VW Beetle Cabriolet im Test: Wie gut ist der offene Käfer-Enkel?
Testbericht
Santa Monica (Kalifornien/USA), 5. Dezember 2012
Die Lenkung ist schon recht schwammig. Die Schaltung hakt. Und das Bremspedal will kräftig getreten werden, damit das Auto rechtzeitig zum Stehen kommt. Trotzdem macht es mächtig Spaß, mit dem offenen VW an der amerikanischen Pazifikküste entlang zu cruisen. Wohlwollende Blicke fliegen uns und unserem Auto zu, obwohl sich viele Bewohner zwischen Santa Monica und Malibu sicherlich teurere und exklusivere Fahrzeuge leisten können. Aber das Käfer Cabriolet kommt eben einfach gut an in Kalifornien. Die Rede ist wohlgemerkt vom klassischen Käfer - in diesem Fall Baujahr 1980, mit rund 66.000 Kilometer auf dem Buckel. Genau dessen Geist will Volkswagen mit dem Beetle Cabriolet von der Vergangenheit in die Zukunft transportieren. Es könnte tatsächlich gelingen, wie unsere erste Ausfahrt mit dem neuen Open-Air-Käfer beweist.
Länger, sportlicher, maskuliner Eineinhalb Jahre nach dem geschlossenen Beetle soll ab Februar 2013 das Cabriolet für Fahrspaß und Freude unter freiem Himmel sorgen. Länger, breiter, sportlicher und - vor allem - maskuliner als der Vorgänger geht der offene Beetle an den Start. Das Image des Frauenautos will der Nachfolger des New Beetle gerne ablegen. Künftig sollen Männlein und Weiblein gleichermaßen angesprochen werden. Die Grundproportionen mit stämmiger Karosserie, breiten Radhäusern und vielen Rundungen übernimmt das Cabriolet weitgehend vom geschlossenen Bruder. Die straff sitzende schwarze Stoffmütze öffnet sich auf Knopfdruck binnen 9,5 Sekunden vollautomatisch. Das Verdeck legt sich hinter den Fondsitzen zusammen. Darüber kann von Hand eine "Persenning" montiert werden, die wie schon beim Urahnen vor Schmutz und Feuchtigkeit schützt.
Geräuschdämmendes Verdeck Offen bietet der Beetle so viel Frischluft-Vergnügen, wie man das von einem Cabriolet erwarten darf. Wie der Vor-Vorfahre, der erstmals 1949 vom Band lief, verzichtet der Enkel auf einen feststehenden Überrollbügel. Im Falle eines Überschlags fährt hinter den Rücksitzen ein automatischer Überrollschutz aus. Geschlossen wird das Stoffverdeck ebenfalls per Knopfdruck in 11,0 Sekunden. Die zusätzlichen eineinhalb Sekunden genehmigt sich die Elektrohydraulik, um das Dach im Rahmen der Windschutzscheibe zu verankern. Geschlossen greift das Cabriolet die Buckelform des Coupés auf und avanciert beinahe zu selbigem. Die Rundumsicht nach hinten könnte besser sein, doch bezüglich Dichtheit und Geräuschdämmung verrichtet die Mütze hervorragende Arbeit. Zumindet bis Tempo 120 dringt kein Zischen, kein Windgeräusch und kein Tropfen Wasser in den Innenraum. Das Beetle Cabriolet ist also mitnichten nur ein Auto für Sonnenschein.
Vier Sitze und ein schlichtes Cockpit
Für die Passagiere verspricht Volkswagen vier vollwertige Plätze. Die beiden Sitze im Fond können für kurze Wegen genutzt werden, langstreckentauglich sind sie für Erwachsene keinesfalls. Es geht sehr eng zu, gibt kaum Beinfreiheit und die Rückenlehnen stehen zu steil. Letztere lassen sich im Gegensatz zum Vorgänger jetzt umklappen. Die dadurch entstehende Durchreiche in die Fahrgastzelle ist allerdings nicht sonderlich groß. Der Kofferraum ist cabrio-typisch schlecht zugänglich und bietet mit 225 Liter Volumen maximal Platz fürs Wochenendgepäck. Der zweitägige Sommerausflug sollte allerdings kein Problem darstellen. Das Beetle-Cockpit ist schlicht, übersichtlich und dennoch wertig gestaltet, wie man es in modernen Autos nur noch selten findet. Die Armaturentafel ist serienmäßig schwarz-glänzend lackiert. Auf Wunsch kann sie auch in der Wagenfarbe geordert werden, also etwa in gelb, rot oder blau. Es ist allerdings zu befürchten, dass die Lackflächen in der Kabine im Laufe der Zeit sichtbare Gebrauchsspuren und Kratzer bekommen.
Die Lenkung ist schon recht schwammig. Die Schaltung hakt. Und das Bremspedal will kräftig getreten werden, damit das Auto rechtzeitig zum Stehen kommt. Trotzdem macht es mächtig Spaß, mit dem offenen VW an der amerikanischen Pazifikküste entlang zu cruisen. Wohlwollende Blicke fliegen uns und unserem Auto zu, obwohl sich viele Bewohner zwischen Santa Monica und Malibu sicherlich teurere und exklusivere Fahrzeuge leisten können. Aber das Käfer Cabriolet kommt eben einfach gut an in Kalifornien. Die Rede ist wohlgemerkt vom klassischen Käfer - in diesem Fall Baujahr 1980, mit rund 66.000 Kilometer auf dem Buckel. Genau dessen Geist will Volkswagen mit dem Beetle Cabriolet von der Vergangenheit in die Zukunft transportieren. Es könnte tatsächlich gelingen, wie unsere erste Ausfahrt mit dem neuen Open-Air-Käfer beweist.
Länger, sportlicher, maskuliner Eineinhalb Jahre nach dem geschlossenen Beetle soll ab Februar 2013 das Cabriolet für Fahrspaß und Freude unter freiem Himmel sorgen. Länger, breiter, sportlicher und - vor allem - maskuliner als der Vorgänger geht der offene Beetle an den Start. Das Image des Frauenautos will der Nachfolger des New Beetle gerne ablegen. Künftig sollen Männlein und Weiblein gleichermaßen angesprochen werden. Die Grundproportionen mit stämmiger Karosserie, breiten Radhäusern und vielen Rundungen übernimmt das Cabriolet weitgehend vom geschlossenen Bruder. Die straff sitzende schwarze Stoffmütze öffnet sich auf Knopfdruck binnen 9,5 Sekunden vollautomatisch. Das Verdeck legt sich hinter den Fondsitzen zusammen. Darüber kann von Hand eine "Persenning" montiert werden, die wie schon beim Urahnen vor Schmutz und Feuchtigkeit schützt.
Geräuschdämmendes Verdeck Offen bietet der Beetle so viel Frischluft-Vergnügen, wie man das von einem Cabriolet erwarten darf. Wie der Vor-Vorfahre, der erstmals 1949 vom Band lief, verzichtet der Enkel auf einen feststehenden Überrollbügel. Im Falle eines Überschlags fährt hinter den Rücksitzen ein automatischer Überrollschutz aus. Geschlossen wird das Stoffverdeck ebenfalls per Knopfdruck in 11,0 Sekunden. Die zusätzlichen eineinhalb Sekunden genehmigt sich die Elektrohydraulik, um das Dach im Rahmen der Windschutzscheibe zu verankern. Geschlossen greift das Cabriolet die Buckelform des Coupés auf und avanciert beinahe zu selbigem. Die Rundumsicht nach hinten könnte besser sein, doch bezüglich Dichtheit und Geräuschdämmung verrichtet die Mütze hervorragende Arbeit. Zumindet bis Tempo 120 dringt kein Zischen, kein Windgeräusch und kein Tropfen Wasser in den Innenraum. Das Beetle Cabriolet ist also mitnichten nur ein Auto für Sonnenschein.
Vier Sitze und ein schlichtes Cockpit
Für die Passagiere verspricht Volkswagen vier vollwertige Plätze. Die beiden Sitze im Fond können für kurze Wegen genutzt werden, langstreckentauglich sind sie für Erwachsene keinesfalls. Es geht sehr eng zu, gibt kaum Beinfreiheit und die Rückenlehnen stehen zu steil. Letztere lassen sich im Gegensatz zum Vorgänger jetzt umklappen. Die dadurch entstehende Durchreiche in die Fahrgastzelle ist allerdings nicht sonderlich groß. Der Kofferraum ist cabrio-typisch schlecht zugänglich und bietet mit 225 Liter Volumen maximal Platz fürs Wochenendgepäck. Der zweitägige Sommerausflug sollte allerdings kein Problem darstellen. Das Beetle-Cockpit ist schlicht, übersichtlich und dennoch wertig gestaltet, wie man es in modernen Autos nur noch selten findet. Die Armaturentafel ist serienmäßig schwarz-glänzend lackiert. Auf Wunsch kann sie auch in der Wagenfarbe geordert werden, also etwa in gelb, rot oder blau. Es ist allerdings zu befürchten, dass die Lackflächen in der Kabine im Laufe der Zeit sichtbare Gebrauchsspuren und Kratzer bekommen.
Drei Benziner und zwei Diesel
Die Motorenpalette umfasst die aus dem geschlossenen Beetle bekannten Triebwerke mit Aufladung und Direkteinspritzung: Benziner mit 105, 160 und 200 PS sowie Diesel mit 105 und 140 PS. Die beiden von uns gefahrenen Topmotorisierungen geben naturgemäß wenig Anlass zur Kritik. Der etwas raue 2.0 TDI mit 140 PS sorgt für tadellosen Durchzug bereits aus dem Drehzahlkeller. Mit einem Normverbrauch von 5,1 Liter gibt sich der Selbstzünder zudem genügsam. Der deutlich sportlichere 2.0 TSI mit 200 PS gefällt durch ambitionierte Fahrleistungen und seinen Klang, der ein wenig an die einstigen Boxermotoren im Heck des Käfers erinnert. Erstaunlich straff fällt das Fahrwerk des Beetle aus. Das sorgt zwar für Spaß in Kurven, könnte für einen gemütlichen Cruiser aber auch etwas komfortabler federn. So sind Querfugen relativ deutlich zu spüren.
Günstiges Cabrio-Vergnügen
Das Beetle Cabriolet startet als 1.2 TSI bei 21.350 Euro, der günstigste Diesel 1.6 TDI kostet 23.800 Euro. Der Aufpreis gegenüber dem geschlossenen Bruder beträgt jeweils 4.200 Euro. Auch wenn es sich auf den ersten Blick nicht so anhört, so ist der Beetle - sieht man von Smart und Fiat 500 ab - eines der günstigsten Cabrios auf dem deutschen Markt. Der offene Mini liegt je nach Motorisierung etwa gleichauf, bietet aber deutlich weniger Platz. Apropos Mini: Von der Lifestylemarke hat sich VW in anderer Hinsicht inspirieren lassen: Denn auch für das Beetle Cabriolet stehen zahlreiche Individualisierungsmöglichkeiten zur Verfügung, in Form von unterschiedlichen Rädern, Zierstreifen und Einstiegsleisten.
Die Motorenpalette umfasst die aus dem geschlossenen Beetle bekannten Triebwerke mit Aufladung und Direkteinspritzung: Benziner mit 105, 160 und 200 PS sowie Diesel mit 105 und 140 PS. Die beiden von uns gefahrenen Topmotorisierungen geben naturgemäß wenig Anlass zur Kritik. Der etwas raue 2.0 TDI mit 140 PS sorgt für tadellosen Durchzug bereits aus dem Drehzahlkeller. Mit einem Normverbrauch von 5,1 Liter gibt sich der Selbstzünder zudem genügsam. Der deutlich sportlichere 2.0 TSI mit 200 PS gefällt durch ambitionierte Fahrleistungen und seinen Klang, der ein wenig an die einstigen Boxermotoren im Heck des Käfers erinnert. Erstaunlich straff fällt das Fahrwerk des Beetle aus. Das sorgt zwar für Spaß in Kurven, könnte für einen gemütlichen Cruiser aber auch etwas komfortabler federn. So sind Querfugen relativ deutlich zu spüren.
Günstiges Cabrio-Vergnügen
Das Beetle Cabriolet startet als 1.2 TSI bei 21.350 Euro, der günstigste Diesel 1.6 TDI kostet 23.800 Euro. Der Aufpreis gegenüber dem geschlossenen Bruder beträgt jeweils 4.200 Euro. Auch wenn es sich auf den ersten Blick nicht so anhört, so ist der Beetle - sieht man von Smart und Fiat 500 ab - eines der günstigsten Cabrios auf dem deutschen Markt. Der offene Mini liegt je nach Motorisierung etwa gleichauf, bietet aber deutlich weniger Platz. Apropos Mini: Von der Lifestylemarke hat sich VW in anderer Hinsicht inspirieren lassen: Denn auch für das Beetle Cabriolet stehen zahlreiche Individualisierungsmöglichkeiten zur Verfügung, in Form von unterschiedlichen Rädern, Zierstreifen und Einstiegsleisten.
Technische Daten
Antrieb: | Frontantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | Schaltgetriebe |
Motor Bauart: | Reihen-Dieselmotor mit Turboaufladung und Common-Rail-Direkteinspritzung |
Hubraum: | 1.968 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 103 kW (140 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 320 Nm bei 1.750 bis 2.500 UPM |
Preis
Neupreis: 26.100 € (Stand: Dezember 2012)Fazit
Die Wiederbelebung eines Kultautos ist immer schwer - zumal, wenn es in die zweite Auflage geht. VW ist das mit dem Beetle gelungen und das neue Cabriolet dürfte in Zukunft einen nicht unbeträchtlichen Teil davon ausmachen. Der Open-Air-Beetle wirkt jung, charmant und dynamisch. Genauso fährt sich das Auto auch. Offen gibt es pures Frischluft-Vergnügen, aber auch ohne Sonne erfüllt der Retro-Volkswagen seinen Zweck. Das sehr gut gedämmte Verdeck macht das Beetle Cabriolet fast schon zum vollwertigen Coupé. Und das alles zu einem erstaunlich fairen Preis.Testwertung
Quelle: auto-news, 2012-12-04
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