 ist generell derzeit noch unmöglich. Allradantrieb mit 140-PS-Diesel Etwas mehr Power als der 115-PS-Diesel bietet die Allradversion des Alhambra. Sie wird stets mit dem 140-PS-Selbstzünder und Sechsgang-Schaltung ausgeliefert. Man spürt hier das größere Drehmoment von 320 Newtonmeter. Doch der Tempo-100-Sprint gelingt mit einer Zeit von 11,4 Sekunden auch nicht viel schneller. Der Spritverbrauch liegt mit 6,0 Liter pro 100 Kilometer um einen halben Liter höher als beim Fronttriebler. Der Allradantrieb basiert auf einer Lamellenkupplung, die bei guten Straßenverhältnissen in Geradeausfahrt mit konstantem Tempo geöffnet bleibt - dann ist der Alhambra ein Fronttriebler. Beim Anfahren oder bei Schlupf schließt sie sich und leitet bis zu 100 Prozent der Antriebskraft zur Hinterachse. Aber nicht nur auf durchdrehende Vorderräder reagiert der Antrieb. Die Haldex-Kupplung wird elektronisch gesteuert und kann so in Kooperation mit dem ESP auch vorsorglich agieren, wenn man etwas zu stürmisch in die Kurve fährt.
Gutes Fahrwerk Einen guten Eindruck macht das Fahrwerk des Alhambra - selbst auf kurvigen Bergstrecken. Bemerkenswert wankstabil für einen über 1,70 Meter hohen Van bleibt das Auto auch in der Kurve stabil. Auf den schwellenartigen Schikanen, die zur Durchsetzung der Tempolimits errichtet werden, schaukelt man im Alhambra aber ganz schön vor und zurück. Das Cockpit hat wenig Van-Eigenarten, sodass man sich fast wie in einer Limousine oder einem Kombi fühlt. Die Sitze sind straff gepolstert, sie fixieren die Frontinsassen auch bei schnellen Manövern gut. Auch in Reihe zwei sitzt man hervorragend - Bein- und Kopffreiheit sind hervorragend. Nach hinten eingestiegen wird im Alhambra serienmäßig über Schiebetüren links und rechts. Das Gepäckraumvolumen überzeugt: 809 Liter sind es in fünfsitziger Konfiguration, beladen bis zur Fensterunterkante. Mit umgeklappter zweiter Sitzreihe passen sogar 2.430 Liter hinein - beim Siebensitzer sind die Zahlen etwas niedriger. Die Kofferraumvolumina beim Allradler, der ebenfalls als Fünf- und Siebensitzer verfügbar ist, unterscheiden sich nicht. Um die 30.000 Euro Die 115-PS-Version des Alhambra gibt es ab 29.250 Euro. Sieht man von Autos wie Fiat Scudo oder Citroën Jumpy ab, ist er damit der günstigste Diesel-Van dieser Größe. Ein Ford Galaxy 1.6 TDCi mit 116 PS kostet mit 30.200 Euro etwas mehr. Der Allrad-Alhambra mit 140-PS-Diesel ist ab 32.050 Euro zu haben. Der Aufpreis zum Fronttriebler beträgt 1.950 Euro. Andere Allrad-Vans gibt es derzeit kaum auf dem Markt, wenn man von der Mercedes R-Klasse und dem deutlich kleineren Seat Altea 4x4 absieht. Bezieht man Transporter und SUVs ein, wäre ein VW T5 2.0 TDI 4motion (ab etwa 35.000 Euro) oder ein Mazda CX-7 2.2 CD mit 173 PS und Allradantrieb (ab 30.590 Euro) eine Alternative.
Gute Grundausstattung Die Grundausstattung Reference ist bereits recht umfassend: ESP, sieben Airbags, eine elektronische Parkbremse, zwei Schiebetüren, elektrisch einstellbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber rundum, eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung, CD-Radio und Klimaanlage sind an Bord. Bei der anderen Ausstattung namens Style für 2.350 Euro Aufpreis kommen noch 16-Zoll-Aluräder, eine Anklappfunktion für die Außenspiegel, eine Dachreling, ein besseres Soundsystem, ein Tempomat, Nebelscheinwerfer und ein Regensensor hinzu.
5,5 Liter Diesel auf 100 Kilometer Der Spritverbrauch liegt mit 5,5 Liter auf 100 Kilometer gleichauf mit der 140-PS-Version. Zum Vergleich: Der Ford Galaxy 1.6 TDCi mit 116 PS verbraucht laut Hersteller nur 5,2 Liter. Wie bei allen Alhambra-Varianten außer der 200-PS-Topversion 2.0 TSI hilft ein Ecomotive-Paket beim Spritsparen. Dazu gehören eine Bremsenergierückgewinnung, eine Start-Stopp-Automatik sowie eine Gangwahl-Empfehlung. Orientiert man sich allerdings an Letzterer, dröhnt das Auto bei Stadttempo wegen der unterirdischen Drehzahlen nur noch vor sich hin - da wird wohl fast jeder Fahrer instinktiv zurückschalten. Wie alle TDI-Motoren wird auch die neue Version mit einem SCR-Katalysator zur Verringerung der Stickoxidemissionen ausgestattet. Damit wird laut Seat die Euro-6-Norm eingehalten, auch wenn im Datenblatt "Euro 5" steht - eine Zertifizierung nach Euro 6 ist generell derzeit noch unmöglich. Allradantrieb mit 140-PS-Diesel Etwas mehr Power als der 115-PS-Diesel bietet die Allradversion des Alhambra. Sie wird stets mit dem 140-PS-Selbstzünder und Sechsgang-Schaltung ausgeliefert. Man spürt hier das größere Drehmoment von 320 Newtonmeter. Doch der Tempo-100-Sprint gelingt mit einer Zeit von 11,4 Sekunden auch nicht viel schneller. Der Spritverbrauch liegt mit 6,0 Liter pro 100 Kilometer um einen halben Liter höher als beim Fronttriebler. Der Allradantrieb basiert auf einer Lamellenkupplung, die bei guten Straßenverhältnissen in Geradeausfahrt mit konstantem Tempo geöffnet bleibt - dann ist der Alhambra ein Fronttriebler. Beim Anfahren oder bei Schlupf schließt sie sich und leitet bis zu 100 Prozent der Antriebskraft zur Hinterachse. Aber nicht nur auf durchdrehende Vorderräder reagiert der Antrieb. Die Haldex-Kupplung wird elektronisch gesteuert und kann so in Kooperation mit dem ESP auch vorsorglich agieren, wenn man etwas zu stürmisch in die Kurve fährt.
Gutes Fahrwerk Einen guten Eindruck macht das Fahrwerk des Alhambra - selbst auf kurvigen Bergstrecken. Bemerkenswert wankstabil für einen über 1,70 Meter hohen Van bleibt das Auto auch in der Kurve stabil. Auf den schwellenartigen Schikanen, die zur Durchsetzung der Tempolimits errichtet werden, schaukelt man im Alhambra aber ganz schön vor und zurück. Das Cockpit hat wenig Van-Eigenarten, sodass man sich fast wie in einer Limousine oder einem Kombi fühlt. Die Sitze sind straff gepolstert, sie fixieren die Frontinsassen auch bei schnellen Manövern gut. Auch in Reihe zwei sitzt man hervorragend - Bein- und Kopffreiheit sind hervorragend. Nach hinten eingestiegen wird im Alhambra serienmäßig über Schiebetüren links und rechts. Das Gepäckraumvolumen überzeugt: 809 Liter sind es in fünfsitziger Konfiguration, beladen bis zur Fensterunterkante. Mit umgeklappter zweiter Sitzreihe passen sogar 2.430 Liter hinein - beim Siebensitzer sind die Zahlen etwas niedriger. Die Kofferraumvolumina beim Allradler, der ebenfalls als Fünf- und Siebensitzer verfügbar ist, unterscheiden sich nicht. Um die 30.000 Euro Die 115-PS-Version des Alhambra gibt es ab 29.250 Euro. Sieht man von Autos wie Fiat Scudo oder Citroën Jumpy ab, ist er damit der günstigste Diesel-Van dieser Größe. Ein Ford Galaxy 1.6 TDCi mit 116 PS kostet mit 30.200 Euro etwas mehr. Der Allrad-Alhambra mit 140-PS-Diesel ist ab 32.050 Euro zu haben. Der Aufpreis zum Fronttriebler beträgt 1.950 Euro. Andere Allrad-Vans gibt es derzeit kaum auf dem Markt, wenn man von der Mercedes R-Klasse und dem deutlich kleineren Seat Altea 4x4 absieht. Bezieht man Transporter und SUVs ein, wäre ein VW T5 2.0 TDI 4motion (ab etwa 35.000 Euro) oder ein Mazda CX-7 2.2 CD mit 173 PS und Allradantrieb (ab 30.590 Euro) eine Alternative.
Gute Grundausstattung Die Grundausstattung Reference ist bereits recht umfassend: ESP, sieben Airbags, eine elektronische Parkbremse, zwei Schiebetüren, elektrisch einstellbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber rundum, eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung, CD-Radio und Klimaanlage sind an Bord. Bei der anderen Ausstattung namens Style für 2.350 Euro Aufpreis kommen noch 16-Zoll-Aluräder, eine Anklappfunktion für die Außenspiegel, eine Dachreling, ein besseres Soundsystem, ein Tempomat, Nebelscheinwerfer und ein Regensensor hinzu.
Technische Daten
Antrieb: | permanenter Allradantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | Schaltung |
Motor Bauart: | Turbodiesel mit Common-Rail-Direkteinspritzung |
Hubraum: | 1.968 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 103 kW (140 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 320 Nm bei 1.750 - 2.500 UPM |
Preis
Neupreis: 32.050 €Fazit
Der Seat Alhambra ist ein Auto für all diejenigen, denen ein Kombi oder Kompaktvan zu klein ist - weil die Familie inzwischen fünf oder mehr Köpfe zählt oder weil für die vierköpfige Familie ein rund 500 Liter großer Kofferraum nicht ausreicht. Mit dem Alhambra kann man auch mit vier oder fünf belegten Sitzplätzen noch satte 800 Liter Gepäck unterbringen. Innenraumkonzept und Fahrwerk überzeugen. Für den 115-PS-Diesel würden wir uns aber nicht entscheiden. Bei aller Sympathie für eine zurückhaltende Fahrweise: Die 850 Euro Aufpreis für die 140-PS-Version würden wir einkalkulieren - dann lieber auf die Metallic-Lackierung und ein paar Restaurantbesuche verzichten. Die Allradversion des Alhambra steht derzeit fast konkurrenzlos da. Auch unter den Allrad-SUVs findet man kaum ein Fahrzeug mit vergleichbarem Preis. Günstig ist er also, und wer oft auf Eis und Schnee unterwegs ist, für den ist der Allrad-Van eine gute Wahl.Testwertung
Quelle: auto-news, 2011-06-10
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