Welchen Kleinwagen bzw. welche Motorisierung kaufen?
Hallo zusammen,
als "Neuling" hier in der Community stehe ich vor einem Gebrauchtwagenkauf und möchte die Chance nutzen, mir zum einen, einen Rat über einzelne Marken/Modelle einzuholen, zum anderen hoffe ich, weitere Informationen über die unterschiedlichen Motorisierungen gewinnen zu können.
Es geht um:
- Kleinwagen (gebraucht - so jung wie möglich, so teuer wie nötig, Jahreswagen, Vorführwagen, Tageszulassung)
- Raum Stuttgart (Umkreis 100-200 km, bei "perfektem" Angebot auch bundesweit)
- Budget 8.000 € (allerhöchste Schmerzgrenze 10.000 €)
- max. 50.000 km
- Berganfahrassistent
Auf folgende Marken/Modelle habe ich mich bereits eingeschossen, zu denen ich noch nachstehende Fragen habe. Es wäre nett, ihr könntet mir, wie oben bereits erwähnt, tendenziell zum einen Auto mehr oder weniger (ab-)raten und mir auch meine Fragen hinsichtlich Motorisierung beantworten.
1) Ford Fiesta (ab Bj. 2013) , scheint preis-leistungsmäßig am besten zu sein. Infrage kommen 3-Zylinder 80 PS, 4-Zylinder 82 PS, evtl. 3-Zylinder EcoBoost. Bei letzterem muss ich jedoch in Kauf nehmen, dass bei begrenztem Budget mind. 40.-50.000 km auf der Uhr sind. Lohnt sich das oder dann doch lieber einen der beiden Saugmotoren wählen? Der 3-Zylinder Sauger scheint weniger zu verbrauchen, ist er arg viel langsamer als der 4-Zylinder? Welcher scheint haltbarer zu sein?
2) Hyundai i20, (neues Design ab 2015), 75 PS- oder 84 PS-Motor? Soll sehr geräuscharm und ruhig zu fahren sowie geräumig auf den hinteren Sitzreihen sein, im Verbrauch jedoch verhältnismäßig hoch sein...?
3) Kia Rio (Bj. ab 2011), 86 PS oder 109 PS? Soll auch geräumig sein.
4) Toyota Yaris (3. Generation seit 2010), 69 PS oder 99 PS? Ich vermute, dass der Yaris, aufgrund seines verhältnismäßig höherem Gewicht, mit 69 PS untermotorisiert ist, lasse mich aber gerne eines besseren belehren.
5) Seat Ibiza (Bj. ab 2011), 69 PS, 75 PS oder 86 PS?
Recht interessant finde ich persönlich auch den Ibiza ST aufgrund seines Raumangebots. Hier wären die 69 PS aber wahrscheinlich untermotorisiert...?
Von den TSI-Motoren habe ich nicht viel Positives gelesen, sollen sehr anfällig sein...?
6) Skoda Fabia (Modell III, ab 2014). Welcher Motor ist hier empfehlenswert? Der Fabia soll sehr gut, jedoch auch sehr teuer sein..
Für weitere Empfehlungen bin ich natürlich dankbar und nehme ich sehr gerne an. Von den französischen Herstellern jedoch, habe ich Abstand genommen.
Den Mazda 2 habe ich mir auch angeschaut, ist aber preislich wohl eher etwas teurer, daher wirds auf einen der o. g. rauslaufen.
Ich würde mich sehr freuen, ihr könntet mir bei der Wahl des/der richtigen Herstellers/Marke helfen und mir ebenfalls bei den Motorisierungen, sonstigen Vor- und Nachteilen (Raumangebot, Anfälligkeiten, laufende Kosten wie Steuer, Versicherung) helfen.
Vielen Dank und viele Grüße
Alexander
Ein Auto, auch einen Kleinwagen, mit weniger als 75-80 PS würde ich nicht nehmen, da so einer einfach untermotorisert ist. Allenfalls als reines Stadtauto nutzbar, schon ein Überholen auf der Landstraße wird da abenteuerlich und auf Dauer nervt das Ganze nur noch. Besonders die Toyota-Motoren sind da ziemlich schwachbrüstig.
Einfach mal bedenken, dass auch ein "Kleiner" mit allen heute notwendig und angenehmen Ausstattungen gerne 1.200 Kilo wiegt. Das ist kein Fiesta aus den 1980ern mehr, der seine 800 Kilo auch mit 60 PS zügig ums Eck fahren konnte.
Moderne Dreizylinder sind schon OK, aber der "Sound" ist etwas gewöhnungsbedürftig knurrig.
Die TSI-Motoren hatten mal ihre Zipperlein, die sind aber in den letzten Jahren (ab 2014) beseitigt. Nicht anfälliger als andere Motoren, einfach mal fahren. So ein Turbobenziner macht schon deutlich mehr Fahrspaß als die eher trägen und wenig sparsamen Sauger (1.4er mit 86 PS, Fabia und Ibiza).
Teuer ist der Fabia nicht, im Gegenteil - du bekommst viel Ausstattung und Platz fürs Geld! Den Fabia gibt es auch als sehr geräumigen Kombi. Der Ibiza ist chicer als der Fabia, Motorenempfehlung für beide: Einliter- oder 1.2er TSI mit 90 bzw. 110 PS.
Zu Hyundai, Kia & Co. kann ich wenig sagen - ausprobieren. Sind alle ordentlich gebaut, manchmal etwas laute Motoren und gefühllose Lenkungen.
Gilt letztlich für alle: Fahren, ausprobieren, ein Auto muss einem "passen." Die Unterhaltskosten kann man anhand Onlinerechnern leicht selbst ausrechnen.
Ganz wichtig: Finger weg von allen Direkteinspritzern. Die sind weniger haltbar, haben teure Fehlerquellen und wegen deren extremen Schadstoffausstoß (der nur aufgrund von Ausnahmen die jetzt abgeschafft werden die für Diesel schon seit 2011 gültigen Grenzwerte weit überschreitet) droht besonders in Umweltzonen wie Stuttgart in Zukunft weiterer Ärger.
In der Fahrzeugklasse sagt der PS wert alleine rein gar nichts aus. Viel wichtiger ist das Verhältnis von Fahrzeuggewicht zu Drehmoment / Hubraum. Da machen schon kleine Unterschied gefühlt eine Menge aus. Wenn dir das zu kompliziert ist dann ist zumindest der 0-100 km/h Wert schon mal ein besserer Indikator als der PS Wert.
Generell ist die Kombination "Klein"wagen - die inzwischen schon ziemlich groß und schwer sind + Basismotor eine ziemlich unglückliche Kombination, die Motoren sind mit dem hohen Gewicht oft überfordert, saufen deshalb und das bei einem mühsamen Fahrgefühl bei dem man den Motor ständig ausquetschen muss. Besonders die 1.0er Saugmotoren kann man bei den Modellen komplett vergessen. Viel zu wenig Drehmoment für das Gewicht.
Da stellt sich die Frage, ob nicht ein Kleinstwagen besser zu dir passen würde? Die sind deutlich leichter und dadurch bei selbem Motor viel leichtfüßiger zu fahren bei gleichzeitig viel niedrigerem Verbrauch. Beim Komfort muss man halt Kompromisse machen.
Zu deinen Genannten:
Fiesta: Die 1.0er kannst du vergessen, egal welcher PS Wert, das Vorgängermodell mit 1.25er Motor wäre eine Möglichkeit, relativ durstig. Zum Verbrauchunterschied, und das gilt für alle Autos: Die Normangaben kannst du völlig vergessen. haben Null mit der Realität zu tun. Je kleiner der Motor, desto größer der Unterschied zur Wirklichkeit. Am besten einfach ignorieren. Wenn du wirkliche Verbrauchswerte willst dann such nach Ergebnissen aus realen Tests wo wirklich gefahren wird (zb ADAC, Presse und Spritmonitor).
Kia und Hyundai sind ein Konzern, dementsprechend selbe Technik, wenn man Erdogan nicht mag dann sollte man den Hyundai meiden (wird in der Türkei gebaut). 75-86 PS ist im Grunde der selbe Motor, 1.2 l, da kann man ruhig den günstigsten nehmen. Ausreichend, relativ durstig
Toyota Yaris: 1.0er zu schwach, 1.33 top. Ist eines der zuverlässigsten Autos, extrem haltbar. Aber als Gebrauchter beliebt und deshalb relativ teuer.
Ibiza und Fabia haben keinen empfehlenswerten Motor (1.0er Sauger viel zu schwach, alles andere anfällige Direkteinspritzer mit oben angesprochenen Problemen)
Meine Empfehlungen:
Suzuki Baleno 1.2 oder Suzuki Swift 1.2. Relativ leicht, darum bessere Fahrleistungen und geringerer Verbrauch als die Konkurrenten, sehr zuverlässig. Und wenn du schon bei Suzuki bist kannst du auch gleich noch den kleineren Celerio ausprobieren, sieht zwar langweilig aus, ist aber sehr sparsam, praktisch, hat einen guten Motor und ist als Neuwagen mit Klimaanlage schon für knapp unter 8500 € zu haben.
Vielen Dank für die Tipps. Auch die Suzukis werde ich mir da mal genauer anschauen!
Habe mich grade auf die Schnelle mit der Thematik "Rußentwicklung bei Direkteinspritzern" eingelesen. Für einen Technik-Laien nicht allzu einfach. Lieg ich richtig in der Annahme, dass z. B. der EcoBoost, der ja wie der TSI ein Direkteinspritzer ist, über kurz oder lang (d. h. wenn die Politik endlich mal reagiert und sagt, wie's mit der Emissionsproblematik weitergehen soll) quasi "wertlos" sein wird, obwohl er (EcoBoost) noch so in den Himmel hochgelobt wird, aufgrund seiner geringer Verbrauchswerte? Das ist ja paradox?
Bin dabei auch auf den Begriff "Ottopartikelfilter" (OPF) gestoßen. Nur mit diesem seien die Turbos dann quasi "sauber"....!? Was bringen mir die ganze Euro-Normen, wenn selbst Euro6 auf einmal schlecht sei?
Was ich auch noch nicht ganz so verstanden habe: Wie steht es denn künftig um die "normalen" Saugmotoren à la 1.33 Toyota Yaris, 1.2er Fiesta, 1.2er Ibiza/Fabia? Sie sind zwar etwas durstiger (vor allem im Winter), aber haben diese Motoren als Nichtdirekteinspritzer dann vorerst noch nicht die Euro-Norm-Probleme, wie sie die Turbos bekommen werden? In diesem Zusammenhang auch die Frage: Auf welche Euro-Norm soll man beim Kauf achten? Nur Euro6 kaufen oder auch Euro 5 oder gar Euro4 kaufen?
Zu guter letzt noch die Frage zum Kia Rio. Kenne von den Direkteinspritzern nur den TSI aus dem Hause VW und den EcoBoost v. Ford. Ist der Rio mit 109 PS (habe den Motor jetzt nicht im Kopf) auch der Turbo und auch hier nur der 86 PS-Motor zu empfehlen?
Macht es bei all diesen kontroversen, unsicheren Sachverhalten denn nicht mehr Sinn, sich ein 5.000 €-Benziner mit mehr Kilometer vor die Tür zu stellen um möglichst wenig Geld kaputt zu machen und abzuwarten, wie sich der Markt/die Politik entwickelt?
Beste Grüße
An den benannten Feinstaubproblemen der Direkteinspritzer ist schon was dran, aber wenn man die komplett außer Acht lässt, bleibt kaum etwas übrig. Dafür hat sich diese Technik markenübergreifend vollkommen durchgesetzt.
Es gibt Fahrzeuge, die mit einem Filter (OPF) nachgerüstet werden können. In Serie kommen die ohnehin.
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/fahrverbote-darauf-sollten-sie-beim-autokauf-achten-a-1190353.html
Die Aussage "Direkteinspritzer sind weniger haltbar" stimmt nicht. Für sie gelten dieselben konstruktiven Vorgaben wie für Sauger und Diesel: Haltbarkeit mindestens 7.500 Betriebsstunden, das ergibt, multipliziert mit der gefahrenen Durchschnittsgeschwindigkeit von 40 km/h gute 300.000 Kilometer. Kommt auch statistisch so hin.
Aber sicher ist die Motorleistung entscheidend für die Fahrleistungen! Das Drehmoment ist nur ein Teil der Leistung, bestehend aus Drehzahl x Drehmoment. Der Hubraum, die Literleistung, ist da völlig wurscht - 100 PS sind 100 PS, egal ob aus einem oder drei Liter Hubraum stammend. Die Umsetzung der Leistung, sprich: Wie kommt die ans Rad?, ist wesentlich wichtiger als der Hubraum. Einen Einliter-Turbobenziner mit 100 PS fährt man genauso flott, aber sparsamer als ein 1,6-Liter-Sauger mit ebenfalls 100 PS.
Eine Empfehlung hätte ich dafür, unter 5.000 € zu haben: Golf 5 oder 6 mit dem bewährten, aber durstigen 102-PS-Saugbenziner.
Zu einem Kleinstwagen rate ich nicht, es sei denn, als reines Stadtauto.
Vielen Dank auch dir, für deine Kommentare. Wenn ich alles richtig verstehe, gilt das Problem mit dem Partikelfilter ja aktuell lediglich für Direkteinspritzer-Motoren (EcoBoost, TSI, TFSI...). Zwar sind die Benzin-Saugmotoren die "Saubereren", aber ob auch diese reglementiert werden, steht ja noch in den Sternen. Heißt das im Umkehrschluss, dass man sich vorerst unbedenklich einen Sauger wie den 1.33 99 PS vom Toyota Yaris zulegen kann?
Könntet ihr mir bitte noch bezüglich den Euro-Normen etwa raten? Ist hier zwingend auf Euro6 beim Kauf zu achten (6c oder 6d ist ja im Gebrauchtwagenmarkt quasi noch nicht vorhanden) oder tut's hier auch noch Euro 5?
In welchem Zusammenhang stehen die Euro-Normen mit den Schadstoffklassen?
Ist ein Diesel der 6d-Norm eine Alternative?
Direkteinspritzer haben nur mit Eu 6d eine Zukunft. Und für dein Budget gibt es da meines Wissens keinen einzigen. Ganz wichtig das "d", allein EU 6 ohne "d" nützt bei Direkteinspritzern gar nichts, weil die Partikelgrenzwerte dabei immer noch 10mal so hoch sind wie bei Dieseln schon seit 2011! Vom in der Realität noch viel höheren Partikelausstoß und der für Menschen viel gefährlicheren Partikelart mal ganz abgesehen... Diesel mit dem Partikelausstoß bekommen schon seit 2011 nur die gelbe Plakette. Bis die Ausnahme für die rußenden Direkteinspritzer Benziner abgeschafft wird ist es nur eine Frage der Zeit, erst recht in Umweltzonen wie Stuttgart.
Und nochmal zu den Verbrauchswerten, ich wiederhole mich: Die Normangaben kannst du völlig vergessen. haben Null mit der Realität zu tun. Je kleiner der Motor, desto größer der Unterschied zur Wirklichkeit. Und Direkteinspritzung macht den größten Unterschied auch nur auf dem Papier. Die Normangaben sind bei Durchschnittlich 5 (!) PS Leistung im Labortest, genau darauf sind diese ganzen Downsizing Direkteinspritzer hinkonstruiert um dem Hersteller Steuern zu sparen. Bei realer Fahrt verbrauchen die dann viel mehr und oft nicht weniger als ein viel sauberer, zuverlässigerer und langlebigerer "normaler" Motor.
Am besten die Normverbrauchsangaben einfach völlig ignorieren. Wenn du wirkliche Verbrauchswerte willst dann such nach Ergebnissen aus realen Tests wo wirklich gefahren wird (zb ADAC, Presse und Spritmonitor).
Bei den Benzinern mit indirekter Einspritzung sieht die Sache ganz anders aus. Konstruktionsbedingt erzeugen die viel weniger Partikel (gibt aber auch ein paar Ausnahme-Fehlkonstruktionen), die meisten würden locker EU 6d erhalten (nur gab es das bei der Einstufung von Modellen die vor Ende 2017 neu auf den Markt kamen noch gar nicht, nur darum sind die noch nicht danach eingestuft). Zitat Wikipedia "Für Fahrzeuge mit Saugrohreinspritzung gelten keine Grenzwerte für die Partikelmasse und die Partikelanzahl, da sie üblicherweise nur einen niedrigen Feinstaubausstoß aufweisen". Also der Gesetzgeber weiß, dass die Saugrohreinspritzer in der Regel kein Problem mit dem Partikelausstoß haben.
Saugrohreinspritzer mit EU 6 kannst du ruhigen Gewissens kaufen, die sind zukunftssicher.
Es würden sogar viele ältere Saugrohreinspritzer mit EU 5 oder sogar EU 4 heute Eu 6d erfüllen, aber dass die Politik darauf Rücksicht nimmt ist extrem unwahrscheinlich, irgendwo müssen die ja auch die Grenze ziehen, da würde ich lieber auf Nummer sicher gehen und EU 6 kaufen.
Diesel mit EU 6d kommt bei deinen Kriterien sowieso nicht in Frage, über Diesel braucht man da gar nicht nachzudenken.
Beim Kia Rio sind der 1.2 und der 1.4 Saugrohreinspritzer. Der Rio ist halt lahm und durstig, das können die Japaner besser.
Noch ein Tip zum Yaris, den gibt es auch als Hybrid, der wird für dein Budget zwar schon älter sein, aber der ist besonders verschleißarm und auch mit hohem Kilometerstand noch sehr empfehlenswert. Wenn du viel fährst und vor allem im Ballungsraum mit dichtem Verkehr unterwegs bist ist der in Sachen Komfort und Verbrauch den Benzinern haushoch überlegen. Falls du aber nur wenig fährst oder hauptsächlich freie Autobahn lohnt er sich gegenüber einem reinen Benziner nicht wirklich (außer du willst ein Automatikgetriebe).
Falls du absolut zu 100% sicher gehen willst gibt es auch schon Neuwagen (gilt nicht für ältere Tageszulassungen) unter 10tsd € die jetzt schon offiziell nach EU 6d eingestuft sind, da musst du halt teilweise eine Lieferzeit abwarten: Opel Corsa 1.2, Citroen C3 68, Fiat Panda 1.2, Fiat 500 1.2, Ford Fiesta 1.1, Ford Ka+ 1.2, Opel Karl 1.0
Der Ford Fiesta 1.1 ist von denen imo der beste, gefolgt vom Citroen C3. Hat mich gerade selbst überrascht, dass es den neuen Fiesta bei Online Autohäusern (zb meinauto) mit Klima tatsächlich schon für unter 10tsd € gibt.
Ich versuche mal, die wichtigsten Fragen zu beantworten. Du scheinst da ja halbwegs Panik zu schieben wegen dem Autokauf...
- Direkteinspritzende Benziner sind heute Stand der Technik, bei nahezu allen Herstellern. Der Hauptgrund für diese Bauweise (oft als Downsizing bezeichnet -> kleiner Hubraum, Turboaufladung, DI) sind die anstehenden verschärften EU-Abgasgrenzwerte. Diese sind u.a. nur mit sparsameren Motoren zu erreichen, da sind DI im Teillastbereich in ihrem Element.
Anders herum kann man einen DI ganz schön zum Saufen bringen, wenn man ihn scheucht.
Die Feinstaubentstehung kann und wird man mit Partikelfiltern in den Griff bekommen. Zudem ist der Feinstaub aus Motoren bei weitem nicht dessen einzige Quelle: Genauso sind Brems- und Reifenabrieb (der auch Elektroautos betrifft!), Heizungen, Industrie und Landwirtschaft sowie natürliche Ursachen mit dabei.
Es ist stark zu bezweifeln, dass es zu Fahrverboten für DI kommen wird, auch wenn der Abmahnverein DUH das gerne hätte. Zu stark wären hier die Einschnitte ins private und berufliche Leben der Bürger. Da werden zunächst andere Lösungen gesucht und gefunden werden, wie schon bei der Filter-Nachrüstpflicht bei Holzpelletheizungen.
EU-Normen: Eine Liste mit allen verfügbaren PKW mit Euro 6d temp
https://www.adac.de/infotestrat/umwelt-und-innovation/abgas/modelle_mit_euro_6d_temp/default.aspx
Ein Diesel kann die Sache nur noch problematischer machen, vor allem dann, wenn er nicht zu deinem Fahrprofil passt.
Ein Diesel mit DPF ist für Fahrten im Kurzstreckenbereich ungeeignet, hier drohen Ölverdünnung und schnell volle Filter.
Dazu kommen die höheren Kosten für Kauf, Unterhalt und Wartung. Da ist ein Hybrid die bessere Lösung - aber nur dort, auf langen Strecken bietet er keinen Vorteil.
@mgobla: Belege mal bitte deine Aussage "Durchschnittlich 5 (!) PS Leistung im Labortest, genau darauf sind diese ganzen Downsizing Direkteinspritzer hinkonstruiert um dem Hersteller Steuern zu sparen." Wie verträgt sich das mit der Tatsache, dass es eine EU-Fahrzeugbauverordnung gibt, die allen Herstellern bindende konstruktive Vorgaben macht, ohne deren Einhaltung die ganze Fuhre keine Betriebserlaubnis bekommt? (s.o. 7.500 Stunden Mindesthaltbarkeit -> 300.000 km).
Alles und jedes an einem Fahrzeug ist genormt, von der Schraubenfestigkeit über Verkabelungen, Blechstärken und Rädermaße bis zum Sicherheitsgurt - und da sollen ausgerechnet Motoren nicht darunter fallen? Hersteller können nach Lust und Laune herumbasteln, um Steuern und Kosten zu sparen, der Endkunde ist der Dumme? Nonsens.
Nochmals: Ein DI mit 1,4 Litern Hubraum, Turboaufladung und 150 PS / 250 Nm ist ein Motor, der genau darauf ausgelegt und konstruiert wurde. Das ist eben kein 1,4 Liter 85 PS, der mittels Aufladung auf 150 PS gebracht wurde und für den dann Kolben, Lager, Kühlung etc zu schwach dimensioniert sind.
Mit Typen wir dir ist eine Diskussion unmöglich, aber das muss einfach richtiggestellt werden. Wieso zitierst du nur einen bestimmten Teil und nicht den ganzen Satz? Typisch. "Die NORMANGABEN" sind bei Durchschnittlich 5 (!) PS Leistung im Labortest, genau darauf sind diese ganzen Downsizing Direkteinspritzer hinkonstruiert um dem Hersteller Steuern zu sparen."
Soll heißen sie sind auf den Normverbrauchswert hinkonstruiert, den NEFZ Test dessen Durchschnittsleistung eben 5 PS beträgt. Also nur bezogen auf den verbrauch, kein Wort zur Haltbarkeit, nichts anderes habe ich gesagt. Immer dieses unsinnige Hineininterpretieren und Worte in den Mund legen...
Und dann einem Stuttgarter einreden wollen, dass die Direkteinspritzer weiterhin freie Fahrt haben werden mit der Begründung "Zu stark wären hier die Einschnitte ins private und berufliche Leben der Bürger". Rußende Diesel haben genau wegen dem Partikelausstoß schon seit vielen Jahren nicht die grüne Plakette und jetzt soll das bei kommenden, noch strengeren Plaketten bei Direkteinspritzern plötzlich außer Frage stehen, dass mit denen zig Jahre später genau das gleiche gemacht wird??? …
Dann schreibe bitte das Wort "durchschnittlich" auch richtig - klein!
Kein Wort zur Haltbarkeit hast du gesagt? Ach: "Bei realer Fahrt verbrauchen die dann viel mehr und oft nicht weniger als ein viel sauberer, zuverlässigerer und langlebigerer "normaler" Motor."
"Ganz wichtig: Finger weg von allen Direkteinspritzern. Die sind weniger haltbar,..."
Stimmt schlichtweg nicht. Und belege mal deine Aussage mit den angeblichen "5 PS im Labortest", auf die angeblich die DI konstruiert werden...
Also ihr habt mir beide schon mal extrem weiterhelfen können und Licht ins Dunkel gebracht, hierfür vielen Dank! Die Sache wird somit etwas verständlicher...
Die Euro 6-Norm und deren Unterstufen Euro6c, Euro6d u. Euro6d-temp entstehen ja vereinfacht ausgedrückt aufgrund der unterschiedlichen Messverfahren (NEFZ = veraltet, WLTP und RDE = neu). Habe diesbezüglich nachstehende Quelle gefunden: https://www.autozeitung.de/euro-normen-192219.html#
In diesem ADAC-Forum ist jetzt plötzlich von Euro 6c die Rede...ich bin etwas verwirrt, welche Norm nun zu empfehlen ist.
https://community.adac.de/frage-ansehen/gibt-es-beim-kauf-eines-euro-6-benziners-auch-etwas-zu-beachten
Was sich mir dabei noch nicht so genau erschließt, ist, ob ich (sollte ich mehr Geld in die Hand nehmen) auf 6d oder 6d-temp achten soll? Es wird immer nur von den Unterschieden der beiden Verfahren im Netz geschrieben, jedoch nicht, welche Norm man nun kaufen sollte, um möglichst "umweltfreundlich" zu fahren und Kfz-mäßig in den nächsten Jahren nicht "enteignet" zu werden.
Die zweite Möglichkeit, die ich sehe, ist, ein etwas "günstigeres" Auto zu kaufen, das dann lediglich die Euro6-Norm hat (ohne 6d oder 6d-temp), in der Hoffnung dass diese Autos nicht so schnell bzw. weit nach den Euro5-Autos aus dem Verkehr gezogen werden. In diesem Zusammenhang viel mir auf, dass es v. Fiesta sowohl den 1.0l-Motor (3-Zylinder) mit 80 PS u. den 1.25l-Motor (4-Zylinder) m. 82 PS gibt. Schenken sich diese viel im Verhältnis Verbrauch/Leistung? Gibt es hier eine Empfehlung?
Die letzte Möglichkeit, ist einen noch günstigeren "Alten" zu kaufen (Euro5), um möglichst wenig Geld kaputt zu machen und den Markt weiterhin zu beobachten. Da ich hierfür aber wohl auch 6 bis 7.000 für was Anständiges zahlen müsste, ohne gleich wieder Reparaturkosten zu haben, macht dies wohl eher am wenigsten Sinn.
Das hast du missverstanden. EU 6c hat einen viel strengeren Feinstaubgrenzwert als EU 6, das ist ein riesiger Unterschied. Nur zwischen EU 6c und 6d geht es in erster Linie um strengere Messverfahren. Ob 6d mit oder ohne "temp" (ohne gibt es noch gar nicht) ist für den Konsumenten egal, da geht es eher um Bürokratie für die Hersteller.
Bei Direkteinspritzern brauchst du mindestens Eu 6c, weil die davor wie gesagt eben rußen wie filterlose Diesel die seit 2011 verboten sind und für die bisher nur eine Ausnahme gemacht wurde.
Ohne Direkteinspritzung ist der Partikelausstoß kein Thema, aber man muss befürchten dass da irgendwann der Gesetzgeber irgendwann sagt "EU 5 generell verboten, egal welcher Motor".
Zum Fiesta, das habe ich oben schon mal gesagt: Den 1.0er Sauger kannst du völlig vergessen, das ist einer der schlechtesten Motoren überhaupt. Viel zu schwach für den Fiesta. Der hat bei niedrigen Drehzahlen kaum Drehmoment, das nützt dich gar nichts, dass der bei 6300 Umdrehungen einen bestimmten PS Wert hat, wenn der Motor kaum genug Kraft hat um aus niedrigen Drehzahlen hochzudrehen. Noch dazu ist der Motor eben ein rußender Direkteinspritzer. Der 1.25 hat wie die Bezeichnung schon sagt einen 250ccm größeren Motor und dementsprechend eine viel bessere Kraftentfaltung und Fahrleistungen. Außerdem ist das ein sauberer Saugrohreinspritzer.
Wenn du einen mit EU 5 kaufst hast du gerade in Stuttgart das Risiko, dass die bei EU5 generell die Grenze ziehen, ist nicht auszuschließen. Würde ich nicht empfehlen, besonders nicht in der Fahrzeugklasse weil da die Preisunterschied zu älteren Gebrauchten sowieso schon viel zu gering sind und man sich auch ohne das Thema besser gleich für kaum mehr Geld etwas viel neueres kauft.
Zusammengefasst: EU 6 ohne Direkteinspritzung und EU 6c sollte zu 99% zukunftssicher sein. Wenn du zu 100% auf Nummer sicher gehen willst bekommst du unter 10tsd € auch schon Neuwagen mit EU 6d, da brauchst du dir dann wirklich Null Gedanken zu machen (so lang es kein Diesel ist).