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Testbericht

12. August 2015

Beim Namen DS bekommen eingefleischte Citroën-Fans ein Leuchten in den Augen. 60 Jahre nach Erscheinen der sagenumwobenen DS bekommt der DS5 ein Facelift. Zu den üblichen Änderungen an Frontleuchten, Kühlergrill und weiteren Facelift-Elementen kommen neue Motoren. Besonders ist auch, dass der DS5 nun kein Citroën-Logo mehr hat, sondern DS Automobile nun als eigene Marke des PSA Peugeot Citroën- Konzerns auftritt. Wir fragen uns: Was ist der DS5 denn nun? Etwa ein Kombi? Oder eine Limousine? Oder doch ein flacher SUV?

Mit seinem erfrischend anderem Design sticht der DS5 sofort ins Auge.

Design à la bonne heure 
Der Neue kommt, wie schon sein Vorgänger, mit einem erfrischend anderen Design daher und setzt sich somit klar von der Konkurrenz ab. Die Front wirkt schnittig und aufeinander abgestimmt. Die Anordnung und vor allem das Design von Leuchten, Grill sowie der Chromelemente verstärken diesen Eindruck. Auch die sich aufladenden Blinker sowie die gegen Aufpreis erhältlichen Felgen passen in das Gesamtbild. Das Heck des DS5 wirkt bullig und kommt mit den großen, in die Stoßfänger integrierten, Endtöpfen der Auspuffanlage wesentlich sportlicher als die Front daher.
Für eine handelsübliche Heckklappe war im Design des DS5 kein Platz, sodass der Griff zum Öffnen höchst kompliziert in der Ausbuchtung des Nummernschilds versteckt wurde. Durch das sportliche Design des Hecks entsteht außerdem eine unpraktisch hohe Ladekante. Auch ergibt sich bei umgelegten Rücksitzen keine ebene Ladefläche, was zu einem – im Vergleich zu Modellen der Konkurrenz – kleinerem Kofferraumvolumen führt.

Das Cockpit wirkt durch die über dem Kopf platzierten Schalter sowie die ausgeprägte Mittelkonsole als käme es aus Luftfahrt-Kreisen.

Im Inneren des Raumschiffs
Im Innenraum des DS5 fühlt man sich im ersten Moment, als hätte man das Cockpit eines Raumschiffs betreten. Dieser Effekt wird vor allem durch die über dem Kopf platzierten Schalter sowie der ausgeprägten Mittelkonsole erzeugt. Nette Gimmicks wie eine schicke Analog-Uhr runden das Bild ab. Sehr gut gefallen auch die drei voneinander abgetrennten Sonnendächer mit elektrischem Sonnenschutz. Sucht man anfangs noch verzweifelt an der Fahrertür nach den Fensterhebern, freut man sich – sobald man sich daran gewöhnt hat – umso mehr darüber, dass die meisten Bedienelemente in der Mittelkonsole verstaut sind.

Das dreigeteilte Sonnendach im DS5 ist ein echter Hingucker.

Generell wird im DS5 – für einen Franzosen eher unüblich – recht wenig Hartplastik verbaut. Dennoch wirkt manches unzureichend verarbeitet. Bei unserem Testwagen beispielsweise machten die inneren Türgriffe der beiden Vordertüren unangenehm knarzende Geräusche. Auch wirkt die Elementanordnung teilweise etwas klobig, sodass schnell der subjektive Eindruck entsteht, dass der DS5 im Innenraum etwas zugebaut ist. Auf den ersten Kilometern wirkt das in die Konsole eingelassene 7 Zoll-Touchscreen- Navigationspaket in der Handhabung leider unnötig kompliziert. Selbst für einen Fahrer von über 1,90 m Körpergröße ist es zu weit vom Fahrersitz entfernt. Das innovative Interieur im DS5 hat auch seine Schattenseiten. So ist die Rundumsicht – bedingt durch die zweiteilige A-Säule, den unnötig voluminösen Halter des inneren Rückspiegels, sowie die geteilte Heckscheibe – im Vergleich zur Konkurrenz leider schlecht. Auch die Kopffreiheit auf der Rückbank ist für Passagiere über 1,85 m schlichtweg zu gering und somit maximal für Kurzstrecken geeignet.

Für große Passagiere ist die Kopffreiheit auf der Rückbank zu gering.

Stilvolles Gleiten 
In unserem Modell des DS5 schlug das Herz des BlueHDi 180 Dieselmotors mit 6-Gang Automatikschaltung. Diese Modellausführung bringt ihre 133 kW (180 PS) an die Vorderachse. Natürlich ist der DS5 kein Rennwagen, jedoch wirkt er auch nicht untermotorisiert. Er lädt eher zum Cruisen ein. Das Zusammenspiel von Motor und Getriebe funktioniert grundsätzlich gut, jedoch scheint es, als sei das Automatik-Getriebe mit manchen Situationen überfordert. So kann es beim Beschleunigen vorkommen, dass – vom Gefühl her fälschlicherweise – runtergeschaltet wird, sobald man das Gas nur leicht antippt.
Im Schnitt zeigte die Verbrauchsanzeige auf unserer kurzen Testfahrt durch München rund 7,5 Liter an. Das ist zwar über der Herstellerangabe, jedoch noch im akzeptablen Bereich. Das Fahrwerk ist für ein PSA-zugehöriges Fahrzeug ungewohnt ‚sportlich‘ abgestimmt, jedoch im Vergleich zu Konkurrenzmodellen immer noch recht weich. Während der Lärm beim Fahren über Kopfsteinpflaster normalerweise jegliche Konversation im Innenraum unmöglich macht, kann man sich im DS5 dank guter Dämpfer und schalldichter Dämmung noch gut unterhalten. So entsteht prinzipiell ein stimmiges Fahrgefühl das sich anfühlt wie ein Gleiten – die Paradedisziplin des DS5.

Auch das bullig wirkende Heck des DS5 kann sich sehen lassen.

Fazit
Der DS5 ist prinzipiell ein gutes Auto. Das äußere Erscheinungsbild ist gut gelungen und im Vergleich zur Konkurrenz erfrischend anders. Das Interieur begeistert und wird wahrscheinlich auch nach dem hundertsten Einsteigen nicht langweilig. Auch der Motor unseres Testwagens war bis auf kleinere ‚Schaltproblemchen‘ gut. Und dennoch gibt es gewisse Makel: So drängt sich bei einigen Sachen der Eindruck auf, dass aufgrund von Designvorgaben bewusst Einbußen bezüglich Alltagstauglichkeit, Praktikabilität und Übersicht in Kauf genommen wurden. Bei aller Liebe zum Design ist der DS5 nicht gerade preiswert. Wer bereit ist, diesen Preis zu zahlen, bekommt dafür sein eigenes Nostalgie- Raumschiff. 

Pro: erfrischendes Design, tolles Interieur, guter Motor, hoher Individualisierungsgrad durch Sonderausstattungen

Contra: Preis, schlechte Rundumsicht, kleiner Kofferraum, wenig Platz hinten

Technische Daten DS5 BlueHDI 180

Länge/Breite/Höhe 4530 mm/1871 mm/1505 - 1539 mm
Radstand 2727 mm
Leergewicht 1615 - 1754 kg
Zuladung 446 - 585 kg
Anhängerlast (gebr. /12%) 1500 kg
Kofferraumvolumen 468 - 1288 l
Tankinhalt 60 l

Blue HDI 180 Stop&Start EAT6

Blue HDi 180 Stop&Start EAT6: Leistung 133 kW/ 180 PS, max. Drehmoment 400 Nm bei 2000/min.
0-100 km/h in 9,2 s, Spitze 220 km/h; Testverbrauch 7,5 l/100 km (Stadtverkehr), CO2-Ausstoß aus Kraftstoff (Werksangabe) 114 g/km; (Ausstattung: Business Line in Perlmutt-Weiß) ab € 39.680,-

Testwertung
3.0 von 5
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