Französische Frischzellenkur: Gelifteter Renault Clio im Test
Testbericht
Braga (Portugal), 11. Mai 2009 - Seit der Einführung des Clio im Jahr 1990 hat Renault bereits mehr als zehn Millionen Exemplare des Kleinwagens produziert. In Deutschland ist der Clio auch in diesem Jahr das bisher meistverkaufte Modell der Marke. Nach rund dreieinhalb Jahren verpassen die Franzosen nun der dritten Clio-Generation ein Facelift und passen den Flitzer optisch dem aktuellen Renault-Design an. Wir sind die Neuauflage bereits gefahren.
Großer Bruder als Vorbild
Die neu gestaltete Front erinnert nun stärker an den großen Bruder Mégane. Zwei vertikale Sicken, serienmäßige Nebelscheinwerfer und eine große Kühlluftöffnung anstelle des bisher zweigeteilten Grills kennzeichnen das aufgefrischte Gesicht. Dazu gibt es veränderte Scheinwerfer. Die Heckleuchten sind anders aufgeteilt und künftig in Klarglasoptik gehalten. In den modifizierten hinteren Stoßfänger ist jetzt auch die Nebelschlussleuchte integriert. Als wichtigste technische Neuerung ist der Clio jetzt bereits ab der Basisversion serienmäßig mit ESP ausgerüstet - dieser Standard setzt sich allmählich auch in der Kleinwagenklasse durch.
Nicht viel Neues im Innenraum
Im Innenraum hingegen hat sich außer neuen Polstern und Stoffen nicht viel getan. Das Cockpit ist übersichtlich und gut bedienbar, ein wenig mehr Pfiff bei der Gestaltung hätte dem Franzosen aber auch nicht geschadet. Das Platzangebot ist ordentlich. Erwähnenswert ist die gute Kopffreiheit auch für größere Personen im Fond. Das Gestühl fällt insgesamt etwas weich aus, auf den Vordersitzen wäre zudem ein wenig mehr Seitenhalt wünschenswert. Der Kofferraum fasst passable 288 Liter. Zum Umlegen der Rücklehnen müssen erst die hinteren Sitzflächen vorgeklappt werden. Dennoch entsteht kein ebener Ladeboden, eine störende Stufe bleibt. Maximal 1.038 Liter Gepäck lassen sich so im Clio transportieren.
Einbaunavi für 490 Euro Neu für den Clio im Angebot ist das Navigationssystem Carminat. Das Festeinbaugerät wurde zusammen mit TomTom, einem der führenden Hersteller von Mobilnavis, entwickelt. Es ist zum erfreulichen Preis von 490 Euro erhältlich und in der höchsten Ausstattungsstufe "Luxe" sogar serienmäßig dabei. Statt wie von TomTom gewohnt per Touchscreen wird das Navi jedoch über eine Fernbedienung gesteuert. Vorinstalliert sind lediglich Regionalkarten und die Hauptverkehrsstraßen Europas. Navigationsdaten für Gesamteuropa kosten noch einmal 89 Euro zusätzlich. Da das TomTom Carminat uns nicht immer ganz zuverlässig den Weg wies, konnte uns das Navi jedoch nicht so überzeugen, wie es auf den ersten Blick noch schien. Fünf Benziner und drei Diesel Das Motorenangebot umfasst fünf Benziner zwischen 75 und 128 PS und drei Dieselvarianten. Sechs dieser Triebwerke kennzeichnet Renault mit dem Umweltlabel "Eco2", was einen CO2-Ausstoß von weniger als 140 Gramm je Kilometer bedeutet. Der 1.5 dCi ist in Leistungsstufen mit 68, 86 und 103 PS erhältlich. Der stärkste Direkteinspritzer erzeugt ein Drehmoment von 240 Newtonmeter und besticht durch Durchzugskraft, einen leisen Klang und Agilität. Den Durchschnittsverbrauch gibt der Hersteller mit 4,7 Liter auf 100 Kilometer an. Das Schaltgetriebe, erfreulicherweise mit sechs Gängen, ist gut abgestuft und verrichtet seine Arbeit anstandslos. Das Fahrwerk fällt komfortabel aus und gibt nur grobe Unebenheiten in der Fahrbahn ungefiltert an die Insassen weiter. Neue Sportvariante GT Vier Ausstattungslinien werden angeboten - Expression, Dynamique, Luxe und erstmalig eine sportliche GT-Version. Diese ist ausschließlich in der Metallic-Lackierung "Malta-Blau" erhältlich und zudem an Spoilerlippen an den Schürzen, Seitenschwellern und einem Doppelendohr zu erkennen. Schwarze Scheinwerfermasken und 16-Zoll-Leichtmetallräder sowie ein Dachspoiler ergänzen den sportlichen Auftritt. Im Innenraum kommen Aluminiumpedale und Sportsitze mit eingesticktem GT-Logo zum Einsatz. Die Lenkung arbeitet zudem direkter und deutlich angenehmer als die schwammige Lenkung in den anderen Versionen. Angetrieben wird der Clio GT von einem 128 PS-Benziner, der auf dem Triebwerk des Twingo Renault Sport basiert. Dem sportlichen Anspruch des Clio GT kann das Aggregat allerdings nicht ganz entsprechen - es wirkt träge und erfüllt nicht ganz die Erwartungen, die wir in die Sportversion setzten.
Clio Renault Sport mit Formel-1-Anleihen Wer einen reinrassigen Sportler mit Rennstreckentauglichkeit sucht, für den halten die Franzosen aber noch den Clio Renault Sport bereit. Der Nachfahre des legendären Renault 5 Turbo leistet mit 201 PS jetzt noch einmal vier PS mehr. Anleihen aus der Formel 1 wie das Leitblech in der Frontschürze oder der Heckdiffusor sorgen nicht nur für einen dynamischen Auftritt, sondern verhelfen dem nur als Dreitürer lieferbaren Rennfloh auch zu sportlichen Fahrleistungen. Er beschleunigt aus dem Stand in 6,9 Sekunden auf Tempo 100 und ist immerhin 224 km/h schnell.
Puristischer RS Cup Neu ist der im Vergleich zum Clio Renault Sport puristische RS Cup. Dass er tatsächlich für den Einsatz auf der Rennpiste geeignet ist, konnten wir selbst während einiger Runden auf einem abgesperrten Rundkurs im portugiesischen Braga in Erfahrung bringen. Dank Straßenzulassung ist er allerdings kein reiner Rennsportler. Der RS Cup verzichtet beispielsweise auf ein Radio oder eine Klimaanlage und spart dafür 35 Kilogramm an Gewicht ein. Dafür erhält er ein so genanntes Cup-Fahrwerk mit deutlich steiferen Federn und Stoßdämpfern, eine Tieferlegung um sieben Millimeter und eine direktere Lenkung. Von außen ist der RS Cup an roten Sätteln für die Brembo-Vierkolben-Bremsanlage zu erkennen.
Ab 11.900 Euro geht's los Mit 11.900 Euro für den dreitürigen Clio 1.2 16 V steigt der Grundpreis im Vergleich zum Vorgänger um 400 Euro an. Durch die höherwertige Serienausstattung mit ESP, Nebelscheinwerfern, asymmetrisch umlegbarer Rücksitzbank und höhenverstellbarem Fahrersitz wird diese Preiserhöhnung Renault zufolge aber mehr als wettgemacht. Der Clio GT startet bei 16.300 Euro, für den 1.5 dCi mit 103 PS werden mindestens 18.800 Euro fällig. Neben der Version als Drei- und als Fünftürer (jeweils 800 Euro Aufpreis) ist der überarbeitete Clio auch wieder als Kombivariante namens Grandtour erhältlich - die Preise beginnen hier bei 13.600 Euro. Der RS Cup kostet 19.900 Euro, für den Clio Renault Sport müssen 22.500 Euro hingeblättert werden. Weiter im Angebot bleibt auch der Clio Campus. Dieser basiert noch auf der 1998 vorgestellten zweiten Generation des Kleinwagens, präsentiert sich jetzt ebenfalls übearbeitet und ist bereits ab 9.500 Euro verfügbar.
Einbaunavi für 490 Euro Neu für den Clio im Angebot ist das Navigationssystem Carminat. Das Festeinbaugerät wurde zusammen mit TomTom, einem der führenden Hersteller von Mobilnavis, entwickelt. Es ist zum erfreulichen Preis von 490 Euro erhältlich und in der höchsten Ausstattungsstufe "Luxe" sogar serienmäßig dabei. Statt wie von TomTom gewohnt per Touchscreen wird das Navi jedoch über eine Fernbedienung gesteuert. Vorinstalliert sind lediglich Regionalkarten und die Hauptverkehrsstraßen Europas. Navigationsdaten für Gesamteuropa kosten noch einmal 89 Euro zusätzlich. Da das TomTom Carminat uns nicht immer ganz zuverlässig den Weg wies, konnte uns das Navi jedoch nicht so überzeugen, wie es auf den ersten Blick noch schien. Fünf Benziner und drei Diesel Das Motorenangebot umfasst fünf Benziner zwischen 75 und 128 PS und drei Dieselvarianten. Sechs dieser Triebwerke kennzeichnet Renault mit dem Umweltlabel "Eco2", was einen CO2-Ausstoß von weniger als 140 Gramm je Kilometer bedeutet. Der 1.5 dCi ist in Leistungsstufen mit 68, 86 und 103 PS erhältlich. Der stärkste Direkteinspritzer erzeugt ein Drehmoment von 240 Newtonmeter und besticht durch Durchzugskraft, einen leisen Klang und Agilität. Den Durchschnittsverbrauch gibt der Hersteller mit 4,7 Liter auf 100 Kilometer an. Das Schaltgetriebe, erfreulicherweise mit sechs Gängen, ist gut abgestuft und verrichtet seine Arbeit anstandslos. Das Fahrwerk fällt komfortabel aus und gibt nur grobe Unebenheiten in der Fahrbahn ungefiltert an die Insassen weiter. Neue Sportvariante GT Vier Ausstattungslinien werden angeboten - Expression, Dynamique, Luxe und erstmalig eine sportliche GT-Version. Diese ist ausschließlich in der Metallic-Lackierung "Malta-Blau" erhältlich und zudem an Spoilerlippen an den Schürzen, Seitenschwellern und einem Doppelendohr zu erkennen. Schwarze Scheinwerfermasken und 16-Zoll-Leichtmetallräder sowie ein Dachspoiler ergänzen den sportlichen Auftritt. Im Innenraum kommen Aluminiumpedale und Sportsitze mit eingesticktem GT-Logo zum Einsatz. Die Lenkung arbeitet zudem direkter und deutlich angenehmer als die schwammige Lenkung in den anderen Versionen. Angetrieben wird der Clio GT von einem 128 PS-Benziner, der auf dem Triebwerk des Twingo Renault Sport basiert. Dem sportlichen Anspruch des Clio GT kann das Aggregat allerdings nicht ganz entsprechen - es wirkt träge und erfüllt nicht ganz die Erwartungen, die wir in die Sportversion setzten.
Clio Renault Sport mit Formel-1-Anleihen Wer einen reinrassigen Sportler mit Rennstreckentauglichkeit sucht, für den halten die Franzosen aber noch den Clio Renault Sport bereit. Der Nachfahre des legendären Renault 5 Turbo leistet mit 201 PS jetzt noch einmal vier PS mehr. Anleihen aus der Formel 1 wie das Leitblech in der Frontschürze oder der Heckdiffusor sorgen nicht nur für einen dynamischen Auftritt, sondern verhelfen dem nur als Dreitürer lieferbaren Rennfloh auch zu sportlichen Fahrleistungen. Er beschleunigt aus dem Stand in 6,9 Sekunden auf Tempo 100 und ist immerhin 224 km/h schnell.
Puristischer RS Cup Neu ist der im Vergleich zum Clio Renault Sport puristische RS Cup. Dass er tatsächlich für den Einsatz auf der Rennpiste geeignet ist, konnten wir selbst während einiger Runden auf einem abgesperrten Rundkurs im portugiesischen Braga in Erfahrung bringen. Dank Straßenzulassung ist er allerdings kein reiner Rennsportler. Der RS Cup verzichtet beispielsweise auf ein Radio oder eine Klimaanlage und spart dafür 35 Kilogramm an Gewicht ein. Dafür erhält er ein so genanntes Cup-Fahrwerk mit deutlich steiferen Federn und Stoßdämpfern, eine Tieferlegung um sieben Millimeter und eine direktere Lenkung. Von außen ist der RS Cup an roten Sätteln für die Brembo-Vierkolben-Bremsanlage zu erkennen.
Ab 11.900 Euro geht's los Mit 11.900 Euro für den dreitürigen Clio 1.2 16 V steigt der Grundpreis im Vergleich zum Vorgänger um 400 Euro an. Durch die höherwertige Serienausstattung mit ESP, Nebelscheinwerfern, asymmetrisch umlegbarer Rücksitzbank und höhenverstellbarem Fahrersitz wird diese Preiserhöhnung Renault zufolge aber mehr als wettgemacht. Der Clio GT startet bei 16.300 Euro, für den 1.5 dCi mit 103 PS werden mindestens 18.800 Euro fällig. Neben der Version als Drei- und als Fünftürer (jeweils 800 Euro Aufpreis) ist der überarbeitete Clio auch wieder als Kombivariante namens Grandtour erhältlich - die Preise beginnen hier bei 13.600 Euro. Der RS Cup kostet 19.900 Euro, für den Clio Renault Sport müssen 22.500 Euro hingeblättert werden. Weiter im Angebot bleibt auch der Clio Campus. Dieser basiert noch auf der 1998 vorgestellten zweiten Generation des Kleinwagens, präsentiert sich jetzt ebenfalls übearbeitet und ist bereits ab 9.500 Euro verfügbar.
Technische Daten
Antrieb: | Frontantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | Schaltgetriebe |
Motor Bauart: | Turbodiesel mit Common-Rail-Direkteinspritzung |
Hubraum: | 1.461 |
Anzahl Ventile: | 2 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 76 kW (103 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 240 Nm bei 2.000 UPM |
Preis
Neupreis: 19.600 € (Stand: Mai 2009)Fazit
Dem gelifteten Renault Clio hat die Frischzellenkur gut getan. Äußerlich kommt er moderner daher, das jetzt serienmäßige ESP erhöht den Sicherheitsstandard. Innen ist nicht viel passiert. Ein Festeinbaunavi für 490 Euro ist zwar ein guter Ansatz, allerdings konnte uns das Carminat TomTom nur bedingt überzeugen. Mit dem Clio GT gibt es jetzt eine optisch dynamische Sportversion, die jedoch antriebsseitig nicht ganz hält, was 128 PS versprechen. Agiler ist man mit dem 103-PS-Diesel unterwegs.Testwertung
Quelle: auto-news, 2009-05-11
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