BMW M6 mit Competition-Paket: Richtig harter Sechs
Testbericht
Haar, 14. August 2009 - Einer der schönsten Momente dieser Tage ist für mich, morgens das große Rolltor meiner Garage nach oben rasseln zu lassen und einen ersten Blick über den dort versteckten Testwagen zu schicken. Vor neugierigen Blicken verborgen, schlummert dort ein BMW M6 Coupé und lauert auf seinen ersten Einsatz des Tages. Leise öffne ich die Tür, was dank des komfortablen Schlüssellos-Systems mit einem einfachen Handgriff möglich ist und gleite hinein in die Nobel-Welt des Münchner Boliden.
Grimmiges Blubbern
Helles Leder und glänzendes Karbon empfangen mich. Die linke Hand am rot-blau vernähten Lenkrad, lege ich den rechten Zeigefinder auf den Startknopf und warte noch ein paar Sekunden. Es ist so wie die Ruhe vor dem Sturm, die stillen Moment vor dem Erwachen des Morgens. Ich drücke sanft die Taste. Im nächsten Moment ist er vorbei mit der Stille. Das heisere Blubbern der noch kalten Zehnzylindermaschine hallt von den Wänden wider und verrät der Nachbarschaft nun akustisch, was bis zur Stunde in der Garage verborgen war. Der bullernde Sound aus Richtung der Vierrohr-Abgasanlage ist Gänsehaut erregend ...
Carbonschwarz als neue Lackfarbe
Bereits seit 2005 ist das ultrastarke BMW M6 Coupé zu haben. Im Modelljahr 2009 haben die M-Macher dem starken Mobil einige Änderungen spendiert. Dazu gehört die Farbe Carbonschwarz metallic, die unserem Testwagen ein geheimnisvolles Flair vermittelt. Der 4,90 Meter lange Wagen steht auf voluminösen Felgen mit fast filigranen Doppelspeichen. Die 19-Zöller sind Bestandteil des 3.150 Euro teuren Competition-Paketes, das unser Testauto an Bord hat. Dazu gehört auch eine Fahrwerks-Tieferlegung um zwölf Millimeter vorn und zehn Millimeter hinten. So gestählt lauert der Wagen noch geduckter auf seinen Einsatz.
Motorhaube mit Lichtkanten Fans der Marke und des Modells fällt sofort eine weitere Besonderheit des Spezial-Paketes auf: Die markantere Motorhaube, die mit zwei neuen, spitz zulaufenden Lichtkanten im mittleren Bereich auf sich aufmerksam macht. Es ist aber nicht so, dass man auf einen M6 speziell aufmerksam machen müsste: Nach wie vor empfiehlt sich das heiße Coupé nicht, wenn man, beispielsweise als Privatdetektiv, unauffällig jemanden observieren will. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass bei allen Modellen des aktuellen Modelljahres die Außenspiegel größer wurden. Jetzt mit Bremsenergie-Rückgewinnung Unter der imposanten Motorhaube verbirgt sich der bekannte Fünfliter-V10, dessen Technik aber vor allem hinsichtlich der Effizienz feingeschliffen wurde. So verfügt die 507 PS starke Maschine nun über eine Bremsenergie-Rückgewinnung und einen abkoppelbaren Klimagenerator. Zu den Maßnahmen gehört auch ein reibwertoptimiertes Leichtlauflager an der Hinterachse. Neue Direktwahltasten Wieder zurück im gleichermaßen bequemen wie straffen Sportsitz mit Halt gebenden Seitenwangen schaue ich mir das Cockpit an: Der M6 hat nun auch die Direktwahltasten auf der Mittelkonsole, mit denen sich die wichtigsten Funktionen speichern und auf Knopfdruck abrufen lassen, wie ein bestimmtes Navigationsziel oder der Lieblingsradiosender. Das 8,8 Zoll große Display des Professional-Navigationssystems zeigt ein klares, hoch aufgelöstes Bild an. In meinem M6 habe ich sogar die Möglichkeit, im Internet zu surfen, allerdings nur, wenn der Wagen steht.
Blubbern, Brummen, Hicksen Surfen geht allerdings am Schreibtisch noch besser. Ich will lieber die Fahrdynamik des bayerischen Edelsportlers ausprobieren. Nachdem ich aus der Garage gefahren bin, genieße ich das herrliche Fauchen. Jetzt drücke ich den kurzen Hebel des Sequenziellen M Getriebes (SMG) in Richtung "D" und gebe Gas. Der Sound spielt die Skala durch: Das Blubbern im Leerlauf wird von einem satten Brummen bei normaler Fahrt abgelöst, bei Vollgas-Trips brüllt die Maschine lustvoll und hickst beim Lastwechsel, dass es nur so eine Freude ist. Entscheidungen gefordert Der M6 ist ein Auto, das von seinem Fahrer Entscheidungen fordert. Wer hiermit Probleme hat, sollte sich einen 650i mit Automatik kaufen und damit glücklich werden. Im "M" locken drei Tasten in der Mittelkonsole den Spieltrieb heraus. So kann ich die Dämpfung zwischen "Komfort", Normal" und "Sport" einstellen, mit der Power-Taste entscheiden, ob ich 400 oder 507 PS Höchstleistung will. Darüber hinaus kann ich festlegen, ob die dynamische Stabilitätskontrolle normal oder erst im Grenzbereich eingreift. Fürs Siebengang-SMG stehen mir gar sechs Programme zur Verfügung, welche die Charakteristik des Gangwechsels von "Schalten" bis "Reinknallen" verändern. MDrive: Setup festlegen Eine weitere Besonderheit ist "MDrive". In diesem Programm, das über das Bediensystem iDrive gesteuert wird, kann ich die Einstellungen für Fahrwerk, Stabilitätskontrolle, Getriebe und Kraftentfaltung am Display festlegen und speichern. Außerdem kann ich jetzt auch die höchste Stufe der Leistungsentfaltung, das Programm P 500 Sport, vorwählen.
Setup mit Tastendruck abrufen Das dermaßen eingestellte Setup kann ich mit der M-Taste am Lenkrad abrufen. Richtig spürbar zieht der Wagen an, der Unterbau wird straffer und der V10 giert nach meinem Fuß am Gaspedal. Im Head-Up-Display, wo bislang nur die Geschwindigkeit zu sehen war, wechselt die Anzeige zu einem Halbkreis, dessen Balken von Grün nach Rot wächst und mir schließlich durch hektisches Blinken zu verstehen gibt, wann ich an den Schaltpaddles am Lenkrad spätestens hochschalten muss. Die Anzeige in der Frontscheibe hat den nicht zu unterschätzenden Nutzen, dass ich den Blick nicht von der Straße nehmen muss. Ich bin außerdem froh über die straffen Sitze und das griffige Lenkrad, da der M6 brachial nach vorn zieht. Fahrwerk ist recht straff Mit dem Competition-Paket ist auch das Fahrwerk noch einmal mehr in Richtung Dynamik abgestimmt worden. Für kurvenreiche Strecken ist das ideal, denn hier lässt sich der edle Bolide exakt und saugend mit hohem Tempo ums Eck zirkeln. Die Karosserie wankt dabei kaum, die Straßenlage ist super und selbst im Grenzbereich vermittelt der weißblaue Sportler dank einer speziellen M-Differenzialsperre noch ein großes Gefühl von Sicherheit. Im normalen Alltagsverkehr allerdings ist die Fahrwerksabstimmung zu hart. Selbst in der Komfort-Stufe der elektronischen Dämpferregelung werden Stöße und Querrillen noch deutlich gemeldet. Ebenfalls nichts für komfortverliebte Berufspendler ist das SMG: Im Automatikmodus schaltet es recht spürbar und wer nach längerem Cruisen die Kraft spontan per Tritt aufs Gaspedal abrufen will, wird von einer Gedenksekunde eingebremst. Hoher Verbrauch Zwar verbraucht das 2009er Modell dank der Modifikationen am Antrieb laut BMW mit 14,3 Liter einen halben Liter Sprit weniger als der Vorgänger. Bei normal gefahrenen Alltagsetappen über Autobahnen, Landstraßen und durch die Stadt liegt unser Schnitt bei 17,1 Liter, allerdings haben wir die Kraft auch öfter abgerufen, als das wahrscheinlich im täglichen Straßenverkehr geschieht. Ab 116.200 Euro Das M6 Coupé kostet 116.200 Euro. Für diesen Preis sind die M-spezifischen Besonderheiten wie die Differenzialsperre, ein Karbon-Dach, die M-Sportsitze, das Head-up-Display, adaptives Kurvenlicht und Xenonscheinwerfer mit dabei. Unser Testwagen hatte neben den bereits erwähnten Features wie dem Competition-Paket, dem Schlüssellos-System und dem Navigationssystem Professional noch ein High-End-Audiosystem, einen Digitaltuner fürs Radio und eine Einparkhilfe dabei. Alles in allem hat der Wagen 136.847 Euro gekostet.
Motorhaube mit Lichtkanten Fans der Marke und des Modells fällt sofort eine weitere Besonderheit des Spezial-Paketes auf: Die markantere Motorhaube, die mit zwei neuen, spitz zulaufenden Lichtkanten im mittleren Bereich auf sich aufmerksam macht. Es ist aber nicht so, dass man auf einen M6 speziell aufmerksam machen müsste: Nach wie vor empfiehlt sich das heiße Coupé nicht, wenn man, beispielsweise als Privatdetektiv, unauffällig jemanden observieren will. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass bei allen Modellen des aktuellen Modelljahres die Außenspiegel größer wurden. Jetzt mit Bremsenergie-Rückgewinnung Unter der imposanten Motorhaube verbirgt sich der bekannte Fünfliter-V10, dessen Technik aber vor allem hinsichtlich der Effizienz feingeschliffen wurde. So verfügt die 507 PS starke Maschine nun über eine Bremsenergie-Rückgewinnung und einen abkoppelbaren Klimagenerator. Zu den Maßnahmen gehört auch ein reibwertoptimiertes Leichtlauflager an der Hinterachse. Neue Direktwahltasten Wieder zurück im gleichermaßen bequemen wie straffen Sportsitz mit Halt gebenden Seitenwangen schaue ich mir das Cockpit an: Der M6 hat nun auch die Direktwahltasten auf der Mittelkonsole, mit denen sich die wichtigsten Funktionen speichern und auf Knopfdruck abrufen lassen, wie ein bestimmtes Navigationsziel oder der Lieblingsradiosender. Das 8,8 Zoll große Display des Professional-Navigationssystems zeigt ein klares, hoch aufgelöstes Bild an. In meinem M6 habe ich sogar die Möglichkeit, im Internet zu surfen, allerdings nur, wenn der Wagen steht.
Blubbern, Brummen, Hicksen Surfen geht allerdings am Schreibtisch noch besser. Ich will lieber die Fahrdynamik des bayerischen Edelsportlers ausprobieren. Nachdem ich aus der Garage gefahren bin, genieße ich das herrliche Fauchen. Jetzt drücke ich den kurzen Hebel des Sequenziellen M Getriebes (SMG) in Richtung "D" und gebe Gas. Der Sound spielt die Skala durch: Das Blubbern im Leerlauf wird von einem satten Brummen bei normaler Fahrt abgelöst, bei Vollgas-Trips brüllt die Maschine lustvoll und hickst beim Lastwechsel, dass es nur so eine Freude ist. Entscheidungen gefordert Der M6 ist ein Auto, das von seinem Fahrer Entscheidungen fordert. Wer hiermit Probleme hat, sollte sich einen 650i mit Automatik kaufen und damit glücklich werden. Im "M" locken drei Tasten in der Mittelkonsole den Spieltrieb heraus. So kann ich die Dämpfung zwischen "Komfort", Normal" und "Sport" einstellen, mit der Power-Taste entscheiden, ob ich 400 oder 507 PS Höchstleistung will. Darüber hinaus kann ich festlegen, ob die dynamische Stabilitätskontrolle normal oder erst im Grenzbereich eingreift. Fürs Siebengang-SMG stehen mir gar sechs Programme zur Verfügung, welche die Charakteristik des Gangwechsels von "Schalten" bis "Reinknallen" verändern. MDrive: Setup festlegen Eine weitere Besonderheit ist "MDrive". In diesem Programm, das über das Bediensystem iDrive gesteuert wird, kann ich die Einstellungen für Fahrwerk, Stabilitätskontrolle, Getriebe und Kraftentfaltung am Display festlegen und speichern. Außerdem kann ich jetzt auch die höchste Stufe der Leistungsentfaltung, das Programm P 500 Sport, vorwählen.
Setup mit Tastendruck abrufen Das dermaßen eingestellte Setup kann ich mit der M-Taste am Lenkrad abrufen. Richtig spürbar zieht der Wagen an, der Unterbau wird straffer und der V10 giert nach meinem Fuß am Gaspedal. Im Head-Up-Display, wo bislang nur die Geschwindigkeit zu sehen war, wechselt die Anzeige zu einem Halbkreis, dessen Balken von Grün nach Rot wächst und mir schließlich durch hektisches Blinken zu verstehen gibt, wann ich an den Schaltpaddles am Lenkrad spätestens hochschalten muss. Die Anzeige in der Frontscheibe hat den nicht zu unterschätzenden Nutzen, dass ich den Blick nicht von der Straße nehmen muss. Ich bin außerdem froh über die straffen Sitze und das griffige Lenkrad, da der M6 brachial nach vorn zieht. Fahrwerk ist recht straff Mit dem Competition-Paket ist auch das Fahrwerk noch einmal mehr in Richtung Dynamik abgestimmt worden. Für kurvenreiche Strecken ist das ideal, denn hier lässt sich der edle Bolide exakt und saugend mit hohem Tempo ums Eck zirkeln. Die Karosserie wankt dabei kaum, die Straßenlage ist super und selbst im Grenzbereich vermittelt der weißblaue Sportler dank einer speziellen M-Differenzialsperre noch ein großes Gefühl von Sicherheit. Im normalen Alltagsverkehr allerdings ist die Fahrwerksabstimmung zu hart. Selbst in der Komfort-Stufe der elektronischen Dämpferregelung werden Stöße und Querrillen noch deutlich gemeldet. Ebenfalls nichts für komfortverliebte Berufspendler ist das SMG: Im Automatikmodus schaltet es recht spürbar und wer nach längerem Cruisen die Kraft spontan per Tritt aufs Gaspedal abrufen will, wird von einer Gedenksekunde eingebremst. Hoher Verbrauch Zwar verbraucht das 2009er Modell dank der Modifikationen am Antrieb laut BMW mit 14,3 Liter einen halben Liter Sprit weniger als der Vorgänger. Bei normal gefahrenen Alltagsetappen über Autobahnen, Landstraßen und durch die Stadt liegt unser Schnitt bei 17,1 Liter, allerdings haben wir die Kraft auch öfter abgerufen, als das wahrscheinlich im täglichen Straßenverkehr geschieht. Ab 116.200 Euro Das M6 Coupé kostet 116.200 Euro. Für diesen Preis sind die M-spezifischen Besonderheiten wie die Differenzialsperre, ein Karbon-Dach, die M-Sportsitze, das Head-up-Display, adaptives Kurvenlicht und Xenonscheinwerfer mit dabei. Unser Testwagen hatte neben den bereits erwähnten Features wie dem Competition-Paket, dem Schlüssellos-System und dem Navigationssystem Professional noch ein High-End-Audiosystem, einen Digitaltuner fürs Radio und eine Einparkhilfe dabei. Alles in allem hat der Wagen 136.847 Euro gekostet.
Technische Daten
Antrieb: | Heckantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 7 |
Getriebe: | SMG |
Motor Bauart: | V-Ottomotor |
Hubraum: | 4.999 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 10 |
Leistung: | 373 kW (507 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 520 Nm bei 6.100 UPM |
Preis
Neupreis: 116.200 € (Stand: August 2009)Fazit
Der BMW M6 ist und bleibt ein Traumwagen, ob man ihn nun im Alltag bewegen will oder auf der Rennstrecke. Das Competition-Paket eignet sich allerdings eher für Privatrennfahrer. Denn das nochmals tiefer gelegte und straffere Fahrwerk ist im Normalbetrieb recht unkomfortabel. Die Praline dieses Paketes ist aber die Motorhaube, die den Gesamteindruck des Wagens noch markanter macht.
Um dem Auto-Traum ein wenig die bunte Farbe zu nehmen, erwähnen wir den hohen Anschaffungspreis, den doch recht hohen Verbrauch und den ebenfalls nicht besonders stimmigen Automatikmodus des SMG. Aber wahrscheinlich hält das seine Fans nicht davon ab, weiter von einem M6 zu träumen.Testwertung
Quelle: auto-news, 2009-08-14
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