Erfahrungsbericht Honda HR-V 1.5 VTEC Turbo (182 PS) von lexi.lind, Oktober 2019
Er ist die Sport-Variante und doch solltest Du kein Performance-SUV erwarten. Aber die wunderbar präzise Lenkung und das Fahrwerk werden dem Anspruch an eine Sportvariante durchaus gerecht, nur Starkregen zerhagelt dem Honda HR-V etwas den positiven Eindruck. Rein über die Vorderachse angetrieben, beginnt das Fahrzeug beim sportlichen Ritt durch die nassen Kurven deutlich an zu schieben, bleibt zwar leicht zu kontrollieren und ist rasch auf Kurs gebracht, doch Souveränität könnte lediglich ein Allradantrieb gewähren. Dieser ist allerdings nicht zu haben.
Tatsächlich gibt es im Honda HR-V Sport keinen Start-Stopp-Knopf bzw. Keyless-Go und so zücke ich den klassischen Schlüssel und stecke ihn in ein Zündschloss. Schlüssel gedreht, Gang rein und los geht’s. Allerdings deutlich zurückhaltender als von mir erwartet.
Nichts desto trotz zieht der Motor schön los und ist wunderbar drehfreudig, doch der Wow-Effekt und das erwartete Beschleunigungsgefühl bleibt aus.
Das bemühen des Schalthebels macht erfreulicherweise großen Spaß, das serienmäßige Sechsgang-Schaltgetriebe ist nicht nur auf knackig kurzen Wegen präzise geführt, der sportlich-handliche Schaltknauf liegt perfekt in der Hand und untermalt die sportlichen Ambitionen auf sehr gelungene Art und Weise.
Dem knackigen Handschalter liegt nicht nur die sportliche Gangart, er lässt sich auf der anderen Seite auch wunderbar niedertourig und effizient bewegen. Laut Bordcomputer kann ich bei entsprechend zurückhaltender Fahrweise sogar den von Honda ermittelten Durchschnittsverbrauch von 6,7 Litern auf hundert Kilometer aufs Komma genau realisieren. Und selbst bei rasanter Fahrt begnügt sich der HR-V Sport mit acht Litern im Schnitt.
Der Innenraum ist im HR-V Sport im zweifarbigen Look gehalten sind. Das großflächig verarbeitete dunkelrote Leder steht in schönem Kontrast zum schwarzen Stoff, doch der bordeauxrote Farbton wirkt meiner Meinung nach, eher edel als sportlich und kann im Übrigen nicht abgewählt werden.
Die dynamische Coupé-Silhouette weckt zweifelsohne eine Dreitürer-Anmutung, die in der hinteren Säule versteckten Türgriffe verstärken diesen Eindruck zusätzlich. Über einen Zug am integrierten Griff verschaffe ich mir Zutritt zur Rückbank. Und mit den wohligen Platzverhältnissen die mich dort erwarten, rechnet man gerade als Großgewachsener nicht.
Die von Honda als Magic Seats bezeichneten Rücksitze schaffen zudem eine tolle Flexibilität. Im entsprechenden Modus nach vorn geklappt, senkt sich die Sitzfläche automatisch mit ab. Mitgedacht hat Honda auch hier und eine Klappe angebracht, die eine ebene und geschlossene Ladefläche schafft. Praktische Unterteilungen und Fächer unter dem Ladeboden runden das Angebot ab.
In einem weiteren Modus klappe ich die Sitzfläche ebenso einfach und mit nur einem Handgriff in senkrechter Position hoch. Der unglaubliche Stauraum vom Boden bis zum Dach erweitert die Transportmöglichkeiten immens und ist im Fahrzeugbereich leider nur sehr selten zu sehen. Große Zimmerpflanzen verstaue ich hier ebenso easy wie andere hohe Gegenstände. Besteht dagegen Bedarf längere Gegenstände einzuladen, lege ich einfach den Beifahrersitz um, die Ladefläche spricht für sich.