Der Jeep Grand Cherokee wird seit 1993 in nunmehr 4. Generation gebaut. Der Vorname wies von Anbeginn auf die ausgewachsenen Proportionen sowohl in der Gürtellinie als auch unter der Haube hin. Das aktuelle Serie „WK“ wird in Deutschland seit Winter 2010/2011 angeboten.
Alternativ zu den beiden Benzinern (V6 und V8) wird der große Indianer mit einem 6 Zylinder Diesel in „V“-Anordnung angeboten. Dieser leicht langhubig, drehmomentorientiert ausgelegte Zukauf von Detroit Motor/VM Motori verfügt über einen standesgemäßen Hubraum von 2987 cm3.
Im Einstiegsmodell Laredo beschränkt sich die Motorleistung noch auf 140kW/190PS und einem Drehmoment von 440Nm/1.600min-1. Diese Leistungscharakteristik schon bei moderat erhöhter Standdrehzahl wird ab dem Model Limited und Overland nochmals getoppt. Dann stehen 177kW/241PS und ein Drehmoment von 550Nm ab 1.800min-1 zur Verfügung.
Dieses Drehmomentplateau hinterlässt beim Fahrer eine über alles erhabene Gelassenheit. Der Antrieb des Großen Kriegers kann sowohl den forcierten Galopp als auch die ruhige alles unter 2.000 Kurbelwellenumdrehungen erledigende Gangart und dies unabhängig von der Topografie der Straßenführung.
Der „Grüner Bereich“ des Drehzahlmessers reicht bis knapp 120km/h. Auf Langstrecken, unter Berücksichtigung dieses ökonomischen Bereichs sind sogar Verbrauchswerte unter 9 Liter realisierbar. Ein bemerkenswerter Umstand für ein Fahrzeug dieser Gewichtsklasse. Vorbildlich kurz ist die Getriebeuntersetzung mit dem Faktor 2,72:1 ausgelegt.
Das Quadra-Drive II Allradsystem beim 3.0 V6 Diesel (ab Overland), permanenten Allrad und mit der Untersetzung gekoppelten Sperre des Mittendifferenzials wird ergänzt durch eine elektronische Quersperre an der Hinterachse und das Selec-Terrain Assistenzsystem, welches die unterschiedlichen Untergründe nach Schnee, Sand und Fels differenziert und unter allen Bedingungen optimale Traktion gewährleistet.
Zu einem Preis ab 42.950 Euro ist die Einstiegsversion Laredo 3.0CRD bereits u.a. mit Front-, Seiten-, Window und Knie-Airbag für den Fahrer ausgestattet. ABS, ‚ESP, Antischlupfregelung (ASR), Bi-Xenon, die schlüssellose Öffnung und Starten des Fahrzeugs, 2-Zonen Klimaautomatik, Regensensor für die Scheibenwischer, Lenkradbedienung für Audiosystem und Bordcomputer gehören ebenso zur Standartausstattung. Das Allradsystem „Quadra-Track II“ spart die Hinterachssperre zugunsten einer Traktionskontrolle durch gezielten Bremseingriff an alle vier Räder.
Neben dem stärkeren Dieselmotor beinhaltet das 6.850 Euro Update zum Limited u.a. Parksensoren vorn und hinten, eine Rückfahrkamera, elektrisch zu bedienende Font Sitze mit Lederpolsterung, eine Komplettierung des Basis Multimedia Touchscreen mit einer Bluetooth Freisprecheinrichtung sowie eine Alpine Sound System.
Der Overland 3.0 Diesel kostet 58.900 Euro. Das zusätzliche Vorhandensein u.a. von einem Auffahrwarnsystem, Totwinkelassistenten, einer Luftfederung an beiden Achsen, Lederausstattung, Sitze vorne belüftet, Lenkrad beheizbar, 2-teiliges Panorama-Glasdach und eine elektrisch zu bedienende Heckklappe sowie eine weitere Aufwertung des Multimediasystems durch eine Festplattennavigation lässt keine nennenswerte Wünsche offen. Augenmerk erntete die Adaptive Geschwindigkeitsregelung (ACC). Besonders beifahrerfreundlich ist dieser Tempomat mit einer stufenweise manuell einstellbaren Abstandsregelung kombiniert, die vorrausfahrende Fahrzeuge (auch Zweiräder) in einer „Radarkeule“ erfasst und entsprechend berücksichtigt. Ohne Zutun des Fahrers erfolgt ein ggf. auch wirkungsvoller,
heftiger Bremseingriff. Das System erkennt und differenziert zwischen auflaufenden und
einscherenden schnelleren Fahrzeugen.
Ein von Dachhimmel klappbarer Bildschirm verkürzt längere Reiseetappe für die Fondpassagiere.
Die identische Übersetzungsverhältnisse von Getriebe und Achsen zwischen den unterschiedlichen motorisierten Ausstattungsvarianten Laredo : Limited und Overland unterstreicht den Wunsch nach einer größeren Getriebespreizung mit einer Aufstockung der Fahrstufen. Derzeit sind 8-Gang-Automaten der Referenzwert.
Fahrfertig wiegt der Grand Cherokee runde 2,4 Tonnen. Damit der Indianer in der Zukunft nicht nur weiterhin gut aussieht, sondern auch die Leichtfüßigkeit des Kriegers auch unter großer Anspannung nicht mit übermäßigen Feuerwasserkonsum erzielt , sollte zukünftigen Entwicklungen dem Leergewicht eine besondere Priorität eingeräumt werden.
ACC (adaptive Cruise Controll) ist ein Segen für gestresste Beifahrertypen. Die systembedingten (sehr wohl akzeptablen) Grenzen sind in Kurvenführungen u.a. spürbar. Zudem kann den vorausschauenden Blick des Fahrers hinsichtlich sich einer entwickelnden Situation ein solches System niemals ersetzen.