Erfahrungsbericht Lada Niva 1.7 (81 PS) von lexi.lind, August 2017
Der russische Ursprung der allradgetriebenen Fahrzeuge ist seit Jahrzehnten mit ein paar wenigen Modifikationen nahezu unverändert auf dem deutschen Markt zu haben und so jucken auch die 15 Jahre nicht wirklich. Hat sich ja seitdem nicht viel getan.
Die Optik ist so oder so in die Jahre gekommen, aber durchaus gefällig. Die weit zu öffnenden Türen lassen über einen Trittschweller ein bequemes Aus- und Einsteigen zu.
Auch das Platznehmen auf den leicht erhöhten Sitzen mit ordentlichem Sitzkomfort flutscht prima, während die Verstellmöglichkeit zu wünschen übrig lässt.
Der Rundblick im Innenraum zeigt mir sehr schnell, dass ich es hier nicht mit einem Luxuswagen zu tun habe, sondern mit einem Fahrzeug, das auf schwerste Geländetauglichkeit ausgelegt ist. Das Cockpit hat viel Ähnlichkeit mit jenen aus den 60er Jahren, alles ist in Plastik gehalten und mit viel Cockpitspray zum Glänzen gebracht.
Die Einfachheit der Innenausstattung ist vielfältig. Das Lenkrad ist leider in seiner Position nicht zu verändern, muss von mir also so hingenommen werden. Die Pedalerie ist sehr eng aneinander gereiht und nicht immer einfach zu bedienen. Ein optimaler Sitz ist definitiv was anderes.
Die Temperaturen des Sommers waren für den Niva natürlich ein besonderer Härtetest was den Bereich Heizung/Lüftung angeht. Selbst in der größten Stufe war es ihm kaum möglich, die Temperaturen einigermaßen vernünftig zu halten.
In der Praxis wünschte ich mir ein paar mehr Ablagemöglichkeiten, das Platzangebot und die Bequemlichkeit auf den hinteren 2 Sitzplätzen war ebenfalls recht einfach ausgefallen.
Nehme ich mir mal den Kofferraum vor. Um den Mechanismus zu finden, der für das Entriegeln der Hecktür zuständig war, musste ich entweder lange suchen oder einen Blick ins Bedienerhandbuch werfen, ähnlich hat es sich mit den umklappen der Rücksitze verhalten. Als ich es aber erst einmal wusste, ging alles recht easy.
Komfort ist relativ, spielte sich beim Lada Niva aber auf jeden Fall im unteren Bereich ab. Ein Knacken und Knistern waren an der Tagesordnung.
Was mich besonders gestört hat war die Tatsache , dass ich mit geöffnetem Fenster gar nicht fahren konnte, da sehr intensiver Benzingeruch in den Innenraum gedrungen ist.
Der robuste Motor mit etwas rauer Laufkultur, traf auf ein etwas ruppig und rau abgestimmtes Getriebe, es verlangte schon etwas Gespür, um die Schaltvorgänge sauber ausführen zu können.
Der Allradantrieb und das Differential sorgten dafür, dass der Niva im Gelände weiterhin, obwohl seine Grundtechnik doch schon ein paar Tage alt war, immer noch zu den Besten gehörte und manch modernen Schönling hinter sich ließ.
Der Verbrauch hielt sich sogar mit acht Litern in Grenzen, im Alltag waren es dann aber doch meist 10.