Der von mir gefahrene Jeep Grand Cherokee Trailhawk ist nicht mit dem Trackhawk zu verwechseln. Denn der eine mit seinen 710 PS auf pure Performance ausgelegt ist, rückt der Trailhawk die Offroadqualitäten in den Fokus und darf sogar die „Trail rated“- Plakette tragen. Dieses Emblem bekommen bei Jeep nur solche Fahrzeuge verpasst, die ohne weitere Zusatzausrüstung eine der härtesten Offroad-Strecken der Welt. Und so kann ich jedem von Euch nur einen Trip ins Gelände empfehlen, mit einem Instruktor an der Seite ist das purer Spaß.
Da darf ich nur als Fahrer nicht die Nerven verlieren. In meinem Trailhawk informierte mich der Bordcomputer auch abseits der Piste und verfügte über spezielle Offroad-Funktionen und tolle Fahrhilfen.
Im Gelände absolut genial, die sogenannte Selec-Speed-Control. Die Gelände-Tempoautomatik lässt das Fahrzeug bergauf wie auch bergab automatisch und mit konstanter Geschwindigkeit durch das Gelände kriechen, ich muss kein Pedal betätigen, kann aber jederzeit die Geschwindigkeit über die Schaltpaddel am Lenkrad schrittweise regulieren.
Wenn mir letztlich das schicke Blechkleid auch viel zu schade für den harten Geländeeinsatz ist, so ist und bleibt ein Jeep ein Jeep und bietet hervorragende Offroad-Fähigkeiten, für die der Trailhawk aus Überzeugung steht und die man auch wirklich mal ausloten muss.
Die beim Trailhawk aufgezogenen grobstolligen Goodyear Wrangler Kevlar-Reifen machen sich in punkto Fahrkomfort bzw. Abrollgeräusche natürlich etwas nachteilig bemerkbar, nichts desto trotz macht der Grand Cherokee Trailhawk auch auf der Straße keine schlechte Figur, zumindest was den Anspruch an einen Cruiser anbelangt. Sportliche Ambitionen hat er so gar keine, drücken sich dann seine amerikanischen Gene zu sehr durch und so machen sich beim sportlichen Ritt nicht nur Gewicht und Größe negativ bemerkbar. Beim Trailhawk lasse ich es da lieber gemütlicher angehen, wie gern ich auch ansonsten um die Kurven jage, der Grand Cherokee vermittelt mir hierbei einfach ein zu weiches, schwammiges und ungenaues Fahrgefühl.
Der Wendekreis attestiert ihm allerdings im Großstadtdschungel eine angenehme Handlichkeit und das trotz seiner Größe.
Wer jetzt denkt, er wäre mit den 250 Pferdchen untermotorisiert, muss sich keine Sorgen machen, der Motor sorgt für tollen Vortrieb und ist an eine sehr feine Achtstufen-Automatik gekoppelt, die mir mittels Schaltwippen am Lenkrad auch den manuellen Eingriff erlaubt, aber dieser ist überhaupt nicht nötig. ZF hat hier großartige Arbeit geleistet.
Die zulässige Anhängelast liegt für den Selbstzünder bei stolzen 3,5 Tonnen, mein Trailhawk muss sich allerdings mit einer halben Tonne weniger geschlagen geben, dennoch sind seine Qualitäten als Zugpferd unbestritten. Die Rückfahrkamera erweist sich übrigens auch beim Ankuppeln eines Hängers als sehr hilfreich. Zum einen muss für die Aktivierung der Automatikwählhebel nicht in R stehen und zum anderen bleibt die Kamera wenn gewünscht auch im Vorwärtsbetrieb aktiv.
Der V6-Turbodiesel treibt den Geländewagen auch vollbeladen und von unten heraus zügig voran, wird unter Volllast zwar etwas kerniger, bewahrt sich aber seine Laufruhe.
Wenn ich jetzt noch die erlaubte Geschwindigkeit in mein Blickfeld rücken könnte, denn die Tempolimitanzeige ist in der Navigationsanzeige im Touchscreen leider im rechten unteren Eck zu finden, so gar nicht im Blickfeld.
Um auch möglichst effizient unterwegs zu sein, ist automatisch beim Starten des Motors der Eco Modus aktiviert.Wer sich nun bevormundet fühlt, keine Sorge, ein Tastendruck genügt und die Eco-Funktion ist deaktiviert. Eine gegensätzliche Gangart steht mir im Sport-Modus zur Seite, der Verbrauch steigt von den mir erfahrenen neun Litern dann auf über zehn Liter.