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Testbericht

14. April 2012
Zehn Motorisierungen stehen beim S-Max zur Wahl, fünf Otto- und vier Dieselmotoren. Der Testwagen ging als der bescheidenste Leistungsträger in die Spur; mit 85 kW/115 PS, erarbeitet von einem 1.6-Liter-Turbodiesel. Ein Auto von stattlicher Größe, das fast 1,7 Tonnen wiegt, wird damit nicht zum Temperamentsbolzen. Völlig daneben wäre aber die Vermutung, dass die 115 PS-Ausgabe eines S-Max mit einem maximalen Drehmoment von 300 Newtonmetern anhaltend nervige Schwäche begleitet. Nein, es lässt sich ganz gut haushalten mit der relativ geringen Leistungsbeute, sofern der Fahrer nicht scheut, öfter zum Schalthebel zu greifen. Über das willige Sechsgang-Handschaltgetriebe lässt sich durchaus situationsgerechter Vorwärtsdrang organisieren. Um Zahlen gleich vorwegzunehmen: 13 Sekunden vergehen, um 100 km/h zu erreichen. Auf dem Wege zur versprochenen Höchstgeschwindigkeit (180 km/h) geht es bis 160 km/h durchaus zügig voran. Ab da stellt sich am Gaspedal der „Gummiband-Effekt“ ein. Schaltempfehlung (Pfeilaufforderung) und Start-Stop-System dürften daran beteiligt sein, dass bei sanftem Umgang mit dem Gaspedal 100 Kilometer mit weniger als sechs Liter Diesel bewältigt werden können. Bei innerstädtischen Fahrten übersprang der Verbrauch des Testwagens auch schon mal sieben Liter. Im Übrigen zählt der Turbodiesel im S-Max zu den leisen Vertretern seiner Zunft. Er mag’s auch dynamischDas Auto nimmt jede fahrerische Forderung an. Zumuten kann man dem hoch bauenden Van auch betont dynamische Fahrweise, ohne dass die erwartete Van-Gelassenheit auf der Strecke bleibt. Richtig spürbar bricht die sportliche Note verständlicherweise erst mit den kräftigeren Motorisierungen durch, die bis 200 PS bei den Dieselaggregaten bzw. 240 PS bei den Benzinmotoren reichen. Immer geht es komfortabel voran. Dank der Ausgewogenheit des Fahrwerks kommen Unebenheiten der Fahrbahn nicht bei den Insassen an. Einmal mehr fällt beim Umgang mit einem relativ bescheiden motorisierten S-Max auf, dass sich automobiler Charakter beleibe nicht allein in motorischer Potenz widerspiegelt. Zur Visitenkarte eines Vans gehören unbedingt Antworten auf die Frage: Was hat das Auto sonst noch zu bieten? – Im Falle S-Max 1.6 TDCi Titanium, also der mittleren Ausstattung, lassen sich mehr als zwei Dutzend Annehmlichkeiten aufzählen, die den werbenden Gesamteindruck prägen.Üppiges RaumangebotBeim Einsteigen beginnt die Bekanntschaft mit einem Auto. Imponieren kann auf Anhieb das üppige Raumangebot des auf 4,77 Meter gestreckten S-Max. Er präsentiert sich als überzeugend familientaugliche Großraumlimousine. Diesen ersten Eindruck bestätigen sowohl die Plätze von Fahrer und Beifahrer als auch die drei großzügigen Einzelsitze (!) im Fond samt reichlichem Fußraum für die zweite Sitzreihe – immerhin knapp ein Meter. Kurzum: Der stattliche S-Max hält, was er von außen verspricht. Kompromisse verlangt er als Siebensitzer. Dann bleibt der Fußraum für die beiden Mitfahrer in der dritten Reihe knapp bemessen, und das Gepäckraumvolumen unter der Abdeckung schrumpft auf 285 Liter. Auch beim fünfsitzigen Testwagen ließen sich die drei Fondplätze einzeln (!) oder zusammen umklappen und in zusätzlichen Gepäckraum verwandeln. Auf dieses Weise kommt (dachhoch) ein Volumen bis zu 2.100 Litern zustande, und die nutzbare Ladefläche bis zu den Vordersitzen beträgt etwas mehr als zwei Meter. Gefälliger ArbeitsplatzDer dominierende Bereich des Innenraums, das Cockpit, wirkt einladend, ist gefällig gestaltet. Griffig platziert wurden in der Mittelkonsole, die oben im Armaturenbrett ein großer Touchscreen krönt, der Schalthebel des Sechsganggetriebes und ein bügelartiger Handbremshebel, der allerdings in der Mittelkonsole viel Platz beansprucht. Das führte zu einer zurückgesetzten Mittelarmlehne. Unter ihr, sozusagen in der ersten Etage, gibt es eine flache Ablage, darunter ein willkommen tiefes Staufach, in das auch größere Getränkeflaschen passen.Flexible Sitzeinstellung bei maximalem RaumEntspanntes Sitzen lernt man auf allen fünf (Einzel-)Sitzen kennen. Der Fahrersitz mit Memory-Funktion (Sitz und Außenspiegel) lässt dank achtfacher elektrischer Einstellung jede Wunschposition finden. Von Hand korrigierbar ist die Position der Lendenwirbelstütze. Unterm Fahrer- und Beifahrersitz gibt es ausziehbare Staufächer und an den Vordersitzlehnen Tabletts. Wer in der zweiten Sitzreihe Platz nimmt (die drei Einzelsitze können in Längsrichtung verschoben werden), lernt das großzügige Maß des Fußraums und der Schulterfreiheit schätzen. Auch im Fond kann über Ausströmer auf der linken und rechten Seite kühle bzw. warme Luft angefordert werden. Im Übrigen lässt sich die Klimaautomatik für Fahrer und Beifahrer getrennt regeln. Assistenten stehen zu DienstenIm Umgang mit dem Testwagen lernte man gleich mehrere Systeme kennen, die dem Fahrer Assistenz anboten. Gewarnt wurde vor Fahrzeugen im toten Winkel, es gab den Park-Piloten, der beim Rangieren rückwärts von einer Videokamera unterstützt wird. Und neben dem Fahrspurassistenten, der mit Lenkradvibrieren aufs Überfahren von Fahrspurmarkierungen aufmerksam macht, empfahl sich die radargesteuerte adaptive Geschwindigkeitsregelanlage ACC in Verbindung mit einem Auffahrwarnsystem (Forward Alert). Die raffinierte Technik hält Mindestabstände zu vorausfahrenden Fahrzeugen und verhindert ein Auffahren. Immer dann sind auch Hilfen wie der Geschwindigkeitsbegrenzer und der Berganfahrassistent willkommen, wenn man sie braucht.  Übungseinheiten am MultifunktionslenkradZiemlich überfrachtet mit Bedienungstasten wirken die Speichen des Multifunktions-Lederlenkrads. Dem versierten Umgang mit den dort platzierten Tastentableaus, die Zugriff zu Bordcomputer, Radio, Telefon und Sprachsteuerung ermöglichen, müssen ein paar Trainingseinheiten vorausgehen. Auch den Wert des ACC (Adaptive Cruise Control) weiß erst zu schätzen, wer den zweckmäßigen Umgang mit diesem Sicherheitssystem beherrscht. FazitIn vielem erfüllt Fords S-Max höhere Ansprüche. Die Ausstattung Titanium wertet den Komfort des Autos so auf, dass kaum Wünsche offenbleiben. Das Auto präsentiert sich als sportlich-attraktiver, variabel einsetzbarer, langstreckentauglicher Van, der gewissermaßen eine Menge vorgibt, was einen solchen Typ auszeichnen sollte. Wer mit einem Ford S-Max näher Bekanntschaft schließt, dem erklärt sich schnell, warum dieser stattliche Van seit seiner Markteinführung 2006 zahlreiche Vergleichtests gewonnen und mehrere Preise bekommen hat. (Auto-Reporter.NET/Wolfram Riedel) Daten Ford S-Max 1.6 TDCi:Länge x Breite x Höhe (m): 4,77 x 1,96 (Spiegel angeklappt) x 1,66Motor (Bauart, Hubraum): Vierzylinder, Common-Rail-Turbodiesel, 1.560 ccm  Max. Leistung: 85 kW/115 PS Max. Drehmoment: 300 Nm Kraftstoffverbrauch (nach NEFZ, kombiniert): 5,7 l/100 km CO2-Emission: 152 g/km Höchstgeschwindigkeit: 182 km/h Beschleunigung 0–100 km/h: 12,2 sLeergewicht/zul. Gesamtgewicht: 1.690 kg/2.505 kgGepäckraumvolumen : 854 bis 2.100 Liter  Grundpreis: 32.950 EuroPreis des Testwagens: 39.900 Euro                                                                                           

Quelle: auto-reporter.net, 2012-04-14

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