Welche Reifen für Renault Master Pferdetransporter?
Hallo!
Ich habe einen Pferdetransporter (3,5to) auf Renault Master II Basis. Zu dem Fahrzeug (gebraucht, nur Aufbau neu) gab es keine Bedienungsanleitung mehr. Wieviel Reifendruck ist bei dem Fahrzeug (Leergewicht 2,5 to) angebracht?
Mir ist am Wochenende (voll beladen und mit Anhänger) der Reifen hinten rechts geplatzt und sowas soll natürlich in Zukunft vermieden werden... Wir waren glücklicherweise gerade sehr langsam unterwegs. Anfahren an einer Kreuzung. Vielleicht auch etwas eingefahren, ich weiß es nicht...wir waren eigentlich vorher nur auf glatter Bundesstraße unterwegs.
Reifengröße hat er: 225/65R16C112/110R
Da der Reifen nun eh neu gemacht werden muss, was empfiehlt sich und was ist an den sogenannten Camping Reifen anders als bei "normalen"?
Vielen Dank!!
Das, was das Fahrzeuggewicht trägt, ist einzig und allein der Luftdruck im Reifen, nicht der Reifen. Der Reifen dient ausschließlich als äußere Hülle, damit dort ein Luft- bzw. Überdruck sein kann.
Daraus ergibt sich, dass für die Ausnutzung der maximalen Tragfähigkeit auch mit möglichst hohen, maximal möglichem Luftdruck im Reifen gefahren wird. Da der Reifen den Luftdruck halten muss und nicht platzen darf, begrenzt der Reifen, dessen konstruktive Stabilität diese maximale Grenze.
Da beim Luftdruck je mehr je besser ist, ist der richtige Luftdruck im Transporter-Bereich immer das, was als maximaler Luftdruck auf dem Reifen angegeben ist. Transporterreifen können nicht mit sehr hohem Luftdruck gefahren werden, die müssen mit maximalem Luftdruck gefahren werden. Wie hoch das ist, also was der Reifen an Druck verträgt, weiß nur der Hersteller aufgrund seiner Konstruktion und vermerkt das direkt als Aufdruck auf den Reifen.
Die sogenannten "Camping-Reifen" berücksichtigen genau die Situation, dass Campingfahrzeuge, genauer Wohnmobile auch ganz gerne mal überladen sind und bieten eine höhere Tragkraft-Reserve. Die bekommt man eben nur durch einen höheren Luftdruck, für den jedoch der Reifen eine größere Stabilität benötigt und daher mit einer größeren Anzahl an Gewebeeinlage ausgestattet sind.
Diese "Camping-Reifen" bieten eine höhere Sicherheit durch eine höhere Traglast-Reserve. Nicht mehr, allerdings auch nicht weniger, und alles andere ist Werbemüll. Ein Wohnmobil fährt auf keinen anderen Untergründen, wie ein Transporter auch, somit sind die Anforderungen an Verschleiß, (Nässe-)Haftung, ... identisch. Es ist ausschließlich eine größere Reserve bei der Traglast.
Bei Deinem Reifenplatzer handelt es sich möglicherweise tatsächlich um eine Luftdruck/Traglast-Problematik. Wohnmobile, Pferdetransporter und ähnliche Nutzung haben das Problem, dass die relativ lange Zeit nicht genutzt werden, sich der Luftdruck über die Zeit deutlich reduziert, gerne überladen sind, weil der Fahrer keinerlei Einschätzung zum Gewicht der Ladung haben und darauf reagiert ein Reifen typischerweise mit einem Platzer.
Auch wenn es auf den ersten Blick komplett unlogisch erscheint, dass ein Reifen platzen kann, wenn der zu gering aufgepumpt ist. Die Tragfähigkeit eines Reifen kommt ausschließlich aus dem Luftdruck, und wenn der Luftdruck geringer wird, dann geht auch die Tragfähigkeit nach unten. Eine reduzierte Tragfähigkeit zeitgleich mit einer Überlastung, da hat ein Reifen nun nicht so viel Auswahl zu reagieren.
Es können natürlich auch sämtliche anderen Verdächtigen sein, die zu einem Platzer führen, aber so als Ferneinschätzung aufgrund der Zusammenhänge, ist die Möglichkeit für genau diese Ursache schon recht ordentlich.