Mini Cooper D: Der wahrscheinlich exklusivste Kleinwagen der Welt
Testbericht
München, 17. August 2007 Prinzipiell stehen sich Engländer und Schotten nicht besonders nahe. Der Konflikt der beiden Nachbarstaaten geht bis ins 13. Jahrhundert und auf die Wars of Independence zurück. Eine Besserung des Verhältnisses könnte allerdings durch das neueste Modell der britischen Traditionsmarke Mini erzielt werden. Dessen Diesel-Aggregat soll mit 4,4 Litern Durchschnittsverbrauch nämlich der sparsamste jemals verbaute Motor in einem Mini sein. Das dürfte auch den geizigen Schotten gefallen. Doch lesen Sie selbst, ob der kleine Brite hält, was seine Macher versprechen.
Leicht geänderte Optik
Der Diesel-Mini unterscheidet sich nicht nur in der Motorisierung von seinen Brüdern. Auch optisch gibt es einige Veränderungen zum Benziner. So ist beispielsweise die Motorhaube wegen dem höher bauenden Aggregat darunter noch stärker gewölbt und der Lufteinlass der Dieselversion fällt größer aus als bei den anderen Modellvarianten. Darüber hinaus weist sein Lufteinlass als eigenständiges Designmerkmal abgerundete Konturen und ein besonders fein strukturiertes Kühlergrillgitter auf. Hinzu kommt eine charakteristische Querstrebe in Wagenfarbe für den unteren Lufteinlass.
Diesel-Motor von PSA
Das Selbstzünder-Triebwerk schöpft seine 110 PS Leistung aus 1,6 Liter Hubraum. Gegenüber seinem Vorgänger ist der Cooper D damit um 20 PS erstarkt. Wie auch der Mini Cooper S verfügt der Diesel-Mini über eine so genannte Overboost-Funktion. Erfolgt im Drehzahlbereich zwischen 1.750 und 4.000 Umdrehungen ein energischer Tritt aufs Gaspedal, wird das maximale Drehmoment von 240 auf 260 Newtonmeter erhöht, aber höchstens zwölf Sekunden lang. Mit dem Extra-Leistungskick spurtet der Cooper D in 9,9 Sekunden auf Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 195 km/h.
Aluminium-Motor ist besonders leicht Der von PSA Peugeot Citroën entwickelte und gebaute Motor mit Vierventil-Technik glänzt durch seine konsequente Aluminium-Leichtbauweise und bringt lediglich 123,5 Kilogramm auf die Waage. Die Common-Rail-Technologie des Triebwerks arbeitet mit einem Druck von 1.600 bar und bietet optimale Verbrennungseigenschaften und ein verbessertes Emissionsverhalten. Der Turbolader mit variabler Geometrie bietet ein auf alle Lastbereiche optimal angepasste Wirkungsweise. Speziell für den Mini hat BMW die Nebenaggregate und deren Antrieb modifiziert. Hinzu kommen ein eigenes Unterdrucksystem und eine eigene Luftzuführung sowie eine neu entwickelte Motorelektronik. Arbeitsweg wird zur Rennstrecke Der äußerst spritzige und agile Mini versprüht enorme Freude am Fahren. Aufgrund des geringen Gewichtes von 1.100 Kilogramm reicht die eher durchschnittliche Leistung aus, um den Cooper D vor allem im Niedertourenbereich schon fast in Sportwagen-Manier voranzubringen. In Kombination mit dem deutlich straffen Fahrwerk kommt das mini-typische Go-Kart-Feeling auf. Der allmorgendliche Weg zur Arbeit wird zur Rennstrecke und jede kleine Wegkrümmung stellt uns die Frage, wie viel Kurvengeschwindigkeit so ein Kleinwagen verträgt. Und seien Sie sich sicher, er verträgt jede Menge davon. Lediglich in schnellen und welligen Kurven neigt er etwas zum Hoppeln. Hier ist eine stark führende Hand gefragt, um den kleinen Sportler in der Spur zu halten. Unsere forsche Fahrweise fordert ihren Tribut vor allem an der Tankstelle. Im Test verbrauchte der Mini zwischen 6,4 und 8,1 Litern. Gewöhnungsbedürftige Armaturen Auch wenn die Änderungen am Äußeren des neuen Mini nur marginal sind, ist er einfach wieder richtig schick geworden. An Armaturenbrett und Mittelkonsole scheiden sich allerdings die Gemüter. Da ist zum Beispiel der so genannte Center Speedo, der eigentlich mehr aussieht wie der Nachbau einer Kirchturmuhr als ein Tachometer. Nicht nur, dass auch der Fahrer des Autos hinter einem weiß, wie schnell man gerade fährt durch die zentrale Position ist der Blick darauf nicht ganz ungefährlich, weil man zu lange vom Verkehrsgeschehen abgelenkt wird. Glücklicherweise lässt sich eine digitale Tempo-Anzeige hinter dem Lenkrad hinzuschalten, sodass man nicht auf das Big-Ben-Imitat angewiesen ist. Subjektiv betrachtet passt das viele Plastik an Armaturenbrett und Mittelkonsole nicht so recht zum Premiumanspruch des Briten und dem ansonsten schicken Innenraum.
Name ist Programm im Innenraum Trotz längerem Radstand von 2,47 Metern ist beim Innenraum des Mini der Name immer noch Programm. Zwar bekommen die Passagiere durch eine schmälere Mittelkonsole etwas mehr Kniefreiheit. Auch die Insassen im Fond fühlen sich nicht mehr so beengt wie im Vorgänger. Dennoch wird aus dem Mini nie eine Reiselimousine für vier Personen werden. Am Liebsten kutschiert er zwei Personen und auf den umklappbaren Rücksitzen die Einkäufe oder das Gepäck. Denn die Bezeichnung Kofferraum für den Platz hinter der Rückbank ist doch sehr schmeichelhaft. Bei einem Stauvolumen von 160 Litern wäre Handtaschenraum passender. Dürftige Serienausstattung Die Serienausstattung des Mini Cooper D ist trotz des relativ hohen Grundpreises eher dürftig. Ohne Aufpreis sind beispielsweise sechs Airbags, 15-Zoll-Leichtmetallfelgen, eine beheizte Heckscheibe, ein Start-/Stopp-Knopf und ein AuxIn-Anschluss für externe Audioquellen erhältlich. Als Sonderausstattung sind unter anderem ein Aerodynamikpaket, ein Glas-Schiebe-Hebedach, eine Klimaanlage beziehungsweise -automatik, Nebelscheinwerfer, Parksensoren für hinten, ein Navigationssystem und Leichtmetallfelgen bis 17 Zoll Größe käuflich erwerbbar. Wem der Dieselmotor noch nicht spritzig genug ist, der kann sich zudem für 130 Euro den Sport-Button einbauen lassen. Dieser sorgt für ein direkteres Ansprechverhalten von Lenkung und Gaspedal. Ab Ende 2007 soll es den Mini Cooper D mit der Start-/Stopp-Automatik, die BMW bereits in dem neuen 1er verwendet, geben. Teurer als die Konkurrenz Der Mini Cooper D ist im Vergleich zur Konkurrenz mit einem Grundpreis von 19.400 Euro relativ teuer. Der dreitürige Renault Clio mit 106-Diesel-PS kostet 17.500 Euro, Ford verlangt für den stärksten Selbstzünder-Fiesta mit 90 PS 16.375 Euro und der Günstigste der Konkurrenten ist der 15.400 Euro teure und mit dem ähnlichen, 110 PS starken Motor ausgerüstete Peugeot 207.
Aluminium-Motor ist besonders leicht Der von PSA Peugeot Citroën entwickelte und gebaute Motor mit Vierventil-Technik glänzt durch seine konsequente Aluminium-Leichtbauweise und bringt lediglich 123,5 Kilogramm auf die Waage. Die Common-Rail-Technologie des Triebwerks arbeitet mit einem Druck von 1.600 bar und bietet optimale Verbrennungseigenschaften und ein verbessertes Emissionsverhalten. Der Turbolader mit variabler Geometrie bietet ein auf alle Lastbereiche optimal angepasste Wirkungsweise. Speziell für den Mini hat BMW die Nebenaggregate und deren Antrieb modifiziert. Hinzu kommen ein eigenes Unterdrucksystem und eine eigene Luftzuführung sowie eine neu entwickelte Motorelektronik. Arbeitsweg wird zur Rennstrecke Der äußerst spritzige und agile Mini versprüht enorme Freude am Fahren. Aufgrund des geringen Gewichtes von 1.100 Kilogramm reicht die eher durchschnittliche Leistung aus, um den Cooper D vor allem im Niedertourenbereich schon fast in Sportwagen-Manier voranzubringen. In Kombination mit dem deutlich straffen Fahrwerk kommt das mini-typische Go-Kart-Feeling auf. Der allmorgendliche Weg zur Arbeit wird zur Rennstrecke und jede kleine Wegkrümmung stellt uns die Frage, wie viel Kurvengeschwindigkeit so ein Kleinwagen verträgt. Und seien Sie sich sicher, er verträgt jede Menge davon. Lediglich in schnellen und welligen Kurven neigt er etwas zum Hoppeln. Hier ist eine stark führende Hand gefragt, um den kleinen Sportler in der Spur zu halten. Unsere forsche Fahrweise fordert ihren Tribut vor allem an der Tankstelle. Im Test verbrauchte der Mini zwischen 6,4 und 8,1 Litern. Gewöhnungsbedürftige Armaturen Auch wenn die Änderungen am Äußeren des neuen Mini nur marginal sind, ist er einfach wieder richtig schick geworden. An Armaturenbrett und Mittelkonsole scheiden sich allerdings die Gemüter. Da ist zum Beispiel der so genannte Center Speedo, der eigentlich mehr aussieht wie der Nachbau einer Kirchturmuhr als ein Tachometer. Nicht nur, dass auch der Fahrer des Autos hinter einem weiß, wie schnell man gerade fährt durch die zentrale Position ist der Blick darauf nicht ganz ungefährlich, weil man zu lange vom Verkehrsgeschehen abgelenkt wird. Glücklicherweise lässt sich eine digitale Tempo-Anzeige hinter dem Lenkrad hinzuschalten, sodass man nicht auf das Big-Ben-Imitat angewiesen ist. Subjektiv betrachtet passt das viele Plastik an Armaturenbrett und Mittelkonsole nicht so recht zum Premiumanspruch des Briten und dem ansonsten schicken Innenraum.
Name ist Programm im Innenraum Trotz längerem Radstand von 2,47 Metern ist beim Innenraum des Mini der Name immer noch Programm. Zwar bekommen die Passagiere durch eine schmälere Mittelkonsole etwas mehr Kniefreiheit. Auch die Insassen im Fond fühlen sich nicht mehr so beengt wie im Vorgänger. Dennoch wird aus dem Mini nie eine Reiselimousine für vier Personen werden. Am Liebsten kutschiert er zwei Personen und auf den umklappbaren Rücksitzen die Einkäufe oder das Gepäck. Denn die Bezeichnung Kofferraum für den Platz hinter der Rückbank ist doch sehr schmeichelhaft. Bei einem Stauvolumen von 160 Litern wäre Handtaschenraum passender. Dürftige Serienausstattung Die Serienausstattung des Mini Cooper D ist trotz des relativ hohen Grundpreises eher dürftig. Ohne Aufpreis sind beispielsweise sechs Airbags, 15-Zoll-Leichtmetallfelgen, eine beheizte Heckscheibe, ein Start-/Stopp-Knopf und ein AuxIn-Anschluss für externe Audioquellen erhältlich. Als Sonderausstattung sind unter anderem ein Aerodynamikpaket, ein Glas-Schiebe-Hebedach, eine Klimaanlage beziehungsweise -automatik, Nebelscheinwerfer, Parksensoren für hinten, ein Navigationssystem und Leichtmetallfelgen bis 17 Zoll Größe käuflich erwerbbar. Wem der Dieselmotor noch nicht spritzig genug ist, der kann sich zudem für 130 Euro den Sport-Button einbauen lassen. Dieser sorgt für ein direkteres Ansprechverhalten von Lenkung und Gaspedal. Ab Ende 2007 soll es den Mini Cooper D mit der Start-/Stopp-Automatik, die BMW bereits in dem neuen 1er verwendet, geben. Teurer als die Konkurrenz Der Mini Cooper D ist im Vergleich zur Konkurrenz mit einem Grundpreis von 19.400 Euro relativ teuer. Der dreitürige Renault Clio mit 106-Diesel-PS kostet 17.500 Euro, Ford verlangt für den stärksten Selbstzünder-Fiesta mit 90 PS 16.375 Euro und der Günstigste der Konkurrenten ist der 15.400 Euro teure und mit dem ähnlichen, 110 PS starken Motor ausgerüstete Peugeot 207.
Technische Daten
Antrieb: | Frontantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | Schaltgetriebe |
Motor Bauart: | Turbodieselmotor mit Direkteinspritzung |
Hubraum: | 1.560 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 80 kW (110 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 260 Nm bei 1.750 - 2.000 UPM |
Preis
Neupreis: 19.400 € (Stand: April 2007)Fazit
Der Mini ist wahrlich ein gut aussehendes Auto, Frauen lieben ihn, der Imagefaktor ist hoch und das Fahrgefühl gleicht dem eines Go-Karts. Hinzu kommt, dass unser Cooper D über einen äußerst spritzigen und agilen Motor verfügt, der sich mit wenig Treibstoff zufrieden gibt. Das sind aber alles noch keine triftigen Gründe, dass die geschäftstüchtigen Briten für Ihre Knutschkugel einen Grundpreis von 19.400 Euro oder im Falle unseres Testwagens ohne Navi 28.440 Euro verlangen. Bei diesen Preisen wird sich kein Schotte in einen Mini verirren, soviel steht fest. Vor allem nicht bei einem Testverbrauch zwischen 6,4 und 8,1 Litern.Testwertung
Quelle: auto-news, 2007-05-01
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